Diskussion:Buddhismus im Westen/Archiv/2006
Kritik
zu "einige asiatische Buddhisten äußern sich..." und "andere asiatische Buddhisten haben die westlichen Menschen ermuntert..." Bitte genau Angaben. Was sind das für Leute? Ich habe sowas noch nie gehört, zumal es dem Buddhismus völlig widerspricht.----Shenpen 14:00, 4. Mai 2006 (CEST)
- Was den ersten Teil angeht, habe ich keine Ahnung, aber der zweite Teil könnte sich auf den Dalai Lama und Thich Nath Hanh beziehen. Vor allem Thich Nath Hanh bietet zwar Unterweisungen in Meditation an, rät aber seinen westlichen Schülern, diese im christlichen Kontext durchzuführen - zumindest habe ich beim Lesen des Buches "Buddha und Christus heute" diesen Eindruck gewonnen. Und der Dalai Lama rät ebenfalls, sich den Wechsel der Religion sehr gut zu überlegen. Skeptischer Beobachter 10:28, 8. Nov. 2006 (CET)
Könnte schmönnte. Da innerhalb von mehr als sechs Monaten sich niemand einfand, dieser allgemein-obskuren Kulturrelativistik zu soetwas wie enzyklopädischer Seriösität qua Belegen zu verhelfen, habe ich es gelöscht. Analoges gilt zu nachstehendem:
Slavoj Žižek sieht den "westlichen Buddhismus" als nur scheinbares Mittel der Dynamik des Kapitalismus teil zu haben, gleichzeitig durch "innere Gelassenheit" als Anschein mentaler Gesundheit zu entkommen und so funktioniert er als "perfektes ideologisches Supplement".
Ist auch ohne Belege. Und selbst wenn es belegt würde, könnte man das im Sinne des NPOV wohl kaum so stehenlassen. Ein einziger, zeitgenössischer Philosoph ist sicher nicht repräsentativ für die gesamte Kritik am "westlichen Buddhismus" (ein Abschnitt zur Kritik müßte IMHO sowieso erstmal auf eine Kritik des Begriffs "der Westen" eingehen – der geographische Westen? der christliche Westen? der kapitalistische Westen? Wassen nun?) --Asthma 14:01, 28. Jun. 2007 (CEST)
- So, ich habe das mal neu abgefasst. Ich denke mit Heidegger und Zizek wird da ein Schuh draus - ein NPOV-Schuh, hoffe ich :) Belege bringe ich selbstverständlich auch bei. -- Tischbeinahe 18:12, 4. Aug. 2007 (CEST)
Dieser Passus ist reichlich schlapp. Aus zwei Zitaten wird noch kein Schuh - zumal das auch keine repräsentativen Stimmen sind. Solange dieser Passus nicht mehr Substanz hat, plädiere ich für Streichen. Wenn man schon den Buddhismus im Westen kritisiert, dann dort wo er in einigen Fällen tatsächlich angreifbar ist: in seiner ritenverhafteten 1:1-Kopie asiatischer Vorbilder. Dr. Brahmavihara
- Wer wäre denn deiner Meinung nach als repräsentativ verbürgt? Und durch wen? Und was würde er repräsentieren? Wie hier Kritik geübt werden darf ist wohl nicht im Voraus einer Einschränkung unterworfen, so wie du es vorschlägst, daß nur 1:1 Kopien kritisiert werden dürfen. (Eine solche Kritik wäre fast schon dadurch irrelevant für den Artikel, weil sie trivial ist.) Es geht in der Kritik Zizeks ja gerade um die Patchwork-Buddhismen, die sich dem kapitalistischen Betrieb anpassen und als Öl im Getriebe funktionieren. Und das ist durchaus ein Großteil der am Markt angebotenen Versionen. Oder schon mal nen Buddhisten mit der Bettelschale an der Tür gehabt? In eine ähnliche Richtung geht Heidegger: Die fernöstlichen Lebenserfahrungen stimmen nicht zu unsere technischen Zivilisation. Auch können sie, so Heidegger, keine ausreichende kritische Funktion übernehmen, da sie die historische Dimension der technischen Zivilisation nicht in den Blick bringen. Daß es das Abendland war, das die Vernichtungsmaschinerie hervorgebracht hat und warum ist für Heidegger eine historische Einsicht, die sich in den Archiven des abendländischen Denkens entwickelt und nicht von Achtsamkeit allein eingeholt werden kann. -- Tischbein-Ahe φιλο 18:14, 19. Feb. 2008 (CET)
- PS: Habe nun eine an Zizek angelehnte Kritik von Seiten westlicher Buddhisten hinzugefügt. Das sollte zeigen, daß Zizeks Kritik durchaus diskutiert wurde und auch von Buddhisten als wichtig angesehen wird. Die Stellungnahme sollte "repräsentativ" sein, da der Autor 8 Jahre Mitglied des Rates der DBU war.
- Hallo, es geht mir nicht um Einschränkungen der Bandbreite möglicher Kritikpunkte. Die 1:1-Kopie wäre nur ein Aspekt und in meinen Augen kein unwichtiger, denn wenn Buddhismus im Westen scheitert (er muss es nicht zwangsläufig, nein überhaupt nicht), dann in erster Linie wegen mangelnder Anpassung an hiesige Gegebenheiten. Um Buddhist zu sein, muss man heutzutage nicht mit der Bettelschale durch die Gegend pilgern. Das haben auch zu Buddhas Zeiten nur die Mönche gemacht und nicht die Laienanhänger. Generell: 2 Zitate machen noch keinen sinnvollen Abschnitt im Rahmen dieses Artikels. Die Relevanz des Heideggerschen Beitrag will mir partout nicht einleuchten. Natürlich haben die Asiaten eine andere Geschichte und eine andere Lebenserfahrung im Nacken. Das heisst aber noch lange nicht, dass Buddhismus nur in Asien funktioniert und nur vor diesem Hintergrund. Buddhismus als Schulung des Bewusstseins durch Meditation und Achtsamkeit - mit den Hauptaspekten samadhi und vipassana - funktioniert bestens im Westen, das ist seit Jahrzehnten erprobt. Und das nicht nur als Schmiermittel für den Kapitalismus. Die Kritik von Zizek geht in die Richtung von Marx' Religionskritik ("Opium fürs Volk") und könnte somit ebenfalls auf andere Religionen angewendet werden. Ich sehe hier nichts in seiner Kritik, was spezifisch auf den Buddhismus gemünzt ist. Du schreibst: "Auch können sie (die asiatischen Lebenserfahrungen) , so Heidegger, keine ausreichende kritische Funktion übernehmen, da sie die historische Dimension der technischen Zivilisation nicht in den Blick bringen." - Hierzu: Es ist nicht das Ziel des Buddhismus, historisch-politische Analysen zu erstellen und somit eine "kritische Funktion" zu übernehmen. Also, wenn es in diesem Passsus darum gehen soll, Diskussionen zu referieren, die einer westlichen Spielart des Buddhismus die Legitimität entziehen möchten,- dann sollten die kritischen Stimmen triftiger sein und besser ausgewählt. Interessanter wäre z.B. die Beobachtung, wie perfide der Kapitalismus den Buddhismus derzeit in entschärfter & zahnloser Form in die Wellness-Kultur integriert. Das ist das in der Tat eine westliche Buddhismus-Variante, die Kritik verdient - und die mit Buddhismus nichts am Hut hat. Dr. Brahmavihara 20.2.08.
- Auch der Wellness-Buddhismus (aka Diamantweg – meine Meinung) ist eine Variante des Buddhismus und um den geht es hier. Du kannst nicht einfach alle Halb-Buddhismen als Nicht-Buddhismen ausklammern. Zizeks Kritik ist nicht identisch mit Marx Kritik, sondern bezieht sich auf aktuelle Kulturereignisse, innerhalb derer dem Buddhismus durchaus eine Sonderposition zukomm. (Beispielsweise eignet sich der Jainismus recht schlecht als Öl des Kapitalismus.) Und das letzte was du sagst, verstehe ich nun überhaupt nicht: Heidegger sagt, der Buddhismus bietet kein Kritisches Werkzeug und du bestätigst das damit, daß es nicht zu seinen Zielen gehört. Ist doch alles bestens. Ich glaube unsere Differenzen erwachsen daraus, daß du den Wellness-Buddhismus nicht als Buddhismus anerkennst. Während Heidegger bereits früh erklärt, warum der Buddhismus durch den Kapitalismus vereinnahmt werden kann (kein ausgeprägtes kritisches Werkzeug), kritisiert Zizek 50 Jahre später, daß es tatsächlich so kam. Im Übrigen ist dies eine Enzyklopädie und unsere Aufgabe wird hier nicht sein, herauszufinden, ob die Kritik trifft, sondern sie zu referieren. -- Tischbein-Ahe φιλο 16:40, 20. Feb. 2008 (CET)
- Ich möchte die Wellness-Buddhisten (wie immer man die auch definiert) nicht ausklammern. Nein. Wenn man von westlichem Buddhismus spricht, muss man sicherlich alle Formen ins Auge fassen, auch die unter dem Einfluss des Kapitalismus pervertierten. Da haben wir keine Differenzen. Zizek kann meinetwegen auch stehenbleiben mit seiner These "Der westliche Buddhist ist ein durch seine spirituelle Praxis gut geöltes Rädchen in der kapitalistischen Maschinerie" (auch wenn ich diese These für kompletten Schwachsinn halte, aber es geht hier ja nicht um meine Einschätzung). Aber Heidegger. Ich weiss immer noch nicht, was der hier soll. Seine These "Wir können uns nur selbst aus dem Schlamassel ziehen - die Asiaten können uns dabei nicht helfen" (ich verkürze) ist keine wirkliche Kritik am westlichen Buddhismus geschweige denn eine Auseinandersetzung mit der buddhistischen Lehre. In diesem Abschnitt sollte der Hypothese nachgegangen werden: "Buddhismus kann als spirituelle Praxis im Westen nicht funktionieren." Dann aber bitte Argumente, die diese These irgendwie stützen. Heideggers Position, zumindest wie sie hier referiert wird, ist in diesem Diskurs schlicht irrelevant. Dr. Brahmavihara 20.2.08.
Habe den Kritik-Passus umgestellt und erweitert. In der bisherigen Form wurden zu wenige Aspekte thematisiert. Heidegger habe ich gestrichen, weil ich keinen wirklichen Zusammenhang mit dem Thema (Kritik des westlichen Buddhismus) erkennen konnte. Dafür ergänzt: Thich Nhat Hanh, Govinda, von Brück, Zotz. Dr. Brahmavihara 24.2.08.
- Ja Herr Doktor, damit bin ich sehr einverstanden. Der Absatz hat nun deutlich an Substanz und Format gewonnen, da können wir auch auf Heidegger verzichten. Ich habe allerdings den letzten Satz von Zotz gestrichen (falls dein Herz nicht daran hängt), da ich ihn für etwas zu kryptisch halte. In einem Buch mag das angehen, aber in einer Enzyklopädie sollte man seine Leser nicht mit einem Gefühl von Unverständnis entlassen :) Einen schönen Sonntag noch! -- Tischbein-Ahe φιλο 15:01, 24. Feb. 2008 (CET)
- Na, das ist doch schön! Am Zotz hängt mein Herz nicht - der kann ruhig gestrichen werden (obwohl es in der Tat ein merkwürdiger Auklang seines Buches ist, der vielen zu denken gegeben hat). Genießen wir nun alle die Sonne! Ciao! Dr. Brahmavihara 24.2.08. - 15:14
- Öhm. also was Grundsätzliches von den Dakinis ([das sind die weiblichen Zornigen, im Leopardenfellchen]), die die Differenz von Kategorien stehen und in der Vermittlung zu Ihrer Aufgabe gemacht haben. Also die funktionale westlich industrialisierte Arbeitswelt und die Wege der Erkenntnis des Buddhismus, seis mit Heidegger oder Zisek in einen Topf zu tunken, halte ich für fahrlässig. Ein Buddhist kann im Westen nur nach Feierabend nach Erkenntnis suchen und muss sein Geld tagsüber in den vorhandenen Strukturen verdienen. Sicher kann seine Geisteshaltung Auswirkungen auf sein Arbeitsfeld haben, allerdings ist das eine nicht durch das andere auszutauschen. Die Ereigniskarte ist nach wie vor Rosa!--88.77.209.71 17:11, 21. Sep. 2008 (CEST)oma padma. oma humri me hum.
"Buddhismus und westliche Wissenschaft"
"als die Berufung auf ein Ding an sich (Kant) oder eine Ursache seiner selbst (Gott)" Das hier liest sich nach meiner Meinung sehr komisch. Bei den erstenzweimal lesen kam es mir so vor als bezieht sich "eine Ursache seiner selbst" auf den Autor: Gott. Könnte man vielleicht etwas ändern wenn gewünscht. --- markus 04:48, 09. September 2006
Sehr gut, danke.--Shenpen 13:13, 27. Sep 2006 (CEST)
Es liest sich in der Tat komisch, und zwar nach wie vor, und zwar der gesamte Abschnitt. Ich habe mir daher erlaubt, ihn weitgehend zu kürzen. Ich glaube sogar, damit der Absicht des erleuchteten Verfassers, die Vereinbarkeit von Buddhismus und Wissenschaft zu erweisen, einen großen Dienst geleistet zu haben, indem seine eignen obskuren Abschweifungen über westliche Philosophie- und Wissengeschaftsgeschichte oder gar über deren "Wesen" fürderhin nicht gerade als Beleg dienen sollten.
Ergänzung: Da jemand so freundlich war, meine Änderungen als "unbegründete Löschung" zu löschen, und diese Löschung dann seinserseits, wie es nur recht und billig ist, unbegründet ließ, komme ich hiermit meiner Pflicht erster Hand nach, und liefere meine Gründe. Ich werde die entsprechende Korrektur am Artikel aufschieben, um dem Löschungs-Löscher seinerseits Gelegenheit zu einer Replik zu geben.
1.) zunächst ganz allgemein: Obwohl auf die entsprechenden Wikipedia-Artikel verlinkt, sind die Begriffe "Realismus", "Physikalismus" und "religiöse Letztbegründung" vom Verfasser völlig unscharf gebraucht. Aus dem Zusammenhang wird ersichtlich, daß er in allen Fällen entweder (1) einen naiven metaphysischen Realismus meint, den zu widerlegen es in der Tat nicht verlohnte, da er MINDESTENS seit Galilei und Descartes von keinem ernstzunehmenden Theoretiker vertreten wird - oder (2) schlicht all das, was einem monistischen Spiritualismus, also der großartigen "Radikalität" des Mahayana, widerspricht.Tatsächlich wird beides miteinander kurzugeschlossen, so dass, wer das eine sagt, angeblich das andere meint. Auf diesem Niveau lassen sich aber die Grundlagenfragen der modernen Naturwissenschaft und Philosophie nicht einmal stichwortartig berühren.
2.) Die Probleme der Quantenphysik lassen sich, trotz aller populärwissenschaftlichen Aufgüsse von Schrödingers Katze etc., eben nicht eins-zu-eins in Alltagsparadoxa übersetzen. Sehr einfach gesprochen, verfügt man über eine präzise mathematische Syntax, die stochastische Größen und damit Kontingenz einschließt - aber man verfügt nicht über eine eindeutige semantische Interpretation. Oder: Den Meßgrößen lassen sich nicht einfach reale Entitäten zuordnen, wie dies mehr oder minder in der Newtonschen Physik der Fall war. Nach einer Variante der Kopenhagener Deutung liegt das daran, dass sie nicht unabhängig von der Messung sind, d.h. dass - im mikrophysikalischen Bereich - der Messvorgang in die Konstitution der Realität eingreift. Das ist wohl der Kern der Sache, wenn der Verfasser völlig schief behauptet, die Quantenphysik mache "offensichtlich", dass es keine "bewusstseinsunabhängige Wirklichkeit" gibt. (Ein Fehlschluß der Art "non sine, ergo propter"). Dass unser Wirklichkeitszugang, zumal in den empirischen Wissenschaften, symbolvermittelt ist, stellt ein genuin epistemologisches Problem, nicht ein solches irgendwelcher metaphysischen Haltungen dar (s. 1.).
3.) Ein anderes ist nun die philosophische Interpretation dieses Sachverhalts. Dass nach dem "wissenschaftstheoretischen Bruch" der Neuzeit die Wirklichkeit nicht mehr einfach als ein Sammelsurium unmittelbar vorhandener "handgreiflicher" Dinge aufzufassen ist, sondern dass in die Konstitution unserer Welt und unseres Bildes von der Welt genuin subjektive Erkenntnisleistungen eingehen, ist unzweifelhaft. Aber dafür braucht man keinen Buddhismus. Es genügt schon eine rudimentäre Kenntnis der abendländischen Philosophiegeschichte. Für Kant z.B. steht die "Wirklichkeit" in dem Sinne, in welchem wir allein von ihr sprechen können, die phänomenale Wirklichkeit, uznter der Bedingung der Form der inneren Anschauung a priori, der Zeit. Dass wir in der Natur aber nicht nur subjektive, sondern objektive Folge wahrnehmen, hängt nun aufs engste mit unserer Prädisposition zum Verständnis hypothetischer Schlüsse, materiell gesprochen: der Kausalität zusammen. Man siehe hierzu die "dritte Analogie der Erfahrung" in der 1. Kritik, die gewisse Parallelen zum "Prinzip bedingten Entstehens" im Buddhismus aufweist (ohne dem letzteren in diesem Punkt zuviel der Ehre zuteil werden zu lassen). - Jedenfalls ist die Behauptung, Kant rekurriere naiv-realistisch auf ein "Ding an sich" schlichter Unfug. Warum Kant an dieser berühmt gewordenenen Konstruktion tatsächlich festhält: dazu vergleiche man die "Widerlegung des Idealismus" in der zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft. Um es kurz anzudeuten: Der dogmatische Idealismus, der eine extramentale Realität schlechthin leugnet, verfange sich eben in denselben Fallstricken unbeweisbarer Behauptungen wie der dogmatische Realismus. Hingegen sieht Kant einen "problematischen Idealismus", der diese Realität bloß für UNERWEISLICH hält,gerade als die angemessene Position. Das unterscheidet eben wissenschaftliche Philosophie vom (religiösen) Dogma (s. widerum 1.). Darüber lässt sich streiten. Aber nicht so, wie in diesem Artikel.
4.) In dieselbe Klasse Unfug gehört der Rekurs auf Spinozas "causa sui", mit dem suggeriert wird, der große niederländische Denker behaupte eine transzendente Ursache der Welt, die als erste einer Kette von Ursachen ("Schöpfer") eine Reihe in der Zeit beginne. Nichts läge seiner Konzeption immanenter Kausalität ferner.
5.)Dass Varela und Maturana sich auf den Buddhismus beziehen, stimmt. Aber da wir schon dabei sind: das berühmte Konzept der "Autopoiesis" erweist sich bei näherem Hinsehen - nicht hinsichtlich des empirischen Kenntnisstands, aber hinsichtlich seiner logischen Struktur -als keineswegs originell, sondern als bereits vollständig, mutatis mutandis, in der Philosophie des Organischen bei Schelling und Hegel vorgebildet. Die hatten keine Ahnung von Buddhismus, aber von Biologie. Ich habe nichts dagegen, dass man nachweisbare Affinitäten von Wissenschaftlern zum Buddhismus erwähnt. Der Artikel suggeriert aber durch seine gesamte Darstellung, dass es sich nicht um deren Bemühen handelt, ihr intellektuelles Weltbild - oder ihre Ideologie - durch cross-references konsistent zu machen, sondern um ein heuristisches Prinzip, das erst die Findung wissenschaftlicher Lösungen ermöglicht habe.
6.) Die "Unhaltbarkeit eines substanzhaften Ich" hat weder Lacan noch Wittgenstein erfunden, sondern die neuzeitliche Philosophie im ganzen. In deutlichster Form wieder Kant: Man lese das 1. Hauptstück des Zweiten Buches der Transzendentalen Dialektik (in beiden Fassungen).
7.) A propos Lacan: Über die sogenannten "Parallelen" der Psychoanalyse zum Buddhismus wäre damit nicht weiter zu streiten. Was ist einander nicht parallel?, wenn sich die Parallelen, nach dem Lehrsatz des Euklid, erst im Unendlichen schneiden. Von Lacan gibt es allerdings einige explizite Stellungnahmen. Z.B. in der Tat zur Lehrmethode des Zen-Buddhismus, über die er sich im Seminar I sehr positiv äußert. An anderer Stelle spricht er aber über den endlichen Triumph der Religion, genauer gesagt der WAHREN Religion, von dem er sich überzeugt zeigt. Und er spezifiziert näher: La vraie religion, c'est la romaine. ... Il y a UNE vraie religion, c'est la religion chrétienne. (Le triomphe de la religion, 2005, S. 81) Wer Ohren hat zu hören, ...usw. - Hätte das nicht mit weit größerem Recht Erwähnung finden müssen?
Ich merke, dass ich auszuschweifen beginne. Andererseits: Ist das nicht gerechtfertigt durch einen Artikel, der nur aus Aus- und Abschweifungen, aus Halb- und gar nicht Verdautem besteht? Ich bleibe dabei: der Verfasser sollte seinen missionarischen Eifer auf die von ihm angegebene Website beschränken. Ich darf auch etwas pedantisch auf die Wikipedia-Richtlinien hinweisen: dass ein Artikel nicht der THEORIEFINDUNG dienen soll. Das einzige aber, was diesen synkretistischen Artikel von einem Verstoß dagegen freisprechen kann, ist die Tatsache, dass man hier wohl nicht im vollen Ernst von "Theorie" sprechen wird. Darf ich nun begründet kürzen?
Anonyme Diskussionsbeitrage gelten als nicht erbracht, deshalb rv. Das ist purer Vandalismus, stelle Dich erst mit Deinem Benutzernamen der Diskusssion. Diese Seite ist eine Einladung auch dazu sie auszubauen und weiterzuentwickeln. Du kannst Deine Sachkenntnis gerne positiv unter Deinem benutzernamen einsetzen. Zu Deiner Löschung hätte ich allerdings etwas zu sagen, falls Du darauf bestehen solltest. --Shenpen 17:35, 15. Dez. 2006 (CET)
- Ich höre. (und hoffe, dass es diesmal mit meiner Anmeldung und Signatur klappt, mfG)--Pierre Menard 03:36, 17. Dez. 2006 (CET)
- Gut, fangen wir mit den ersten Sätzen, sprich: mit den ersten Unhöflichkeiten (das ist noch gemäßigt ausgedrückt) an. Und gehen Schritt für Schritt weiter. "...der Absicht des erleuchteten Verfassers.." Wer behauptet und wo wird behauptet, der Verfasser sei "erleuchtet"? Dann wären da--Shenpen 11:54, 17. Dez. 2006 (CET) noch die "obskuren Abschweifungen" Vielleicht bist Du ja aber auch nur anderer Meinung...--Shenpen 11:54, 17. Dez. 2006 (CET)
Pierre, kleine Info: Um Absätze einzufügen, musst du eine Leerzeile lassen. Ich habe das mal in deinem Text editiert, als Fließtext war es wegen des Umfanges kaum lesbar. Skeptischer Beobachter 17:50, 20. Dez. 2006 (CET)
- Habe jetzt deine ausführliche und fundierte Begründung lesen können und stimme deinen Änderungsvorschlägen zu. Im Übrigen: herzlich willkommen bei der Wikipedia! Skeptischer Beobachter 18:00, 20. Dez. 2006 (CET)
- Ganz herzlichen Dank an den Skeptischen Beobachter für die freundliche Begrüßung und für die Mühe, die er sich damit gemacht hat, mein Textungeheuer zu formatieren. Ich bin auch sehr froh, dass ich Dich von der Änderungsbedürftigkeit des Artikels überzeugen konnte. Bei Shempen ist mir das offenbar noch nicht gelungen. Allerdings warte ich nach wie vor auf die versprochenen Anmerkungen zu meiner LÖSCHUNG ("Korrektur" würde es besser treffen). Das einzige, was ich von Shempen zu hören bekam, ist zum einen, dass ich für ihn ein unhöflicher Klotz bin. Nun gut, das muss ich mir gefallen lassen. - Und zum anderen, dass ich ohne irgendein Fundament im Artikel behauptet habe, der Verfasser sei erleuchtet. Das ist mir in der Tat vorzuwerfen. Ich ziehe das also zurück und gebe unumschränkt zu, dass der Verfasser dieses Artikels in keiner vorstellbaren Art und Weise und durch nichts erleuchtet ist. Damit ist Shempen hoffentlich zufrieden gestellt. Nur auf einem muß ich noch bestehen: Mit "Meinung" hat meine Kritik aber auch gar nichts zu tun. Ich MEINE nicht, dass hier Blödsinn geschrieben wurde, ich WEISS es. Und dazu gehört eigentlich nicht viel. --Pierre Menard 02:22, 21. Dez. 2006 (CET)
Damit dürfte Dein Beitrag erledigt sein.--Shenpen 00:07, 23. Dez. 2006 (CET) Ach ja, bevor ichs vergesse herzliche Weihnachtsgrüße aus Tlön--Shenpen 00:15, 23. Dez. 2006 (CET)
Habe den Artikel entsprechend der Ausführungen von Pierre Menard geändert, da von dir kein Veto kam. LG, Skeptischer Beobachter 14:19, 8. Jan. 2007 (CET)
Linklöschungsvorschlag
(Aus der Diskussion Vajrayana hierher kopiert von Milarepa)
Hmm, Wikipedia, will und soll keine Linksammlung sein (siehe Wikipedia:Weblinks. Ein Großteil der Links steht auf den jeweiligen Unterseiten zu Gelug usw.
Kann mir bitte jemand nochmal den Sinn erläutern, dass sie alle auf dieser Seite nochmal aufgeführt sein müssen. Dem Argument, dass sich jemand über die Schulen informieren will, kann ich nicht zustimmen. Interne Wiki-Links sind stets vorzuziehen, und es gibt zu den Schulen Wiki-Artikel, die ja auch verlinkt sind. Bei der Vielzahl an den Informationen, braucht man das auch nicht in einer Liste...
Der Bezug zum Artikelgegenstand ist bei den meisten Links für mich sowieso nicht gegeben, sie beziehen sich meist auf ein Unterthema. Ich bin daher für eine deutliche Kürzung der Links, auf die Links, die sich eben auf Vajrayana direkt beziehen. Freue mich über Kommentare zu dieser vielleicht etwas extremen Position ;) --Markus108 11:55, 4. Nov. 2006 (CET)
- Extreme Positionen konnte ich in Deinem Vorschlag bislang nicht finden. Ich würde sagen ein durchaus pragmatischer Vorschlag, der gründlich zu überdenken ist.
- Ich setze bei der Behandlung Deines Vorschlages aber voraus, dass er sich nicht nur auf den Artikel Vajrayana bezieht, sondern auch auf andere Artikel im Umfeld des Vajrayana. Unter anderem also auch auf die Artikel, Karma-Kagyü, Diamantweg und Buddhismus im Westen. Wenn also umfangreiche Linklöschungen mit dem von Dir hier dargestellten Begründungshintergrund gewünscht sind (eine Frage des Diskussionsverlaufs), dann schlage ich vor alle Links für die es Spezialartikel gibt in allen anderen verbundenen Artikeln zu entfernen sofern ein direkter Link auf den speziellen Artikel besteht. Wäre in der Sache konsequent und argumentativ durch Deinen Vorschlag hier getragen. ;-) Beste Grüße --Milarepa 22:56, 5. Nov. 2006 (CET)
Hier ist der Vorschlag allerdings angebracht, ich denke die links
- Diamantweg Buddhismus
- Prüfkriterien für Entwicklungen in buddhistischen Gruppen
- Tibetan Buddhism in the West by Dzongsar Khyentse Rinpoche
- Vajrayana im Westen
Sind für das Thema nicht so relevant, weil sie sich hauptsächlich auf Vajrayana und nicht auf Buddhismus allgemein beziehen. Skeptischer Beobachter 15:29, 6. Nov. 2006 (CET)
Ok, wenn der keinen sinn ergibt. Ich habe mich damit nicht befasst und dachte vom namen her, das könnte vielleicht passen. Skeptischer Beobachter 12:15, 7. Nov. 2006 (CET)
Bin überrascht nur Zustimmung zu lesen :) @Milarepa: natürlich auch in anderen Artikeln, danke für das kopieren meines Vorschlags, ev. könnte man noch deutlicher kennzeichnen, dass es kopiert wurde, gibt es so einen zitat-block? ;) --Markus108 14:48, 7. Nov. 2006 (CET)
- Ich hab das Zitat mal kursiv gesetzt und um den Bearbeiter in Klammern ergänzt.--Milarepa 16:15, 7. Nov. 2006 (CET)
- danke, ja damit wird es deutlicher :) --Markus108 18:42, 29. Nov. 2006 (CET)
Der Worte sind genug gewechselt! --Gakuro 19:09, 29. Nov. 2006 (CET)
Ein westlicher Buddhismus?
Das Problem der kulturellen Fremdheit und die Frage nach einem genuin abendländischen Buddhismus Das sollte ein Lexikon sein und keine Essaysammlung. Dafür ist woanders Platz. Ich habe den Abschnitt rausgenommen. Sorry. Grüsse--Shenpen 20:44, 22. Apr 2006 (CEST)
- Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Wissling 11:39, 1. Dez. 2008 (CET)