Diskussion:Josef Honor Schneider
Lemma
Alle mir zugänglichen Dokumente schreiben Joseph. Josef mit f wird m.E. praktisch nicht verwendet.--Mautpreller (Diskussion) 11:13, 1. Okt. 2021 (CEST)
- Mit "f" ist es die tschechische Variante und kommt in Quellen vor. Jedoch, siehe die Diskussion über das Lemma auf meiner DS: Benutzer Diskussion:-jkb-#Josef Honor Schneider mit neuen Infos zum Lemma, wo ich sehr viele Bedenken habe. -jkb- 19:35, 1. Okt. 2021 (CEST)
- Ich würde das immer noch auf Joseph Honor Schneider verschieben wollen. Er hat unter diesem Namen und durchgängig auf Deutsch veröffentlicht.--Mautpreller (Diskussion) 23:02, 2. Okt. 2021 (CEST)
- Ich verstehe deinen wunsch. Dennoch, das könnte voreilig sein. Punkt eins: ich vertrete die Meinung, dass Autoren, die man zu Böhmen zuordnen kann, in der tschechischen Schreibweise darstellen sollte. Und, wie ich schon hier und auf meiner DS schrieb, da finden sich viele Quelle mit "f". Davon abgesehen, somit Punkt zwei, sollten wir mehrere Verschiebungen vermeiden. Voll unklar ist sein tatsächlicher Name. Hieß er "Josef Schneider", "Josef Honor Schneider" oder "Josef Ignatz Schneider"? Für Honor = Ignatz gibt es einen Hinweis unter myheritage.com, dessen zitieren jedoch nicht zulässig ist. Und bzgl. Honor, s,. ebenfalls meine DS, habe ich Bedenken: wie ich dort schrieb, fand ich auch die Bezeichnung "Joseph Ignatz Schneider, Honorius" (leider auch myheritage), was darauf hindeuten könnte, dass es sich nicht um einen Bestandteil des Namens/Vornamens handelt, sondern um eine Art schmeichelhaften Titel. Hinweise wie das ist fand ich bislang aber nicht. Immerhin wäre das ein Grund, etwas mit der Verschiebung abzuwarten. Gruß -jkb- 00:09, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Ja, hat Zeit, es eilt nichts. Zum Honorius: Das Nachrufgedicht von 1831 ist mit Joseph Ehrenwerth Schneider gezeichnet, im selben Jahr die Diss. mit Joseph Honorius Schneider, der lateinischen Übersetzung. Ob "Ehrenwert" bzw. "Honorius" bereits einer der Taufnamen war oder ob er den erst später angenommen hat, kann man nicht wissen. Auf jeden Fall hat er den Namen mit und ohne lateinische Endung für alle seine Publikationen benutzt. Vielleicht frage ich mal einen Wiener Benutzer, ob er sich die Diss. anguckt; da müsste, wie Benutzer:Assayer zu Recht anmerkte, ein (vermutlich lateinischer) Lebenslauf dabei sein. Der Ignatz ist nur in der genealogischen Datenbank vermerkt; ich vermute, dass das schon stimmen wird, da sonst alles im Großen und Ganzen passt, aber sicher wird man es nur über einen Archivauszug (Kirchenbuch?) erfahren.
- Da Schneider, soweit bekannt, nur auf Deutsch (und Latein) publizierte, würde ich den von ihm benutzten Namen als Lemma vorziehen, mit Weiterleitung von Josef. Ich fände das auch deshalb angemessen, weil Schneider als Stadtarzt von Přeštice sicher nicht relevant ist, sondern nur wegen seiner Ausflüge in die Naturkunde. Es ist ein Jammer, dass Rudolf Schneiders "Lebenserinnerungen" nicht auffindbar scheinen, vielleicht sind sie ja nie veröffentlicht worden. Die könnten sehr hilfreich sein, ebenso wie Karel Schwarz' Přeštice-Feuilletons. Das Argument, dass Schneider als Böhme mit der tschechischen Schreibweise lemmatisiert werden sollte, ist nicht schlecht, ich würde ihm aber aus genannten Gründen eher nicht folgen. Aber das hat Zeit und ist keine Glaubensfrage.--Mautpreller (Diskussion) 11:08, 3. Okt. 2021 (CEST)
- In Wien anzufregen wäre eine gute Idee. Und wenn die dabei einen Lebenslauf finden, um so besser. Zu Karel Schwarz' Přeštice-Feuilletons kommt gleich etwas. -jkb- 15:34, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Ich verstehe deinen wunsch. Dennoch, das könnte voreilig sein. Punkt eins: ich vertrete die Meinung, dass Autoren, die man zu Böhmen zuordnen kann, in der tschechischen Schreibweise darstellen sollte. Und, wie ich schon hier und auf meiner DS schrieb, da finden sich viele Quelle mit "f". Davon abgesehen, somit Punkt zwei, sollten wir mehrere Verschiebungen vermeiden. Voll unklar ist sein tatsächlicher Name. Hieß er "Josef Schneider", "Josef Honor Schneider" oder "Josef Ignatz Schneider"? Für Honor = Ignatz gibt es einen Hinweis unter myheritage.com, dessen zitieren jedoch nicht zulässig ist. Und bzgl. Honor, s,. ebenfalls meine DS, habe ich Bedenken: wie ich dort schrieb, fand ich auch die Bezeichnung "Joseph Ignatz Schneider, Honorius" (leider auch myheritage), was darauf hindeuten könnte, dass es sich nicht um einen Bestandteil des Namens/Vornamens handelt, sondern um eine Art schmeichelhaften Titel. Hinweise wie das ist fand ich bislang aber nicht. Immerhin wäre das ein Grund, etwas mit der Verschiebung abzuwarten. Gruß -jkb- 00:09, 3. Okt. 2021 (CEST)
Es überrascht mich übrigens, dass ein Flickschneider (Änderungsschneider), der in einem mährischen Städtchen zur Miete wohnte, es sich leisten konnte, zwei Söhne Latein lernen zu lassen und ihnen die Möglichkeit einer akademischen Karriere zu eröffnen. Das ist möglich, aber ungewöhnlich. Insofern könnte man hinter die Identifizierung von Joseph Ignatz mit Joseph Honorius Schneider vielleicht ein Fragezeichen setzen.--Mautpreller (Diskussion) 13:14, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Mit biograsfien über personen des 19 Jahdts, also der urtiefsten Vor-Vor-Vor-Internet-Zeit, gibt es immer solche Probleme. Ist aber komisch, ja. -jkb- 15:34, 3. Okt. 2021 (CEST)
Psylla
Wie aus dem "Sitzungsbericht" und insbesondere Kollars Vorwort hervorgeht, bestimmte Schneider das von ihm gefundene Insekt als einen Blattsauger (Familie Psyllidae) der Gattung Psylla (eng verwandt mit Obstbaumschädlingen wie etwa Cacopsylla mali, dem Apfelblattsauger, den er wohl aus seinem Obsgarten-Insektenbuch kannte). Kollar war sich angesichts der von Schneider beigelegten Zeichnungen nicht sicher, ob diese taxonomische Einordnung zutraf, da diese "ohne Hülfe gehörig vergrössernder Instrumente angefertigt" worden war. Er forderte daraufhin von Schneider die Einsendung des Insekts "im getrockneten Zustande" an. Das tat Schneider, und Kollar stellte nun fest, dass es nicht in diese Familie, sondern in die Familie der Kleinzikaden (Cicadellidae) zu stellen war und der Gattung Typhlocyba zuzurechnen sei. Kollar selbst irrte allerdings offensichtlich in seiner Annahme, dass die Art noch nie beschrieben worden sei, das war bereits sechs Jahre vorher durch Curtis geschehen. Ganz korrekt sind also die Aussagen im Text nicht, ich werd das noch korrigieren.--Mautpreller (Diskussion) 22:23, 1. Okt. 2021 (CEST)
- Ja, das war schon in der LD kurz angesprochen, oder... -jkb- 22:29, 1. Okt. 2021 (CEST)
Cholera
In den 1830er Jahren war noch völlig unklar, wodurch die Cholera ausgelöst wird. Kontagionisten (= durch Ansteckung) und Antikontagionisten (= nicht durch Ansteckung, sondern durch "Miasmen" = Dämpfe, Wasser etc.) stritten sich. Was Schneider zur Choleraprävention getan hat, weiß ich nicht, aber es gab verschiedene Ideen. Es könnten hygienische Maßnahmen gewesen sein (Trinkwasser, Abwasser etc.). Samuel Hahnemann setzte damals Campher ein (Campher hat antiseptische Wirkungen). Umstritten war, ob Trinken vermieden werden sollte (verunreinigtes Wasser); "Trinkverbote" brachten die Leute aber schneller ins Grab wegen der Dehydrierung.
Die Bemerkung zur Kinderimpfung dürfte sich wohl nicht auf die Cholera, sondern auf die Pocken bezogen haben, die einzige Krankheit, für die eine Impfung (Jenner'sche Kuhpockenimpfung) bereits zur Verfügung stand.--Mautpreller (Diskussion) 09:50, 2. Okt. 2021 (CEST)
- Vermutlich hart du recht, dann aber, da noch unbelegt, würde ich den Abschnitt über Cholera ganz rausnehmen. -jkb- 17:14, 2. Okt. 2021 (CEST)
- "Roku 1832 ve meste vypukla cholera, která se díky pozornosti lékaru vyžádala behem ctyr mesícu pouze 22 obetí." https://www.mistopisy.cz/pruvodce/obec/5692/prestice/historie/?pdf . --Mautpreller (Diskussion) 15:18, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Aber wieso denn Impfstoff? Es muss um Prophylaxe gegangen sein, nicht um Immunisierung. Beispielsweise Hygiene (evtl. Absonderung der Kranken, Vermeidung von Wasserkonsum aus problematischer Quelle, Abwasserentsorgung oder was weiß ich). Eine Choleraimpfung gab es natürlich noch nicht, man war sich ja nicht mal sicher, ob die Cholera überhaupt ansteckend ist oder von schädlichen Umwelteinflüssen ("Miasmen", Dünsten) herrührt.--Mautpreller (Diskussion) 15:38, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Na ja, in der Fassung vor meinem Revert ist die Rede über Schülerimpfungen. In der Formulierung müsste man es so verstehen, dass sie gegen Cholera waren. -jkb- 15:51, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Ja, das stimmt und ist mit Sicherheit Blödsinn, Impfungen gab es schlicht nicht. Ich hab grad noch mal in meinen geerbten Brockhaus von ca. 1880 geguckt, selbst da war man sich noch nicht sicher, woher die Cholera kommt, von einer Impfung war überhaupt noch nicht die Rede. Von mir aus kann man die Cholera auch erstmal rauslassen.--Mautpreller (Diskussion) 15:59, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Na ja, in der Fassung vor meinem Revert ist die Rede über Schülerimpfungen. In der Formulierung müsste man es so verstehen, dass sie gegen Cholera waren. -jkb- 15:51, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Aber wieso denn Impfstoff? Es muss um Prophylaxe gegangen sein, nicht um Immunisierung. Beispielsweise Hygiene (evtl. Absonderung der Kranken, Vermeidung von Wasserkonsum aus problematischer Quelle, Abwasserentsorgung oder was weiß ich). Eine Choleraimpfung gab es natürlich noch nicht, man war sich ja nicht mal sicher, ob die Cholera überhaupt ansteckend ist oder von schädlichen Umwelteinflüssen ("Miasmen", Dünsten) herrührt.--Mautpreller (Diskussion) 15:38, 3. Okt. 2021 (CEST)
Přeštice-Feuilletons von Karel Schwarz
Noch mal zurück zu Schwarz. Keine Ahnung mehr wo ich es her habe, dass die Feuilletons im Jahrgang 1937 der Zeitschrift erschienen. Die müssen als Einzelfeuilletons davor stückweise veröffentlicht worden sein; 1937 kam es allerdings zu einer kleinen Buchausgabe. Die wurde zwar nie digitalisiert, ist aber bei etwa vier Antiquariaten in Tschechien vorhanden, ich schätze so um die 7 Euro, ich bestelle es. Falls es das ist wonach die IP den Artikel schrieb dann kann es schon sehr nützlich sein (obzwar dort die Cholera mit Sicherheit nicht zu finden ist :-) ) -jkb- 16:10, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Super, vielen Dank! Ich könnte es eh nicht lesen.--Mautpreller (Diskussion) 16:15, 3. Okt. 2021 (CEST)
Rudolfs Tagebücher
Das ist formuliert, als ob es die gibt, jedoch ohne Hinweis... Da sie zumindest bislang nicht gefunden wurde, ich meine irgendwo als Quelle, wäre es vielleicht besser etwas unbestimmter zu formulieren - ? Du musst einen Hinweis ja auch irgendwo gefunden haben. -jkb- 22:54, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Nö, hab ich noch nicht. Ja, es wäre wohl besser, das vorsichtiger zu formulieren. Da die anderen Angaben des Artikels mehr oder weniger stimmten (wenn auch nicht immer vollständig), hab ich einfach angenommen, dass das auch stimmen wird. Aber einen Beleg dafür hab ich nicht. Ich frage mich, ob die IP nicht identisch mit dem Einsteller in der genealogischen Datenbank ist.--Mautpreller (Diskussion) 22:59, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Hm, na das wäre 'ne Kacke. -jkb- 23:06, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Hier hab ich was gefunden: "Zájem o měření času pravděpodobně zdědil, jak je možno usuzovat z doslovu jeho knihy z roku 1956: Nemůžeme si dost uvědomit pokrok, jaký nastal v posledních desetiletích v rozšiřování přesného času. Připomínají mi ho přenosné sluneční hodiny mého děda, lékaře v Přešticích. Měříval prý jimi čas, jakmile slunko po delší době vysvitlo, a sděloval ho tamním občanům. Přesnost činí asi tři minuty. Dnes ty hodiny visí opodál mého rozhlasového přijímače, který přináší několikrát denně čas na padesátinu vteřiny, tedy 9000krátpřesněji [13]." Die 13 verweist auf [13] SCHNEIDER, R., 1956. Přesný čas. Hodiny a hodinky. 5. vyd. Praha: Nakl. ČSAV. 112 s. + příl.
- Ich hab natürlich bloß Google Translate, aber offenbar spricht er ja da über seinen Großvater, Arzt in Přeštice. Vielleicht gibt es da was. Quelle ist http://www.cmes.cz/cs/node/251 . --Mautpreller (Diskussion) 23:50, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Auch das: [10] SCHNEIDER, R.: 1947, 1954. Pozorujeme počasí. 1. vyd. Praha: Orbis. 123 s., 2. vyd. Praha: Orbis. 95 s. könnte evtl. ein par "Lebenserinnerungen" hergeben.--Mautpreller (Diskussion) 23:52, 3. Okt. 2021 (CEST)
- Ja, klingt so, muss ich morgen untersuchen, danke! Jetzt ins Bett... -jkb- 00:00, 4. Okt. 2021 (CEST)
- Přesný čas von 1942 (also frühere Auflage) gibt es hier: http://www.muzeumhodin.info/paichl/knihy/hodiny/literatura/Presny_cas/page_01.htm . --Mautpreller (Diskussion) 10:35, 4. Okt. 2021 (CEST)
- Ja, klingt so, muss ich morgen untersuchen, danke! Jetzt ins Bett... -jkb- 00:00, 4. Okt. 2021 (CEST)
- Hm, na das wäre 'ne Kacke. -jkb- 23:06, 3. Okt. 2021 (CEST)
Bin untröstlich, muss auf morgen verschieeben :-( Grüsse -jkb- 23:48, 4. Okt. 2021 (CEST)
Kartoffelblattsauger
Der gute Herr Schneider hat offensichtlich a) erheblichen Aufwand getrieben, um seine Theorie bekanntzumachen, und b) mit diesem Aufwand auch einen beträchtlichen Erfolg erzielt. Ich finde immer mehr Blätter aus Landwirtschaft & Gartenbau, in denen er selbst sie seit 1847 veröffentlicht hat oder auch längere Referate erschienen. Fast das ganze Jahr über wurde darüber zB 1852 im Centralblatt für die gesammte Landescultur gestritten, wobei gelegentlich der "apodiktische Ton" von Schneiders Beweisführung bemängelt wurde. In diesem Jahr hat er es auch endlich in die Wissenschaft, d.h. die Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie geschafft. Diese Aktivität hat zweifellos den Bemühungen zur Bekämpfung der Kartoffelfäule genützt (es wurden zahlreiche neue Versuche unternommen und Präventionsmittel ausprobiert), allein es lässt sich nicht leugnen, dass Schneiders Auffassung sich, als sie einmal in der Wissenschaft angekommen war, recht schnell als falsch erwies.--Mautpreller (Diskussion) 12:17, 4. Okt. 2021 (CEST)
- Das treibt die Relevanz natürlich nicht steil in die Höhe! -jkb- 23:48, 4. Okt. 2021 (CEST)
- Naja, Relevanz durch öffentliche Wahrnehmung über mehrere Jahre hinweg ist doch auch was (abgesehen davon, dass die Veröffentlichungen eigentlich reichen sollten). Es würde mich auch interessieren, ob die Vorschläge, die Schneider zur Prävention machte, nicht vielleicht trotz seiner falschen Theorie ganz hilfreich gewesen wären (wenn man es von heute aus sieht), aber dazu gibt es leider keine Literatur. Das Problem ist ja oft: Wenn man weiß, wodurch die Kartoffelfäule erzeugt wird, hat man damit noch keine Therapie. Mir gefällt diese ganze Geschichte eigentlich ganz gut und ich halte sie für berichtenswert. Passt in meine Serie "schon länger verstorbene, heute kaum bekannte Leute, die damals Tagesgespräch und unverzichtbarer Teil des Betriebs waren". Zweifellos wäre aber ein Stub über Rudolf Schneider (Meteorologe) leichter zu schreiben. Neben der o.a. tschechischen Seite gibts eine ganze Menge bei WBIS, auch auf Deutsch. --Mautpreller (Diskussion) 09:57, 5. Okt. 2021 (CEST)