Diskussion:Daur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sprache

Welche Sprache sprechen sie? (nicht signierter Beitrag von 109.193.230.216 (Diskussion) 20:58, 11. Dez. 2013 (CET))

Die meisten Daur sprechen Daurisch, einige nur noch Chinesisch. Die Daurisch sprechenden Daur sind fast alle mehrsprachig und sprechen zusätzlich noch Chinesisch und/oder Mongolisch, ein Teil bedingt durch interethnische Heiraten auch Ewenkisch. --Ingochina - 难得糊涂 23:49, 11. Dez. 2013 (CET)

Begriffsverwirrung

In einem Buch finde ich die Bezeichnungen Khortsin, Monggoljin und Küriye-Qosiyu, die dort angeblich Ethnien bezeichnen. Beim Googlen scheinen mir das eher geographische Namen zu sein? Sind die Dauren damit in Verbindung zu bringen? Oberbegriff für Ethnien dieser Gebiete? Wer kann helfen? --Ökologix (Diskussion) 18:37, 2. Jul. 2015 (CEST)

Die Hôrqin-Mongolen (so die heutige offizielle Schreibweise) sind ein Stammesverband östlicher Mongolen (ausschließlich in der VR China). Sie siedeln hauptsächlich in Tongliao (der Regierungssitz von Tongliao heißt Horqin!), zu kleineren Teilen auch in Hinggan und Chifeng. Die Monggoljin sind ein ganz besonderer, seit langem seßhafter, Ackerbau treibender Stamm östlicher Mongolen. Bis auf einige, die aus beruflichen oder privaten (Heirat) Gründen abgewandert sind, leben sie ausschließlich in Fuxin sowie in den direkt daran angrenzenden Kreisen und Stadtbezirken. Küriye-Qosiyu ist einfach eine veraltete Umschrift und bezeichnet keinen mongolischen Stamm sondern ein Banner der Inneren Mongolei (quasi ein "Kreis"), mong. hôxûû was die heutige offizielle Umschrift für Dein qosiyu ist. Küriye steht für modern Hure, gemeint ist also das Hure-Banner in dem Walther Heissig, den Du gerade liest ja auch Feldforschungen gemacht hat. Mit den Daur hat das alles gar nichts zu tun. Die Daur sind zwar insofern ein mongolisches Volk, als dass sie eine mongolische Sprache sprechen, aber erstens waren sie an der Ethnogenese der Mongolen überhaupt nicht beteiligt, da sie Nachfahren des Dahe-Klans der Qidan sind und zweitens wurden sie während der Qing-Dynastie durch ihre engen Beziehungen zu den Manju stark manjurisiert (zahlreiche Heiraten daurischer Mädchen in den manjurischen Hochadel). Da sie vielerorts vermischt mit Ewenken und Oroqen leben gibt es weitere tungusische Einflüsse auf die daurische Sprache, die lange für eine tungusische gehalten wurde. Erst Poppe wies 1934 nach, dass es sich um eine mongolische Sprache handelt. Hôrqin-Mongolen, Mônggôljin und die Einwohner des Hure-Banners hingegen sind allesamt ganz normale Mongolen, also Angehörige einer anderen Nationalität als die Daur. Außerdem: Es heißt Daur und nicht "Dauren" (auch wenn das in der älteren Literatur manchmal noch so steht)! --Ingochina - 难得糊涂 21:59, 2. Jul. 2015 (CEST)
Wow, ich danke dir für die umfassende, kompetente Auskunft ... und den Heissig-Treffer :-) --Ökologix (Diskussion) 22:17, 2. Jul. 2015 (CEST)