Diskussion:Indikator (Sozialwissenschaften)
Verständlichkeit
Moin, tut mir leid, aber es fällt mir sehr schwer, den Artikel zu verstehen. Im ersten Teil ist mir bei den meisten Ausführungen unklar, inwiefern sie zur Erklärung des Lemmas beitragen. Der zweite Teil enthält u.a. den unverständlichen Satz "Manche Forscher verwenden teilweise auch Sachverhalte, als wenn sie Indikatoren darstellten, obwohl sie streng genommen nicht unter den Begriff der Theorie fallen." Was fällt hier unter welchen Begriff welcher Theorie?. Insgesamt habe ich hinsichtlich des Artikels den Eindruck: "In jedem Fall harrt es der vollständigen Aus- und Bearbeitung." Viele Grüße --TRG. 20:18, 17. Jan. 2009 (CET)
- Ich hoffe, es hat ausgeharrt. Aber man weiß ja nie, was man weiß, und andere nicht... --meffo 20:11, 30. Apr. 2009 (CEST)
Qualia
Hallo, mir fehlt hier eigentlich ein nur becheidener Hinweis auf die Effizienz der Operationalisierung.
- Hat sich nun die Theorie nach der Operationalisierung zu richten oder umgekehrt die Operationalisierung nach der Theorie? Ist eine Theorie nur dann „gut“, wenn sie sich operationalisieren läßt oder handelt es sich bei der Operationalisierung nur um eine „Annäherung an die Theorie“? Handelt es sich also um den Versuch eines Belegs für eine Tatsache, die selbst nicht die Theorie ist, sondern eben „auf einem anderen Gebiet“ nämlich auf dem der Empirie gilt? Beansprucht also der Indikator mit anderen Worten nur allegorische ist oder metaphorische Gütigkeit ? - Es geht also um die Priorität beider Bereiche. Gibt es außer der Empirie noch andere Erkenntnisweisen? Oder kämpfen beide um die Priorität wie etwa die Sinne mit dem Verstand nach dem Motto des Sensualismus? Siehe John Locke: Nihil est in intellectu, quod non prius fuerit in sensibus. - Es genügt m.E. nicht, hier verschiedenene Dinge miteinander zu verknüpfen, die dann am Ende evtl. doch einen gewissen faden Nachgeschmack hinterlassen, weil nicht nur die Sache, sodern auch der Leser irgendwie „unterdefiniert“ oder „überfordert“ ist.
- Es ist wohl nicht hinreichend zu sagen, der Begriff sei im Falle b) „unterdefiniert“ oder die operationale Definition durch die Verwendung innerhalb einer Theorie „überfordert“.
- Besser wäre sicher, allgemeingültige Aussagen zu machen oder einen Ausweg aus der grundsätzlichen Problematik zumindest anzudeuten. Insofern finde ich es ja auch schon gut und richtig, wenn von „grundsätzlichem Problem“ überhaupt gesprochen wird. Aber worin besteht es und wie ist es zu lösen? Welche Grundsätze sind hier konkret angesprochen?
- Begriffsbildungen sind ohne allgemeingültige Aussagen nicht möglich. Auch der Indikator in den Sozialwissenschaften ist schließlich ein Begriff und er muß korrekt definiert werden, nicht je nach Fall a) b) und vielleicht auch c). Natürlich ist er zu definieren als ein Meßverfahren, das aber wie jedes andere Meßverfahren Ungenauigkeiten aufweist und dem gemessenen Gegenstand nicht immer entspricht???
- Sind Theorien einerseits und die Praxis der Meßverfahren andererseits für theoretische Konstrukte nicht letztlich inkommensurabel? Kurz, es fehlt hier wohl irgend ein Hinweis wie z.B. auf den Idealtyp oder auf den Realtyp nach Max Weber. Sicher gibt es auch neuere Autoren! - Wie steht es mit den Qualia und den erkenntnistheoretischen Beziehungen zwischen Qualität und Quantität? Die Wellenlänge der grünen Farbe eines Farbstifts kann ich messen, aber nicht die Qualität individueller Assoziationen zur Farbe grün, die sehr vielfältig sein können, die natürlich statistischen Untersuchungen zugänglich sind, aber im Einzelfall nicht „zwingend“ sein müssen. Hilft hier vielleicht der Begriff Konvergenz weiter? Er bedeutet ja soviel wie schrittweise Annäherung von Theorie und empirisch erfaßbaren Tatsachen an die „Wahrheit“?
Ja, das war's eigentlich schon! Das Problem wurde richtig „angedacht“, aber wohl nicht hinreichend konsequent „weiter gedacht“. Läßt sich das nicht ändern?!
Als Grund dieser Ausführungen, die ja - wie man oben lesen kann - eher das Allgemeine tangieren (Definition) als die speziellen sozialwissenschaftlichen Tatsachen, sei gesagt, daß der Anlaß ein entsprechender Link aus dem Artikel Konstrukt war. Der Artikel Konstrukt ist ja auch ein Artikel allgemeiner Art. Dieser Link ist vielleicht falsch gesetzt, aber welchen Link sollte man da schon setzen? Es gibt ja keinen allgemeinen Artikel zu Indikator. Der Link zu Indikator ist kein Artikel, sondern eine Begriffsklärung !! - Da ist wohl eben die Wahl einfach auf die Sozialwissenschaften gefallen. Aber dafür kann der Leser ja nichts!! Was ist da zu tun? - Vielleicht eher ein Fall für die QS ??
Die Textstelle des Artikels, auf die sich vorstehende Ausführungen beziehen, ist:
Bei einer Operationalisierung ist grundsätzlich die Beziehung von theoretischem Begriff zu operationaler Definition ein besonderes Problem:
a) Der Begriff kann "unterdefiniert" sein, d. h. der Begriff wird dann inhaltlich auf das Einhalten der Messregel reduziert.
b) Der Begriff ist "überdefiniert", d.h. im Begriff schwingen noch Bedeutungsnuancen mit, die durch seine Messregeln gar nicht abgedeckt sind.
Im Falle (b) wird die operationale Definition durch die Verwendung innerhalb einer Theorie überfordert; denn sie wird für Aussagen in Anspruch genommen, welche sie sachlich nicht leisten kann. Damit stehen die Gültigkeit oder Validität der Indikatoren in Frage.
Es müssen zwecks Operationalisierung also Messregeln angegeben werden. Sie geben entweder an, unter welchen Bedingungen einem Sachverhalt ein qualitativ umschriebenes Merkmal zuzuschreiben ist (Kategorisierung). ...
Gruß --Anaxo 16:10, 18. Nov. 2009 (CET)
Überarbeiten
Ein Indikator hat überhaupt nichts mit der Stichprobe zu tun. "Indikatoren sind unmittelbar messbare Sachverhalte, welche das Vorliegen der gemeinten, aber nicht direkt erfassbaren Phänomene (...) anzeigen" (Kroeber-Riel, W. und Weinberg, P. 2003, S. 31). Durch mehrere Indikatoren kann ein Index erstellt werden, wodurch das theoretische Konstrukt, dass gemessen werden soll, durch beobachtbare Sachverhalte (die Indikatoren) gemessen werden kann. Ein Beispiel, um Indikatoren zu veranschaulichen ist die "Demokratie" als theoretisches Konstrukt, das nicht direkt messbar ist:
Demokratie: Ein Beispiel wodurch Demokratie gemessen werden kann ist der Freedom House Index. Dieser Index stellt sich dann aus den folgenden zwei Indikatoren zusammen: Politische Rechte und bürgerliche Rechte
Andere Beispiele für solche theoretischen Konstrukte, die dann durch geschickt ausgewählte Indikatoren zu messen sind: Glück, Zufriedenheit, Gelassenheit, Einsamkeit etc.
Quellen:
- Diekmann, A. 2004: Empirische Sozialforschung. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH: Hamburg.
- Kroeber-Riel, W. und Weinberg, P. 2003: in Backhaus et al. 2006: Multivariate Analysemethoden. Springer: Berlin. --man 23:03, 08. Dez. 2010 (CEST)
- @man: Leider Zustimmung, da steht viel unbelegter Unsinn. --Zulu55 (Diskussion) Unwissen 09:53, 19. Nov. 2014 (CET)