Diskussion:Die Perser

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Ergänzung zur Werkgeschichte

Sollte man nicht das zeitweilige Aufführungsverbot in Athen erwähnen, wie die Athener sich ans eigene Schicksal erinnert fühlten? – Ich habe leider die Quelle nicht präsent, vermutlich war es ein Vor- oder Nachwort einer schon braunfleckig gewordenen Ausgabe. --Silvicola Disk 13:55, 6. Dez. 2012 (CET)

Ich vermute, dass hier eine Verwechslung vorliegt. Ein Aufführungsverbot gab es für die "Einnahme Milets" des Dichters Phrynichos. Hier wurde die, damals gerade erfolgte, Eroberung einer griechischen Stadt durch Perser dargestellt. Der Anblick von Griechen, die von Barbaren getötet und versklavt wurden, hat die Athener so schockiert, dass sie das Aufführungsverbot verhängten. Vermutlich wurde diese Tragödie als Beispiel für Aischylos' Vorgänger im Fach der "historischen" Tragödie (im Gegensatz zur Bearbeitung von Mythen) erwähnt. Für ein Verbot der "Perser" gab es keinen Grund, es war für die Athener ja ein Stück ruhmreiche Stadtgeschichte, das man gar nicht oft genug herausstellen konnte ... --Yvee (Diskussion) 14:03, 22. Dez. 2012 (CET)

M.E.n. meinte der Vor- oder Nachwortschreiber, sogar das Leid der persischen Feinde hätte sie so sehr ans eigene erinnert, dass usw., und zwar zur Zeit des Peloponnesischen Krieges. Die Erinnerung kann allerdings täuschen, ich melde mich hier wieder, wenn mir das Buch wieder in die Hände gerät, allenfalls damit kann man die Sache klären. --Silvicola Disk 16:42, 22. Dez. 2012 (CET)

Wichtige Aufführungen noch ergänzen?

Vielleicht kann noch ergänzen, dass »Die Perser« wurden von den Kritikern der Fachzeitschrift »Theater heute« zur besten deutschsprachigen Inszenierung der Spielzeit 2006/07 gewählt wurde (in der Heiner Müller FAssung) 2011 erhielten Dimiter Gotscheff, Almut Zilcher, Samuel Finzi und Wolfram Koch — die »Gotscheff-Familie« — gemeinsam für ihre »epochalen Aufführungen« den Theaterpreis Berlin. Dazu gehört explizit auch die Inszenierung »Die Perser«  --Thomas Österheld (Diskussion) 19:32, 13. Okt. 2014 (CEST)

Die Zerstörung Athens durch die Perser findet im Stück nicht statt

Ich hatte vor dem Bericht des Boten von der Seeschlacht eingefügt: "Die vorhergehende Eroberung der von den Bewohnern verlassenen Stadt Athen und die Zerstörung der Akropolis durch die Perser findet im Stück nicht statt: in Vers 329 ff. wird in Abänderung der Tatsachen vom Boten berichtet, die Stadt hätte standgehalten."

Dies wurde vom Benutzer Tusculum mit dem Vermerk "irrelevant" rückgängig gemacht.

Warum soll es irrelevant sein, daß ein Dramatiker, der zudem Zeitzeuge war, in seinem Stück von den historischen Tatsachen abweicht? Wenn z.B. Schiller im Don Carlos den historischen Zeitablauf abändert, wird das auch im Artikel erwähnt. Mbshu (Diskussion) 09:40, 11. Jan. 2018 (CET)

Auch in Don Karlos (Schiller) wird dies nicht in der Handlungsdarstellung thematisiert. Darüber hinaus ist Deine Angabe zur Textstelle Unsinn: v. 330 endet der Bote und Atossa setzt in 331 wieder an. Von Athen ist bis dahin nicht die Rede. In 348 fragt dann Atossa den Boten ἔτ᾽ ἆρ᾽ Ἀθηνῶν ἔστ᾽ ἀπόρθητος πόλις; und der antwortet ἀνδρῶν γὰρ ὄντων ἕρκος ἐστὶν ἀσφαλές. Das ist interpretationsbedürftig. --Tusculum (Diskussion) 10:35, 11. Jan. 2018 (CET)

"Unsinn"? Warum so grob?

Ich beziehe mich auf folgende deutsche Textfassung: [329] Der Bote: Der Göttin Pállas Feste schirmt der Götter Huld! [330] Atossa: So steht Athénä's Feste denn noch unbesiegt? [331] Der Bote: Wohl; ihrer Männer Tugend ist ein sichrer Wall! http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-perser-8865/4 (Übersetzung von J.J.Chr.Donner, 19. Jahrh.) Auch in der Version von Durs Grünbein, die ich gerade im Wiener Akademietheater gesehen habe, kommt das sinngemäß so vor.

Hättest Du einen Alternativvorschlag, wo das in den Artikel hineinkann, wenn nicht in die Handlung? Mbshu (Diskussion) 12:45, 11. Jan. 2018 (CET)

Zerstörungen in Athen ≠ Zerstörung Athens. Von daher sehe ich in diesem Punkt keinen Bedarf einer Einfügung, zumal hier weiteres zu berücksichtigen ist. Wie sieht es die wissenschaftliche Fachliteratur? Joachim Latacz (Einführung in die griechische Tragödie (= Uni-Taschenbücher 1745). 2., durchgehend aktualisierte Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2003, S. 136) bescheinigt Aischylos, sich an die Fakten gehalten zu haben, wobei er auf S. 137 explizit diese Stelle zitiert. Wie gesagt, es wurde Athen weder als Stadt noch als Gemeinwesen zerstört. Die mit den physischen Zerstörungen verbundenen Ungewissheiten kann man im Artikel Perserschutt nachlesen. --Tusculum (Diskussion) 13:41, 11. Jan. 2018 (CET)