Diskussion:Gehörlosigkeit/Archiv/1
Definitionen u.a.
Bisherige Definition war:
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Benutzung von "lautsprachlich kommunizierend". Damit wird ein irrefuehrender Eindruck hinterlassen, dass taube Personen, die Gebaerden benutzen, nicht in Lautsprache kommunizieren. Das semantisch richtigere Wort ist "oral" oder "nur sprechend" oder "nicht gebaerdenbenutzend". Taube Gebaerdende sind zumeistens zweisprachig, auch wenn ihr Deutsch nicht immer grammatisch ist. Manche orale, taube Menschen sprechen auch ungrammatisch. Hoerende sind auch lautsprachlich kommunizierend. So ein irrefuehrendes Wort gehoert nicht in eine Enzyklopaedie, weil es ein Schlagwort fuer politischen Effekt ist. --Hartmut, 21.September 2004
- Dem muss ich allerdings widersprechen: Wir nennen uns (normalhörende wie die Gehörlosen) deutschsprachig, was allerdings nicht ausschliesst, dass wir mehrsprachig sind. Ferner würde ich auch nicht behaupten, nur weil ich mich jetzt deutschsprachig nenne, werde suggeriert, dass ich nicht Englisch könne. Das ist also ein Trugschluss. Lautsprachlich kommunizierende Gehörlose heben vor, dass sie bevorzugt lautsprachlich kommunizieren, während gebärdende Gehörlose hervorheben wollen, dass sie bevorzugt gebärdensprachlich kommunizieren. Da ist also gar nichts irreführendes daran. Aber in einem muss ich Dir recht geben.: viele Gehörlosenorganisationen bemühen sich darauf hinzuweisen, dass die Gebärdensprache doch so furtbar wichtig ihre Muttersprache sei (?! --> 95% aller Gerhörlosen haben hörende Eltern - die wenigsten können damit bereits vor der Entdeckung der Gehörlosigkeit die Gebärdensprache) und suggerieren damit, dass sie nichts anderes könnten. Aber in der letzten Zeit hat sich zumindest in der Schweiz ein Umdenken in Bewegung gesetzt: Es wird in der Schweiz von dieser Seite vor allem die bilinguale Erziehung propagiert.
- Aber ehrlich gesagt, mir ist eine solche Diskussion auf einer solchen Seite eigentlich müssig. Aber nochmals: es wird mit "gebärdende/lautsprachlich komm. Gehörlose nur ein Understatement in Bezug auf die sprachliche Präferenz gemacht, wie wenn wir uns deutschsprachig bezeichnen. --LeonhardEuler 19:27, 22. Sep 2004 (CEST)
- Du meinst "deutschsprechend" wenn bezogen auf Person, wie "deutschsprechende Kinder". Stimmt, "deutschsprechend" bedeutet nicht monolingual deutschsprechend. Aber das andere Wort "deutschsprachig" ist ein bisschen anders. Die Wendung "deutschsprachige Kinder" hört/sieht man nie, klingt wie verschroben. Dieses Wort begegnet man eher geographisch, wie in "deutschsprachige Länder/Orte/Gemeinden/Kultur" sowie in "deutschsprachige Schule". Einsprachigkeit ist in diesen Wendungen stark angezeigt, jedoch nicht unbedingt. Der Ausdruck "lautsprachlich kommunizierend" lässt stets den Eindruck hinter, dass nur in der Lautsprache kommuniziert wird. Er ist ja aus dem Konflikt mit dem Gebrauch der GS entstanden und impliziert stets totale oder teilweise Gegnerschaft zur GS. Deine Beteuerung, nicht so zu meinen (sprachliche Präferenz), kann keinen Abstrich an dieser Tatsache tun. Im Hinblick auf dem Hintergrund dieses Konflikts, auf "entweder Lautsprache oder Gebärdensprache" suggeriert der Ausdruck stark den exklusiven Gebrauch der LS. Dabei wird zugleich angedeutet, dass die GS-Benutzer, die auch Deutsch in verschiedenen Formen gebrauchen, nicht LS-kommunizierend sind. Das ist warum der Ausdruck irreführend ist. Was ist denn falsches an "oral" und "nur sprechend". In den USA nennen sich gleiche Leute wie du "oral" und eine Vereinigung trägt dieses Wort auch. ---Hartmut, 26.September 2004
- Gut, nehmen wir deutssprechend. Das ergibt aber dasselbe. Aber: die Gehörlosen erklären der Öffentlichkeit immer, dass sie nur gebärdensprachlich kommunizieren könnten. Es gibt heute glücklicherweise immer mehr die Tendenz, dass die Gehörlosenverbänden der gebärdensprachlichen Seite das Wort Bilingualismus verwenden. Sie geben damit also zu, dass sie immer mit der GS sprechen wollen, und zwar mit dieser einseitigen Information. Damit in Wikipedia die Menschen wissen, dass es auch Gehörlose gibt, die die GS nicht verwenden, sollte auch das Wort lautsprachilch verwendet werden. Das hat aber nicht mit Propaganda, sondern mit Aufklärung der Öffentlichkeit zu tun - und zwar fachlich und neutral. Wenn man auf die Strasse geht, und die Leute fragt, wie die Gehörlosen kommunizieren, wirst Du immer dieselbe Antwort erhalten: in GS. So sehe ich wirklich nicht ein, was das Problem ist.
- Nun ist es aber so, dass in den USA auch eine Vereinigung in den USA gibt, die das Wort oral explizit nicht benützt (Auditory-Verbal International). Der Oralismus ist seit vielen Jahren zu einem Schimpfwort geworden und bezieht sich auf die Zeit, in der die Gebärdensprache ausdrücklich verboten wurde. Das ist historisch vergleichbar mit dem Begriff "Neger", der an und für sich schlichtweg nicht falsch ist, aber auf eine Zeit hinweist, in der Schwarze unterdrückt wurden. Genauso ist es mit dem Ausdruck Oralismus anzusehen.
- Nochmals: Ich halte den Ausdruck nicht für irreführend, sondern sogar berichtigend. Einerseits berichtigend, weil zum einen das Wort lautsprachlich der Öffentlichkeit klar macht, dass es eben nicht nur GS-bevorzugende Gehörlose gibt, sondern auch LS-bevorzugende Gehörlose gibt, ja sogar Gehörlose gibt, die GS nicht können. Ich muss Dir aus diesem Standpunkt sogar utnerstellen, dass Du diese Wikipedia-Seite mainpulieren willst, weil Du nur eine Seite darzustellen suchst. Aber die Behauptung, dass LS-Gehörlose nur monolingual sein würden, lasse ich nicht zu, weil manche LS-bevorzugende Gehörlose durchaus GS können. Es geht wirklich darum, auf den weitverbreiteten Irrtum hinzuweisen, Gehörlose könnten nicht sprechen. Heute ist es so, dass die meisten Gehörlosen sprehen können. --LeonhardEuler 02:02, 27. Sep 2004 (CEST) (Korrektur: --LeonhardEuler 16:59, 5. Okt 2004 (CEST))
Mir sind Filzstift's Definitionen von 'gehörlos' und 'taub' nie begegnet, sowohl in der Umgangssprache, als auch in der Fachliteratur. Vielleicht so nur in der Schweiz. Was ich immer gesehen habe, sind die beiden Wörter gleichbedeutend und zwar "vollkommen oder teilweise unfähig hören zu können". In den meisten Fällen ist es unwichtig, anzugeben, wieviel man noch hören kann. Wenn jedoch in einem Zusammenhang der Grad der Unfähigkeit des Hörens wichtig ist, wird stets ein Gradadverb zu 'taub' oder 'schwerhörig' vorgeschoben, wie z.B. 'vollkommen taub', 'ein bisschen taub', 'hochgradig bzw. leicht schwerhörig', oder das Wort 'resthörig' verwendet. Jetzt beginnen manche taube Personen, das Wort 'gehörlos' nicht mehr zu gebrauchen und stattdessen das Wort 'taub' oder 'deaf' zu verwenden, weil sie wissen, dass das Wort mit dem Oralismus verband als Gegensatz zu 'taubstumm' im Sinne von "taub, jedoch sprechend". Daher muss in den enzyklopädischen Beiträgen die geläufigen Bedeutungen Rechnung getragen und die Wörter dementsprechend umgeschrieben werden, nicht "gehörlos = resthörend". -- Hartmut (selbst auch taub), 18. September 2004.
- Interessante Anmerkung. Aber obwohl ich Schweizer und Gehörlos bin, ist mir auch deutsche Fachliteratur bekannt. Wie die Umgangssprache in Deutschland ist, kann ich weniger beurteilen. Ich stelle selber fest: Gehörlosigkeit wird synonym zu hörbehindert benutzt. Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass beide Wörter Überbegriffe zu allen Arten von hochgradigen Schwerhörigkeit (also hochgradige Schwerhörigkeit an sich, Resthörigkeit und Taubheit) gilt.
- Aber ich habe den Eindruck, dass Du selbst Oralismus mit auditiv-verbaler Erziehung gleichsetzst. Diese beiden Begriffe sind nicht Deckungsgleich, weil sie verschiedene Arten von Therapieformen darstellen. Spätestens seit den 70er Jahren verwendet man die auditv-verbale Therapie; heute ist der Oralismus gar nicht mehr in Anwendung und wird meiner Meinung nach von den gebärdenden Gehörlosen gern als abwertender Begriff für lautsprachlich kommunizierende Gehörlose verwendet.
- Ich stelle ebenfalls fest, dass in der Schweiz sich der Begriff "Deaf" als Anglizismus zu etablieren scheint. Die Sprache entwickelt sich insofern auf eine interessante Art und Weise weiter, zumal Taub oder eben auch Deaf etymologisch auf einen politisch inkorrekten Begriff - nämlich Taubstumm - hinweist. --LeonhardEuler 16:54, 20. Sep 2004 (CEST)
- Das Wort "taub" ist älter als "taubstumm", also nicht etymologisch auf dieses Wort zurückführend. Dieses Wort entstand etwa gleichzeitig mit der Einführung der Bildung für taube Kinder in Leipzig. --Hartmut, 26.September 2004
- Ich schrieb auch nicht etymologisch zurückführend, sondern ich bezog mich darauf, dass das Wort taub eine gewisse Nähe zu Taubstumm hat. Ich finde es nach wie vor eine interessante feststellung, auch wenn es sicher nicht wissenschaftlich ist - daher schrieb ich es nur in diese Diskussion. --LeonhardEuler 02:02, 27. Sep 2004 (CEST)
- Der Begriff Oralismus ist eine Philosophie, die den gebaerdenvermeidenden Monolingualismus in der Sprache des Landes in der Erziehung tauber Kinder begruendet. Im Oralismus schliesst verschiedene Formen der Unterweisung von Lautsprache mit ein. Auditiv-verbale Methode ist eine der neueren Formen von Oralismus, weil sie auch gegen die Miterlernung der GS gerichtet ist. Ich stimme mit dir nicht ueberein, dass "gehoerlos" ein Oberbegriff ist. Die Begriffe "hoerbehindert" und "hoergeschaedigt" schliessen Fasthoerende auch ein, was nicht in "gehoerlos" miteinbegriffen ist. Die Woerter "gehoerlos" und "hoerbehindert" sind nur aus euphemistischen Gruenden entstanden worden. --Hartmut, 21.September 2004.
- Nein, die auditiv-verbale Methode ist tatsächlich kein Oralismus. Der Oralismus ist eine Fixierung auf den Mund. Das bedeutet, dass sich die Methode nur auf die Sprachreproduktion mittels Artikulation und Lippenablesen beschränkt. Die auditiv-verbale Methode hingegen ist eine Erweiterung des ganzen, und vor allem ist der Mund nicht mehr Zentral, sondern das Restgehör. Man trainiert das Restgehör des Gehörlosen und man versucht das gehörlose Kind ähnlich wie ein normales Kind zu schulen, jedenfalls geht es in diese Richtung: Das normalhörende Kind wird auch nicht einfach aufgefordert irgendetwas nachzusprechen. Die auditiv-verbale Methode kommt zwar nicht ganz ohne dieses Nachsprechen aus, aber in erster Linie soll das Kind von sich aus, autonom bzw. selbständig sprechen. Das setzt voraus, dass das Kind sprachlichen Input erhält, womit es dann später selbst anwendet. Man sieht, die Unterschiede zwischen Oralismus und der auditiv-verbalen Methode sind doch recht gross, und im Grunde genommen ist es ein Quantensprung der Hörgeschädigtenpädagogik.
- Das mit dem euphemistischen Gründen musst Du mir schon genauer erläutern, davon höre ich zum ersten mal. Ich würde mich wirklich interessieren, wie Du das siehst. --LeonhardEuler 15:35, 23. Sep 2004 (CEST)
- Nein, das stimmt nicht. Oralismus wird als Philosophie dargestellt, in dem verschiedene lautsprachliche Anbahnungsmethoden vereinigen und diese begründet, auch mit Nutzung des Restgehörs und Fingeralphabet (Rochester Method) und Phonem-Alphabet (PMS, Cued Speech), sogar auch mit wenigen Gesten wie die "deutsche Methode" manchmal definiert wird. Die A-V Methode ist nur die neuere Methode, mancherorts auch als Neo-Oralismus bezeichnet. Deine Beschreibung von A-V Methode klingt propagandistisch (siehe dein "Quantensprung"), klingt wie von einem Verkäufer ausgesprochen. Was du nur in der A-V Methode praktizierend glaubst, wird auch in anderen Methoden vor der Einführung von A-V Methode gemacht.
- WHell (siehe unten) hat schon den euphemistischen Gebrauch von "gehoerlos" als Ersatz von "taubstumm" erklaert. Im Artikel steht schon, dass das Wort in der Bedeutung von "taub, aber sprechend", also als "nicht taubstumm" eingeführt wurde. Tauben Kindern wurde damals sowie manchmal heute noch von den Pädagogen eingetrichtert in Verbindung mit Sprechenkönnen und Gebärdenvermeidung und auch um sie dazu zu motivieren mit den Worten ähnlich wie, "Du hast Sprechen gelernt. Du bist nicht mehr taubstumm" und zu "taubstumm" wird manchmal erweitert, "Du gebärdest. Hörende denken, du bist taubstumm und dumm. Schäme dich, zu gebärden." Das andere Wort "hörbehindert" wird als Ersatz von "hörgeschädigt" verwendet und manchmal wird es auch für "schwerhörig" gebraucht, wie angezeigt in "gehörlose und hörgeschädigte Kinder". --Hartmut, 26.September 2004
- Propagandistisch?! Was, bitte schön ist propagandistisch, wenn Du sagst, zwischen einem Verbrennungsmotor von Benz um 1905 und heute sei ein Quantensprung? Darf man jetzt in den Diskussionen keine Vergleiche mehr machen? Die Pädagogik hat sich seit 1900 über 1950 bis 2004 mit der technologischen Möglichkeiten wie dem Hörgerät oder dem Cochlea-Implantat sehr stark weiter entwickelt - wie die Technik auch. Die Pädagogik in den letzten 20-30 Jahren ist so stark von der Technik abhängig wie noch nie!
- Du bist ja in diesem Hinblick auch nicht besser, auch wenn Du weitgehend auf Vergleiche verzichtest. Der Begriff Neo-Oralismus ist mir gänzlich unbekannt, davon höre ich jetzt auch zum ersten Mal, obwohl ich wirklich nicht einer bin, der keine Ahnung vom Gehörlosenwesen hat - ich arbeite auch darin und kann in der neueren Literatur das Wort "Oralismus" nicht mehr finden! Es ist heute schlicht ein verpöntes Wort geworden, weil sie auf eine Zeit hinweist, auf die Pädagogen nun wirklich nicht stolz sein können. Propagandistisch bist Du nur schon desewegen, wenn Du mir verbieten willst, das allgemein anderkannte adjektiv "lautsprachlich" zu verbieten, weil dies im Sprachgebrauch in der Pädagogik nicht zuletzt wegen den einschlägigen Vereinen festgesetzt hat. Ausserdem habe ich Dir weitere Gründe für die Verwendung oben genannt.
- Gut, das mit dem Euphemismus kann ich jetzt nachvollziehen. Aber ich denke, es ist unsinnig, das heute noch als beschönigend zu bezeichnen, nachdem heute taubstumm also politisch inkorrekt angesehen wird. Für mich brauchts daher in diesem Sinne keine weitere Diskussion, und wenn Du willst, kannst Du ja schreiben, dass die Wörter hörbehindert, hörgeschädigt etc. ursprünglich euphemismen waren, ich habe nichts dagegen. --LeonhardEuler 02:02, 27. Sep 2004 (CEST)
Unter Gehörlosigkeit (Taubheit) versteht man die Minderung des natürlichen Hörvermögens soweit, dass normale Alltagsgeräusche nicht mehr wahrgenommen werden können. (i.A. Hörschädigung >90 dB)
Das ist nicht ganz korrekt. Diese Definition bezieht sich eher auf "taub", aber nicht auf "Gehörlos". Gehörlos ist eine Person, die durch das Gehör vielleicht schon etwas hört, aber durch das Gehör *nichts* versteht, was da gesprochen wurde.
Daher habe ich diese Definition geändert.
Gruss Filzstift (bin selbst gehörlos; einer, der etwas hören kann aber nichts versteht *g*)
- Was bedeutet das, kann ein "Gehörloser" u.U. Geräusche wahrnehmen und deuten, zB. Klopfen? Oder Rhythmen? --Wst
- Also, Resthörige können schon Geräusche wahrnehmen, wie Flugzeuglärm, Töne etc. Diese aber nicht intepretieren. Z.B. ob der Lärm von einem Flugzeug oder vom Einlaufen des Wassers in der Badewanne stammt. Und eben, unter "gehörlose" versteht man Leute, die resthörig oder taub sind. Taubheit ist daher nicht mit Gehörlosigkeit gleichzusetzen (ist aber ein Bestandteil der Gruppierung "gehörlos"), da taube nun wirklich trotz Hörhilfen rein gar nichts hören.
- Man könnte folgende Formel verwenden: gehörlos = resthörig ODER taub -- filzstift
- Es gibt allerdings Gehörlose, die Geräusche wahrnehmen und interpretieren (und z.T. sogar telefonieren) können - diese sind allerdings jünger, da sie von der technologischen Entwicklung ab ca. 1980 profitieren konnten. Allerdings sind nicht alle jüngere gehörlose Personen, auch mit entsprechender Schulung und entsprechenden technischen Hilfsmittel wie Hörgeräte oder das Cochlea-Implantat in der Lage, alle Geräusche zu interpretieren, weil dies von vielen verschiedenen Faktoren (Begabung, richtige Förderung, psychosoziales Umfeld etc.) abhängt. --LeonhardEuler 10:28, 30. Aug 2004 (CEST)
- Dann müssten diese "Gehörlose" schon relativ gut hören, d.h. im schlechtesten Falle mittelgradig schwerhörig sein. Hochgradig Schwerhörige (abgesehen von *manchen* CI-Trägern) oder Resthörige können mit heutigen Techniken und ohne jahrelanges Training nicht telefonieren und *alle* Geräusche interpretieren. Es stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, 10 Jahre seines Lebens mit Training zu verbringen, damit man bloss zwischen Geräuschen unterscheiden kann... IMO eben nicht. --Filzstift 10:57, 30. Aug 2004 (CEST)
- Ich mache da eine ganz andere Erfahrung, ich kenne viele CI-Träger, die telefonieren können (aber nicht alle), und ich selbst bin einer von ihnen. Trotzdem bin ich Gehörlos. Ich wurde Gehörlos geboren und kann nicht bloss einige Geräusche diskriminieren, sondern die meisten. Dadurch, dass ich bimodal versorgt bin, kann ich sogar Geräusche lokalisieren. Diese Fähigkeit können tatsächlich nur wenige, weil bislang (noch) wenige bilateral (mit dem CI) oder bimodal wie ich versorgt sind.--LeonhardEuler 11:22, 30. Aug 2004 (CEST)
- [Update:] Dass Gehörlose in der hörenden Welt integriert sind, ist kein Witz! Es gibt viele Gehörlose, die integriert sind und das sind die meisten. Einigen wir uns wenigstens auf den Satz: Es gibt Gehörlose, die sich in der hörenden Welt integriert fühlen, und diese kommunizieren normalerweise in der Lautsprache. Es gibt andere Gehörlose, die sich nicht in die hörende Gesellschaft integriert fühlen, und diese kommunizieren bevorzugt in der Gebärdensprache. --LeonhardEuler 11:52, 30. Aug 2004 (CEST)
- Letzere Behauptung akzeptiere ich nicht. Ich selbst kommuniziere bevorzugt in der Gebärdensprache, kann mich jedoch auch in der Lautsprache ausdrücken, so dass ich im Berufsleben gut weiterkomme. Wenn ich jedoch unter Hörenden die Freizeit verbringe (bzw. verbringen muss), stelle ich fest, dass sie keine Rücksicht auf mich nehmen, d.h. sie sprechen zu schnell, so dass ich nicht mehr ablesen kann. Auch dauerndes Einhämmern auf langsameres Sprechen fruchtet nichts. Ist das "integriert"? Es ist für mich frustierend zu sehen, dass aus dem Artikel Gehörlosigkeit eine LKH-Propaganda (und somit nicht NPOV ist) wurde. --Filzstift 14:31, 30. Aug 2004 (CEST)
- Diesen Vorwurf weise ich scharf zurück, da ich wirklich beide Seiten dargestellt habe. Es ist keine LKH-Propaganda, sonst könnte ich mit gleichem Recht behaupten, es sei eine GS-Propaganda. Wie schon erwähnt, bin ich selber Gehörlos, CI-Träger, und vollständig in der hörenden Welt integriert. Ich selber bevorzuge die Lautsprache und kann nicht einmal die Gebärdensprache, ich habe im Moment auch kein Bedürfnis, es zu lernen. Ich habe allerdings auch darauf hingewiesen, dass die Lautsprache nicht vonn allen gehörlosen Personen gleich gut beherrscht wird. Dasselbe gilt auch für das sprachliche Verständnis im so genannten offenen Hören (also ohne Lippenablesen). Ich werde versuchen, diesen Punkt besser auszuarbeiten, während ich froh wäre, wenn Du den Aspekt der Gebärdensprache besser ausbauen könntest. Daher habe ich auch die Abteilung Sprachenstreit geschaffen. Deine Gruppierung mit den Links finde ich übrigens super!--LeonhardEuler 14:59, 30. Aug 2004 (CEST)
- Letzere Behauptung akzeptiere ich nicht. Ich selbst kommuniziere bevorzugt in der Gebärdensprache, kann mich jedoch auch in der Lautsprache ausdrücken, so dass ich im Berufsleben gut weiterkomme. Wenn ich jedoch unter Hörenden die Freizeit verbringe (bzw. verbringen muss), stelle ich fest, dass sie keine Rücksicht auf mich nehmen, d.h. sie sprechen zu schnell, so dass ich nicht mehr ablesen kann. Auch dauerndes Einhämmern auf langsameres Sprechen fruchtet nichts. Ist das "integriert"? Es ist für mich frustierend zu sehen, dass aus dem Artikel Gehörlosigkeit eine LKH-Propaganda (und somit nicht NPOV ist) wurde. --Filzstift 14:31, 30. Aug 2004 (CEST)
- Ich lass jetzt mal Gras darüber wachsen. Weiterstreiten bringt nichts. Im Moment existiert eh ein Durcheinander im Artikel (was aber vor deinem Einschreiten schon der Fall war), man müsste es zuerst mal sinnvoll gliedern oder noch besser Unterartikel erstellen. Vielleicht zuerst mal darauf fokussieren, ehe man ihn weiter ausbaut. --Filzstift 15:09, 30. Aug 2004 (CEST)
- Gut, von mir aus. Ich hätte ihn allerdings gern mit Dir zusammen - Du bist wohl ein Vertreter der Gebärdensprache - neu aufgebaut und versucht, beide Seiten dar zu stellen. Was mir gestern auch noch aufgefallen ist, ist dass in Geschichte der Gehörlosen die auditiv-verbale Erziehung überhaupt nicht erwähnt wird - es wird nur von der gebärdensprachlichen Sicht ausgegangen. Da muss man schon auch sagen, dass das einseitig ist und vor allem aus historischer Sicht fast schon eine Propaganda pro Gebärdensprache darstellt.--LeonhardEuler 09:28, 31. Aug 2004 (CEST)
- Schwamm drüber, bei mir spielen die Emotionen auch eine Rolle. btw: Werde sicher noch den einen oder den anderen Input reinbringen, keine Sorge ;). Es steht dir übrigens natürlich frei, die Geschichte der Gehörlosen im Bezug der Entwicklung der auditiv-verbalen Methode zu ergänzen, davon lebt die Wikipedia ja. --Filzstift 09:37, 31. Aug 2004 (CEST)
- Ich will die Kritik an die Geschichte (s.o.) nicht als Kritik gegen Dich verstanden wissen, das war nicht meine Absicht. Natürlich könnte ich die Ergänzung anbringen, aber dafür ist mir der Aufwand zu hoch, weil ich mich historisch leider nicht im Detail auskenne, jedenfalls masse ich mir diese Kenntnis nicht an, dass ich das in Wikipedia schreiben könnte. Lieber eine gute einseitige Information als ein Durcheinander mit Halbwahrheiten. Die ganze Sache ist natürlich nicht nur für Dich emotional... :-) Viel Spass! :-) --LeonhardEuler 11:44, 31. Aug 2004 (CEST)
- Schwamm drüber, bei mir spielen die Emotionen auch eine Rolle. btw: Werde sicher noch den einen oder den anderen Input reinbringen, keine Sorge ;). Es steht dir übrigens natürlich frei, die Geschichte der Gehörlosen im Bezug der Entwicklung der auditiv-verbalen Methode zu ergänzen, davon lebt die Wikipedia ja. --Filzstift 09:37, 31. Aug 2004 (CEST)
- Gut, von mir aus. Ich hätte ihn allerdings gern mit Dir zusammen - Du bist wohl ein Vertreter der Gebärdensprache - neu aufgebaut und versucht, beide Seiten dar zu stellen. Was mir gestern auch noch aufgefallen ist, ist dass in Geschichte der Gehörlosen die auditiv-verbale Erziehung überhaupt nicht erwähnt wird - es wird nur von der gebärdensprachlichen Sicht ausgegangen. Da muss man schon auch sagen, dass das einseitig ist und vor allem aus historischer Sicht fast schon eine Propaganda pro Gebärdensprache darstellt.--LeonhardEuler 09:28, 31. Aug 2004 (CEST)
Es trifft übrigens nicht zu, dass die lautsprachlich kommunizierenden Hörgeschädigten nur einen kleinen Teil ausmachen. Sie sind heute in der Generation ab 1980 sogar vorherrschend, da heute (zumindest in der Schweiz) die meisten integriert geschult werden und daher die meisten die Gebärdensprache gar nicht können. Ich werde daher "kleiner Teil der Gehörlosen" mit "ein anderer Teil der Gehörlosen" ersetzen.--LeonhardEuler 11:58, 31. Aug 2004 (CEST)
Gut gemacht, filzstift! Biste vom Fach?? WHell 20:02, 17. Jan 2004 (CET)TaubeRabe
- Kein Wunder, da ich ja gehörlos bin ;) Filzstift 17:21, 18. Jan 2004 (CET)
Aha, ich auch. Habe noch einige einschlägige Schlagwörter eingebaut und zu Gehörlosigkeit redirected.
In Deiner obigen Erläuterung zum Unterschied von "taub" und "gehörlos" gehst Du vom Hörstatus aus. In meinen Augen ist aber das "gehörlos" eher von political correctness motiviert, um das unliebsame "taubstumm" und das sprachlich allzu nahestehende "taub" zu vermeiden. So ist jedenfalls der Stand in Deutschland (Vermute, Du bist Schweizer/in, da ich Deine Liste von Eisenbahnstrecken in der Schweiz bei der Bearbeitung von Eisenbahn entdeckte). Ich selbst bezeichne mich allerdings immer als "taub" obwohl bei mir noch Spuren von Gehör nachweisbar ;-) sind. Mit ILY-Gruss WHell
- Habe die redirects bemerkt. Gut so.
- Das mit dem "taub"/"gehörlos": In der Schweiz gibt es auch heftige Diskussionen diesbezüglich. Sie gehen, deinen Erläuterungen nach, in eine ähnliche Richtung wie in Deutschland. Es ist zu beobachten, dass viele GL grosse Mühe haben, dass die medizinische Fachwelt die Hörbehinderten klassifizieren möchten, in etwa: "was soll diese Abstuferei?".
- Bei uns ist es aber gebräuchlich, von "Gehörlos" vor allem im Zusammenhang mit der Gehörlosenkultur zu sprechen (Gebärdensprache usw.). D.h. Schwerhörige, die unter Tauben integriert sind, bezeichnen sich häufig als gehörlos (auch wenn die hörende "Fachleute" darüber nur den Kopf schütteln können).
- Im Wikipedia ist es aber wichtig, dass man neutral ist, d.h. dass es kein Sprachrohr der Gehörlosen (oder eben Tauben) sein sollte. Damit meine ich, dass man sowohl die medizinischen Begriffe wie auch die Begriffe, die unter GL verwendet werden, dargelegt werden sollten. Auch wenn es höchst verwirrend ist ;)
- Hmm.. Du bist aber intensiv in der Thematik "Eisenbahn" dran. Wenn ich nur genug Zeit hätte, würde ich alle Lokomotiven und Triebwagen der SBB beschreiben... So beschränkte ich mich bis jetzt auf die SBB Ae 6/6 *g*. Filzstift 10:50, 3. Feb 2004 (CET)
Mir fällt auf, dass in vielen Artikeln, die auf Gehörlose/Taube Bezug nehmen, der Begriff "Gehörlos" durch "Taub" ersetzt wird. Damit habe ich allerdings etwas Mühe und ich bitte den Autoren, dies zuerst zu diskutieren ehe alles "umgetauft" wird. Wäre daher froh, wenn ihr eure Standpunkte erläutern könntet. Meinen sieht ihr weiter oben... -- Filzstift 11:51, 4. Jun 2004 (CEST)
- Hallo Filzstift, wer sagt denn, dass es unbedingt "Gehörlose" heissen muß? Insbesondere auch wenn im Text Bezug nimmt auf Taube in anderen Ländern, z.B. USA? Könnten die, die sich dort selbst als "DEAF" in bewusster Großschreibung! und keineswegs als "Hearingless" bezeichnen, sich vielleicht sogar verunglimpft fühlen, wenn sie mit dem defizitäten Begriff "Gehörlos" belegt werden? In vielen aktuell übersetzten themennahen Büchern, wird ganz zwangslos von " der/den tauben ...." usw. geschrieben. Ein Leserbrief in der heutigen Ausgabe von "DIE ZEIT" (Nr. 34) beginnt mit den Worten "Taub - das bin ich und es ist Teil meiner Herkunft" - und dieser stammt nicht von mir und auch nicht von einer verwandten oder befreundeten Person!
Und was das "Umtaufen" betrifft, da ist das "Gehörlos" im deutschen Sprachraum ja erst seit 1927 künstlich erfunden und verbreitet worden. Zugegeben ist es aber auch so, daß die Mehrheit der deutschprachigen Tauben sich immer noch hinter der euphemistischen Sprachregelung "Gehörlos" versteckt. Blinde zum Beispiel machten nie den Versuch, sich irgendwie umzutaufen, obwohl "blind" auch in herabsetzender Weise gebraucht werden kann - und sie haben damit nicht von ungefähr politisch schon mehr erreicht als die Tauben.... Beste Grüsse --WHell 15:34, 30. Aug 2004 (CEST)- Es gibt tatsächlich einige Befürworter des Wortes "taub". Doch der weitaus grösste Teil der Gehörlosen scheint sich im Deutschen auf das Wort Gehörlos zu berufen. Es gibt viele Gründe dafür, einer dafür ist, dass das Wort in der Gesellschaft viel besser bekannt ist und dass das Wort normalerweise mit der Gebärdensprache bzw. der so genannten Gehörlosenkultur assoziiert ist. Nicht zuletzt können relativ wenige gebärdende Gehörlose tatsächlich auch Englisch. "Deaf" allerdings gewinnt im deutschen Raum immer mehr an Bedeutung, so dass es meines Erachtens bereits als Anglizismus zu erachten ist. "Deaf" wird auch als eine Art Erinnerung angesehen, dass es in Übersee ja alles besser sein soll, so z.B. die Gallaudet-University. Eine ähnliche Gehörlosenuniversität wird in Europa von vielen gebärdenden Gehörlosen schmerzlich vermisst. --LeonhardEuler 09:28, 31. Aug 2004 (CEST)
Vandalismus
Dieser Vandalismus und der Vandalismus in zugehörigen Themen (Usher,...) ist ja echt schlimm. :-( Zum Glück sind diese Seiten schon gesperrt! --NewAtair 23:43, 4. Okt 2004 (CEST)
Überarbeitung Abschnitt "Sprache und Kommunikation"
Der ursprüngliche Text wurde einfach verworfen und durch ein Text, der ausschliesslich die Gebärdensprache propagandiert und Lautsprache nicht einmal richtig erwähnt. Es ist also überhaupt nicht neutral (die LKHler würden da schreien) und nur auf Deutschland ausgerichtet (die Schwezer würden da schreien *g*). SO kannd der Text nicht bleiben. Ideal wäre eine Zusammenführung der folgenden beiden Versionen: [1] --Filzstift ○ 14:22, 27. Jan 2005 (CET)
- Schwamm drüber, war URV von http://www.gehoerlosen-bund.de/ .... --Filzstift ○ 14:26, 27. Jan 2005 (CET)
- Welche Version sprichst du davon? Weiter halte ich Helen Kellers Zitat unnoetig in diesem Rubrik. Stimmt nicht, dass Kant das gesagt hat. Jemand hat das nirgendwo unter den Kants Schriften gefunden. Das Zitat ist verstaendlich auf Helen Kellers Lage bezogen, aber nicht zutreffend fuer taube Menschen. Sie sind doch nicht einsam unter sich! ---Hartmut, 28.Februar 2005
Präventive Integration
Guckt mal auf den Artikel Präventive Integration samt Disk.-Seite. Irgendwie habe ich damit etwas Mühe, vielleicht sehe ich es aber auch falsch. --Filzstift ○ 14:01, 17. Feb 2005 (CET)
- Ich werde mal darüber recherchieren. Davon habe ich schon gehört, aber dass dafür dieser Begriff verwendet wird, wusste ich nicht. Filzstift, ich habe mit diesem Ansatz auch Mühe damit, aber wir müssen ja hier NPOV sein :) --LeonhardEuler 23:44, 17. Feb 2005 (CET)
Kategorie: Hals-Nasen-Ohrenkunde
WHell schrieb: Anmerkung: die hier gelegentlich irrigerweise eingesetzte "Kategorie:Hals-Nasen-Ohrenheilkunde" gehört nicht hierher, per Definition ist Gehörlosigkeit nicht "heilbar", heilbare Ohrprobleme sind "Krankheiten" wie z.B. Mittelohrentzündung oder auch Hörsturz etc.
- Es ist richtig, Höbehinderungen und Gehörlosigkeit sind keine Krankheiten. Aber nicht alles, was zur Hals-Nasen-Ohrenkunde gehört, muss eine Krankheit sein. Das ist in vielen medizinischen Disziplinen so. Zum Beispiel müssen Augenärzte genauso wissen, was Blindheit ist, wie sie entstehen kann etc. HNO-Ärzte und interessierte zu diesem Themenkreis müssen also wissen, dass Hörbehinderungen ebenfalls zu diesem Fach gehören.
- OK, hier habe ich zu kurz gedacht. -- WHell 12:34, 15. Apr 2005 (CEST)
Verschiedene Positionen - neuer Artikelaufbau
Im ganzen Artikel herrscht ein Wirrwarr. Es wird zu verschiedenen Themenkomplexen die Position der Gebärdensprachbefürworter, der LKHler wie auch von Medizinern dargestellt. Manchmal wird gleich gesagtes in einem anderen Abschnitt wiederholt, zudem ist das ganze auch deshalb für Laien verwirrend, da eine einleitende Erläuterung der Situation GSler contra LKHler fehlt. --Filzstift ✑ 07:48, 18. Apr 2005 (CEST)
Dieser Meinung bin ich schon länger und ich finde auch, man müsste den ganzen Artikel neu aufbauen. Ich denke, es wäre eine gute Gelegenheit, hier ganz klar über die Struktur zu diskutieren. Ich mache hiermit den Anfang:
- Zunächst sollte ganz allgemein gesagt werden, was die Gehörlosigkeit im Volksmund ist. Danach sollte es unterabschnitte geben, die
- den medizinischen Aspekt
- hierunter würde ich auch die Feststellung der Gehörlosigkeit nehmen, da die Diagnostik eine eindeutig medizinische Angelegenheit ist
- den kulturellen Aspekt (GS)
- den nicht-kulturellen Aspekt (LS)
- den medizinischen Aspekt
behandeln.
- Die "Abgrenzung zu den ähnlichen Begriffen" als Kapitel beibehalten, aber allenfalls neu schreiben
- Sprache und Kommunikation sollte als Kapitel ebenfalls beibehalten werden, aber der Sprachenstreit bzw. die Methodenstreit als Unterkapitel von "Sprache und Kommunikation", da dieses Thema doch eng mit ersterem verknüpft ist. Kultur gehört hier ebenfalls als Unterabschnitt, aber zu den Befürwortern der GS.
- Spätertaubung sollte ebenfalls als Kapitel belassen werden, aber es stellt sich für mich die Frage, ob das Thema nicht schon früher angesprochen werden sollte.
- Interessensverbindungen ganz am Schluss, das historische ganz weglassen bzw. nur auf den internen Link Geschichte der Gehörlosen hinweisen, da für mich, so wie das Kapitel momentan geschrieben ist, ein Fremdkörper im ganzen Artikel ist.
Ich freue mich auf weitere Anregungen!--LeonhardEuler 13:19, 18. Apr 2005 (CEST)
- Guter Ansatz. Der Abschnitt "Abgrenzung zu den ähnlichen Begriffen" ist für mich auch etwas zu prominent platziert. Zudem sollte "Sprache und Kommunikation" geküzrt werden.
- Einiges könnte man sicher auf Gebärdensprache bzw. Gehörlosenkultur übertragen, anderes auf Auditv-verbale Erziehung. Ein Artikel Lautsprachlich kommunizierende Hörgeschädigte wäre zudem noch gut, so dass man den Artikel Gehörlosigkeit auf das wesentliche beschränken kann.
- Einen - betont auf kurzen - geschlichtlichen Abriss würde ich jedoch beibehalten, aber nicht in der jetztigen Form, welches nur ca. 20 Jahre beleuchtet (Meiner Meinung nach sollte etwas über den Mailänder Kongress und über die jüngere Geschichte erwähnt werden). --Filzstift ✑ 11:46, 19. Apr 2005 (CEST)
- PS: Weblinks in der jetztigen Form ist IMHO i.O., habe etwas gesäubert (Stand 11:52, 19. Apr 2005 (CEST)) --Filzstift ✑ 11:52, 19. Apr 2005 (CEST)
Meiner Meinung nach ist das Kapitel über das CI etwas zu viel. Einiges sollte zum CI verschoben werden, so z. B. die Risiken, wobei diese schon erwähnt werden sollten, aber für weitergehendes eben beim eigenen Artikel CI/ABI. Dasselbe gilt für einen grösseren Teil der Diskussion, wieviel ein CI in sprachlicher Hinsicht bringt. --LeonhardEuler 17:41, 20. Apr 2005 (CEST)
Im Artikel schrieb jemand: Bilinguale Studien der Universität Hamburg in Kooperation mit der Gehörlosenschule Hamburg haben in einem Pilotprojekt die Entwicklung gehörloser Kinder verfolgt, die gleichermaßen mit Deutscher Gebärdensprache und Deutsch aufwuchsen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Erlernen der Gebärdensprache die lautsprachliche Entwicklung in keinster Weise beeinträchtigte. Im Gegenteil: bilingual aufgewachsene gehörlose Kinder waren in ihren sprachlichen und intellektuellen Leistungen denen nur mit Lautsprache erzogenen gehörlosen Kindern weit überlegen. Dieser Hinweis finde ich echt interessant. Hat mir jemand irgendwelche Hinweise, wie ich diese Studie erhalten könnte (Link/Verlag oder was auch immer?) --LeonhardEuler 18:05, 20. Apr 2005 (CEST)
- Günther, Klaus-B. / George, Evelin: Aspekte des Schriftspracherwerbs bei bilingual erzogenen gehörlosen Kindern mit einer manualen Basissprache. In: Weingarten, Rüdiger / Günther, Hartmut (eds): Schriftspracherwerb. Baltmannsweiler : Schneider Verl. Hohengehren (1998) - pp. 183-204
- Günther, Klaus-B.: Bilingualer Unterricht mit gehörlosen und resthörigen Grundschülern in Hamburg: Konzeptionelle Grundlagen und Erfahrungen. In: Sprache-Stimme-Gehör 22: 3 (1998) - pp. 126-132
- Günther, Klaus-B.: Schulversuch Bilingualer Unterricht an der Hamburger Gehörlosenschule - konzeptuelle Grundlagen und vorläufige Zwischenbilanz. In: Kaul, Thomas / Becker, Claudia (eds): Gebärdensprache in Erziehung und Unterricht. (Theorie und Praxis; 2) Hamburg : Verl. hörgeschädigte kinder (1999) - pp. 21-47
- Günther, Klaus-B.: Bilingualer Unterricht mit gehörlosen Grundschülern : Zwischenbericht zum Hamburger bilingualen Schulversuch . (Theorie und Praxis; 3) Hamburg : Verl. hörgeschädigte kinder 1999 - 185 p.
- Günther, Klaus-B. / Schäfke, Ilka: Bilinguale Erziehung als Förderkonzept für gehörlose SchülerInnen : Abschlußbericht zum Hamburger Bilingualen Schulversuch. (Sozialisation, Entwicklung und Bildung Gehörloser; 1) Hamburg : Signum 2004 - 413 p.
weitere Stellen und genauere bibliografische Angaben sind hier anklickbar -- WHell 08:20, 21. Apr 2005 (CEST)
Noch weiter veränderter Artikelaufbau
- Es schien mir relevant, in diesem Artikel auch das Stichwort Schule zu bearbeiten. Habe größtenteils den alten Abschnitt "Methodenstreit" dazu verwendet, sowie auch eine Einführung in die Schulproblematik und ein kurzer Überblick über den heutigen "diffusen" Stand der Dinge. Ist von mir aus erstmal "deutschlandlastig" formuliert.
- Den Abschnittstitel "Sprache und Kommuikation" schien mir vom folgenden Inhalt besser mit "Einsatz von Hörhilfen" markiert.
- Die Gebärdensprache hat ihren eigenen Abschnitt mit "Eigene Sprache" ohne die unübersichtliche thematische Durchmischungen mit CI und Methodenstreit.
- belanglosen und themenfernen Abschnitt "Spätertaubung" rausgenommen. Ein Link auf "Spätertaubung" erscheint schon oben bei "Schule" und unten bei "siehe auch".
- Gruß -- WHell 10:02, 21. Apr 2005 (CEST)
Taubheit ist nicht gleich Gehörlosigkeit! REDIRECT sollte BKS werden
Liebe Leute, sicher wird "Taubheit" oft synonym zu "Gehörlosigkeit" benutzt - die beiden Wörter sind aber nicht synonym! Schließlich gibt es auch Gefühlstaubheit, also Gefühlslähmung: ein tauber Arm oder eine taube Zunge. Das ist nicht trivial, denn solche Sinnesausfälle können größere Probleme der Koordination und Bewegung bewirken, wie man auf jeder neurologischen Station nachprüfen kann. Also sollten wir mal den REDIRECT von Taubheit von hierhin zur BKS wandeln. -- marilyn.hanson 01:46, 11. Mai 2005 (CEST)
- Zustimmung. Im übrigen ist es sehr merkwürdig, dass der Artikel 'Gehörlosigkeit' heisst, dann aber immer 'Taubheit' geschrieben wird. Wenn zu einem Begriff Synonyme existieren (und dies ist m.M. nach keiner), dann sollte in der Definition des Begriffes diese Synonyme erwähnt werden, aber nicht durchgängig verwendet. Das verwirrt nur unnötig. -- Benutzer:YeOldHinnerk 13:35, 30.11.2005 (CEST)
- "Taub" wird beispielsweise zunehmend in der Literatur dort verwendet, wo mit dem Thema unverkrampft (also nicht im eng "politisch korrekten" Sinne) umgegangen wird. Die anglo-amerikaniche Bezeichnung "Deaf" wird übrigens gern und in kultiger Weise von "Gehörlosen" verwendet. (Honi soit qui mal y pense). Neugierige Frage an marilyn.hanson und Benutzer:YeOldHinnerk: seid ihr selbst Betroffene? Gruß -- WHell 14:49, 30. Nov 2005 (CET)
- Nein, ich bin nicht gehörlos. Ich habe mich gerade im Netz nochmal etwas umgetan. Auf www.taubenschlag.de wird 'taub' durchaus viel verwendet. Mich würde jetzt doch mal die Meinung von Betroffenen interessieren (mir selbst ist nämlich eingebleut worden, dass 'gehörlos' die korrekte Bezeichnung sei). Vielleicht gibt es bei dem Begriff ja auch so etwas wie eine schleichende Assimilation, ähnlich, wie dies mit dem Begriff 'schwul' war. Dieser wurde von der homosexuellen Community übernommen und hat seine ursprüngliche negative Besetzung inzwischen verloren. Ist das auch bei 'taub' so? --YeOldHinnerk 22:30, 30. Nov 2005 (CET)
- Naja; der Begriff "taub" wird heute noch häufig mit "Taubstumm" assoziert. Daher hören manche Gehörlose den Begriff nicht so gerne. Ich selbst hätte mit dem Begriff "Taub" keine grosse Mühe, denn Taubheit ist ja eine "Tatsache". Muss aber betonen, dass in der Umgangssprache (unter Gehörlosen) fast immer der Begriff "Gehörlos" oder neuerdings manchmal "Deaf" verwendet wird. Hörte noch von fast keinem Gehörlosen, der von sich aus sagte, er sei "taub" - und wenn, dann meistens eher ironisch. --Benutzer:Filzstift ✑ 07:36, 1. Dez 2005 (CET)
- Ich möchte hier aber nur ungern die Diskussion Taub/Gehörlos aufmachen, die gibts schon weiter oben. Aber ich finde marilyn.hanson hat durchaus recht, wenn es darauf hinweist, dass der Begriff 'Taubheit' mehr als eine Bedeutung hat. 'Taubheit' bedeutet m.M. nach soviel wie 'unempfindlich gegenüber Reizen'. Und das man innerhalb des Artikels nicht von 'Gehörlosigkeit' auf 'Taubheit' wechselt, finde ich eigentlich auch selbstverständlich. Ich habe ein bisschen Hemmungen, das jetzt alles zu ändern (bin Wiki-Newbie...), aber mir juckt es schon in den Fingern :) --YeOldHinnerk 22:40, 30. Nov 2005 (CET)
Auf der Seite http://www.schwerhoerigen-netz.de/PINBOARD/treplies.asp?message=2119&all=True findet meine eine Diskussion unter GL. Allerdings geht es hier um den rechtlichen Unterschied, dh. wie die Ämter Taub bzw. GL definieren. Dieser Unterschied sollte auf jeden Fall Eingang in den Artikel finden, wenn das heute noch so ist (Artikel ist von 2003). Weiss das wer? --YeOldHinnerk 22:58, 30. Nov 2005 (CET)
Das Hauptproblem der Definitionen im Gehörlosenwesen und -Pädagogik ist, dass viele Definitionen in den letzten Jahrzehnten eine starke Wandlung erlebt haben. Diese Wandlungen waren aber oft nicht wissenschaftlicher Natur, sondern vielmehr verbandspolitischer Natur. Die Verbände haben heute in der Prägung der Wörter bzw. der Politik ein (durchaus berechtigtes!) Gewicht erhalten, das schon in der Wissenschaft oder eben bei der genaueren Betrachtung der Wörter manchmal etwas willkürlich erscheinen. Tatsächlich ist es dem auch nicht ganz so weit her, denn die Akzente der Gehörlosenpolitik werden natürlich wie auch in der "normalen" Politik immer wieder nach dem aktuellen Wind und Zeitgeist gesetzt.
Um jetzt nicht ganz abzuschweifen: Wenn man "taub" sagt, dann kann man damit verschiedenes sagen, denn paradoxerweise ist "taub" eben nicht gleich "taub". Aus der Sicht der Medizin ist man dann taub, wenn der Hörbehinderte bei allen gemessenen Frequenzen einen Hörverlust von mindestens 120 dB (je nach Quelle: auch 130 dB oder 140 dB) aufweist, spätestens aber dann, wenn der Hörsinn nicht mehr messbar ist oder nicht (mehr) vorhanden ist. Letzteres kann passieren, wenn die Hörnerven durch eine Missbildung nicht angelegt wurde oder wegen einer Operation (z. B. wegen einer Neurofibromatose Typ II) hat entfernt werden müssen. Taub kann man natürlich auch unilateral sein, generell meint man allerdings bilaterale Taubheit.
Dann spricht man oft von "Ertaubung" bzw. Spätertaubt/Spätertaubung. Anders als der Begriff suggeriert, wird hier nicht vorausgesetzt, dass man nichts hört, sondern das Gehör nach dem Spracherwerb (postlingual) verloren hat. Hierbei geht man in der Regel davon aus, dass man mind. einen Hörverlust von ungefähr 80 (je nach Quelle auch 90) dB hat, hier nicht unbedingt durch alle Frequenzen durch.
Mit "taub" kann man auch die Prägung der Gehörlosenkultur meinen, da manche das Wort "Deaf" gern ins Deutsche übersetzt sehen möchten. Hier ist das Wort aber auf keinen Fall medizinisch gemeint. "Gehörlos" ist denn auch nicht mit "taub" zu verwechseln: Schätzungsweise 98% aller Gehörlosen besitzen einen Hörrest, mit dem sie mit einem Hörgerät hören können oder für ein CI indiziert wären (ohne allerdings hier eine Aussage über die Qualität der Verständlichkeit der Sprache trotz diesen Hilfsmitteln machen zu können).
Mit der Sprachverständlichkeit sind wir auch in der Pädagogik angekommen: Es gibt eine Minderheit von Pädagogen, die "Taubheit" dann verwenden, wenn die Sprachverständlichkeit nicht ausreichend bzw. nicht befriedigend ist (auch mit CI). Die Mehrheit der Pädagogen wendet aber "Taubheit" in der Regel im medizinischen Sinne an, weil diese Definition viel klarer definiert ist.
Bei den CI-Trägern gibt es mittlerweile verschiedene Strömungen, einige nennen sich "taub, aber mit CI schwerhörig", so in der Art. Die Mehrheit sieht sich aber "hochgradig Hörgeschädigt/Schwerhörig", aber die Aussagen können mächtig auseinander klaffen... es gibt also keine wirklich befriedigende Definition dafür. Ich glaube, ich könnte ein Buch darüber schreiben :(--LeonhardEuler 00:58, 3. Dez 2005 (CET)
- Das ist aber eine andere Diskussion, als marilyn.hanson führen wollte. Er weist m.M. nach zurecht darauf hin, dass Taubheit auch in anderen Zusammenhängen als Gehörlosigkeit Verwendung findet, nämlich Sensibilität (im medizinischen Sinne). Deswegen sollte Taubheit BKS sein und auf Gehörlosigkeit und u.a. Artikel (von denen ich inhaltlich nicht viel verstehe, soll doch ein Neurologe ergänzen :) verzweigen. Die von dir aufgegriffene Diskussion über die Definitionen und Entwicklung der Begriffe sollte in dem Artikel über Gehörlosigkeit unmittelbar Eingang finden. --YeOldHinnerk 15:20, 14. Dez 2005 (CET)
"Statistische" Angaben
Der Satz "In Deutschland leben momentan mehr als 25.000 taube und mehr als 208.000 schwehrhörige Menschen. (Stand 31.12.2003 Quelle:Statistisches Bundesamt)" wurde von mir entfernt.
Grund: Allein der Deutscher Gehörlosenbund hat 35.000 registrierte Mitglieder, hinzu kommen noch weitere "unorganisierte" Mitglieder, so daß als Gesamtzahl "gehörloser" Personen in Deutschland meist zwischen 80.000 und 100.000 geschätzt wird.
Zu "Schwerhörigen" ist bekannt, daß es allein 2,5 Millionen (!!) Hörgeräteträger gibt, darüberhinaus wird in vielen Veröffentlichungen auf eine Gesamtzahl von 14 Millionen (!!) Menschen in Deutschland mit verminderter Hörfähigkeit berichtet.
Dies zeigt, daß die Angaben des Statistisches Bundesamt zwar "amtlichen" Status haben, jedoch völlig praxisfern sind. Gruß -- WHell 08:56, 9. Jun 2005 (CEST)
- Ja, auch in der Schweiz weiss niemand so recht, wie viele Gehörlose es gibt. Man redet meistens von 8'000-10'000 (ca 0.1% der Gesamtbev.) Gehörlosen. Doch Belege, Statistiken, Forschungen etc. existierne überhaupt keine und irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass obige Zahl zu hoch gegriffen ist. Eher "bestätigt" sind die 600'000-700'000 Schwerhörigen, welche in der CH tummeln; letztere Zahl entspricht ca. 10% der Bevölkerung. Man könnte es aber schon im Artikel erwähnen, es muss einfach deutlich sein, dass es nur "sehr vage" Angaben gibt und Widersprüche gibt. --Filzstift ✑ 09:49, 9. Jun 2005 (CEST)
- Die Schätzungen in der Schweiz vaiieren je nach Quelle zwischen 600'000 bis 900'000. Diese Schätzungen beruhen aber nicht auf amtlichen Statistiken, sondern auf Schätzungen von enstsprechenden Organisationen, v.a. die der pro audito schweiz. Gehörlosenorganisationen wie SGB-FSS, LKH Schweiz und Sonos gehen alle von 10'000 Gehörlosen aus, und ich denke, diese Zahl könnte durchaus stimmen. In der Schweiz gibt es auch offizielle Statistiken des Bundesamtes für Statistik und Sozialwesen. Weil jedoch bei den Schwerhörigen immer eine Dunkelziffer besteht, und jene, die erst im Pensionsalter schwerhörig oder ertauben, schlichtweg nicht von der Statistik erfasst werden, ist man auf Schätzungen angewiesen. Diese Schätzungen stimmen aber relativ gut mit den Statistiken der Ärzte überein, so dass man davon ausgehen darf, dass diese relativ genau sind.--LeonhardEuler 22:52, 9. Jun 2005 (CEST)
Weblinks
Habe
aus der Kategorie Sonstiges entfernt. Auf der Seite finden sich keine tiefergehenden Informationen als im Wiki. Außerdem ist sie veraltet (auf der Hauptseite stehen noch Ankündigungen für Veranstaltungen im November 2005). Ferner ist es eine private Homepage, so dass auch Zweifel bestehen, inwiefern diese gepflegt wird. --YeOldHinnerk 16:06, 22. Feb 2006 (CET)
Soziale Integration
Hallo, ich habe gelesen dass ein solcher Abschnitt mit diesem Thema fehlt... oder wird anderswo schon darüber erzählt?
Ich zeige dies auf, weil ich kürzlich auf eine interessante Arbeit aus den USA gestossen bin: Gehörlose als Angeklagte in Mordprozessen. Eine der vielen Implikationen ist, dass gehörlose Mörder - zumindest in den USA - schlecht integriert sind, da gehörlosenspezifische Bildung/Sozialarbeit ein Mauerblümchendasein lebt. Sie haben schlechten Zugang zur Bildung, was bedeutet, dass sie in Strafverfahren unkompetent sind, Zeugenaussagen zu verstehen oder zu bestätigen. Des weiteren landen sie oft in psychiatrischen Kliniken, weil dann geistige Retardierung diagnostiziert wird... Der Beitrag stammt von McKay Vernon et al. und ist in "Behavioral Sciences and the Law", 17:495-516 (1999) publiziert. Uni-Computernetzwerke sollten auf diesen Artikel Zugriff haben. Nachteilig ist, dass nur die US-Lage geschildert wird.
Kleine snippets aus dem Artikel:
- Hörende Mörder töteten zu 83% Männer, gehörlose zu 58% Frauen --> soziale Inkompetenz, Beziehungsschwierigkeiten
- Opfer der Gehörlosen waren zu 22% gehörlos (--> Beziehungsdelikte), Morde geschahen oft wegen Streitereien, Untreue oder Eifersucht
- Hörende töteten zu 26% Kaukasier (Weisse), 33% Afroamerikaner und zu 38% Hispanier. Gehörlose hingegen zu 71% Kaukasier und 22% Afroamerikaner --> soziale Beziehungen sind ja meistens nicht zwischen unterschiedlichen Rassen
- 26 der 28 untersuchten Fälle hatten die Taubheit bei Geburt oder zumindest prälingual; durchschnittlicher IQ der Täter 100.7
Vielleicht ein kleiner Anreiz zur Erweiterung des Artikels... --Keimzelle talk 21:17, 3. Jun 2006 (CEST)
Geschichte der Gehörlosenpädagogik
Hallo, Ich würde gern noch etwas mehr zur Geschichte der Gehörlosenpädagogik wissen. (Z. B. wann wurden von wem die ersten gehörlosen Kinder wie unterrichtet, gab es eigens Schulen für Gehörlose errichtet,wie hat sich das Ganze bis heute etwickelt, und so weiter) Wenn jemand etwas darüber weiß, bitte schreiben!
danke
- Beispielsweise Lane, Harlan: "Mit der Seele hören", lesen und anschliessend das Fehlende (Quellenhinweise beachten)!) hier beziehungsweise bei Geschichte der Gehörlosen reinschreiben. Es ist einfach etwas viel verlangt, von anderen zu fordern, in ihrer Freizeit diese rieisige Arbeit für dich zu tun. Gruss --Filzstift ✑ 12:19, 15. Nov. 2010 (CET)
Psychologische Gründe für Gehörlosigkeit?
Sollte man hier auch erwähnen, dass man aus psychologischen o.ä. Gründen dsa Gehör verlieren kann? Meine Eltern haben mich als Kleinkind eine Zeit lang für taub gehalten, ohne dass irgendeine Schädigung vorlag. --Kricket 08:47, 7. Okt. 2007 (CEST)
- Bist Du sicher, daß bei Dir zu dieser Zeit ein Problem mit dem Gehör vorlag (möglicherweise kannst Du Dich daran ohnehin nicht mehr erinnern)? Es kann nämlich beispielsweise auch Mutismus vorgelegen haben. --Florian Blaschke 20:01, 5. Feb. 2012 (CET)
- Es ist bekannt und gesichert, dass psych. Veränderungen organische Störungen hervorrufen können. So sind auch Schwerhörigkeiten dadurch möglich. Von einer echten Schwerhörigkeit (SH) unterscheiden sich diese sog. dissoziativen SH dadurch, dass das Ohr ganz normal funktioniert, was sich in objektiven Hörtests (OAE, BERA), nachweisen lässt (da sind die Ergebnisse normal), aber in Tests, wo es auf eine Mitarbeit des Patienten ankommt, z.B. Tonaudiogramm, Sprachaudiogramm schlechte Werte auftreten. Ob das hier und/oder bei Schwerhörigkeit oder gar in einem eigenen Artikel aufgeführt werden sollte, vermag ich auf die Schnelle nicht zu entscheiden. --Phoni 07:51, 7. Feb. 2012 (CET)
Gedanken
Mich beschäftigt die Frage,wie Gehörlose ihre Gedanken fassen. Wenn ich mir z.B. meinen eigenen Tagesablauf strukturiere, dann überlege ich mir "wörtlich", wie ich vorgehe: Kinder zum Kindergarten, danach zum Metzger/ALDI/Friseur. Soll heißen, ich höre meine Gedanken und denke in Worten. Jemand, der Sprache als solche nicht kennt, muß dies anders machen; aber wie?
- Mir scheint, du sprichst da eine Frage an, die weitreichende gedankliche Konsequenzen hat:
- Ich glaube in (laienhafter) Erinnerung zu haben, dass Denken - außer vielleicht einem trivialen Grundbestand für die Alltagsbewältigung - immer in Worten stattfinden soll, also quasi in lautloser Sprache ohne Motorik. Zugespitzt also: Keine Worte - kein Denken. (Mir persönlich scheint diese Position falsch; ich habe sie aber von geisteswissenschaftlicher Seite her mal gehört.)
- Wenn jetzt aber jemand von Geburt an nie etwas gehört hat und auch nicht lesen gelernt hat - über eine Gebärdensprache kann man hier vielleicht streiten - : sollte der dann nicht folglich außerstande sein zu denken? - Yog-S 149.225.62.142 17:30, 20. Sep. 2009 (CEST)
- Eine Person, deren Muttersprache die Gebärdensprache ist, denkt in Gebärdensprache (d.h. visuell, er bewegt seine Hände gedanklich). Ist eigentlich naheliegend. --Benutzer:Filzstift ✑ 14:30, 14. Feb. 2010 (CET)
sauber formulieren!
Im Artikel "Taubheit(ohr)" wurde Taubheit im rein körperlichen Sinne definiert; hier "Gehörlosigkeit" in weiterer Definition gefasst - um dann stellenweise doch wieder "Taubheit" genannt zu werden. Konsequenz bitte! (nicht signierter Beitrag von 149.225.62.142 (Diskussion | Beiträge) 17:32, 20. Sep. 2009 (CEST))
"Eigene Sprache"
Mit der Änderung vom 29. Apr. 2011, 19:30, kommentiert mit "(→Eigene Sprache: an sich schlechter absatz, jetzt übernommen aus Gebärdensprache und gekürzt)" ist der Artikel zur Gehörlosigkeit eher noch schlechter lesbar geworden durch die immer neu aufgelegten Häppchen-Sätze zum unterschiedlichen amtlichen Status der GS aus willkürlich gewählten Ländern. Solche Details gehören sinnvoller in den Artikel Gebärdensprache (dort zu kurz), das Thema ist hier sekundär zum Lemma. --Jo.Fruechtnicht 18:23, 5. Mai 2011 (CEST)
Kapitel "Schulische Erfassung und Bildung"
Das gesamte Kapitel ist vollkommen unbelegt. Zumindestens für die Historie sollten sich doch Belege finden lassen. Die Ausführungen zur jetzigen Sitaution in Deutschland sind sehr tendenziös anmutend, definitiv nicht neutral und zudem sind die eher als Behauptungen zu bezeichnenden Statements ebfs. unbelegt. Die neueste Entwicklung der geforderten Inklusion gem. WHO-Statut fehlt vollkommen! Das mit den fehlenden Belegen trifft mehr oder weniger auf den gesamten Artikel zu. --Phoni (Diskussion) 11:25, 7. Feb. 2013 (CET)
Unlogischer Absatz
Der Absatz "Diese Wortbildung ist ungewöhnlich in deutscher Sprache (vgl. gesichtslos ist nicht gleich blind, geruchlos ist nicht unfähig des Riechens; daher schwer Eingang in der deutschen Sprache). Eine vergleichbare Wortbildung ist unter den westlichen Sprachen nur im Isländischen bekannt." ist falsch. Gehörlos = ohne Gehör (also das Organ!) Vergleichbare Begriffe für gehörlos wären also nicht gesichtslos bzw. geruchlos, sondern "augenlos" oder "nasenlos". Und diese Begriffe hätten dann auch eine äquivalente Bedeutung.
Ich wollte das ganze aber nicht einfach so löschen, um nicht als Vandale zu gelten... ;-) (nicht signierter Beitrag von 82.135.5.236 (Diskussion) 13:32, 11. Okt. 2004 (CEST))
- Bei wem hat dieser Namenlose Logik studiert? Erstens ist das Gehör kein Organ, sondern die Bezeichnung eines Sinnes und gehört zusammen mit Gesicht, Geschmack, Geruch und Gefühl, die auch nicht Organe sind. Das Fehlen dieser Sinne werden NIE mit "-los" angegeben. Daher findet das Wort "gehörlos" nur schwer Zugang in die deutsche Sprache und dieser Tatbestand muss erklärt werden. Zweitens, "gehoerlos" ist nicht vergleichbar mit "augenlos", "nasenlos". Vergleichbar mit diesen ist "ohrenlos". Und "augenlos" und "nasenlos" bedeuten nicht beziehungsweise das Fehlen des Gesichtssinns und Geruchssinns, sondern das Fehlen der Augen und der Nase. ---Hartmut, 25.Februar 2005 (nicht signierter Beitrag von 151.203.213.31 (Diskussion) 21:37, 25. Feb. 2005 (CET))