Diskussion:Hunsrückisch

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Also einiges, was hier stand und noch steht, ist definitiv falsch. Nach meinem Wissen ist das Hunsrücker Platt eine Form des Rheinfränkischen, die fast auf dem ganzen Hunsrück gesprochen wird, nicht nur im Rhein-Hunsrück-Kreis, und auch nicht im Kreis Bitburg-Prüm, der liegt nämlich in der Eifel (das habe ich schon gelöscht). Auch habe ich meine Zweifel, daß dieser Dialekt sowohl dem Rheinfränkischen als auch dem Moselfränkischen zuzuordnen ist, das würde ja heißen, daß der Dialekt rein geographisch definiert ist und nicht sprachlich. Daß der Unterschied zwischen den beiden Formen für den Ungeübten nicht zu hören ist, wo es doch keine fließenden Übergänge gibt, ist ebenfalls zweifelhaft. Und daß das Hunsrücker Platt nur noch von älteren Menschen gesprochen wird, ist, mit Verlaub, ein Märchen (das habe ich ebenfalls schon entfernt). Die Seite muß komplett überarbeitet werden und das Hunsrücker Platt als Dialekt besser eingegrenzt werden.--62.246.34.103 14:17, 31. Aug 2006 (CEST)

Nach Tornquist 1997, die über das Riograndenser Hunsrückisch schreibt, und die Frings 1956: Sprache und Geschichte (Mitteldeutsche Studien), Halle, zitiert, verläuft die Grenze zwischen Moselfränkisch und Rheinfränkisch tatsächlich durch das Hunsrück. Demnach ist Hunsrückisch eine geographische und keine rein sprachliche Dialektbezeichnung. Das ist auch gar nicht ungewöhnlich, sondern kommt häufig vor. Jan Hansen

Grenzen

Interessant wäre auch ein Bezug auf Sprachgrenzen; so mag es zwar zutreffen, daß im nördlichen und westlichen der Dialekt ins Moselfränkische übergeht (je nach dem, wie man das definiert, s.o.), an der Nahe hingegen (zumal stromabwärts von Idar-Oberstein) ähnelt er eher dem Nord- und Westpfälzischen. Auch verläuft etwa die das/dat-Grenze ungefähr hier. In Idar-Oberstein etwa sagt man dat, in Kirn dagegen eher das.--Humphrey20020 05:50, 12. Okt. 2006 (CEST)

Zu beachten ist außerdem, daß im Artikel Westpfälzische Dialektgruppe das Hunsrückische aufgelistet ist. --Humphrey20020 06:48, 15. Okt. 2006 (CEST)

Also, ich bin durchaus kein Experte, aber es scheint mir, daß "Hunsrückisch" im eigtl. Sinn nur den moselfränkischen Dialekt nördlich der "St. Goarer Linie" (siehe: Rheinischer Fächer) bezeichnet. Was südlich davon gesprochen wird, gehört zum Pfälzischen, ganz gleich, ob diese Zuordnung nicht vom landsmannschaftlichen Empfinden des Sprechers gedeckt wird. Die Informationen aus Pfälzische Dialekte scheinen mir hier verläßlich zu sein, möchte die Frage aber dennoch zur Diskussion stellen.--Humphrey20020 23:18, 8. Okt. 2007 (CEST)

Pfälzische Sprachinsel am Niederrhein

Durch Telefonkontakte 2004 mit (gemäßigten) Dialektsprechern aus der pfälzischen Sprachinsel am Niederrhein im Raum Kleve habe ich den Eindruck gewonnen, dass die dort teilweise noch gebrauchte Mundart, die vor 250 Jahren aus dem Bereich Nahe und Hunsrück kam, deutlicher dem Moselfränkischen als dem Rheinfränkischen verwandt ist und - nach meiner persönlichen Meinung - nur ganz am Rande mit Pfälzisch. -- (Pfälzer) Mundartpoet <Dialog auf Hochdeutsch> 16:31, 16. Okt. 2006 (CEST)

Angeblich waren es aber Pfälzer, die dahin gezogen sind (Rudolf Post (1992): Pfälzisch. Einführung in einer Sprachlandschaft, 2. Aufl. Landau: Pfälzische Verlagsanstalt). Vielleicht erscheint durch Ausgleichsprozesse mit dem Niederrheinischen das "Niederrheinische Pfälzisch" heute moselfränkischer, weil es sozusagen eine Mischung aus rheinfränkisch und niederfränkisch ist. Ist aber eine interessante Beobachtung. Jan Hansen

ad fontes / zu den Quellen :

Ich habe gerade Vaters Bücherschrank geplündert und den Diener entdeckt: Dort wird kurz auf die Gliederung der Hunsrücker Mundart eingegangen: Es gibt eine Linie die dat und das teilt (offenbar bei Kastellaun) und Moselfränkisch von Rheinfränkisch unterscheidet und eine Unterscheidung von Hirte : Herrd, Räder: Rerrer östlich von Sobernheim und Heerd, Rierer westlich davon.

Ich verweise auch auf Rheinisches Wörterbuch, das Uni Trier ins Internet gestellt hat, das aber alles von Emmerich bis zur Saar auflistet. G-Michel-Hürth 18:53, 19. Okt. 2006 (CEST)

Erweiterung des Artikels

Ich finde es schön dass der Artikel schon existiert und das auch schon eine Diskussion um den Artikel entstanden ist. Ich würde das Auftreten des Hunsrücker Platt gerne etwas geografisch visualisieren. Dazu habe ich eine Karte des Hunsrück hochgeladen und hoffe jemand von euch hat das Wissen um darin die Grenzen des Dialektes zu skizzieren. Ich würde dann aus einer solchen Skizze eine Karte zeichnen und diese unter der CC-Lizenz hochladen.

Früher gab es von Ort zu Ort Unterschiede in der Ausdrucksweise von Wörtern und ihrer Bedeutung.
Habe ich anders formuliert (hoffentlich besser) --G-Michel-Hürth 21:25, 4. Feb. 2008 (CET)

Das ist auch heute noch so, ich spreche selbst Hunsrücker Platt, mir fällt aber leider kein gutes Beispiel ein um dies zu belegen. Ich muss aber sagen dass z.B. sehr starke Unterschiede zwischen dem Platt gibt das z.B. in Kastellaun, Simmern, Kirn, Bad Sobernheim, Birkenfeld und Idar-Oberstein gesprochen wird.

Schenneere: sich genieren, schämen; allee: vorwärts; loo: hier oder da, von voila Die Beispiele sind nicht optimal. Allee bzw. Aaler gesprochen kann bedeuten: Okay, Auf wiedersehen, Vorwärts

Habe ich ergänzt. Allee heiß mE nur vorwärtz, Im Pfälzischen (bis nach Kirn??) heißt alla/aaler dagegen OK etc. --G-Michel-Hürth 21:25, 4. Feb. 2008 (CET)

-- 30. Jan 2008 Mark

Erstmal: Schön, dass sich jemand kümmert! Und wenn ich helfen kann, will ich's versuchen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich aus dem südlichen Teil des Hunsrücks komme (Kellenbachtal), und unseren Dialekt würden viele echte Hunsrücker nicht durchgehen lassen...
Ein Beispiel für unterschiedliche Begriffe von Ort zu Ort fällt mir aber definitiv ein, die Diskussion hatten wir im Freundeskreis schon öfter:
Die Stachelbeere: Bei uns Drooschele, z.B. in Sohrschied Dreeschele, ein paar Orte weiter (evtl. Dill?) Grenschele.
Und natürlich (das wohl bekannteste): Ä brääd Bried bzw. Ä bried Brääd für Ein breites Brett, eins davon in Idar, eines in Oberstein. Leider habe ich keine Ahnung, a) wo was richtig ist und b) ob das tatsächlich stimmt oder ob es sich um eine Legende handelt...
Gruß, --Kaisersoft 12:35, 30. Jan. 2008 (CET)

Hallo Mark! Freut mich, daß Du Dich dieses Artikels annimmst. Ich werde mich bei Gelegenheit etwas näher damit befassen, mich würde der Grenzverlauf - der genaue Verlauf der St. Goarer Linie auch interessieren. Also, bis demnächst! Gruß, --Humphrey20020 17:33, 30. Jan. 2008 (CET)

Hallo Mark; ich kann die Karte nicht öffnen, überprüfe das bitte einmal.--Humphrey20020 14:44, 31. Jan. 2008 (CET)
Hallo Humphrey, ich habe das Bild jetzt auf einen anderen Server geladen -- Mark 06.02.2008

Mir fällt gerade der Mundart-Asterix-Band auf Hunsrücker Platt ein - sollte der irgendwie erwähnt werden? --Kaisersoft 20:36, 1. Feb. 2008 (CET)

Nun, ich muß wohl oder übel autobiographisches anführen: Obwohl in Kirn aufgewachsen, stammt meine Familie aus der (Nord-)Pfalz, und meine Sprech- und Hörgewohnheiten blieben immer dorthin orientiert. Die Dialekte Bekannter etwa aus Rhaunen oder Idar-Oberstein kamen mir stets fremder vor als das, was ich in Kirn hörte. Ich würde selbst vermuten, die Grenze zwischen dem Rhein- und Moselfränkische fâllt in etwa mit den Nord- und Westgrenzen des Kreises Kreuznach zusammen; wobei ich mir selbst im Falle von Kirn-Sulzbach nicht ganz sicher bin. Gerade an der Grenze verfließt ja einiges, man trifft und hört allerhand "Auswärtige". Übrigens scheint die Nahe nicht in jedem Fall die Grenze nach Süden zu bilden; in Mittelreidenbach etwa findet man sich klar auf der "dat"-Seite; das mag wohl bis über Baumholder nach Westen Richtung Saarland reichen, nicht aber noch weit nach Osten oder Süden. – Der fragliche Asterix-Band ("De Zukunfdsgugger", oder so ähnlich?) ist, glaube ich, eindeutig moselfränkisch geschrieben; ich habe ihn einmal im Freundeskreis durchgelesen, und das ganze kam nur jemandem aus dem besagten Mittelreidenbach vertraut vor...--Humphrey20020 16:35, 4. Feb. 2008 (CET)
Nach meiner Erweiterung meist nach Diener bin ich nicht der Meinung, dass jetzt alles Klaahr wie Käässchmeer ist. Also wenn ein Fachmensch (Linguist) oder ein Selbsterfahrener mehr oder noch was besseres weiß, dann nur zu. Schreiwe mer ebbes nauet! --G-Michel-Hürth 21:25, 4. Feb. 2008 (CET)
Hm, Grumbeer und Hinkel kennt man durchaus auch in der Pfalz - aber da sind ja auch noch ein paar spezifischere Begriffe.--Humphrey20020 21:53, 4. Feb. 2008 (CET)
Wow ist der Artikel gewachsen! :) -- Mark 06.02.2008
Ich muss auch noch etwas hinzu fügen, über die Karte, die speziellen Wortausdrücke und die Schriftweise: also ich bin nun schon eine Weile dran am Hunsricker oder Hunsrigger Platt. Immer wieder habe ich da in Gesprächen mit der Familie oder im Bekanntenkreis gesagt bekommen, das Wort wird so nicht geschrieben, bei uns spricht man das anders aus und usw.usw. Ein anderer sagte mir er hätte schon eine große Sammlung von Begriffen in ein Buch geschrieben, wurde aber mit seinen Mitstreitern über die Schreibweise nicht einig, so das er voller Zorn die Blätter nahm und verbrannte. Was ich damit sagen will, manchmal geht die Grenze der Ausdrucksweise durch`s eigene Haus. Also wird es mit einer Karte etc. sehr schwierig werden. Gruss Achim Berg 21:45, 7. Feb. 2008 (CET)

Evtl. schon bekannt, hier ein Link zum Platt wie es in Hundem gesprochen wird: http://www.hundemer-platt.de/ he!ko

Genus

Ich bitte darum, nicht einfach ohne stichhaltige Begründung den Abschnitt Genus zu ändern. Stichhaltig ist dabei keineswegs "habe ich noch nie gehört". Zumindest für die Butter ist bei Diener, Hunsrücker Wörterbuch, eindeutig nachzulesen, dass sie im Dialekt männlich ist. Im Übrigen ist älteren Sprechern (60+) sehr bewusst, dass sie Butter und Brille in männlicher Form benutzen. (Bsp.: "Dat lo is mäine Brill." Genus ist da nun wirklich eindeutig!) Wer das noch nie gehört hat, sollte über diese fehlende Erfahrung lieber still ein paar Tränen vergießen, als zu behaupten, "das gebe es nicht". -- Blueduck4711 12:19, 27. Jul. 2009 (CEST)

Also bei uns ist der Ausdruck. zB: Gäb mär mol de Brill oder auch: gäb mär mol die Brill, bekannt. Also dort gibt es beides. Aber bei Butter habe ich das noch nicht gehört : de Budder; sondern immer nur die Budder, also weiblich. Vielleicht wird Richtung Mosel oder so de Bodder gesagt. Vielleicht schreibst du mal gemeinten Bereich hinzu. Und beim Beispiel bezieht sich dat uff lo unn nid uff die Brill (Das hier ist meine Brille). Aber bitte das ganze nicht so verbissen sehen! Gruß ousem Hunsrick vum Achim Berg 18:04, 27. Jul. 2009 (CEST)
Es ging auch nicht um das dat, sondern um das mäine - das Adjektiv hat hier eindeutig die männliche Form, weiblich (so wie es heute(!) meist gebraucht wird) würde es heißen mei Brill. -- Blueduck4711 23:16, 27. Jul. 2009 (CEST)

Bei uus dehemm hääst et aach "de Botta" (der Butter). Marco aus Birkenfeld (geb. 1970) mit Eltern aus dem Ruwertal (deshalb kann ich schlecht Birkenfelder und Ruwerer Dialekt unterscheiden) Mbreiling (Diskussion) 23:20, 1. Apr. 2021 (CEST)

Herzlichen Glückwunsch, du hast gerade eine zwölf Jahre alte Diskussion weitergeführt ... --Blueduck4711 (Diskussion) 11:31, 2. Apr. 2021 (CEST)

Klassifikation

Erläuterung zu meiner Änderung bei der Klassifikation: Hunsrückisch hat 2 Varianten: eine Rheinfränkische und eine Moselfränkische (siehe "Aussprache"). Westpfälzisch ist die genauere Bestimmung zu Rheinfränkisch; Moselfränkisch dagegen ist davon zu unterscheiden. -- 95.157.37.119 20:37, 17. Dez. 2011 (CET)

überarbeiten

Der Abschnitt ist unenzyklopädisch und inhaltlich fragwürdig.
Daß der Abschnitt unenzyklopädisch ist, sieht man schon an Formulierungen wie "Merkwürdigerweise".
Zum Inhaltlichen:
Der Abschnitt impliziert mit "De steht für der, die und den" und "Dat steht [...] für das" folgende Deklinationsformen des hunsrückischen Artikels:

Kasus Sg. m. Sg. f. Sg. n. Pl.
Nominativ de de dat de
Akkusativ (oder Objektiv?) de de dat de

Da ist dann "die Salaad" mit hochdeutschem Artikel und hunsrückischem Wort irreführend, wenn nicht sogar falsch. Weiter klingt es so, als ob "de Marri" wegen des "de" maskulin sei. So ist das unsinnig. "Marri" könnte maskulin sein, aber das folgt nicht aus dem Artikel "de".
Und das eine Frau durchs Anhängen "zur Sache [...] wird" ist auch nicht sinnig: Wenn man Frau + (das) Mensch zusammensetzt erhält man (das) Frauenmensch wie in Marxens "ein stämmiges Frauenmensch". Das liegt aber nicht an der Frau oder am Anhängen, sondern am sächlichen Wort Mensch. Würde man Frau und Person zusammensetzen, würde man (die) Frauenperson erhalten. Und bei Zusammensetzungen wie Frauenheim, Frauenfuß wird eine Frau auch nicht zur Sache, obwohl etwas angehängt wird.. -80.133.96.21 19:42, 17. Mär. 2017 (CET)

Zeitformen

Im Artikel heißt es: "Das Hunsrücker Platt kennt nur das Perfekt, nicht aber das Präteritum." Das trifft m.E. zwar in den allermeisten Fällen zu, aber soweit ich es sehen kann, kommen Präteritumformen durchaus vor, etwa bei "sagen": "dä saht" ist durchaus geläufig. Vgl. auch bei Rottmann: "Doruff fung nau datt Schuhminsch an / Unn hoot alt helle Läch geschlahn / Unn saht: 'Mei liewes Kind, deh Schaare / Häst Dau D’r kinne leicht erspaare." (Die Marktschuhe) Da kommen gleich zwei Präterita vor: "saht" und "fung". --Blueduck4711 (Diskussion) 02:21, 21. Jul. 2020 (CEST)

Danke. --Freigut (Diskussion) 15:01, 28. Jul. 2020 (CEST)

Plusquamperfekt wird auch teilweise verwendet, z.b. "Den war aach do gewes" (er war auch da) Mbreiling (Diskussion) 23:26, 1. Apr. 2021 (CEST)

Frauen mit sächlichen Genus

Zumindest in Birkenfeld haben Frauen i.d.R. nicht männlichen Genus sondern sächlichen: et Hilde, et Inge. Mbreiling (Diskussion) 23:30, 1. Apr. 2021 (CEST)