Diskussion:Frankenschanze

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Vergleich mit Karte

Quelle für das Folgende: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)

Der Zugang befand sich wahrscheinlich an der Nordwestseite, denn hier führt ein Weg auf einem Damm eben über den Graben und durch eine Lücke mit abgeflachten Wallenden ins Innere. — Auf der Karte (Auflösung 1:3.000) nicht nachzuvollziehen. Sie zeigt im Norden nur einen tangential die Außenseite des Grabens berührenden Weg, ebenso im Osten, von Südsüdosten her einen Stichweg in die Anlage durch eine ausgewiesene Lücke in der Grabenkontur, die sonst überall lückenlos dargestellt ist. Wege alle gestrichelt, der Stichweg geht von einem besseren (durchgezogenen) nahen Waldweg vom Sträßchen am Parkplatz westsüdwestlich ab.
Auf der Südseite am aufsteigenden Heuchelberg ist wegen moderner Umgestaltungen die Art der äußeren Befestigung nicht mehr zu klären. — Wenn das Höhenlinienbild (Auflösung 1:3.000) nicht täuscht, ist der Anstieg zumindest ab Graben nach Süden nicht stärker als der Abfall etwa nach Norden.
Die Karte (Auflösung 1:6.000) zeigt zusätzlich, etwa 70 m vom Graben in südwestlicher Richtung beginnend und damit sicher außerhalb der erwähnten Außenbefestigung im Abstand von höchstens 30 m, ein etwa 70 m langes und unter 30 m breites Oval, umringt von einer abfallenden Böschung, flankiert von zwei SW abgehenden Waldwegen. In dessen Südosten zieht zusätzlich in etwa 30 m Abstand vom Langoval eine deutlich längere ansteigende Böschung nach SW, die wie die Längsachse des Lanovals schräg zur natürlichen Gefällelinie läuft, also wohl künstlich ist, wofür auch die schwarze Farbe spricht, in der die drei Strukturen eingezeichnet sind. (Natürliche Böschungen i.d.R. braun, aber nicht zuverlässig so auf allen TKs des Landes.)

--Silvicola Disk 16:13, 22. Dez. 2012 (CET)

Vielleicht trägt folgender Auszug aus meiner Quelle zur Klärung bei:

Die Innenbefestigung: ...Der Zugang zur Anlage könnte auf den ersten Blick im Zuge des die Anlage durchquerenden heutigen Weges zu suchen sein. An der Nordwestseite jedenfalls führt ein gut 2,5 m breiter Weg auf einem Damm eben über den Graben und durch eine etwa gleich breite Brücke im Wall ins Innere. Tatsächlich wirkt der Wall aufgrund abgeflachter Wallenden weniger durchbrochen als vielmehr schon beim Bau mit einer Lücke versehen. Zudem ist eindeutig eine Bruchstelle vorhanden zwischen dem südlich des Zugangs gelegenen Wall sowie der nördlich anschließenden bestenfalls kaum merklich erhöhten Außenkante. Der Damm hingegen könnte dem äußeren Eindruck zufolge durchaus auch in späterer Zeit aufgeschüttet worden sein. ....Sicherheit ist am Befund nicht zu erlangen. Möglicherweise wurde auch ein ursprünglich schmaler Zugang (Fußweg?) später erweitert. Auch das ursprüngliche Überqueren des Grabens auf einer hölzernen Brücke ist nicht auszuschließen...... Die Außenbefestigung: Von der Außenbefestigung ist am nordöstlichem Hang eine durch zwei größere Lücken unterbrochene flache Böschung, sowie am Westhang eine besser erhaltene aus mehreren Abschnitten aufgebaute Befestigung zu erkennen. Alle Teile sind einer Sicherung zuzurechnen, die im Abstand von 15 bis max. 30 m den tiefen Ringgraben begleitete und den Zugang vom Tal her nochmals schützte. An der Südseite gegen den unmittelbar aufsteigenden Heuchelberg, scheint die Außenbefestigung auszulaufen. Durch moderne Geländeumbaugestaltungen ist hier jedoch nicht sicher zu entscheiden, ob die Seite tatsächlich ungeschützt blieb, oder ob nicht doch etwa eine einfache Palisade "ohne tiefen Graben" den äußeren Ring einst schloss. Am Nordosthang ist insbesondere an den zwei durchführenden Fußwegen eine flache, etwa 40 m lange Böschung zu bemerken. Sie ist noch bis zu 1 m hoch, jedoch gänzlich verflaut und ohne klare Konturen. Die Böschung endet gegen Südosten schon wenig vor den hier heraufführenden Altwegen, ohne sicher abgeschnitten zu sein, gegen Nordwesten reicht sie bis hin zu einer sicher rezent angelegten flachen Grube unbekannter Funktion im steiler werdenden Hang. An die teils gut erhaltenen Abschnitte der Außenbefestigung entlang der Nord- und Westseide fehlt ein sicherer Anschluss, doch spricht alles dafür, die Böschung hier zuzurechnen und von einer ehemals geschlossenen Linie auszugehen. Westlich der 65 m langen Lücke beginnt im nicht allzu steilen Nordhang, nahezu ansatzlos eine Böschung, die sicher ebenfalls als Rest der Außenbefestigung anzusprechen ist. Das knapp 70 m lange Stück ist ebenfalls stark verflaut, besitzt keine klaren Konturen und ist im Gelände nur beim genauen Hinsehen als flache Stufe auszumachen. Seine Höhe beträgt bei einer Breite von 3 - 5 m bis zu 2 m. Auf einer Länge von knapp 15 m ist eine Fortsetzung der Böschung nur noch zu erahnen, bevor am Westhang ein im flachen Bogen üder dem Auslauf der kappenartigen Höhe geführte, etwas 150 m langer und 9 m breiter Abschnitt anschließt, der nahzu spiegelbildlich um einen wohl antiken Zugang in 4 Teilstücke gegliedert ist. Ein gut 20 m langes Stück zeigt sich als kräftiger, gut 3,5 m Breite und um 1 m hohe Böschung, die nach innen und außen jeweils von einer 2,5 - 3 m breiten Verebnung begleitet wird. Ist die obere innere Verebnung als planierte Böschungskrone zu verstehen, rührt die untere, äußere von Abtragen des Hanges her. Das hierbei gewonnene Material diente zum Aufwerfen der Böschung. An der Nahtstelle zum nächsten Teilstück führt der vom Norden im weiten Bogen heraufführende, einer flachenen Rinne gleichende Altweg in einer schmalen Lücke durch die Außenbefestigung. Hier scheint diese jedoch noch nachträglich zu durchbrechen und könnte deshalb durch aus schon als alter Zugang angelegt gewesen sein. Auffälligerweise endet er jedoch als sichtbare Trasse genau an der äußéren Befestigung, im flacheren Gelände zur Innenfläche hin, ist nichts mehr zu erkennen. Allein dies stellt die von Mattes angeführte Anlage und Nutzung als Viehtrieb in Frage, wäre ein solch abrupteses Ende bei reger und nicht allzu lang aufgegebener Nutzung kaum zu verstehen. Eine sekundäre Nutzung ist freilich nicht ganz auszuschließen, vielleicht im Zusammenhang mit dem Durchbruch eines weiteren Zuganges an der südöstlichen Seite der Frankenschanze, womit ein Durchgang zum östlichen Fuß des Heuchelberges geschaffen wurde. Ein ursprünglicher funktionaler Zusammenhang mit der Frankenschanze ergibt sich u.E. jedoch allein schon aus der Führung des Weges, zieht der doch in weit ausholenden Bogen offentsichtlich in das innere derselben. Eine nachträgliche Anlage des Weges nach Aufgabe der Frankenschnaze wäre somit kaum verständlich, da die Geländegestalt eine solche Wegeführung nicht unbedingt nahe legt, ein Zugang auf die Höhe von Osten her viel leichter möglich war. Die sowohl gegen Viehausbruch wie auch Raubtiere relativ gut gesicherte Innenfläche, könnte allerdings auch in späterer Zeit zum Bergen und Übernachten des Viehs eingeladen haben. Südlich diese Weges setzt ein etwa 13 m langes und ebenfalls ein 9m breites Stück die Linie bis zur Lücke fort. Mit einem merklichen Höhensprung von gut 1 m sitzt die Krone eines nach innen bis zu 40 cm hohen Walles, der um 2 m hohen Böschung auf. Die an einem nach außen ca. 40 cm eingetieften, flachmuldigen Graben ansetzt. Die Formen sind hier noch recht deutlich, die Kanten gut erhalten. Ein rundlicher Grabenkopf leidet zum Zugang über, der mit knapp 3 m Breite für einen Fußweg etwas zu groß dimensioniert zu sein. Der Weg quert den Graben auf einem Damm "wahrscheinlich das unveränderete anstehende Gelände" und eine etwas schmalere, wohl durch Erosion leicht verrutschte Lücke im Wald. Auf beiden Seiten zeigen Wall und Graben offentsichtlich unveränderte Abschlüsse, sodass der Zugang antik, d.h. schon beim Bau der Anlage angelegt worden sein dürfte. Der hier durchführnde Weg verlief wohl auf der Scheitellinie des nach Osten auslaufenden Geländerückens, auf dem die Frankenschanze errichtet worden ist, im Gelände sind allerdings keine Spuren eines Altweges mehr zu erkennen. Möglicherweise wurde der wenig nördlich heraufführende Weg aus unbekannten Gründen aus der Nutzungszeit der Frankenschanze neu erbaut und löste den älteren Zugang über den Bergrücken ab. Auffälligerweise zeigt nun der Abschnitt südlich des Zugangs das gleiche Bild, wie der nördliche, wenn auch mit anderen Maßen. Ein etwa 20 m langes Stück, zeigt bei gleichen Formen wiederum einen seichten Graben mit innerem Wall, eine 55 m lange Böschung mit begleitenden Verebnungen schließt an und läuft nach Südosten in der flachen Senke aus, die die Frankenschanze vom Steilhang des Heuchelbergs trennt. Die talwärtige, äußere Verbindung ist dabei etwas breiter und leicht muldenförmig, die innere ebenfalls deutlich breiter und weniger scharf abgesetzt. Ein klarar Anschluss der Böschung ist in der durch modern angelegte Entwässerungsgräben etwas veränderten Senke gegen den Steilhang nicht mehr erkennbar. Sollte die Böschung - wie zu vermuten, - als Standort einer Palisade oder von anderem Holzwerk gedient haben, könnte diese die etwa 150 m breite Lücke an der Südseite bis hinüber zur Fortsetzung an der östlichen Seite dennoch einst geschlossen haben. Eine Böschung ist in hier ebenem Gelände naturgemäß nicht zu erwarten. ...--Gerhard Kiesow (Diskussion) 15:16, 23. Dez. 2012 (CET)

Du hast Dir eine ziemlich lange Tipparbeit aufgeladen und der Auszug trägt zur Klärung bei. Offensichtlich hat der Schreiber der Quelle genau beobachtet und gründlich erwogen; demgegenüber muss wohl ein mit mutmaßlich geringerer Sorgfalt zustandegekommener Karteneintrag zurücktreten.
Gleichwohl bleibt die auf der Karte vermerkte langovale Sturktur unerwähnt und -erklärt. (Zumindest konnte ich sie nach dem Text oben nicht zuordnen.) Gibt es die vielleicht gar nicht? Wenn aber doch, sollte man sie wenigstens kurz erwähnen, schon damit die den Artikel hier gelesen haben im Gelände nicht desorientiert werden. Wenn ein gewisser Einschnitt im Verlauf des Limes südlich von Mainhardt erwähnt wird, dann steht eben sinnvollerweise bei Beschreibungen mit dabei, das nicht sehr weit östlich davon ein fast paralleler Grabenrest läuft, der Teil der viel jüngeren Haller Landheeg war und nichts mit der anderen zu tun hat. Die langovale mag eine Struktur aus jüngerer Zeit sein, die man vielleicht irgendwie einordnen kann; das hier dann en passant zu erwähnen, oder auch nur, dass es sie gibt und man nichts über sie weiß, wäre nicht verkehrt.
--Silvicola Disk 17:39, 23. Dez. 2012 (CET)
Von der zum Heuchelberg führenden Straße zweigt gegenüber dem Parkplatz rechts in westlicher Richtung der Trimm-dich-Pfad ab, der die „Frankenschanze“ auf der Südseite ein Stück weit begleitet. Von diesem „Pfad“ gehen in südwestlicher Richtung 2 Wege ab. Der westliche endet in einem alten Steinbruch, der wesentlich kürzere östliche im Gelände. Das „Längsoval“, von dem nichts mehr zu sehen ist, muss zwischen den beiden Wegen gelegen haben. Oberhalb der sich südöstlich anschließenden steilen Böschung führt ein steiler Pfad auf die Höhe. – Die Quelle sagt: ... Unmittelbar bergwärts der Frankenschanze sind im Hang großflächige Abgrabungen in Form von Terrassen, Gruben und Böschungen vorhanden. Jenseits des Waldweges führt eine steile und hohe Böschung zu einer flächig planierten Abraumhalde empor, das Gelände gibt somit nicht mehr den natürlichen Zustand wider. ... Am Bergrücken ist auch der anstehende Schilfsandstein abgebaut worden, wovon noch mehrere mächtige Gruben sowie zwei alte, hier vom Hangfuß heraufführende Hohlwege zeugen. Ein Teil dieser Gips- und Steingruben ist bis etwa 1970 als Deponie verfüllt und anschließend aufgeforstet worden. ... Voilà ... Gruß--Gerhard Kiesow (Diskussion) 15:16, 25. Dez. 2012 (CET)
Das macht einiges plausibel. Wenn dort ein Schilfsandsteinbruch war, muss man natürlich mit einer Abraumhalde vor der langen Böschung rechnen, die die inzwischen wohl mehr oder weniger abgebröckelte Bruchkante ist. Und die Halde und das große Loch sind nun weg, aber die Halde ist halt noch in der Karte. Danke für die Mühe mit Lokaltermin und Aufklärung! Vermutlich hatten unsere Altvorderen noch etwas mehr davon, als sie nach der Seite im Fels ihren verschwundenen Graben zogen … Ich werde noch knapp etwas dazu in den Artikel aufnehmen.--Silvicola Disk 16:33, 25. Dez. 2012 (CET)