Diskussion:Hyazinth Graf Strachwitz
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.Neutralität
Das kann doch nicht wahr sein... daß bei Artikeln über hochdekorierte Wehrmachtskrieger meistens alle politischen und soziologischen Hintergründe unter den Teppich gekehrt werden, ist ja nix neues. Aber hier steht ganz trocken: "Nach der Kriegsgefangenschaft wurde er in Syrien Berater des Staatspräsidenten für Forst- und Landwirtschaft..." Ei, wie ist denn der gute Hyazinth ausgerechnet nach Syrien gekommen? Gab´s da keine Förster oder Bauern? Oder hat er einen Kumpel besucht und ist gleich dageblieben, weil da immer die Sonne scheint? Weiß der Urheber dieses Machwerks eigentlich, wer noch so alles nach dem Krieg in Richtung Syrien verduftet ist - und aus welchen Gründen? Oder interessiert es ihn gar nicht? - Eine weitere schöngefärbte Nazigenerallobhudelei aus der Feder von Division, bei dem der Benutzername wohl Programm ist. Solange so wichtige Infos rausgeschnitten werden und gleichzeitig indifferenziert von "polnischen Freischärlern" die Rede ist und davon, daß "tschechische Partisanen das Sudetenland unsicher machten", hat dieser Heldengesang nix mit Neutralität zu tun und bekommt daher das entsprechende Kästchen! Lord Flashheart DU sprichst mit MIR?! (ohne Zeit/Datum signierter Beitrag von Lord Flashheart (Diskussion | Beiträge) 09:47, 17. Jul. 2006 (CEST))
- Also, ich habe oben deutlich gemacht, warum ich den Artikel für wenig neutral halte. Wenn irgendjemand meint, den Neutralitäts-Baustein entfernen zu müssen, dann kann man ja wohl auch dafür eine Begründung erwarten, oder? Lord Flashheart DU sprichst mit MIR?! (ohne Zeit/Datum signierter Beitrag von Lord Flashheart (Diskussion | Beiträge) 09:27, 17. Aug. 2006 (CEST))
- Offizielle Daten kommen nun mal bei Wikipedia zuerst. Wenn dir nicht gefällt, dass er unter einer Tarnung in Syrien als Ausbilder tätig war, kannst du das ja dazuschreiben mit Quellen. Abgesehen davon hat Syrien alles genommen, was sie konnten. Deutsche Veteranen sowie erbeutete deutsche Sturmgeschütze von der Sowjetunion. Das ist alles nicht schwarzweiß.92.192.25.231 15:46, 8. Jul. 2008 (CEST)
- ...dir ist aber schon klar, dass der Diskussionsbeitrag, auf den du dich hier beziehst, schon zwei Jahre alt ist...? --78.49.168.39 09:46, 9. Jul. 2008 (CEST)
- na und?92.192.70.90 19:32, 28. Jul. 2008 (CEST)
- ...dir ist aber schon klar, dass der Diskussionsbeitrag, auf den du dich hier beziehst, schon zwei Jahre alt ist...? --78.49.168.39 09:46, 9. Jul. 2008 (CEST)
Der Artikel beinhaltet tatsächlich einen hohen Anteil ungenauer Formulierungen beziehungsweise solche, die einen Standpunkt des Autors implizieren. Außerdem ist das Fehlen einer klaren Gliederung zu bemängeln. Warum wurden keine Unterkapitel verwendet? Dies hätte sich doch eigentlich angeboten. In der vorliegenden Form ließt sich der Artikel eher wie ein Schulaufsatz (Ich könnte jetzt eine Jahrgangsstufe vorschlagen, lasse es aber.) Daher ist der Zweifel an der Neutralität berechtigt! Die oben vorgetragenen Kritikpunkte sind jedoch teilweise falsch beziehungsweise widerlegbar:
- Begriffe wie "Wehrmachtskrieger" oder "Nazigeneral" tragen auch nicht gerade zur Neutralität bei. Besser wäre es von Angehörigen der Wehrmacht (SS, Roten Armee, etc.) eventuell auch von "Wehrmachtsgenerälen" zu sprechen. Die Angaben der verschiedenen Dienststellungen und Kommandos sind im Artikel selbst allerdings etwas dürftig.
- Die politischen Hintergründe des hier behandelten Wehrmachtsangehörigen sind nicht vollkommen ausgespart. Der winzige Hinweis, daß Graf Strachwitz in die Vorgänge um den 20. Juli 1944 verwickelt war, jedoch nicht behelligt wurde, sollte um die Information ergänzt werden, daß Graf Strachwitz einer der Offiziere war, welche sich auf Nachfrage v. Tresckows als Helfer für eine geplante Verhaftung (und notfalls Erschießung) Hitlers anboten. Strachwitz war kein Parteimitglied und (nach meiner Information) im Gegensatz zu Oberst Rudel oder Oberstgruppenführer Sepp Dietrich nach dem Krieg nicht mehr politisch tätig. Daß Strachwitz von der SS zum Brigadeführer ehrenhalber ernannt, wurde liegt ganz offensichtlich an den militärischen Fähigkeiten dieses Mannes.
- Die vom neugegründeten polnischen Staat unterstützte Separationsbewegung in Oberschlesien um 1920 war tatsächlich eine völkerrechtswidrige Einmischung, vergleichbar mit Vietkong oder Contra- Rebellen. Von Seiten Polens wurde damals übrigens auch ein erheblicher Teil der Sowjetunion besetzt. Der Begriff "Freischärler" ist natürlich völlig falsch. Die tschechischen Partisanen haben allerdings im Mai 1945 tatsächlich das Sudetenland unsicher gemacht, sehr zum Leidwesen der vor der Roten Armee fliehenden deutschen Soldaten und Zivilisten, welche das bis dato vom Krieg verschonte Tschechien schnell durchqueren wollten.
- Da Graf Strachwitz Gutsbesitzer sowie Forst- und Landwirt in seiner schlesischen Heimat war, liegt es nahe, daß er diese Kenntnisse auch als königlicher Berater in Syrien anwenden konnte. Heute würde diese Position wohl eher als Unternehmensberater bezeichnet werden. Die Vermittelung militärischer Kenntnisse an den gleichen Auftraggeber ist natürlich ebenso folgerichtig. Woher die Kontakte mit Syrien kommen, ist mir nicht bekannt, jedoch ergibt sich schon allein aus der aristokratischen Herkunft des ehemaligen Generals ein Ansatzpunkt, da Syrien 1947 noch monarchisch regiert wurde. Als Paradies für "spätaussiedelnde Altnazis" hat sich dieses Land erst später, nach der Genese zur arabischen Volksrepublik etabliert. (Natürlich fühlte sich der ehemalige SS- Obergruppenführer Brunner hier sehr wohl, schließlich hatte man ja in Tel Aviv gemeinsame Feinde.)
- Die Ehrungen, welche dieser Wehrmachtsgeneral erhalten hat, sollten hier keinesfalls zum Anlaß der Kritik genommen werden. Man kann über den zweiten Weltkrieg und über die Wehrmacht sagen was man will, Orden und Ehrungen mußten aber grundsätzlich verdient und konnten keinesfalls erdienert werden! Natürlich ergab sich zum Ende des Krieges hin eine gewisse Inflation, so daß der Abschuß von wenigen Feindpanzern mit der gleichen Auszeichnung beliehen wurde, für die in den ersten Kriegsjahren vielleicht noch ein ganzer Kreuzer hätte versenkt werden müssen. Graf Strachwitz wurde immerhin mit der zweithöchsten Auszeichnung beliehen, die es in der Wehrmacht gab. Dem stehen anscheinend keine Verfehlungen oder Kriegsverbrechen entgegen, mir sind jedenfalls keine entsprechenden Vorwürfe bekannt. Insofern ist die Person und die Vita unseres "Panzergrafen" kein ideales Beispiel, um den fehlenden neutralen Standpunkt des Artikels zu dokumentieren. Ein ähnlichr Artikel über Oberst Rudel (goldenes Eichenlaub) oder Herrman Göring (22 Luftsiege, pour le Mérite im I. Weltkrieg) wäre sicher eindeutiger.
Also ich hab jetzt mal noch ein paar Fakten hinzugefügt. Der Artikel ist inhaltlich soweit richtig. Neutralitätsprobleme sind soweit nicht gegeben, jedoch besteht überarbeitungsbedarf. Vorallem die Formulierungen etc. könnten besser sein. Außerdem kann man den Artikel noch ausbauen, im Internet gibt es einige detaillierte Biographien. Ich habe daher einen Überarbeitungsbaustein gesetzt. Habe heute leider keine Zeit mehr zu machen, daher habe ich nur das Gröbste verändert (Der Sterbeort war zum Beispiel meines Wissens falsch). Schönen Gruß Feldwebel 23:56, 4. Jan. 2007 (CET)
- Moin Feldwebel; und Danke für Deine Änderungen. Ich möchte noch kurz, um keine Mißverständnisse im Raum stehen zu lassen, auf einige Deiner Punkte eingehen:
- 1.: Es sei mir und anderen wohl gestattet, auf der Disk.-Seite auch mal überspitzte Formulierungen zu verwenden, um meinen Standpunkt deutlich zu machen ;-). Der Hinweis, daß dies "auch nicht gerade zur Neutralität" beitrage, ist obsolet: es geht schließlich um die Neutralität des Artikels. 2.: Die Geschichte mit den Nachkriegsaktivitäten Strachwitz' ist immer noch nicht befriedigend geklärt. Da in verschiedenen (Internet-)Quellen nachzulesen ist, daß S. in Syrien als Militärberater fungierte, könnte die Stellung als Forst- und Landwirtschaftsberater auch genausogut ein Deckmäntelchen gewesen sein - eine Tätigkeit als Militärberater stellt dann natürlich eine ganz andere Qualität in S.' Biographie dar. Und ob er danach tatsächlich nicht politisch tätig wurde, hängt letztendlich davon ab, was das "Oberschlesische Hilfswerk" für ein Verein war. Und 3.: Ich habe keineswegs die Ehrungen S.' aufs Korn genommen. Aber mich dünkt bisweilen, dass gewisse Autoren in der WP, insbesondere die, die mit Vorliebe Biographien von Wehrmachtsoffizieren anlegen, schätzungsweise 768mal mehr Recherchearbeit in die Frage investieren, wann genau Karl-Heinz von und zu Schlachmichdodewitz sein Spielgelei verliehen bekommen hat als in die Frage, ob er glühender Nazi oder an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein könnte. Nein, war Strachwitz nach derzeitigem Kenntnisstand wohl nicht, klar - aber diese grundsätzliche Vorgehensweise mancher Leute ist mir ein Greuel. Gruß & schönen Sonntag, --Lord Flashheart 14:21, 4. Feb. 2007 (CET)
Der korrekte Sterbeort ist nicht 'Chiemsee' oder 'Winkl', sondern Trostberg i. Obb. In der dort befindlichen Kreisklinik verstarb Hyazinth Graf Strachwitz an den Folgen einer Krebserkrankung. (nicht signierter Beitrag von 217.9.112.138 (Diskussion) 12:26, 31. Jan. 2007 (CET))
Ich sehe da ehrlich gesagt kein Problem, dass er Militärberater für die königlichen syrischen Streitkräfte war. Und das oberschlesische Hilfswerk war ne stinknormale Vertriebenenorganisation... Schönen Gruß Feldwebel 02:40, 8. Jul. 2007 (CEST)
- Du siehst vielleicht kein Problem, andere hingegen mit Sicherheit schon, denn sonst hätte man ihm ja nicht das Deckmäntelchen eines Landwirtschaftsberaters verpassen brauchen. Wenn ein Mann, der als hochranginger Soldat am nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg Anteil hatte (ja, auch wenn er nicht unmittelbar an Verbrechen beteiligt war), nach dem Krieg ausgerechnet nach Syrien geht und dort in nichtöffentlicher Funktion gerade die Armee mit aufbaut, die kurz darauf über Israel herfällt, dann wirft das, vorsichtig formuliert, Fragen auf. Und die sollten beizeiten geklärt oder wenn das mangels Belegen nicht möglich ist, sein Syrien-Aufenthalt in den entsprechenden Kontext gestellt werden. Gruß, --Lord Flashheart 17:34, 10. Jul. 2007 (CEST)
- Lieber Lord Flascheart, der Artikel sagt uns leider nicht, wann denn genau Graf Strachwitz nach Syrien ging, was zur Bewertung seiner Handlung aber durchaus hilfreich wäre. Da der Staat Israel allerdings erst am 15. Mai 1948 gegründet wurde und unmittelbar (quasi wenige Minuten später) der Palästinakrieg ausbrach, kann ein moralisch zu bemängelndes Verhalten Strachwitz nur dann vorliegen, wenn er nach Ausbruch des Kriegs, nach Syrien gegangen ist und quasi während der Kampfhandlungen Truppen schulte. Sofern Strachwitz vor der Staatsgründung Israels, nach Syrien ging, kann man ihm kaum vorwerfen, anti-israelisch gehandelt zu haben bzw. aus antisemitischen Gründen seinen neuen Posten angenommen zu haben, da Israel ja noch nicht einmal existierte. Ferner sei darauf hingewiesen, daß man - eine gewisse Grundintelligenz des anwerbenden Staates vorausgesetzt - einem neuen Militärberater wohl kaum sagen wird ...Also wir würden Sie jetzt gerne anwerben, weil wir in drei Jahren das Land xyz überfallen werden... . Es ist leicht, heute - mehr als ein halbes Jahrhundert später - den Zeigefinger zu heben und - vieleicht noch eine Tüte Knabbergebäck in der Hand vom bequemen Sofa aus - das Verhalten von Offizieren in den von Not geprägten ersten 3-4 Nachkriegsjahren zu bewerten. Strachwitz stammte - wie dem Artikel zu entnehmen ist - aus Schlesien, d.h. seine Güter sind ihm von den Polen/Sowjets weggenommen worden, womit anzunehmen ist, daß er einen Großteil seines Vermögens (vielleicht sogar alles) verloren hat. Hätte er als Bettler leben sollen und unter einer Brücke an Hunger sterben sollen, nur damit sich Jahrzehnte später niemand an seiner Militärberatertätigkeit stört ? Die Sache mit dem Deckmäntelchen ( Berater Land und Forstwirtschaft ) war, so vermute ich mal ganz frech, wohl deshalb notwendig, um überhaupt aus Deutschland ausreisen zu dürfen. Oder gaubst Du im Ernst, daß man von den Besatzungsmächten eine Ausreisegenehmigung bekam, wenn man angab, zukünftig irgendwo Militärberater sein zu wollen ? Wohl kaum. - Wie auch immer, allein schon die Tatsache, daß Strachwitz bereit war bereits 1943 ( als noch eine minimale Rest-Chance bestand den Krieg nicht zu verlieren ) Hitler zu töten, machen diesen Mann zum charakterlichen Vorbild. Rainer E. 12:40, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Lieber Rainer, zunächst könntest du dir einmal abgewöhnen, ganze Passagen deiner Diskussionsbeiträge zu fetten. Diese Art von schriftlichem Anschreien kommt nur bei den wenigsten gut an, bei mir jedenfalls überhaupt nicht. Das vorweg. Weiter: Was ist das denn für eine Logik?
- "Da der Staat Israel allerdings erst am 15. Mai 1948 gegründet wurde und unmittelbar (quasi wenige Minuten später) der Palästinakrieg ausbrach, kann ein moralisch zu bemängelndes Verhalten Strachwitz nur dann vorliegen, wenn er nach Ausbruch des Kriegs, nach Syrien gegangen ist und quasi während der Kampfhandlungen Truppen schulte. Sofern Strachwitz vor der Staatsgründung Israels, nach Syrien ging, kann man ihm kaum vorwerfen, anti-israelisch gehandelt zu haben..." -- Ach nein? Dieser Argumentation folgend hat sich überhaupt niemand jemals der Vorbereitung eines Angriffskrieges schuldig gemacht. Selbstverständlich kann ein "moralisch zu bemängelndes Verhalten" vorliegen, wenn er vorher schon zu den syrischen Streitkräften gestossen ist. Du wirst dir selbst denken können, dass Syrien mit den Kriegsvorbereitungen nicht erst nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung begonnen und dann innerhalb von Minuten seine Truppen mobilisiert hat. Die Entwicklung in Palästina wurde in den arabischen Ländern seit Jahren verfolgt, und dass es bei der Gründung eines jüdischen Staates wahrscheinlich Krieg geben würde, das wusste man auch schon vorher.
- "vieleicht noch eine Tüte Knabbergebäck in der Hand vom bequemen Sofa aus" - solche Sprüche findest du in Diskussion inwiefern zielführend...?
- "Hätte er als Bettler leben sollen und unter einer Brücke an Hunger sterben sollen" - also bitte, bei so viel Theatralik wird einem ja ganz übel. Als ob es keine anderen Möglichkeiten für ihn gegeben hätte, eine normale Arbeit zum Beispiel. Weißt du eigentlich, wie viele Leute durch den Krieg alles verloren haben - und die zum Teil auch vorher schon nichts hatten?
- "Oder gaubst Du im Ernst, daß man von den Besatzungsmächten eine Ausreisegenehmigung bekam, wenn man angab, zukünftig irgendwo Militärberater sein zu wollen ?" - Nein, glaube ich natürlich auch nicht, dass die Alliierten einverstanden waren, wenn deutsche Offiziere in aller Welt Armeen aufbauen - denn schließlich waren diese Genräle von-und-zus ja in den Jahren zuvor eifrig damit beschäftigt, Europa in Schutt und Asche zu legen und das stößt dem einen oder anderen sauer auf. Aber was soll dein Einwurf überhaupt? Der arme Mann war gezwungen, sich eine Scheinexistenz zuzulegen, weil die bösen Westmächte einen an der freien Berufswahl als Militärberater hinderten?
- "allein schon die Tatsache, daß Strachwitz bereit war bereits 1943 ... Hitler zu töten, machen diesen Mann zum charakterlichen Vorbild." - Nein, macht es nicht. Erstens hätte ich gerne einen Beleg dafür, dass er sich wirklich als Attentäter angeboten hat - Strachwitz' Erinnerungen, wenn er welche hinterlassen hat, zählen selbstverständlich nicht. Dann müsste zweitens eruiert werden, wie ernst es ihm damit war, ob er selber den Kontakt zum Widerstand gesucht und aufrechterhalten hat usw. und ob er wirklich nur einfach "nicht zum Zuge kam" - sprich: bis zum 20. Juli 1944 keine einzige Gelegenheit mehr hatte, Hitler zu töten. Drittens, und das scheint mir das wichtigste zu sein: Bis 1943 scheint der Mann, wie auch so mancher Widerständler des 20. Juli, keine großen Probleme mit Hitler und dem Krieg, der ja ein Vernichtungskrieg war, gehabt zu haben. Wirklich ein dolles charakterliches Vorbild, muss ich schon sagen.
- Und damit komme ich zum Kern des Problems. Ich will Strachwitz ja gar nichts anhängen, ich will nur die Wahrheit dargestellt wissen, sofern man sie heute ans Licht bringen kann. Ansonsten muss es schon erlaubt sein, Indizien zusammenzutragen und im historischen Kontext differenziert zu erörtern. Warum hat Strachwitz Deutschland verlassen? Erzähl mir nicht, dass er sonst keinen Job gekriegt hätte. Und was genau hat er in Syrien gemacht? Ich habe schon anderswo den Eindruck gewonnen, Rainer, daß du so eine Art Kreuzzug zur "Ehrenrettung" von Wehrmachtsgenerälen führst. Aber lehn' dich doch mal ein paar Minuten zurück und denke mal ganz ernsthaft und unvoreingenommen darüber nach, was der Zweite Weltkrieg eigentlich war. Und ob man jemandem, der in herausragender Stellung an diesem gigantischen Gemetzel und dieser beispiellosen Zerstörungsorgie beteiligt war - egal, ob aus Überzeugung, als Mitläufer oder widerwillig - wirklich das Prädikat "charakterliches Vorbild" oder (siehe Rudel) "Held" verleihen sollte, wie du das so gerne machst. --Lord Flashheart 19:15, 25. Aug. 2007 (CEST)
- Lieber Rainer, zunächst könntest du dir einmal abgewöhnen, ganze Passagen deiner Diskussionsbeiträge zu fetten. Diese Art von schriftlichem Anschreien kommt nur bei den wenigsten gut an, bei mir jedenfalls überhaupt nicht. Das vorweg. Weiter: Was ist das denn für eine Logik?
Lieber Lord Flaschheart, zum einen einmal sollte einem - bezüglich Internet-Foren versierten - User klar sein, daß anschreien dadurch kenntlich gemacht wird, daß man die GROSS-SCHREIBUNG verwendet. Du bist der erste User, der mir erklärt, daß fettschreiben ebenfalls anschreien bedeutet. Ich lerne zwar immer gerne hinzu, bevor ich Deine Aussage aber als neue Erkenntnis verbuche, hätte ich hierzu gerne eine Quelle/einen Beweis dafür. Bis dahin verbleibt dies in der Schublade "Flashhearts sonstige Theorien". Das Stilmittel der Fettschrift nutze ich zur Hervorhebung - meiner Meinung nach - wichtigerer Wörter oder Passagen; insbesondere um im Text Schwerpunkte zu setzen.
Und nun zu Deinen Aussagen:
1. Ab wann Syrien seine Angriffsvorbereitungen vorantrieb bzw. sich durchrang einen Krieg konkret ins Auge zu fassen, können wir heute vermutlich nur noch schwer oder überhaupt nicht mehr herausfinden. Es gibt aber keinen Grund anzunehmen, daß man seinen Militärberatern von vorne herein dies groß mitteilt. Welchen Sinn würde dies denn machen ( schon mal was von Geheimhaltung gehört )? Soldaten in der Kunst motorisierter Gefechtsführung auszubilden, kann man machen, völlig unabhängig davon, ob der Feind nun arabisch, europäisch oder israelisch ist; denn die Grundprinzipien sind immer gleich. Bezüglich Strachwitz ist also nicht relevant, ab wann Syrien seinen Krieg plante, sondern was er wußte. Solange hier kein Detailwissen vorliegt, ist es legitim aufgrund seiner Funktion als gewöhnlicher Militärberater anzunehmen, daß er - abgesehen von Latrinenparolen - nichts wußte. Dies liegt auch darin begründet, daß man auf arabischer Seite bezüglich der Ausstattung der israelischen Streitkräfte ( die damals ja noch gar nicht offiziell existierten ) zwangsläufig nur nebulöse Vorstellungen hatte. Es hätte also keinen militärischen Vorteil gebracht, wenn man seinen Militärberatern frühzeitig konkrete Hinweise wie "...es wird vermutlich gegen die Juden gehen..." gegeben hätte, da diese Militärberater dann troztdem keine - auf das zukünftige Feindbild - abgestimmten Ausbildungspläne hätten entwerfen können, da keine Informationen vorlagen. Der minimale Vorteil, daß man in etwa den geographischen Ort der Auseinandersetzung frühzeitig gewußt hätte, wäre dem massiven Nachteil gegenübergestanden, daß die eigene Kriegsbereitschaft offenkundig wird und nicht nur Propagandagetöse darstellt. Wobei ich nicht weiß, ob es vorab überhaupt Propagandagetöse in Syrien gab.
2. Du schreibst...Du wirst dir selbst denken können, dass Syrien mit den Kriegsvorbereitungen nicht erst nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung begonnen und dann innerhalb von Minuten seine Truppen mobilisiert hat. Die Entwicklung in Palästina wurde in den arabischen Ländern seit Jahren verfolgt, und dass es bei der Gründung eines jüdischen Staates wahrscheinlich Krieg geben würde, das wusste man auch schon vorher. ...Selbstverständlich lieber Lord Flaschheart hast Du recht. Natürlich hat Syrien seine Kriegsvorbereitungen nicht erst im Moment der Unabhängigkeitserklärung Israels begonnen. Selbstverständlich war die Bereitschaft der syrischen Entscheidungsträger zum Krieg schon eine geraume Zeit vorher vorhanden. Letztendlich handelte es sich ja auch um eine zusammengefaßte Aktion mehrerer arabischer Staaten, die relativ zeitgleich durchgeführt wurden. Inwiefern Strachwitz, der ein brillianter Taktiker - aber eben nicht mehr - war, die politischen Zusammenhänge des nahen Ostens überrissen hatte, als er seinen neuen Job antrat, bleibt Spekulation. Wenn man sich seine Tarnbezeichnung Berater Land- und Forstwirtschaft ansieht gewinnt man sowieso den Eindruck, daß er von diesem Land überhaupt nichts wußte. Oder wo in Syrien gibt es bitteschön Forst ? Sollte hier aber die These vertreten werden, daß es Allgemeinwissen war, daß ein Krieg ins Haus steht, dann stellt sich mir die berechtigte Frage, warum man dann nicht prophylaktisch UN-Truppen entsandte ? Schließlich sollte ja auch ein UN-Teilungsplan durchgesetzt werden. War es sträfliche Fahrlässigkeit, daß man keine UN-Truppen vor Ort hatte oder war es vielleicht doch nicht so offensichtlich, daß Krieg ins Haus stand ?
3. ...bei so viel Theatralik wird einem ja ganz übel. Als ob es keine anderen Möglichkeiten für ihn gegeben hätte, eine normale Arbeit zum Beispiel. Weißt du eigentlich, wie viele Leute durch den Krieg alles verloren haben - und die zum Teil auch vorher schon nichts hatten? ...Wie bitte ! Meinst Du das jetzt im Ernst ? Strachwitz war nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft mindestens 52 Jahre alt und hatte zudem noch einen vierjährigen Aufenthalt in einer französichen Haftanstalt ( was eben kein Kriegsgefangenlager ist ) in seinem Lebenslauf stehen. Gleichzeitig war Westdeutschland von Millionen Flüchtlingen überschwemmt, die alle Arbeit suchten und Du glaubst allen Ernstes, daß man da so schwuppdiwupp einen neuen Job kriegt. Gerade als ehemaliger Offizier der Wehrmacht dürften seine - von Haus aus minimalen Chancen - nochmals viel geringer gewesen sein. Sieh es ein, er war zu alt um nochmals gänzlich von vorne anzufangen - insbesondere in dem damaligen Umfeld. Und versuch Dich geistig vom Bild eines heute 52-jährigen zu trennen. Mitte des 20. Jahrhunderts waren 52-jährige oftmals optisch schon alte, verbrauchte Männer.
4. ...dass die Alliierten einverstanden waren, wenn deutsche Offiziere in aller Welt Armeen aufbauen - denn schließlich waren diese Genräle von-und-zus ja in den Jahren zuvor eifrig damit beschäftigt, Europa in Schutt und Asche zu legen... Also zumindest beim Thema Schutt, konnten die allierten Bomberverbände ganz gut mithalten, meinst Du nicht auch ? Und die wurden in ihrer späteren Berufsausübung auch nicht gegängelt. Aber zurück zum Thema: Strachwitz war Panzertaktiker. Wenn Du wirklich wissen willst, wie und was er tat, dann kauf Dir das Buch von Otto Carius, in welchem dieser u.a. seinen ehemaligen Vorgesetzten Strachwitz beschreibt. Das Buch heißt Tiger im Schlamm ( ISBN 3-8061-1171-5 bzw. ISBN 978-3-8061-1171-2 ). Du brauchst keine Angst zu haben, das Buch ist nicht im Landserheftchen-Stil geschrieben. Und wenn Du das Geld nicht ausgeben willst, dann kann ich es Dir auch gerne ausleihen. Dein Wort es mir nach ein paar Wochen zurückzusenden, würde mir reichen. Ich kann das Buch auch gerne an einen Bekannten von Dir schicken, wenn Du anonym bleiben willst ( was ich Dir auch empfehlen würde ).
5. Bis 1943 scheint der Mann, wie auch so mancher Widerständler des 20. Juli, keine großen Probleme mit Hitler und dem Krieg, der ja ein Vernichtungskrieg war, gehabt zu haben. Wenn Du Detailinfos darüber hast, daß Strachwitz über die Vernichtungsaktionen etwas wußte bzw. die 1. oder die 16. Panzerdivision an soetwas beteiligt waren, dann gib Bescheid. Aufgrund seiner dreizehn Verwundungen ist aber wohl anzunehmen, daß er meist ziemlich frontnah unterwegs war. Soetwas schließt meist - nicht immer - Wissen über Auschwitz und ähnliche Lager aus. Zumal man in Kriegszeiten es jedem Menschen zugestehen muß, haarsträubende Geschichten als Gerüchte und Feindpropaganda abtun zu dürfen. Daß sich im nachhinein etwaige Latrinenparolen als wahr herausstellen würden, kann man ja vorher nicht wissen. Ganz nebenbei sei erwähnt, daß im Ersten Weltkrieg die zutiefst demokratische USA die Geschichte verbreitete, deutsche Soldaten würden belgischen Kindern die Hände abhaken. Diesbezüglich wurden sogar Propagandeplakate gefertigt und verteilt. Solche Plakate haben sich bis heute erhalten. Soviel zum Thema "Wahrheit" im Krieg.
6. Und damit komme ich zum Kern des Problems. Ich will Strachwitz ja gar nichts anhängen, ich will nur die Wahrheit dargestellt wissen, sofern man sie heute ans Licht bringen kann. Gerne...dann mach dies auch. Recherchiere und verbessere den Artikel. Ansonsten gilt, daß die enzyklopische Relevanz von Personen aus ihrer Bekanntheit resultiert und diese Bekanntheit bei Strachwitz wie auch bei anderen aus ihren hohen militärischen Auszeichnungen und ggf. auf den, diesen Auszeichnungen zugrunde liegenden Taten, basiert. Strachwitz hätte heute sicher keinen Artikel in wikipedia, wenn er nur Militärberater in Syrien gewesen wäre.
7. Ich habe schon anderswo den Eindruck gewonnen, Rainer, daß du so eine Art Kreuzzug zur "Ehrenrettung" von Wehrmachtsgenerälen führst. Da Du den Plural verwendest, bin ich spitzfindig genug Dir zu widersprechen. Hayzinth Graf Strachwitz dürfte der erste General sein, bei dem ich mich gegen reine Mutmaßungen stelle - was Du als Kreuzzug zur Ehrenrettung definierst. Rudel war übrigens nur Oberst, nicht General. ;-) .
8. Aber lehn' dich doch mal ein paar Minuten zurück und denke mal ganz ernsthaft und unvoreingenommen darüber nach, was der Zweite Weltkrieg eigentlich war. Aber gerne doch....und ich sag Dir sogar was rausgekommen ist. Der Zweite Weltkrieg war, bezogen auf Europa und Nordafrika ein von Hitler gewollter Eroberungskrieg, der sich im späteren Verlauf ( spätestens nach der Wannseekonferenz von 1942 ) in einen - großteils erfolgreich geheimgehaltenen - Vernichtungskrieg weiterentwickelte. Ganz dezent möchte ich Dich bei der Gelegenheit darauf hinweisen, daß erst nach 1945 sich bei der Menschheit langsam aber stetig die richtige Erkenntnis durchsetzte, daß Eroberungskriege böse sind ( in den USA ist dieser Prozess noch nicht ganz abgeschlossen ). Bis dahin war man ggü. einem Eroberungskrieg - sofern er den erfolgreich ausging - in der öffentlichen Wahrnehmung eher positiv eingestellt und die Teilnahme an selbigen auch nicht verwerflich. Oder wie glaubst Du eigentlich, sind die Engländer und Franzosen zu ihren Kolonialreichen gekommen ? Und was glaubst Du hat die Presse in der Zeit zwischen 1600 und 1918 geschrieben, wenn wieder mal die eigenen Einflußsphäre erweitert worden war ? Lob oder Tadel ? Übrigens selbst bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen war man sich seitens der Klägerseite am anfang keineswegs einig, ob man die Vorbereitung eines Angriffskrieges überhaupt als Anklagepunkt aufnehmen sollte. Ist doch bezeichnend oder ? Allgemein gesprochen fällt auf, daß man seltsamerweise immer nur bei deutschen Offizieren des Zweiten Weltkriegs bei vielen Usern das tiefe Bedürfnis feststellt, einen abwertenden Passus nach dem Motto "...nahm am Hitlerschen Eroberungs- und Vernichtungskrieg teil..." einzubauen. Wenn ihr alle von einen so fundamentalen Abscheu ggü. Eroberungskriegen erfüllt seid, dann fangt doch bitteschön bei Julius Gaius Cäsar an und arbeitet euch dann langsam ( Attila etc... ) durch die Jahrhundert nach vorne. Wäre das nicht ein Vorschlag ? Aber komischerweise erlischt der diesbezügliche Überarbeitungsehrgeiz immer dann sofort, wenn man die Epoche des Zeiten Weltkriegs verlassen hat. Ach ja....der Großvater meines Kumpels hat auch am Hitlerschen Eroberungs- und Vernichtungskrieg teilgenommen. Er war Feldkoch.
9. Und ob man jemandem, der in herausragender Stellung an diesem gigantischen Gemetzel und dieser beispiellosen Zerstörungsorgie beteiligt war - egal, ob aus Überzeugung, als Mitläufer oder widerwillig - wirklich das Prädikat "charakterliches Vorbild" oder (siehe Rudel) "Held" verleihen sollte, wie du das so gerne machst. Ach ja Lord Flashheart....bitte immer aufmerksam lesen...was ich schreibe und keine voreiligen Schlüsse ziehen. Was schrieb ich noch gleich bei Rudel: ...Daß Rudel aufgrund seiner politischen Betätigung NACH dem Zweiten Weltkrieg nicht als politisches Vorbild taugt, ist ein ganz anderer Sachverhalt, der mit der Klassifizierung als militärischer Held nichts zu tun hat. ... Seine politische Betätigung nach Kriegsende ist angesichts der offenen Faktenlage ( KZ ) als bedenklich anzusehen, bezüglich seiner Klassifizierung als militärischer Held jedoch irrelevant....Dies ist meine private Meinung und war/ist als solches auch aus der Diskussionseite des Artikels Rudel nachzulesen. Ich habe NIEMALS ( das ist jetzt sogar als schreien gemeint ) versucht den Begriff Held in den Artikel Rudel einzubauen. Genausowenig, wie ich in irgendeinen anderen Artikel jemals versucht habe, irgendjemanden als Held zu bezeichnen. Ich unterscheide sehr genau zwischen meiner subjektiven Meinung und dem, was enzyklopisch relevant ist. Viele andere tun dies nicht. Mit letztem Satz sind rechte Spinner genauso gemeint wie Welt-Verbesserungs-Träumerle, bei denen das prophetische Sendungsbewußtsein die konkrete Fachkompetenz im Bereich Militärwissen oft bei weitem übersteigt. Womit ich klar festhalten will, daß Du nicht damit gemeint bist.
Übrigens habe ich auch hier nicht versucht die Titulierung charakterliches Vorbild in den Artikel einzubauen. Abgesehen davon bezog sich die subjektive Meinung bezüglich des charakterlichen Vorbilds ganz klar auf seine - angebliche - Absicht Hitler zu töten und nicht darauf, daß er "...in herausragender Stellung an diesem gigantischen Gemetzel und dieser beispiellosen Zerstörungsorgie beteiligt war...". Inwiefern er an einer Zerstörungsorgie - wie Du schreibst - beteiligt war, wäre übrigens erst einmal zu beweisen. Zumindestens würde es eine verbindliche Definition des Begriffs "Zerstörungsorgie" voraussetzen.
Um nochmal auf Rudel zurückzukommen. Bei allem was ich tue solltest Du immer Aktion und Reaktion betrachten. Im Normalfall bin nicht ich es, der - quasi aus dem nichts - ein provozierendes Anfangsstatment abgibt - warum denn auch. Ich reagiere meist nur, wenn irgendjemand - meist ohne militärischen Sachverstand - damit beginnt die Moralkeule zu schwingen und auf belehrenden Oberlehrer macht. Auch als ich mein Unterkapitel "Held" auf der Diskussionsseite des Artikels Rudel eröffnete, war dies ebenfalls nur eine Reaktion. Wollte das einfach nur so mal gesagt haben.
Beste Grüße. Rainer E. 01:52, 26. Aug. 2007 (CEST)
- Hallo Rainer, ich versuche, mich kurz zu fassen, da ich heute auch noch anderes zu tun habe, zB arbeiten. Ich halte deine Argumentation in 1. und 2. für nicht sehr stichhaltig. Du schreibst: "Es hätte also keinen militärischen Vorteil gebracht, wenn man seinen Militärberatern frühzeitig konkrete Hinweise ... gegeben hätte, da diese Militärberater dann troztdem keine ... Ausbildungspläne hätten entwerfen können, da keine Informationen vorlagen." Natürlich kann man sich auch auf den Kampf gegen ein Land, dass über keine offizielle Armee verfügt, vorbereiten - Aufmarschpläne, Gruppierung von Einheiten, Zeitplan etc.pp. Glaubst Du, dass syrische Befehlshaber Däumchen gedreht und gesagt haben "Tut uns ja auch leid, aber wenn der Gegner keine regulären Truppen hat, können wir nichts machen"? Also: Die Absicht, Israel im Falle einer Staatsgründung anzugreifen, war da, Vorbereitungen wurden mit Sicherheit auch getroffen und jetzt geht es nur noch - wie du richtig sagst - um die Frage, welche Rolle Strachwitz dabei spielte. Wenn er auf dem Kasernenhof den Rekruten gezeigt hat, wo vorne und hinten bei einem Panzer ist - kein Thema. Aber vielleicht (oder auch wahrscheinlich) hat er die Militärführung in Fragen der Panzertaktik beraten, und das ist etwas anderes. "Land- und Forstwirtschaft" ist übrigens die Bezeichnung eines ganzen Berufsfeldes, und Landwirtschaft gibt es in Syrien eine ganze Menge. Was die UN so alles tun und vor allen Dingen lassen, werden wir hier nicht klären können. Zu 3.: Ich habe mich nicht dazu geäußert, ob es leicht gewesen wäre, einen Job zu finden. Ich störe mich nur an den von dir postulierten Kausalzusammenhang "Entweder Militärberater oder unter Brücke verhungern". Der Hinweis auf den "vierjährigen Aufenthalt in einer französichen Haftanstalt" zählt wohl kaum, da ja offensichtlich der von 1914 bis 1918 gemeint war und der durchaus als Kriegsgefangenschaft gezählt hätte - zumindest einem potentiellen Arbeitgeber gegenüber. Es sei denn, natürlich, er saß wegen etwas anderem im Bau - dann stellt sich aber die Frage, warum das nicht im Artikel steht. Es gab damals übrigens noch mehr 52-Jährige... sind die alle unter Brücken gestorben? 4.: Danke für dein Angebot, aber nein danke. Egal ob im Landser-Stil oder nicht: Erinnerungen à la "Ich war dabei" wie auch Divisionsgeschichten und derlei sind wohl kaum als neutrale Quelle zu bezeichnen, helfen hierbei also nicht. 5.: Du interpretierst ganz schön viel in meine Aussagen hinein... wenn ich Vernichtungskrieg schreibe, will ich zunächst einmal auf den verbrecherischen Charakter dieses Krieges hinweisen. Das hat jetzt, hier, in diesem Zusammenhang, weniger mit Ausschwitz als vielmehr mit angezündeten russischen Dörfern zu tun. Auch wenn Strachwitz von der Endlösung nichts gewusst haben sollte - davon hat er bestimmt gewusst, aber nichts dagegen gehabt, solange es für die Wehrmacht "gut lief". 6.: Ich habe die Relevanz von S. nicht in Zweifel gezogen. 8.: Diese Scheinargumentation von wegen Cäsar und Attila und Engländer undundund habe ich (oder "wir alle", wie du dich so stammtischhaft ausdrückst ;-)) schon sooo oft gehört... im Gegensatz zu gutem Wein wird sie aber mit den Jahren auch nicht besser. Die ganze Weltgeschichte zusammenzuwerfen und umzurühren, hat noch nie ein schmackhaftes Gericht ergeben. Es geht hier um den Zweiten Weltkrieg, nicht um den Zweiten Punischen Krieg - Punkt, aus, fertig. Ich möchte dich "ganz dezent darauf hinweisen", dass es seit 1928 den Briand-Kellogg-Pakt gab, nach dem jeder Krieg geächtet wurde. Man kann also ein gewisses Bewusstsein darüber konstatieren, dass Eroberungskriege dann wohl erst recht keine so nette Sache sind, meinst du nicht? Und was die Zivilbevölkerung anging: Die hatte nach vierzehn-achtzehn auch nicht mehr so wirklich Bock auf Krieg. Zum Rest: Was Rudel anbelangt, hast du recht - da habe ich dich in einen Topf mit anderen geworfen und dafür möchte ich mich ehrlich entschuldigen. Mir geht da manchmal der Gaul durch, wenn ich diese ganzen Heldenverehrungen und Landsertexte in der WP lesen muss.
- Schließlich möchte ich nochmals betonen: Es geht mir nicht um Theoriefindung (die allerdings auch du, Rainer, betreibst). Ich behaupte nicht, dass S. nach Syrien gegangen ist, um gewissermaßen die Judenvernichtung mit anderen Mitteln weiterzuführen. Ich möchte nur wissen, was dahinter steckte. Da es aber darüber vermutlich keine verlässlichen Quellen gibt, bleibt eigentlich nur, dass man diesen Teil in Strachwitz' Biographie kritisch beleuchtet und in den historischen Kontext stellt. Im Moment steht da nur: "...wurde er in Syrien Berater des Staatspräsidenten für Forst- und Landwirtschaft und baute die Armee des Landes auf" Tststs... was die Forstwirte in Syrien so alles können und machen müssen ;-). Nicht mal der Ansatz einer Problematisierung. Außerdem - und das ist letztlich ausschlaggebend, weil wir nicht für uns schreiben, sondern für andere - lässt das den Leser im Regen stehen. Wie soll der denn verstehen, was da gelaufen ist? Gruß, --Lord Flashheart 11:23, 26. Aug. 2007 (CEST)
Da auch ich heute noch kurz in die Bank schauen muß und somit nicht unbegrenzt Zeit habe, nur noch ein kurzer Hinweis zum Briand-Kellogg-Pakt, den ich zugegebenermaßen bis dato nicht kannte. Wenn nachdem die ganze Welt aufgeteilt ist, die großen Kolonialmächte einen Pakt verabschieden, der durch eine Ächtung der Kriege mithelfen soll das Erreichte ( die eigenen Einflußsphäre ) zu zementieren, dann zeigt dies nicht zwingend auf, daß eine umfangreiche Einsicht über die Schlechtigkeit des Kriegs zugrunde liegt. Abgesehen davon hat Großbritannien in den Dreißiger Jahren im Irak aufkeimenden Widerstand der Bevölkerung durch erste Terrorbombardements, des damals noch weitgehend unbekannten Arthur Harris, niedergezwungen. Es zeigt also, wie ernst es die Unterzeichner dieses Vertrags wirklich nahmen. Der Vertrag hat weder die Gewaltbereitschaft gedämpft, noch die Wahl der Mittel beeinflußt. Fazit: Eroberungskriege dann zu ächten, wenn es nichts mehr ( zumindest keine leichten Ziele mehr ) zu erobern gibt, und gleichzeitig mit Gewalt das zu halten was man vorher erobert hat, zeugt nicht von innerlicher Einsicht.
Und nochmals auf den Palästinakrieg zu sprechen zu kommen. Wie im entsprechenden wikipedia-Artikel vermerkt ist, beschränkte sich Syriens Beitrag zu diesem Krieg auf den Einsatz von 2.500 bis 5.000 Soldaten. Auf der Landkarte im Artikel sind 4.000 eingetragen. In wie weit für dieses sehr überschaubare Truppenkontingent "...Aufmarschpläne, Gruppierung von Einheiten, Zeitplan..." notwendig sind kann jeder selbst entscheiden. Rainer E. 12:18, 26. Aug. 2007 (CEST)
- Du nimmst in deine Argumentation auch nur das rein, was dir passt, oder? Inwieweit der Briand-Kellogg-Pakt eventuell verlogen war, sei dahingestellt - Fakt ist: er ist nun einmal verabschiedet worden. Und von den elf Erstunterzeichnern sind neun wohl kaum als Kolonialmächte zu bezeichnen - tatsächlich sind mit Australien, Kanada, Indien und Neuseeland sogar ein paar Mehr-oder-weniger-Kolonien dabei. Stichwort Syrien: Ich tue dir jetzt nicht den Gefallen, dir die genannten Begriffe vorzukauen, damit du bloß nicht selber ein bisschen nachdenken musst. Sogar eine Gartengrillparty mit einem noch viel überschaubareren Truppenkontingent erfordert eine gewisse Vorbereitung. Deine vehemente Verneinung jeglicher Angriffspläne wäre belustigend, wenn sie nicht einfach nur nerven würde.
- Syrischer Regierungssitz, Mitternacht am 15. Mai 1948: "Exzellenz! Exzellenz! Die Israelis haben ihren Staat ausgerufen!" - "Bei Allah! Was zum... Wie konnte das passieren? Nimm dir ein paar tausend Mann und mach irgendwas!" - "Was denn, wir haben für diesen Fall keine Vorbereitungen getroffen..." - "Quatsch, Vorbereitungen! Sind doch höchstens 5000 Männer! Drück jedem eine Flinte in die Hand und schicke sie in Richtund Südwest, der Rest ergibt sich dann von selbst! ABER BEEILUNG, ES IST SCHON FÜNF NACH ZWÖLF!!!" ... --Lord Flashheart 12:57, 26. Aug. 2007 (CEST)
Ich schrieb weiter oben...Selbstverständlich lieber Lord Flaschheart hast Du recht. Natürlich hat Syrien seine Kriegsvorbereitungen nicht erst im Moment der Unabhängigkeitserklärung Israels begonnen. Selbstverständlich war die Bereitschaft der syrischen Entscheidungsträger zum Krieg schon eine geraume Zeit vorher vorhanden. Dies beisst sich meiner Meinung nach nicht mit meiner weiteren Aussage... In wie weit für dieses sehr überschaubare Truppenkontingent Aufmarschpläne, Gruppierung von Einheiten, Zeitplan notwendig sind kann jeder selbst entscheiden. Die Formulierung "in wie weit" verstehe ich als "in welchem Umfang", und nicht als völliges Abstreiten logistischer Vorbereitungsmaßnahmen. Um ein paar tausend Mann in den Einsatz zu führen brauche ich beispielsweisen aber keinen 100-köpfigen Generalstab und vor allem - und jetzt kommen wir zum Thema zurück - brauche ich nicht jedem Hinz-und-Kunz-Militärberater meine Absichten Jahre voraus mitteilen. Deine Aussage "...Deine vehemente Verneinung jeglicher Angriffspläne...." weise ich deshalb klar zurück. Ansonsten hast Du durchaus ein gewisses komisches Talent. "Drück jedem eine Flinte in die Hand und schicke sie in Richtund Südwest, der Rest ergibt sich dann von selbst!" Einfach köstlich. Rainer E. 18:29, 26. Aug. 2007 (CEST)
- Ich störte mich auch nicht am "in wie weit", sondern am "jeder selbst entscheiden", was klingt wie "Wenn du nun unbedingt glauben willst, dass man für so eine Klein-Klein-Operation großartige Pläne braucht...".
- </abschweifungen> Wir sollten die Syrien-Debatte an dieser Stelle vielleicht ohnehin zurückstellen und zu Strachwitz zurückkehren. Folgende To-do-Liste stelle ich anheim:
- Klärung: Wann ging Strachwitz nach Syrien, was war dort seine Aufgabe und warum verließ er das Land wieder?
- Woher stammt die Tarnung als "Land- und Forstwirt", wer verschaffte sie ihm und warum hat S. zu dieser Scheinexistenz gegriffen?
- Nach wie vor sollte in den Text eingearbeitet werden, was genau das "Oberschlesische Hilfswerk" war.
Die Sache mit den Attentatsplänen muss deutlicher herausgearbeitet werden, in der momentanen Fassung klingt so unbestimmt wie ein Gerücht.
- Das alles natürlich glaubhaft belegt. Da ich aber (a) nicht über adäquate Literatur verfüge und (b) auch beim besten Willen nicht die Zeit habe, mich tief in die Materie einzuarbeiten, würde ich daher darum bitten, dass interessierte Nutzer sich mal diesen Artikel vornehmen. Schaden wird es ihm sicher nicht. --Lord Flashheart 10:53, 27. Aug. 2007 (CEST)
- Nachtrag: Zumindest der letzte Punkt ließ sich schon mal klären. --Lord Flashheart 23:24, 29. Aug. 2007 (CEST)
Erster deutscher Soldat in Stalingrad?
Im Artikel heißt es "...war Strachwitz der erste deutsche Soldat, der mit seinem Panzer in Stalingrad einfuhr". War das ein Einmannpanzer? Vermutlich nicht! Somit sollte diese Passage etwas anders formuliert werden. Wenn man jetzt spitzfindig wäre, müßte man sogar davon ausgehen, das derjenige Soldat der in einem Panzer am weitesten vorne sitzt (also der Fahrer), der erste deutsche Soldat in Stalingrad war... Grüße, --TA 08:56, 27. Jul. 2007 (CEST)
Fake oder Märchen?
Die im Artikel genannte Ortschaft Felgen gibt es nicht und hat es nie gegeben [1]. Sie wird auch auf der angegebenen Webseite nicht erwähnt. Das gibt mir, was den Artikel betrifft, insgesamt ein ungutes Gefühl, zumal die angegebene Webseite stark nach Heldenverehrung riecht. --Fritz @ 17:19, 26. Aug. 2007 (CEST)
Widerstandskämpfer
Hermann Frank Meyer hat meines Erachtens in "Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg", 2. Auflage 2008, überzeugend dargestellt, dass Strachwitz kein Widerstandskämpfer war (primär ging es um den langjährigen Kommandeur der 1. Geb.Div., Hubert Lanz), sondern die Geschichte bestenfalls übertriebene Selbstdarstellung war. S. 258-263
wenn jemand nachlesen will: http://books.google.de/books?id=_Hpr-PK39UkC&pg=PA260&lpg=PA260&dq=blutiges+edelwei%C3%9F+strachwitz&source=bl&ots=v1ZtlVyr28&sig=8jF5HE2Fb9rZ8JvJIBwSEPr6HMg&hl=de#v=onepage&q=blutiges%20edelwei%C3%9F%20strachwitz&f=false (nicht signierter Beitrag von 82.113.106.249 (Diskussion) 15:29, 18. Sep. 2012 (CEST))
Deutsches Kreuz in Gold
Graf Strachwitz hat nie das Deutsche Kreuz in Gold erhalten. Sein erster Sohn, der den gleichen Namen erhielt, wurde am 29. Mai 1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Hier muss sich Scherzer irren. MisterBee1966 (Diskussion) 17:55, 23. Jun. 2013 (CEST)
Belege
Der Artikel enthält einige farbige Details und Behauptungen ("völlig apathisch und abgemagert" in Gefangenschaft, er gehörte immer zu den "ersten", "war er bei den Sowjets gefürchtet", "seine Frau wurde während der Gefangenschaft von einem Armeefahrzeug überfahren, sein jüngster Sohn fiel im Krieg, der älteste Sohn war ans Bett gefesselt (man hielt ihn schon für tot), und seine Tochter wurde Nachrichtenhelferin. Nach der Kriegsgefangenschaft wurde er in Syrien Berater des Staatspräsidenten für Forst- und Landwirtschaft und baute die Armee des Landes auf.") Davon steht nichts in Klees Kulturlexikon zum Dritten Reich. Also bitte Belege beibringen.--Assayer (Diskussion) 03:24, 2. Okt. 2016 (CEST)
Stalingrad
Geriet er in den Kessel von Stalingrad? Wurde er dort dann ausgeflogen? (nicht signierter Beitrag von 94.222.201.119 (Diskussion) 13:36, 19. Apr. 2019 (CEST))
Sterbeort
Verschiedene Quellen unterschiedlicher Güte nennen Winkl bei Grabenstätt als Sterbeort. Darunter befindet sich immerhin das Munzinger Archiv: [2]. Seit 1961 war Strachwitz Besitzer von Schloss Winkl [3]. –Maasikaru (Diskussion) 12:41, 8. Feb. 2021 (CET)