Diskussion:Hugo Friedländer
Friedländer war Jude
Ulitz hat im Vorspann des Artikels jüdischer durch deutscher ersetzt. Dr. Gideon Botsch und Christoph Kopke sind Politikwissenschaftler und wissenschaftliche Mitarbeiter des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam. Sie haben für die Herausgabe des Buches "Friedländer, Hugo: Mörder - Verräter - Attentäter Gerichtsreportagen aus dem Kaiserreich" solche Fälle ausgewählt, die politische, soziale, kulturelle und auch sexuelle Abweichungen von den Normen dieser Zeit thematisieren - und Fälle, die um Judentum und Antisemitismus kreisen. [2] Friedländer auf sein Deutschtum zu reduzieren ist eine Verkürzung seiner Biografie, von der sonst sowieso so gut wie nichts bekannt ist. Die unbegründete Änderung des Artikels durch Ulitz habe ich deshalb rückgängig gemacht. Ggf. könnte man auch die zeitgenössische Formulierung Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens verwenden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Argumentation von Martin Fraenkel, die auch im Link zu lesen ist. [3] Freundlich --Freundlicher 02:05, 27. Sep. 2008 (CEST)
- Im Artikelintro wird üblicherweise die Nationalität genannt (in diesem Fall die deutsche); die Änderung war also sachlich richtig. — PDD — 01:39, 5. Aug. 2009 (CEST)
Folgenden Satz, der im September 2008 eingefügt wurde, habe ich bis zur Klärung entfernt:
- Hugo Friedländer war Mitglied des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Berlin.[1]
Grund: Ich finde in den dortigen Vereinsnachrichten nur einen Bericht über eine Versammlung, wo sich ein „Herr Hugo Friedländer“ zu Wort meldet (hier unten). Dort steht weder, aus welchem Ort dieser Friedländer kommt noch welchen Beruf er ausübt. Die Versammlung fand zwar offenbar in Berlin statt, aber zu dieser Zeit gab es nicht nur einen Hugo Friedländer in Berlin. Ein Kandidat wäre z. B. der Bücherrevisor Hugo Friedländer, der auch Vorsitzender der Berliner Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft war und dadurch ebenfalls allerhand Google-Books-Treffer generiert, aber mit dem hier biografierten Hugo Friedländer nix zu tun hat. Ein dritter Hugo Friedlaender war Inhaber einer Musikalienhandlung mit Verlag in der Kurfürstenstraße. Bis zur Klärung sollte das also draußen bleiben. — PDD — 15:52, 14. Okt. 2010 (CEST)
Todesdatum
Nach Durchsicht der Berliner Adressbücher sieht es so aus, als wäre Friedländer um 1880 nach Berlin gezogen (vorher taucht er dort nicht auf). Er steht immer als Journalist im Adressbuch, später außerdem als Herausgeber der H. F. Korrespondenz bzw. Herausgeber der H. F. Correspondenz (die sich aber in Bibliotheken nicht nachweisen lässt). 1880/81 wohnte er in der Friedrichstraße 249, 1882–1886 am Belle-Alliance-Platz 7, 1887–1910 am Belle-Alliance-Platz 8 und 1911–1918 in der Großbeerenstraße 56d. Ab 1919 taucht er im Adressbuch nicht mehr auf; man kann also davon ausgehen, dass er circa 1918 gestorben ist. — PDD — 12:16, 8. Dez. 2009 (CET)
- „Kurze Todesnotizen erschienen in Das litterarische Echo, Band 21, 1918, und in den Sozialistischen Monatsheften, 1. Mai 1918, S. 436 (Online). In beiden Quellen wird sowohl das Todesdatum („Februar“) als auch Friedländers Alter („64“) falsch angegeben. In der 1925 erschienenen 2. Auflage von Theodor Müllers Geschichte der Breslauer Sozialdemokratie (bei Erscheinen der 1. Auflage 1915 unter dem Titel Geschichte der Breslauer Arbeiter-Bewegung lebte Friedländer noch) wird Friedländers Todesdatum auf S. 95 mit „4. Januar 1918“ angegeben; auch dieses Datum ist inkorrekt.“ Der 14. Januar erscheint nur bei Wikisource, dass ist kein Beweis. Da das Das Literarische Echo, Fleischel, Berlin 1918, S. 689 und die Sozialistischen Monatshefte nur eine summerische Meldung beinhalten ist der bisher einzige Beleg Theodor Müller der „4. Januar 1918“. --WhoisWhoME (Diskussion) 12:51, 15. Nov. 2013 (CET)
- Da alles, was du auf Wikisource gefunden und in diesen Artikel übertragen hast (Lassalle, Haager Kongress), auf meinen Recherchen beruht (die noch längst nicht abgeschlossen sind, was eben genau der Grund ist, warum ich bisher darauf verzichtet hatte, sie hier anzugeben), dürfte das ja alles „kein Beweis“ sein. Du könntest den Artikel also auf die garantiert PDD-freie, von Simplicius recherchierte Originalversion zurücksetzen und wir müssten uns nicht weiter per Editkommentar herumstreiten :-) Zur Zeit nervt mich nur, dass du mit meinem Kenntnisstand von 2010 (die 2 Belege für Februar 1918 und den Beleg für 4.1.1918 hatte ich damals gefunden, davon stammt ja auch nix von dir) gegen meinen Kenntnisstand von 2013 zu argumentieren versuchst; das ist nämlich schlicht albern. Gruß, — PDD — 14:29, 15. Nov. 2013 (CET)
Nachtrag zur Hugo Friedländer Correspondenz: Gerichtsreportagen entstanden als mehr oder weniger gekürzte stenographische Mitschriften, wurden über Agenturen vertrieben und ohne Autorennennung in verschiedenen Zeitungen gedruckt. (Was auch die Basis für Inge Weilers IMHO irrige Vermutung in Giftmordwissen und Giftmörderinnen [1998] ist, HF hätte bei den 31 von 36 Textseiten des Berichts über den Fall Grete Beier in Interessante Kriminal-Prozesse VI [1912], die mit der anonymen Gerichtsberichterstattung in der Vossischen 1908 identisch sind, möglicherweise abgekupfert.) Laut Botsch/Kopke [2008], dort entnommen aus Müller [2005], dort seinerseits entnommen aus Horstmann [1940 (!)], war HF zumindest zeitweise für die Correspondenz Herzberg (Louis Herzberg?) tätig. Die Hugo Friedländer Correspondenz ist vermutlich ein späteres Stadium, wo er seine Gerichtsberichte direkt ohne Vermittlung durch Dritte verkaufte. — PDD — 02:11, 19. Nov. 2013 (CET)