Diskussion:Das Hochschulwesen

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Unabhängiges Redaktionskollegium?

Im Artikel wird behauptet, dass das Redaktionskollegium des "Hochschulwesens" in der DDR-Zeit relativ unabhängig gewesen sei. Jedenfalls für die erste Phase von 53-59 trifft das nicht zu, jedenfalls nimmt die Berichterstattung über Hochschulkonferenzen, Rektorenkonferenzen etc. den größten Raum ein, der andere Teil sind unverfängliche "Erfahrungen aus der Praxis". Wenn die Redaktion tatsächlich eine gewisse Unabhängigkeit besessen hätte, und die Behauptung wirklich nicht nur ein traditionssichernder Mythos der aktuellen Verantwortlichen ist, dann hat sie diese Unabhängigkeit an keiner Stelle zu nonkonformen Verhalten genutzt.-- Nerdling (Diskussion) (16:46, 17. Apr. 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Also es wird ja nicht gesagt, dass das Kollegium relativ unabhängig war, sondern als relativ unabhängig galt. Das ist schon ein semantischer Unterschied. Auch kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen, dass wegen verstärkter Berichterstattung zu betsimmten Themen und unverfänglichen Erfahrungsberichten auf eine Nicht-Unabhängigkeit geschlossen werden soll. Und schließlich: Wenn die Redaktion tatsächlich eine gewisse Unabhängigkeit besessen hätte ... und ... diese an keiner Stelle zu nonkonformen Verhalten genutzt hätte, ja und? Dann hätte sie sie eben gehabt, aber nicht genutzt – das wird ja auch nicht behauptet. -- Jesi (Diskussion) 18:07, 17. Apr. 2012 (CEST)
Also es wird ja nicht gesagt, dass das Kollegium relativ unabhängig war, sondern als relativ unabhängig galt. Das ist schon ein semantischer Unterschied. Auch kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen, dass wegen verstärkter Berichterstattung zu betsimmten Themen und unverfänglichen Erfahrungsberichten auf eine Nicht-Unabhängigkeit geschlossen werden soll. Und schließlich: Wenn die Redaktion tatsächlich eine gewisse Unabhängigkeit besessen hätte ... und ... diese an keiner Stelle zu nonkonformen Verhalten genutzt hätte, ja und? Dann hätte sie sie eben gehabt, aber nicht genutzt – das wird ja auch nicht behauptet. -- Jesi (Diskussion) 18:07, 17. Apr. 2012 (CEST)

Wen interessiert das denn überhaupt? MfG Schabowski (nicht signierter Beitrag von 139.30.34.3 (Diskussion) 13:42, 18. Apr. 2012‎)

Natürlich besteht zwischen "gelten" und "seien" ein Bedeutungsunterschied. Allerdings verweist die im Artikel verwandte Sprachregelung gemeinhin auf einen Urheber der These, der allerdings nicht genannt wird. Dadurch wird der Eindruck erweckt, die Aussage wäre allgemeingültig. Zweitens, um unter anderem einen berühmten Kommunisten zu zitieren: Wem nützt es? Welche Funktion hat diese Behauptung? Und dann ist es eben nicht irrelevant, ob die potenzielle Unabhängigkeit des Kollegiums für tatsächliche Nonkonformitität genutzt wurde. Der Ausweis "relativer Unabhängigkeit" ist ein gängiger Topos in der DDR- oder allgemein Diktaturgeschichtsschreibung. Der Befund ist dabei ebenso zutreffend wie lapidar. Ein gewisser Handlungsspielraum der Institutionen und ihrer Instanzen liegt ja in der Natur aller bürokratischer Organisationen.
Der Nachweis oder Nicht-Nachweis "relativer Unabhängigkeit" hat in der Nachwendezeit im Universitätssektor über Existenzen entschieden. Die angebliche "relative Unabhängigkeit" ihrer Forschungen hat zum Beispiel den Großteil der DDR-Psychologen auf ihren Lehrstühlen belassen, obwohl ihre Forschungen objektiv vielfach genauso ideologisch geprägt waren wie die ihrer Kollegen aus der Pädagogik. In der zweiten Wissenschaftsdisziplin fand aber nach der Wende ein radikaler personeller Umbruch statt, der in der ersten Gruppe ausblieb.
Für das gegenwärtige Redaktionskollegium ist es sicherlich bequemer, sich in eine relative Unabhängigkeit ihrer Gründungsgeneration zu fantasieren, als ihre Vergangenheit als Propagandaorgan des Staatssekretariats für Hochschulwesens aufzuarbeiten. -- Nerdling (Diskussion)
Verstehe ich alles nicht so richtig. Das sieht mir sehr nach einer "Verfolgungs- oder Verschwörungstheorie aus". -- Jesi (Diskussion) 14:19, 18. Apr. 2012 (CEST)

Was ist denn eine Verfolgungstheorie? Getroffene Hunde bellen? Mfg Schabo (nicht signierter Beitrag von 139.30.34.3 (Diskussion) 16:53, 18. Apr. 2012‎)

Dein Eindruck ist vielleicht durch die Zuspitzung im Fazit entstanden. Die dahinterliegende These, dass ES in der Nachwendezeit für die alten Eliten karriereentscheidend war, sich als unbescholten darzustellen, wird von einer Vielzahl von Historikern vertreten. (Vgl.: Pasternack, Erneuerung durch Anschluss? in Grüttner(2010), Gebrochene Wissenschaftskulturen, S. 309-327) Mit welchen Argumenten belegst Du als wahrscheinlicher Verfasser der Textpassage denn die These von der "relativen Unabhängigkeit"? (Diskussion) (17:45, 18. Apr. 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Also hier eine Theorie aufbauen zu wollen, erscheint mit sehr weit herhgeholt. -- Konkret: Es gab einen Verlag und ein "leitendes Organ", das Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen. Solche haben natürlich immer das Sagen. Und in diesem Rahmen hatte die Redaktion die genannte "relative Unabhängigkeit", im Prinzip hast du das ja auch in deinem ersten Beitrag dadurch charakterisiert, dass sie eben weniger auf "sozialistische Bildungsinhalte" usw. eingegengane sind, sondern eben auf Tatsachenberichte und unverfängliche Erfahrungen aus der Praxis. Belege bitte, dass die Redaktion nicht unabhängig war, dass es also mehrere Fälle gab, in denen sie wider eigene Einstellung gezwungen wurden, vorgegebene Inhalte zu veröffentlichen. Mit belegen meine ich belegen im Sinne von WP:Belege, nicht durch allgemeine Reden und Theorieansätze. -- Jesi (Diskussion) 17:51, 18. Apr. 2012 (CEST)