Diskussion:Die Geschichte der Bienen

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Lehre(n) des Romans

Maja Lundes Roman wird von Rezensenten überwiegend deshalb positiv bewertet, weil er dem Durchschnittsleser „zu denken gibt“. Unklar ist, welche Lehren genau verschiedene Leser aus der Lektüre des Romans ziehen. Das müsste in dem Artikel genauer dargestellt werden.
--CorradoX (Diskussion) 12:00, 27. Jan. 2018 (CET)

Maßgeblich ist, welche Lehren Leser nach Ansicht der Autorin ziehen sollen.
Offenbar ist Thomas (Tom) Savage eine Art Sprachrohr der Autorin. Der „sehende“ Imker kritisiert in seinem fiktiven, 2037 erschienenen Buch „Der blinde Imker“ die „Blindheit“ seiner Vorfahren, d.h. seines Vaters George und seines Vorfahren William Savage. Beide betrachten Bienen als Instrumente, die von Menschen nach Belieben zu deren Zwecken eingesetzt werden können und ihnen zu Ansehen (und Wohlstand) verhelfen sollen. Beide sind, typisch für eine Konkurrenz- und Wachstumgsgesellschaft, darauf aus, im Konkurrenzkampf zu bestehen, und verkennen die Gesetzmäßigkeiten und Konsequenzen von Innovationen.
Toms Appell an eine nachhaltige, ökologische und konsequent ethische Weise des Umgangs mit Bienen kommt zu spät. Die vom Bienensterben ausgelöste umfassende Katastrophe lässt sich nicht abwenden. Immerhin werden seine Gedanken beim Neuanfang in China berücksichtigt, und zwar vor allem dadurch, dass Tao sein Buch gründlich liest und richtig versteht.
Interessanterweise kommen ausgerechnet diejenigen, bei denen Individualismus und Konkurrenzdenken kaum eine Rolle spielen, nämlich die Chinesen, 2098 am besten mit den Folgen der Katastrophe zurecht. Systeme, in denen eine „weise Führerin“ autoritär Menschen wie Arbeitsbienen einsetzt, weisen noch am ehesten Erfolge auf.
Überhaupt sind in dem Roman Frauen (neben Tom Savage) die eigentlichen Hoffnungsträger. Bereits Charlotte kommt mit der Niederlage ihrer Familie besser zurecht als ihr weinerlicher und zu unkontrollierten Aggressionen neigender Vater. Sie wird in Amerika Schuldirektorin und betreibt die Imkerei nur im Nebenerwerb und zieht nebenbei als angebliche „Mutter“ noch ihren Neffen ohne männlichen Partner groß.
China wird in den Krisenzeiten des späten 21. Jahrhunderts von einer Frau geführt, und Tao ist von einer Energie, die die Männer in dem Handlungsstrang schwach erscheinen lässt. Immerhin schafft sie es, dass ihr Sohn (wie letztlich auch sie selbst) doch noch „etwas Besonderes“ wird, obwohl Geltungsstreben im China des Romans eigentlich anachronistisch ist (auch Bienen ist Streben nach individuellem Erfolg wesensfremd). --CorradoX (Diskussion) 10:12, 28. Jan. 2018 (CET)