Diskussion:Effi Briest

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Seltsame Formulierung zum Ehrenkodex

"Rechtsgeschichtlich widerspiegelt der Roman die Übertretung des bürgerlichen Moralkodex durch eine Frau und ihre harten Konsequenzen in der Zeit Wilhelm II. und Otto von Bismarcks.[3]" Ich finde dies eine erstaunliche Fomulierung angesichts der Tatsache, dass der Mann sterben muss für Dinge die seine Frau getan hat. 62.245.172.60 12:59, 1. Okt. 2014 (CEST)

Nicht Innstetten stirbt, sondern Crampas. Und Innstetten fordert Crampas nicht zum Duell, weil seine Frau gegen den bürgerlichen Moralkodex verstoßen hat (und dafür die „harten Konsequenzen“ tragen muss), sondern weil Crampas Innstettens Ehre beleidigt hat, indem er dessen Frau verführte. Näheres dazu im Artikel Duell, insbesondere in den Abschnitten Duell#Ideologischer Hintergrund und Duell#Beleidigung. --Jossi (Diskussion) 14:21, 1. Okt. 2014 (CEST)

Jatzkow, nicht Jatzkows

Die Figurenübersicht ist aufgrund eines Deklinationsfehlers fehlerhaft. Die Adelsfamilie heißt "Jatzkow", und nicht "Jatzkows" ("Effi Briest", Kapitel 9, Anfang). Da die Namen der Familien im Genetiv Plural stehen ("Borckes", "Ahlemanns", usw.), ist der Verfasser dieses Artikels mutmaßlich davon ausgegangen, dass die Familien im Singular ohne "-s" geschrieben werden. Dass dies bei den "Jatzkows", Singular: "Jatzkow", nicht geschehen ist, schreibe ich einem Flüchtigkeitsfehler zu. --Antonio 1882 20:49, 1. Mai 2010 (CEST)

Schlüsselroman

Man sollte generell den Begriff „Realismus“ nicht dahingehend fehlinterpretieren, dass in „realistischen“ Werken die Wirklichkeit dahingehend „widergespiegelt“ werde, dass realen Personen und Orten bloß andere Namen gegeben und reale Verhältnisse nur leicht verändert im Roman dargestellt würden. Die Welt jedes literarischen Werkes, auch eines realistischen Werkes, ist immer ein Produkt der Phantasie des Autors.
So muss man sich nur zum Schloss Nennhausen begeben, um an Ort und Stelle zu erkennen, dass sich einerseits Fontane von diesem Schloss zu seinen Beschreibungen der Örtlichkeiten des Herrenhauses Hohen-Cremmen hat inspirieren lassen, dass aber andererseits einige Eigenschaften des realen Schlosses nicht zu den Beschreibungen im Roman passen.
Im Übrigen ist es durchaus möglich, dass Kenner, die merken, dass eigentlich von Nennhausen die Rede ist, ebenfalls bemerken, dass dieser Landsitz, der einmal der (realen) Familie von Briest gehört hat, Wohnsitz einer Person war, die den Gegenentwurf zu Effi Briest darstellt, nämlich der Caroline von Briest, die im 19. Jahrhundert eine Scheidung ohne Ächtung „überlebt“, den Stammsitz der Familie geerbt und einen ebenfalls geschiedenen Adeligen geheiratet hat.
Merke: Bezüge zur Realität gibt es in realistischen Werken viele, sie sind aber oft ganz anderer Art, als diejenigen es sich vorstellen, die von „Schlüsselromanen“ reden. --CorradoX, 10:11, 19. Dez. 2010 (CET)

Fontane hat sich offenbar von realen Ereignissen inspirieren lassen, wollte aber nie einen Schlüsselroman schreiben. Es fällt wohl vielen Effi-Liebhabern schwer, das zu akzeptieren. Maikel (Diskussion) 09:44, 25. Jan. 2017 (CET)
Das sehe ich auch so, der Realismus, der hier vermittelt wird, bezog sich auf einen nur kleinen Teil des Bürgertums! Dass im Hochadel gewisse Etiketten unerlässlich waren, ist sicherlich verständlich. Aber dies herunterzureissen auf die ganze Gesellschaft ist typisch für deutsche Denkweise. Letztendlich könnte man mit ähnlicher Handlung und Intention diesen Roman heute wieder als realistischen Roman unter die Leute bringen. Diesmal mit der political correctness als moralischen Unterbau. Authentisch wäre aber dieser auch nicht.--88.133.17.104 12:50, 30. Sep. 2018 (CEST)

Genehmigungs-Anekdote

Von der „Berliner Morgenpost“ ([1]) wird kolportiert, dass Theodor Fontane sich von einem Landrat im Havelland (den Kreis Havelland gab es im 19. Jahrhundert noch nicht) namens „von Briest“ die Genehmigung für den Romantitel habe geben lassen.
Tatsächlich gab es nach dem Tod der Eltern von Caroline de la Motte Fouqué niemanden mehr, der „von Briest“ hieß, also auch keine „Elfriede von Briest“. Nach Auskunft des „Havelland-Kiosks“ ([2]) soll der Landrat, um den es geht, den Namen „von Briesen“ getragen haben. Tatsächlich hat eine der weiblichen Nachkommen der Caroline de la Motte Fouqué einen „von Briesen“ geheiratet.
Die Unstimmigkeit bezüglich des genauen Familiennamens und das Fehlen eines Vornamens lässt es als geboten erscheinen, die Anekdote zu löschen, zumal sich die Frage stellt, inwiefern eine „Elfriede von Briesen“ durch einen Roman namens „Effi Briest“ in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt sein sollte, zumal dieser Roman offensichtlich die Lebensgeschichte einer ganz anderen Frau als Vorlage hat. --91.96.190.83, 18:35, 25. Jan. 2011 (CET)

Ein Robert von Briesen (1808 bis 1894) war Herr auf Gut Böhne. Er nannte sich auch „Briest von Briesen“, stammte aber nicht von Caroline de la Motte Fouqué ab, sondern von Johanne Christiane Dorothea Friedericke von Briest (1769-1832), die 1807 Franz Theodor Ludwig Briesen heiratete. Dass der Landrat sowohl Briest als auch Briesen genannt wird, ist also kein Widerspruch.
Gleichwohl habe ich nichts dagegen, wenn die Anekdote gelöscht bleibt, da sie nur sehr indirekt zum Verständnis des Romans beiträgt (sie zeigt die Borniertheit realer preußischer Adeliger im Fin de siècle). --CorradoX, 18:57, 25. Jan. 2011 (CET)

Abschnitt zur Rezeption

Der Abschnitt ist ganz schön mager, was ich für sich ja nicht schlimm finde; allerdings scheint er Rezeption des Romans vielmehr zu sein als wiederzugeben. Etwas mehr indirekte Rede würde da schon Abhilfe schaffen. Ich werde nicht reinpfuschen, denn so wichtig ist es mir nicht - möchte aber wenigstens darauf hinweisen. Hoffe, das ist in Ordnung. -- (nicht signierter Beitrag von 80.132.173.37 (Diskussion) 01:41, 13. Apr. 2011 (CEST))

Ich krieg die Motten

Zitat: Wahrscheinlicher ist es, dass sich der Name „Innstetten“ von dem Namen „de la Motte Fouqué“ ableiten lässt: Der französische Begriff „la motte“ bezeichnet einen frühmittelalterlichen Burgwall um einen Wohnturm und kann folglich mit „Ringstätte“ übersetzt werden. In dem Märchen Undine des romantischen Dichters de la Motte Fouqué trifft der Wassergeist Undine einen Ritter von Ringstetten und heiratet ihn. Nach Ansicht einiger Interpreten entspricht Undine Caroline und Effi Briest sowie Ringstetten de la Motte Fouqué und Innstetten.[35] Im Gegensatz zu dem Namen „Briest“ wäre der Name „Innstetten“ demnach ausschließlich aus der Literatur ableitbar.

Also, eine Motte ist eine sogenannte Erdhügelburg, ein Burgturm auf einem künstlichen Erdhügel. Dass Motte = "Ringstätte" bedeuten soll, und insbesondere dass "Baron Innstetten" deshalb eine Referenz zu "Baron de la Motte Fouqué" sei, halte ich für eine hübsche aber arg weit her geholte Spekulation. Maikel (Diskussion) 09:32, 25. Jan. 2017 (CET)

„Nach Ansicht eines Interpreten“ träfe es wahrscheinlich genauer. Das mit der Motte halte ich auch für Quatsch, allerdings bietet der Zusammenhang Caroline von Briest – Fouqué – Ringstetten und der Gleichklang Ringstetten/Innstetten schon einen gewissen, wenn auch schwachen Anhaltspunkt. Wie dem auch sei, ein Literaturwissenschafttler hat's veröffentlicht, jetzt brauchten wir eigentlich einen anderen Literaturwissenschaftler, der es für Blödsinn erklärt... --Jossi (Diskussion) 21:20, 25. Jan. 2017 (CET)