Diskussion:Hutu
Böse Kolonialisten?
Hier nur als Erläuterung, warum ich den vorher hier stehenden unsignierten Mist gestrichen habe:
Ist es üblich, dass in wikipedia solcher wenig an Qualifikation und deutlich an rechtsnationaler Sprache orientierter Mist unsigniert und undatiert stehen bleibt? "Sozialromantischer Kitsch" - weil der Artikel es wagt darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um Ethnien handelt? Was soll daran sozialromantisch sein? "Gebashe gegen die pöhsen Kolonialisatoren" - muss man so etwas unwidersprochen ertragen? Die Kolonialherren haben alles aus reiner Menschlichkeit getan? Habe ich das nun richtig verstanden? Was Kandt - Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts vorfand, war das Ergebnis der geschichtlichen Ereignisse des Königreichs Ruanda, die wikipedia in https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Ruanda eindrücklich beschreibt - eben nicht unterschiedliche Ethnien. Unterschiede "nicht geschaffen" zu haben exkulpiert keineswegs, wenn es darum geht, dass die weitere Betonung und Ausnutzung dieser Unterschiede zu Hass führen - und dieser dann auch weiter gefüttert wird. Nur zur Erläuterung, nicht als Vergleich: Die Nazis fanden Unterschiede zwischen Juden und Nichtjuden vor - macht sie das in irgend einer Art und Weise weniger schuldig an der Shoa? Die "phänotypischen Unterschiede" (hellere Haut und größerer Körperbau) sind leicht über bessere Ernährung und weniger langen Aufenthalt im Freien erklärbar - ob sie erblich sind ist damit also keineswegs geklärt. Weitere phänotypische Unterschiede sind mir nicht bekannt. Die genannten lassen sich in einer einzigen Generation erreichen - mit besserer Ernährung und mehr Zeit in Schule und Beruf. Das angebliche "Ammenmärchen" ist also der oben stehende, schlicht und ergreifend widerwärtige Absatz - und der Autor hat nicht einmal den Mut ihn zu signieren. Fazit: Ich halte die Löschung dieses Abschnitts für dringend geboten, habe danach auch nichts dagegen, wenn mein Kommentar dann ebenfalls gelöscht wird.--Andreas v. Stackelberg (Diskussion) 22:42, 30. Mai 2020 (CEST)
Guten Tag,
bitte den Autor um Klarstellung der sich m.E. widersprechenden Aussagen, wonach die Tutsi dominante Gruppe in Burundi seien, wo jedoch aber auch 85% der Bewohner Hutus seien.
Vielen Dank und viele Grüße
Erik Ryll
--> Ganz einfach, Meister: Die Hutus sind in der Mehrheit, die Tutsis haben die Macht.
(nicht signierter Beitrag von 213.6.9.80 (Diskussion) )
Die derzeitige Darstellung im Artikel ist meines Wissens sehr einseitig, in der Wissenschaft (und erst recht im allgemeinen Leben) ist der Status der Hutus und Tutsis nicht so eindeutig. Siehe auch den englischen Artikel. Überhaupt, was ist eine "Volksgruppe"? Geht es um eine Volksgruppe? Laut Artikel ist der Begriff "umstritten", und die Wikipedia-Definition einer Ethnie oder nationalen Minderheit ist hier wohl unpassend. Was aber ist dann gemeint?
Falls der Artikel beobachtet wird, hoffe ich einfach mal auf Überarbeitung, sonst muß da leider ein Baustein hinein. --Ibn Battuta 17:08, 27. Jun. 2007 (CEST)
PS: Warum ist der Artikel in "Ethnie in Ruanda" und "Ethnie in Burundi", aber außerdem in "Ethnie in Afrika"?
- Weil Ruanda und Burundi in Afrika liegen. Gruß, Franz Halač 14:03, 13. Jan. 2008 (CET)
- Meiner Meinung nach widersprechen sich der englische und der deutsche Artikel in diesem Bezug nicht (wobei der englische Artikel das Problem besser darstellt). Meines Wissens sind vorkoloniale Einordnungen des Volkes in Hutu, Tutsi und Twa inexistent - erst durch die Kolonisierung wurde diese mittels Kategorisierung nach sozialem Stand vorgenommen. Hierbei wurde versucht ethnologische Verfahren zur Untermauerung dieser Einteilung heranzuziehen - diese sind allerdings nicht allgemein anerkannt. Das heißt: Korrekterweise müsste man das Wort soziale Klasse verwenden. Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde jedoch das koloniale System übernommen, das die Hutu, Tutsi und Twa als Ethnien bezeichnet. Meines Erachtens hat das der Artikel genauso gelöst: Vorkolonial wird von sozialer Klasse gesprochen, danach von Ethnie.
- Aber vielleicht gibt es ja noch mehr Meinungen zu diesem Thema? --Janurah 16:11, 12. Jan. 2008 (CET)
- Alles, was ich zu dem Thema weiß, hab ich damals in Geschichte_Burundis#Vorkoloniale_Zeit geschrieben. Hätte gehofft, dass das mal jemand verbessert, der bessere Quellen hat, aber anscheinend gibt's keine besseren Quellen, oder niemanden, der sich damit beschäftigen will (Rassenforschung scheint ein bißchen aus der Mode gekommen zu sein, die Forschungshoheit haben dementsprechend Politologen und Soziologen, und am Rande Historiker). Die Twa sind jedenfalls definitiv nicht nur eine soziale Klasse, die sind halb so groß wie die andern. Hutu und Tutsi sind wohl auch nicht nur soziale Klassen, was genau das letztlich ist, lässt sich für mich aber schwer einzuschätzen, zum einen, weil ich keine 100% überzeugende Quelle kenne, zum andern, weil das semantisch schwierig ist und früher oder später jemand auftaucht, der einem erklärt was für ein dummes Arschloch man ist, weil man Wort X verwendet hat, wo Wort Y angebracht gewesen wäre. Ich erinner mich abgesehen von dem, was in Geschichte Burundis steht, jedenfalls noch an die Geschichte, die Michel Micombero über Rebellen erzählt hat, die ihn auf ihre Seite bringen wollten nachdem er aus Europa zurückkehrte, und ihn dann aber in Ruhe gelassen haben, als sie festgestellt haben, dass sein Vater eine "Hutu-Nase" hatte (oder "Tutsi-Nase"? Bin mir nicht mehr sicher, was für Rebellen das waren...). Irgendwelche nicht-sozialen Merkmale gibt es anscheinend jedenfalls. --NoCultureIcons 17:53, 13. Jan. 2008 (CET)
- Hallo NoCultureIcons! Du schreibst: „Die Twa sind jedenfalls definitiv nicht nur eine soziale Klasse, die sind halb so groß wie die andern.“ „Soziale Klasse“ hat nichts mit Anzahl zu tun. Die soziale Klasse der Adligen war auch nie sehr zahlreich. Oder bezog sich das auf die Körpergröße? In dem Fall hast Du recht, die Twa sind dann eine ethnische Gruppe.
- „Hutu und Tutsi sind wohl auch nicht nur soziale Klassen, was genau das letztlich ist, lässt sich für mich aber schwer einzuschätzen“. Die soziale Klasse kann man (mehr oder weniger leicht) wechseln, die ethnische Zugehörigkeit ist durch Geburt festgelegt. Ist es einem Hutu unter Umständen möglich, ein richtiger Tutsi zu werden? Oder umgekehrt? Gruß, Franz Halač 16:10, 14. Jan. 2008 (CET)
- Ich meinte tatsächlich die Körpergröße. Zum andern Punkt: Das ist wohl komplizierter, hängt davon ab, welchem Autor man glaubt, und wann der jeweilige Autor das geschrieben hat; schätzungsweise werden die Bewohner von Ruanda und Burundi da auch verschiedene Meinungen zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Geschichte gehabt haben. Um zu wissen, ob das Ethnien sind, ist es schließlich nicht entscheidend, ob Ende der 60er Jahre Heiraten zwischen Hutu und Tutsi möglich waren und entsprechend Angeheiratete die Gruppe wechselten (das steht IIRC irgendwo bei Strizek), man weiß ja nicht, ob das ne neue Entwicklung war oder ob das 300 Jahre vorher auch schon so geregelt war. Gruß, --NoCultureIcons 16:50, 14. Jan. 2008 (CET)
Nein, ein Überwechseln zu einer anderen Gruppe ist nicht möglich. Dies ist jedoch kein Beweis für einen ethnischen Ursprung. Soweit ich weiss wurde die Einteilung erst durch Europäer (Holländer und Deutsche) vorgenommen und Kriterium war allein der soziale Status. Erst im Nachhinein wurde versucht diese Unterteilung der Gesellschaft mit wissenschaftlichen Methoden zu untermauern. Erst seit der Kolonisierung sind die Begriffe Tutsi, Hutu und Twa also ethnologisch besetzt. Soweit mein (mangelhafter) Wissensstand. --Janurah 16:34, 14. Jan. 2008 (CET)
- Das ham hauptsächlich die Belgier gemacht, vermutlich aus machtpolitischen Gründen. Und wie gesagt, die Twa werden definitiv nicht erst seit der Kolonialzeit als Ethnie angesehen. --NoCultureIcons 16:50, 14. Jan. 2008 (CET)
- Es waren natürlich die Belgier und nicht die Holländer - ich entschuldige mich in aller Form bei den Niederlanden :) Bei dem Historischen Institut der RWTH Aachen bin ich auf Folgendes gestossen: Rasse, Kaste, Klasse, Stamm, Ethnie - es ist kaum möglich den passenden Begriff für die Hutu und Tutsi zu finden. Manche Historiker haben sich darauf geeinigt, den Begriff der "politisierten Ethnizität" zu verwenden. Der Einfachheit halber werde ich weiterhin von Volksgruppen sprechen.(Autor: Lotte May) Die Autorin weist darauf hin, dass es verschiedene Ansätze gab den Tutsi einen hamitischen und den Hutu einen Bantu- Ursprung zuzuordnen. Dies sei wissenschaftlich jedoch umstritten. Durch "inter-ethnische" Heirat sei es auch möglich eine Person sowohl als Tutsi wie auch als Hutu zu bezeichnen. Nicht von der Hand zu weisen wären jedoch Unterschiede in der Statur. Gruss --Janurah 18:25, 14. Jan. 2008 (CET)
Tag zusammen. Ich hab dazu was im Art. Völkermord in Ruanda geschrieben, auch mit Angaben zur Literatur, wo ich dazu was gelesen habe. Mein Stand des Wissens ist: Es ist eine Gemengelage. a) Es gibt Wissenschaftler, die sagen, das Ganze sei nichts weiter als eine Konstruktion. Es gebe keine zwei Ethnien. Wesentlich das „Gerede über zwei Rassen“ bedingt durch die Hamitentheorie. Deutsche und Belgier hätten diese Theorie verwendet und insbesondere belgische Forscher hätten sie in den 1920/1930 Jahren "erhärtet" durch anthropolotische Forschungen. b) Es gibt Forscher, die halten die Unterschiede für aber sehr wohl für Wesensunterschiede, für ontologische Unterschiede, also solche, die biologisch sind. Diese Gruppe von Wissenschaftlern ist meiner Kenntnis nach derzeit eine Gruppe, die ein "Rückzugsgefecht" gegen den diskursiven Mainstream zu kämpfen hat. c) Es gibt Wenige, die eine Mittelposition haben. Ihrer Meinung nach gab es drei Gruppen. Die Twa sind indigen. Die Hutu und die Tutsi sind später zu verschiedenen Zeiten in das Ruanda-Burundi-Gebiet eingewandert. Die beiden Gruppen haben im Land unterschiedliche soziale und ökonomische Rollen übernommen. Die Tutsi eher die Viehzucht, die Hutu eher den Ackerbau. Beide Gruppen haben aber die gleiche Sprache, haben die gleiche Kultur und blicken auf Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte gemeinsamer Geschichte zurück. Die Grenzen zwischen diesen Gruppen waren erkennbar, aber durchaus durchlässig. Letztlich ist demnach ein Wesensunterschied zunächst sozial und ökonomisch überformt worden, dann jedoch wurde der Unterschied biologisiert. Und heute darf man in Ruanda nicht von solchen Unterschieden reden. Das gilt als strafbarer Divisionismus. Sozial und politische gewollt ist nicht der Tutsi, der Twa oder der Hutu, sondern der Ruander. (Wie es in Burundi offiziell behandelt wird, weiß ich nicht.)
Ein Autor (P. Uvin, Reading the Rwandan Genocide) weist darauf hin, dass die Differenzen in der wissenschaftlichen Diskussion durchaus etwas mit Politik zu tun haben könnten. Es gibt offenbar in der belgischen Literatur eine flämische Sicht auf die Hutu/Tutsi-Differenzierung und eine wallonische. Beide unterscheiden sich stark. Zudem neigen jüngere Forscher insgesamt der These einer manipulativen „sozialen Konstruktion zweier Ethnien“ zu. Sie liegen damit auf der offiziellen Linie Kigalis.
Wichtig: Die Twa spielen kaum eine Rolle. Sie sind wenige. Sie werden auf die unterste soziale Stufe gestellt. Der große Streit geht zwischen den Hutu und den Tutsi. --Atomiccocktail 16:16, 15. Feb. 2008 (CET)
- Danke, das fasst das ganze gut zusammen, denk ich. V.a. "dass die Differenzen in der wissenschaftlichen Diskussion durchaus etwas mit Politik zu tun haben könnten" ist ein wichtiger Hinweis, insbesondere auch bei sowas wie dem Des-Forges-Bush ([1], [2], [3]). Gruß, --NoCultureIcons 16:49, 15. Feb. 2008 (CET)
- Super, insbesondere Link 2. Da steht: "During the genocide, some Twa were killed and others became killers. Because Twa are so few in number and because data concerning them are so limited, this study does not examine their role." Das hab ich neulich gesucht, aber nicht gefunden. --Atomiccocktail 17:26, 15. Feb. 2008 (CET)
Tag zusammen,
ohne Konkretes über Hutu und Tutsi zu wissen, möchte ich folgendes anmerken: Wenn soziale Gruppen lange genug voneinander getrennt sind, d.h., wenn sich die Mitglieder jeder Gruppe hauptsächlich untereinander paaren, werden sich zwischen den Gruppen genetische Unterschiede herausbilden. Allein schon aufgrund der Gendrift. Doch liegt auch auf der Hand, dass der Selektionsdruck auf unterschiedliche soziale Gruppen auch unterschiedlich ist. Die eine oder andere körperliche, charakterliche oder geistige Eigenschaft mag hilfreich sein, um ein erfolgreicher Viehzüchter/eine erfolgreiche Viehzüchtersfrau zu sein, aber weniger bedeutsam, um ein erfolgreicher Ackerbauer/eine erfolgreiche Ackerbäuerin zu sein. Und umgekehrt.
D.h., aus sozialen Gruppen können genetisch geschiedene Gruppen werden. Das kann man dann Ethnie, Rasse oder sonstwie nennen. Wieviele Generationen es dauert, bis merkbare, statistisch feststellbare Unterschiede entstehen, hängt von so vielen Faktoren ab, dass es sich sicherlich nicht voraussagen lässt. Nur soviel lässt sich sagen: Je geringer die Durchlässigkeit zwischen den Gruppen und je unterschiedlicher die Lebensbedingungen und Überlebensanforderungen, um so schneller werden sich Unterschiede herausbilden. Klar ist aber auch, dass sich diese Bedingungen im Lauf der Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte ständig ändern.
Aus dem Vorhandensein echter oder behaupteter genetischer Unterschiede auf "natürliche Herrscherqualitäten" einer Gruppe zu schließen ist sicherlich nicht gerechtfertigt. Es mag sein, dass in einer Gruppe eine konkrete "Herrscherqualität" - sagen wir ein Talent zum Intrigieren - statistisch stärker vertreten ist als in einer anderen Gruppe. Das bedeutet aber nicht, dass alle Mitglieder dieser Gruppe dieses Talent haben und es bedeutet auch nicht, dass kein Mitglied der anderen Gruppe dieses Talent hat. Es bedeutet auch nicht, dass in der Gruppe, in der das Talent zum Knüpfen von Allianzen stärker vertreten ist, auch das Talent, die Massen zu begeistern in gleichem Maße vertreten ist. Diese "Herrscherqualität" könnte genau so gut in der anderen Gruppe überwiegen. Es steht z.B. außer Zweifel, dass unter den Kalenjin Kenias überdurchschnittlich viele begabte LangstreckenläuferInnen sind, deren Beinmuskulutar sich deutlich von der anderer Menschen unterscheidet. Das bedeutet aber nicht, dass alle Kalenjin sich zum Marathonläufer eignen und es bedeutet auch nicht, dass Europäer oder Amerikaner keine Chance auf einen Marathonsieg haben. Und es ist mir auch nicht bekannt, dass irgend eine Korrelation zwischen diesem Talent zum Marathonlauf und anderen Talenten festgestellt wurde. Es scheint nicht so zu sein, dass unter den Kalenjin sagen wir auch überdurchschnittlich viele begabte Fußballer wären. Wie es scheint, sind Talente wie Teamgeist oder strategisches Denken wiederum anders verteilt.
Noch eine Anmerkung zur Biologie von "Herrscherqualitäten" sei hier gestattet: Gerade Angehörige herrschender Klassen - Stichwort: reiche Erben - können auch noch bei hochgradiger Unfähigkeit zu allem und jedem viele Nachkommen großziehen. Alleine aufgrund ihrer materiellen Mittel und der Stützung durch ihre Standesgenossen. Ein unfähiger Bauer, Viehzüchter oder Jäger kann das meistens nicht. Daraus folgt: Wenn es so etwas wie "rassische Minderwertigkeit" überhaupt geben kann, dann am ehesten unter dem Erbadel.
Die letzten beiden Absätze gehören allerdings schon in eine allgemeine Diskussion von Rassentheorien.
Zurück zum Zusammenhang zwischen sozialen und ethnischen Gruppen. Dass genetische unterschiedliche Gruppen, wenn sie zu einem sozialen Gemeinwesen zusammengeschlossen werden, noch lange genetisch unterschieden oder unterscheidbar bleiben, ist offensichtlich. Die Gastarbeiter aus Osteuropa und der Türkei vermischen sich nur langsam mit der deutschen oder österreichischen Bevölkerung, Eroberervölker bleiben oft noch lange von den unterworfenen Völkern getrennt. Dennoch - über die Jahrhunderte fließen diese Gruppe ineinander, trennen sich voneinander und mischen sich wieder. Sogar zwischen Neanderthaler und Cro-Magnon-Menschen soll Vermischung stattgefunden haben. Aus sozialer Trennung kann genetische Trennung werden und aus genetischer soziale. Ebenso wird aus geographischer Trennung genetische Trennung. Wenn aber die geographische Trennung sagen wir auf Grund der Erfindung neuer Verkehrsmittel wegfällt, so verschwindet auch langsam die genetische Trennung wieder. Wenn weiter oben von biologischen (also genetischen) Unterschieden als "ontologischen" oder "Wesensunterschieden" gesprochen wird, so ist das meiner Meinung nach auch nicht gerechtfertigt. Martinvie 01:15, 23. Feb. 2008 (CET)
ziemlich arg
So wie es im Artikel beschrieben wird, könnte man ja gleich sagen, am Völkermord in Ruanda 1994 seien eigentlich die Deutschen schuld. Der Artikel ist einer Wikipädie unwürdig. --Teutschvölkischer, 09:36, 04. Hornung 2011 (MEZ)
- Entscheidend ist der Punkt ob bestehende (vertikal durchlässige) soziale Gruppierungen durch die deutsche Kolonialherrschaft zu vermeintlich ethnischen "undurchlässigen" Gruppierungen geformt wurden. Sollte dies der Fall sein kann der Völkermord durchaus als eine Spätfolge der Kolonialherrschaft gesehen werden. Die Frage lautet also: War vor der deutschen Herrschaft ein Wechsel zwischen den Gruppierungen möglich? Und wenn ja: Wieso war dem später nicht mehr so? -- 109.192.245.253 04:46, 14. Okt. 2011 (CEST)
Körperbaumerkmale
Hat sich eigentlich mal jemand etwas näher mit den angegebenen Unterschieden von Körpertypen von Hutu und Tutsi auseinandergesetzt, die immer wieder als Argument für Tutsi und Hutu als Ethnien eingesetzt werden?
Ich hab mir das mal genauer angeschaut - und sehe die gleichen körperbaulichen Unterschiede, wie zwischen Anatolen und ihren in Berlin geborenen Kindern, zwischen Bettlern und Studenten, zwischen Brahmanen und Pariah usw usf ... kurzum, bislang kamen als Argument nur Körpertyp-Merkmale, welche sich eindeutig sozialen Gruppierungen aufgrund ihres Pflege- und Ernährungsstatus zuordnen lassen (Größe beispielsweise, oder untersetzter Körperbau, oder auch Haartracht), jedoch kein einziges Körpermerkmal, welches nur genetisch vermittelt wird. Der Unterschied in der Größe zwischen den in Anatolien aufgewachsenen Eltern und ihren in Berlin aufgewachsenen Kindern ist enorm, die berliner Anatolen sind nach meiner Beobachtung im Schnitt mind. nen Kopf größer wie ihre Eltern!
Man könnte hier höchstens noch die Tutsi-Nasen und Hutu-Nasen ins Spiel bringen ... nur, da hier genausoviele Tutsinasen bei den Hutus fallen wie die Hutu-Nasen bei den Tutsis, scheint mir auch dieses Körpermerkmal kein genügend starkes Argument für eine Einteilung in Ethnien zu sein, zumal belegt ist, daß die von den Belgiern ausgestellten Ausweise unter anderem auch auf phänologische Merkmale hin ausgestellt wurden. Hier dürfte also schon eine gewisse Selektion stattgefunden haben, die wiederum von den ehemaligen Kolonialherren aufgedrückt wurde. Dazu kommt, daß die meisten Nasen, egal ob von Tutsi oder Hutu, die man so auf Bildern sieht, einem Mischtyp entsprechen, der nichtmal eindeutig zugeordnet werden kann!
Grüße --Murx Pickwick (Diskussion) 13:16, 7. Nov. 2013 (CET)
- Also auf Bildern sehen die Tutsi m.E. doch im Durchschnitt etwas "europider" (eben hamitisch-nordafrikanisch) aus, während die Hutu im Durchschnitt "negrider" wirken. Es kann dabei allerdings immer nur um den Durchschnitt bzw. eine Tendenz gehen.
- Das ist vielleicht so ähnlich - wenn auch nicht vergleichbar - wie etwa mit den Norddeutschen und den Süddeutschen: Der durchschnittliche Norddeutsche ist eher blond und blauäugig als der durchschnittliche Süddeutsche und dennoch findet man in beiden Gruppen sowohl Blonde und Blauäugige als auch eher dunkle Typen - bloß in unterschiedlichem Verhältnis.
- Anzunehmen, daß zwei so nah beieinander lebende Volksgruppen, oder wie man sie bezeichnen mag, scharf gegeneinander abzugrenzen wären, ist wohl realitätsfremd. Das dürfte auch von ernstzunehmenden Forschern selbst vor 100 Jahren nie so platt vertreten wordens ein. Die Frage ist wohl, ob die beiden Volksgruppen wirklich eine unterschiedliche Herkunft haben und wie durchlässig sie sind/waren, so daß sich da unterschiedliche (erbliche) Merkmale erhalten, herausgebildet oder verfestigt haben können. Es könnte auch durch ene gewisse Schönheitsideale bzw. Heiratspraxis sich eine gewisse phänotypische Unterschiedlichkeit herausgebildet haben. Das zu beurteilen kann natürlich nur mit ernstzunehmenden wissenschaftlich fundierten Untersuchungen geleistet werden. --Scribist (Diskussion) 23:00, 8. Apr. 2014 (CEST)
Artikel durch und durch persönliche Theorienfindung
Bereits in vorkolonialer Zeit wurde dieses Kastensystem in der Gesellschaft installiert. Dieser Herr hier war der maßgebliche Installateur [4]! --2001:16B8:28A:3700:1C37:716C:B219:41DF 13:50, 7. Jan. 2018 (CET)
- Im verlinkten Artikel über Kigeri IV. steht, dass mit ihm die Unterscheidung "begann" - das ist wesentlich vorsichtiger als die hier behauptete Formulierung "installiert". Selbstverständlich haben die Kolonialherren sich bereits bestehender Unterschiede bedient und diese nicht nur fortgeführt sondern intensiviert - wie es im Artikel über Ruanda und im Artikel über Burundi korrekt dargestellt wird.--Andreas v. Stackelberg (Diskussion) 02:39, 26. Aug. 2021 (CEST)
Einleitender Zweizeiler verwirrend
Im Artikel über Burundi steht, dass man das Volk Burundis als Rundi bezeichnet (meines Wissens korrekt) - also sollte da nicht "Burundier" stehen. Der Artikel über Ruanda spricht trotzdem von Ruandern - leider weiß ich nicht, ob das korrekt ist. Wer kennt sich aus?--Andreas v. Stackelberg (Diskussion) 02:42, 26. Aug. 2021 (CEST)
- -rundi ist die bantusprachige Wurzel, murundi ist im Deutschen "ein Burundier" (Singular), barundi sind "mehrere Burundier" (Plural) und burundi ist das "Land der Burundier". Analog -tutsi, -hutu, -ganda, -kongo usw. -- Bertramz (Diskussion) 16:19, 26. Aug. 2021 (CEST)
- Danke für die Antwort - und wie ist das mit "Ruandern"? Ist das Wort so überhaupt gebräuchlich?--Andreas v. Stackelberg (Diskussion) 02:13, 28. Aug. 2021 (CEST)
Überarbeiten 2021
Ich habe den Mittelteil des Artikels stark überarbeitet und mit einer Quelle versehen. Damit habe ich dann auch gleich den Überarbeiten-Baustein entfernt. Den QS-Eintrag lasse ich drin, weil ja noch mehr Mängel an dem Artikel benannt wurden. --Mechanicus (Diskussion) 22:17, 18. Okt. 2021 (CEST)