Diskussion:Falsifikationismus

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"die Universalie"

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Rückgängig gemachte Änderung in "Falsifikationismus"

Hallo Gerhardvalentin, es mag ja nur eine Kleinigkeit sein, dennoch: es heißt nunmal das Universale und nicht die Universalie. Letzteres ist falsche Rückbildung zum Plural Universalien. Grüße

-- 77.188.8.105 21:57, 14. Okt. 2009 (CEST)

Liebe IP, bitte Diskussionen immer dort führen, wo sie hingehören.
Für dein obiges  "nunmal ..."  fehlt der Beleg. Hier das deutsche Wörterbuch "der Duden""die Universalie".   Liebe Grüße   Gerhardvalentin 23:17, 14. Okt. 2009 (CEST)

Sinnkriterium

Ich beziehe mich hier auf Carnaps Antwort auf Poppers Essay in seinem (Carnaps) Schilpp-Band. Kurz zusammengefasst war sie so, dass er den Streit zwischen Popper und den logischen Empiristen fuer die Folge eines Missverstaendnises hielt, dass seinen Ursprung u.a. darin hat, dass beide den Begriff Metaphysik in Verbindung mit ihrem jeweiligen Kriterium verwenden ohne zu merken, dass sie diesen Begriff in einer sehr unterschiedlichen Art gebrauchen. Dadurch entsteht der Eindruck, dass beide dasselbe Abgrenzungsproblem behandeln würden und darauf verschiedene, sich ausschliessende Antworten haetten. Tatsaechlich arbeiteteten beide jedoch an einem jeweils anderen Problem und es bestünde zumindest kein prinzipieller Widerspruch; Popper wolle empirisch wissenschaftliche Aussagen positiv abgrenzen, die logischen Empiristen dagegen die Aussagen welche von vornherein nicht als wissenschaftlich in Betracht kommen negativ abgrenzen. Aussagen, welche das Sinnkriterium erfüllen müssen deswegen noch nicht empirische wissenschaftlich sein, sondern können auch pseudowissenschaftlich sein. Der Satz "Morgen regnet es oder es regnet nicht" ist z.B. kognitiv sinnvoll d.h. er erfüllt das Sinnkriterium, ist aber als empirische Aussage ohne Gehalt, also (für sich alleine) nicht empirisch wissenschaftlich.

Zur Verdeutlichung:

Falsifizierbarkeitskriterium:

nichtfalsifizierbar: pseudowissenschaftliche & metaphysische Aussagen <> falsifizierbar: empirische Aussagen

Empiristisches Sinnkriterium:

keine kognitive Bedeutung: metaphysische Aussagen <> kognitive Bedeutung: pseudowissenschaftliche & empirisch-wissenschaftliche Aussagen

Ich denke es ist wichtig die Position der logischen Empiristen im Artikel nicht falsch darzustellen, schon deswegen weil hier nicht weniger Irrtuemer im Umlauf sind als im Fall der kritischen Rationalisten. Emp2 01:40, 24. Sep. 2007 (CEST)

Popper hat im Rahmen der Entwicklung seines Abgrenzungskriteriums mehrfach und deutlich betont, dass er der Auffassung ist, dass metaphysische Aussagen kognitive Bedeutung haben. (Von pseudowissenschaftlichen ist in der Logik der Forschung nirgendwo außer im – nicht von Popper erstellten – Index die Rede!) Solange also Metaphysik-für-Popper und Metaphysik-für-Carnap nicht völlig schnittfreie Kategorien sind (und das scheint mir selbst bei der extremsten Interpretation des von Dir dargestellten Schemas nicht der Fall zu sein), geht es eindeutig nicht um ein Wortproblem. Ich glaube auch nicht, dass Popper übersehen hat, dass Carnap logische Tautologien wie "Morgen regnet es oder es regnet nicht" als sinnvoll eingestuft hat, oder dass die Kriterien unterschiedliche Probleme zu lösen versuchen, oder dass sie unterscheidliche Abgrenzungen vornehmen. --rtc 18:18, 24. Sep. 2007 (CEST)
Carnap antwortet dort auch nicht auf Poppers LdF sondern auf Poppers Beitrag in Carnaps Schilpp-Band und bezieht sich natürlich auf die dortigen Darstellungen Poppers. Dort verwendet Popper den Begriff "Pseudowissenschaft" in Zusammenhang mit seinem Kriterium. Er erklärt dort, dass sein Falsifizierbarkeitskriterium empirisch-wissenschaftliche Aussagen von metaphysischen, pseudowissenschaftlichen, logischen sowie mathematischen Aussagen abgrenzen soll (letzter beiden habe ich im obigen Schema vergessen; ist aber hier unrelevant). Popper bringt auch gleich am Anfang seines Beitrages das Sinnkriterium mit der Abgrenzung zwischen Metaphysik und empirischer Wissenschaft in Verbindung. Carnap hat aber nicht nur logische Tautologien als kognitiv sinnvoll angesehen, sondern auch nichtwissenschaftliche Aussagen aus der Astrologie, magischen Vorstellungen, Mythen usw. Das Sinnkrierium war nicht dazu gedacht, um solche pseudowissenschaftlichen Aussagen von empirische-wissenschaftlichen Aussagen abzugrenzen (Ich sehe gerade, dass das im gegenwärtig gesperrten Artikel Pseudowissenschaft auch nocht geändert werden muss). Das Sinnkriteium richtete sich gegen Sätze aus Metaphysiken wie etwa derjenigen von Heidegger (beispielsweise Heideggers Satz "Das Nichts nichtet"). Popper betont auch in seinem dortigen Beitrag, dass er der Auffassung ist, dass metaphyische Aussagen kognitiven Gehalt haben. Aber das ist ja gerade der Grund warum Carnap betont, dass Popper den Begriff Metaphysik gänzlich anders gebraucht als die logischen Empiristen, für die das Fehlen eines kognitiven Gehalts eben gerade das Merkmal metaphysischer Aussagen war (das wird schon in der ursprünglichen Manifest des Wiener Kreises eindeutig so dargestellt). So wie der Punkt jetzt im Artikel dargstellt wird halt ich ihn für ok. Emp2 06:41, 25. Sep. 2007 (CEST)
Ich müsste mir erst ansschauen, was da im Carnap-Band steht, bevor ich das weiter beurteilen kann. --rtc 14:33, 25. Sep. 2007 (CEST)

Falsifikationismus / Falsifikation

Ich bin für die Rückverschiebung des Artikels. "Falsifikationismus" ist WP:TF, der Begriff in der Wissenschaftstheorie praktisch gänzlich unbekannt (900 Google-Hits). Obendrein ist die Wortschöpfug -ismus irreführend und nicht zutreffend. Ich habe keine Diskussion zum Thema Verschiebung finden können (gab es überhaupt eine?)-- ~ğħŵ 10:56, 21. Okt. 2007 (CEST)

Falsifikationismus ist das Wort, das von Kuhn und Lakatos geprägt und vom zeitgenössischen Hauptvertreter David Miller übernommen wurde (wie in der Einleitung erwähnt wird) – natürlich ist aber Falsifikationismus nur die deutsche Übersetzung von Falsificationism, wofür es ein paar google-treffer mehr gibt. Daran ist also nichts Theoriefindung. Der Falsifikationismus lässt sich weder auf Falsifikation noch auf Falsifizierbarkeit reduzieren; er beinhaltet beides inklusive der Zusammenhänge dazwischen. --rtc 11:03, 21. Okt. 2007 (CEST)

Dann teilen wir halt in Falsifikation und -ismus auf. Das sind zwei verwandte aber unterschiedliche Dinge. Wo ist das Problem? Smurf (Diskussion) 08:40, 9. Jun. 2018 (CEST)

Redirect Falsifizieren

Mal so als Laie gefragt: Sollte Falsifizieren wirklich hierauf weiterleiten, ist das Falsifizieren wirklich nur im Kontext Falsifikationismus bekannt? --Abe Lincoln 08:36, 13. Mai 2008 (CEST)

nö - ist irgendwie unsinn... ich hab's mal korrigiert... --Heimschützenverein 17:05, 21. Feb. 2009 (CET)
Falsifikationismus klingt total idiotisch und ist es auch! Einstein und Popper berufen sich ja ständig auf die Mathematik. Nach der mathematischen Logik, sind aber Falsifizieren und Verifizieren äquivalent oder gleichwertig. Eine Aussage (A) kann bewiesen oder verifiziert werden indem ihr Gegenteil (Nicht-A) widerlegt oder falsifiziert wird. Ebenso kann die Aussage (A) falsifiziert werden indem (Nicht-A) verifiziert wird. Die Unterscheidung zwischen Falsifizierung und Verfizierung ist daher schon einmal Unsinn. Von einer Theorie kann nicht gesagt werden, dass sie wahr oder falsch ist. Eine Theorie, jedenfalls eine mathematische Theorie, beruht immer auf Axiomen, Postulaten oder grundlegenden Annahmen, die schlicht als wahr angenommen werden und nicht aus der Theorie heraus bewiesen werden können. Gezeigt werden kann mit reiner Logik nur, ob die Theorie in sich widerspruchsfrei ist, unter der Voraussetzung der Postulate. Weiterhin können Prognosen aus der Theorie abgeleitet werden, diese können sich durch Beobachtung als wahr oder falsch erweisen. Eine Theorie, die ebenso viele falsche wie wahre Vorhersagen trifft, ist offenbar nutzlos. Gleiches gilt für Theorien aus den sich gar keine überprüfbaren Aussagen ableiten lassen. Aus der ART lassen im Gegensatz zur newtonschen Mechanik kaum überprüfbare Aussagen ableiten. Jedenfalls keine, die sich nicht auch schon aus der SRT ergeben. Die ART ist daher Unsinn, genau wie die Philosophie Poppers. --88.153.116.171 12:27, 12. Apr. 2009 (CEST)


Hier ist nur einer idiotisch und das bist du. Wie du ganz richtig sagst, wird A bewiesen, indem Nicht-A widerlegt wird, und widerlegt, indem Nicht-A bewiesen wird, bzw. ist der Beweis von A immer logisch äquivalent zur Widerlegung von Nicht-A. Aber damit ist die Differenzierung zwischen Veri- und Falsifikation natürlich NICHT "Unsinn", weil es natürlich logisch möglich ist, dass A bewiesen, aber nicht widerlegt werden kann. Der Beweis von A ermöglicht lediglich die Widerlegung von NIcht-A, aber NICHT auch automatisch die von A! Ebenso ermöglicht die Widerlegung von A NICHT automatisch den Beweis von A, sondern nur den von Nicht-A! Genau dieser Fall liegt bei den universellen Es gibt- und den Allsätzen vor: (1) "Es gibt ein y" ist beweisbar, und damit ist (2) "Alle Dinge (x) sind nicht-y" widerlegbar, während sich hieraus nur die Beweisbarkeit, nicht aber die Widerlegbarkeit von (1) ergibt, aus dem sich seinerseits auch nicht die Beweisbarkeit von (2) ergibt. Da die Widerlegung unendlich oft versucht werden kann, kann sie auch unzählige Male scheitern. Durch dieses Scheitern können sich Allsätze, die nicht bewiesen, aber widerlegt werden können, an der Erfahrung bewähren. Daher sind sie für die empirische Wissenschaft brauchbar. Im Gegensatz dazu ist die Verifikation eines Es gibt- Satzes nur einmal möglich. Er kann sich NICHT bewähren, sondern nur gelingen oder nicht gelingen. Es wird gleichzeitig versucht, den Allsatz zu widerlegen und den Es gibt - Satz zu beweisen; sowohl das Gelingen als auch das Mißlingen dieser Versuche bereichert die Wissenschaft, weil entweder ein Allsatz widerlegt/ein Es gibt - Satz bewiesen oder eben der Allsatz durch das Mißlingen seiner Widerlegung bewährt wird. Im Gegensatz dazu ist es nicht möglich, einen Allsatz zu beweisen bzw. den Es gibt Satz zu widerlegen zu versuchen und durch mißlungene Widerlegungsversuche zu bewähren.

Da ein Allsatz aufgrund empirischer Forschung bewährt sein kann, ist es für die empirische Wissenschaft nützlich, ihn aufzustellen. Dies ist bei den Es gibt - Sätzen nicht der Fall, die sich nicht bewähren, sondern nur als wahr bekannt oder unbekannt (und durch die Bewährung von All/Es gibt nicht - Sätzen UNplausibler gemacht) sein können.

Die Beweisbarkeit/Widerlegbarkeit gilt natürlich nur, wenn die Basissätze als unproblematisch akzeptiert werden. Das ganze bezieht sich auf empirische Wissenschaft, NICHT auf die analytische Mathematik. Eine Theorie, aus der sich falsche Vorhersagen deduzieren lassen, ist nicht nutzlos, sondern falsch und bringt damit die empirische Wissenschaft voran, weil dadurch eben bestimmte Möglichkeiten ausgeschlossen bzw. unter der Voraussetzung der Akzeptanz von Basissätzen widerlegt und die Menge der nicht ausschließbaren Theorien verkleinert wird (wenn sie auch immer unbegrenzt bleibt). Dass sich aus der ART keine prüfbaren Aussagen ableiten ließen ist eine reine Behauptung, die in dieser Form nicht weiter ernstzunehmen ist. 217.87.34.46 17:10, 12. Okt. 2009 (CEST)

Jetzt aber mal pragmatisch. Falsifizieren ist der Vorgang, eine Theorie zu widerlegen. Falsifikationismus ist die dahinterstehende Wissenschaftstheorie. Das sind zwei verschiedene Paar Stiefel. In diversen internationalen Wikipedia-Lemmata sind die beiden entweder verschiedene Seiten oder es gibt nur Ersteres, was zu der blöden Situation führt, dass en:Falsification keine deutsche Entsprechung hat, weil die deutsche Seite eine Weiterleitungsseite ist. Ich bin daher dafür, den Abschnitt "Falsifikation", der hier ziemlich viel Raum einnimmt, auf Falsifikation auszulagern, statt hierher weiterzuleiten. Smurf (Diskussion) 08:39, 9. Jun. 2018 (CEST)

Abschnitt:Holismus nach Quine

Abgesehen davon, dass ich Quines-Kritik and der Analytische-Synthetisch Dichtonomie fuer das Falsifizierbarkeitskriterium für relevanter halte als seine Holismus, glaube ich kaum dass Quine in seiner 1951 erschienen Publikation (wo Lakatos niergends zitiert wird) irgendie von Lakatos beeinflusst war. Zu der Zeit sass jener gerade wegen Revisionimsus im kommunistischen Gefängnis und in Philosophie promoviert hat er nach seiner Flucht in den Westen erst etwa 10 Jahre später. Emp2 06:58, 25. Sep. 2007 (CEST)

"Der von Willard Van Orman Quine vertretene Holismus steht mit der Wissenschaftsauffassung des K.R. z. B. in der Stellung, welche ..." - Wofür steht hier die Abkürzung K.R.? Bitte ausschreiben. --217.8.48.25 09:36, 14. Aug. 2014 (CEST)

"Kritischer Rationalismus" würde zur Abkürzung passen, inhaltlich keine Ahnung. --mfb (Diskussion) 11:46, 14. Aug. 2014 (CEST)

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 07:00, 27. Nov. 2015 (CET)

falsche Behauptung

Im Abschnitt „Logischer Zusammenhang“ wird behauptet: „Der singuläre Satz ›Sokrates war ein weiser Mann‹ kann [in der Symbolik der Principa Mathematica] also als generelle Implikation geschrieben werden...“. Diese Behauptung ist schlichtweg falsch. Zunächst einmal gilt, dass „Für alle Dinge x: wenn x Sokrates ist, dann war x weise“ äquivalent ist mit der Behauptung „Für alle Dinge x: x war nicht Sokrates oder x war weise“. Schon diese Äquivalenzumformung lässt erste Zweifel an der Angemessenheit der Formalisierung aufkommen. Verneint man nun den singulären Satz, erhält man „Sokrates war kein weiser Mann“. Verneint man hingegen die vermeintliche Übersetzung in die Symbolsprache, erhält man etwas völlig anderes. Diese Verneinung ergibt: „Für einige Dinge x: x war Sokrates und x war kein weiser Mann“. Wenn aber diese partikuläre Konjunktion als zutreffende Übersetzung des singulären Urteils „Sokrates war kein weiser Mann“ akzeptiert wird, kann die positive Aussagen „Sokrates war ein weiser Mann“ ebenfalls als partikuläres Urteil formuliert werden. Demnach müssten die partikuläre Konjunktion und die universelle Subjunktion (Implikation) äquivalent sein. Was sie nicht sind. Nebebei bemerkt kann der Teilsatz „x ist Sokrates“ nicht mit f(x) übersetzt werden. Richtig wäre hier x=f. Aber selbst so bleibt die Formel schief. Singuläre Urteile sind mit Quantoren prinzipiell nicht ausdrückbar. Eine gewisse semantische Ähnlichkeit rechtfertigt keine schlampige Formalisierung.

--mer (Diskussion) 14:16, 19. Apr. 2017 (CEST)

Popper unterschied ({https://monoskop.org/images/e/ec/Popper_Karl_Logik_der_Forschung.pdf hier, Abschn. 13) zwischen spezifischer und numerischer Allgemeinheit. Im Folgeabschnitt geht es um die Problematik von "Individualien" und "Universalien". Der Text hier bezieht sich auf die Fußnoten dort (s. 229f.):

5 Auch die Unterscheidung, die RUSSELL und WHITEHEAD zwischen den "Individuen" (oder "Partikularien") einerseits, den "Universalien" anderseits machen, hat mit der Unterscheidung von "Individualien" und "Universalien", wie sie hier eingeführt wurde, nichts zu tun. Nach der RUSSELLschen Terminologie ist in dem Satz: "Napoleon ist ein franzosischer Feldherr" zwar - wie bei uns - "Napoleon" ein "Individuum", jedoch "französischer Feldherr" ein Universale; und umgekehrt in dem Satz: "Stickstoff ist ein Nichtmetall", zwar "Nichtmetall" - wie bei uns - ein Universale, "Stickstoff" jedoch ein "Individuum". Auch die "Kennzeichnungen" ("descriptions") entsprechen nicht unseren Individualien, da z. B. die Klasse der "Punkte meines Korpers" bei uns ein Individualbegriff ist, aber nicht durch eine "Kennzeichnung" dargestellt werden kann. Vgl. etwa: WHITEHEAD-RusSELL, Principia Mathematica (2. Auf I., 1925, Bd. I), Introduction of the Second Edition, II. I; deutsche Ausgabe von Mokre ("Einführung in die mathematische Logik", 1932) S. 132. 6 Auch der Unterschied zwischen universellen und singularen Satzen kann im RUSSELL-WHITEHEADSchen System nicht ausgedriickt werden: Es ist nicht richtig, daB die sogenannten "Formalimplikationen" oder "generellen Implikationen" allgemeine (universeile) Satze sein müssen; vielmehr kann jeder beliebige singulare Satz in die Form einer "generellen Implikation" gebracht werden; z. B. der Satz: "Napoleon ist in Korsika geboren" in der Form (x) [(x = N) --> (phix)], -in Worten: Füir alle Werte von x gilt: Wenn x "mit Napoleon identisch" ist, so ist x "in Korsika geboren". Eine generelle Implikation wird geschrieben: (x) (phix --> fx), wobei das "Allzeichen": ,,(x)" etwa gelesen werden kann: "Für alle Werte von x gilt"; phix und fx sind Satzbruchstücke oder "Aussagefunktionen" (Beispiel: "x ist in Korsika geboren", ohne daß gesagt wird, wer x ist: eine Aussagefunktion kann weder wahr noch falsch sein). Das Zeichen " ... --> ... " ist zu lesen: "wenn ... gilt, so gilt ... "; die ihm vorangehende Aussagefunktion phix kann die "bedingende" heißen, fx die die "Folgeaussagefunktion" oder "Prädikation"; die generelle Implikation (x) (phix --> fx) besagt: Alle jene Werte von x, die die phix befriedigen, befriedigen auch fx.

-- Leif Czerny 19:27, 18. Nov. 2019 (CET)