Diskussion:Josef Zauritz

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Fehlende Belege

Den Verweis auf fehlende Belege hatte Widerborst ja folgendermaßen begründet: die Infos zur Staatsanwaltschaft und Daluege werden ja wohl kaum aus der Stellungnahme des Bezirksamtes oder der Postille von 1933 stammen. Die eine nachgetragene Quelle (Baird) belegt die Geschichte mit Daluege, aber, wenn ich es nicht übersehen habe, nichts zum Ermittlungsverfahren in den 60ern. Bei der anderen Quelle (Busch) taucht laut Suche bei google books weder der Name Buske noch der Name Zauritz überhaupt auf. Wäre ja auch eher ungeschickt, nachzuweisen, dass sein „Blutzeuge“ Maikowski gar keiner ist. Und, Zsasz, was meintest Du mit dem Kommentar zu Deinem Edit: zwar anderweitig bereits belegt, aber meinetwegen auch doppelt? Anderweitig soll heißen anderswo in der Wikipedia??? Gewisse Mindeststandards sollten wir hier schon einhalten. Also bitte noch eine Quelle zum Ermitllungsverfahren nachtragen. Grüße vom Zahlendreher (Diskussion) 19:22, 20. Jan. 2013 (CET)

Okay, da hast du nicht ganz Unrecht. Ich ging eigentlich davon aus, dass das sich aus dem Artikel zu Maikowski und der dortigen Literatur ergeben würde, denn schließlich wurden ja beide Männer zusammen ermordet, so dass ihre Ermordung in der Literatur meist zusammen abgehandelt wird. Das fand ich derart logisch, dass die Bitte nach zusätzlicher Literatur mir etwas doppelt-gemoppelt erschien, daher die etwas verwunderte Bemerkung. Gebe aber zu, dass ich ein Vorwissen vorausgesetzt habe, dass man nicht bei jedem erwarten kann. Daher noch ein paar Details: Der Mord Maikowski/Buske wurde in den 1960er Jahren in dem vielbeachteten Untersuchungsverfahren der Staatsanwaltschaftberlin wegen der Ermordung Erik Jan Hanussens als angehängtes Verfahren sozusagen "miterledigt" (Landesarchiv Berlin B.Rep 058, Nr. 6394-6399). Mehrere Zeugen berichteten dabei, dass sie gesehen häten, dass Buske derjenige war, der sowohl Zauritz als auch Maikowski erschoss. Ebenso wurde eine zeitgenössische Notiz Kurt Dalueges gefunden, die den selben Tathergang vertraulich feststellte. Als Motiv wurde von einigen Zeugen der Verdacht geäußert Goebbels hätte die Tat eingefädelt, nachdem ihm zu Ohren gekommen war, dass Maikowski gedroht hatte ihn, Goebbels, umzubringen. Buske sei nach der Tat verdächtigerweise nicht nur zu Maikowskis Nachfolger ernannt worden, sondern habe auf unerklärliche Weise auch immer Geld gehabt. Zum Verfahren gibt es eine öffentliche Bekanntmachung der Jusitzpressestelle Berlin vom 16. Oktober 1968, die mir im Text vorliegt, man müsste aber die Zeitungen dieser Zeit en detail durchsehen um festzustellen, wo und in welcher Weise (im Wortlaut oder zusammenfassend umschreibend) sie veröffentlicht wurde. Die Passage zu der Angelegenheit Zauritz und Maikowski lautet

Im Rahmen der Ermittlungen zu a) wurde in den Unterlagen ein für den früheren Ministerialdirektor Daluege bestimmter Aktenvermerk vom 18.2.43 entdeckt. Aus dem Dokument ergibt sich dass der frühere SA-Mann Buske die beiden Maikowski und Zauritz erschossen haben soll.

Maikoswki war Anfang 1933 Führer des Sturmes 33. Nach der Machtübernahme veranstaltete die SA einen Fackelzug. Sturm 33 soll sein Sturmlokal auf. Auf dem Weg dortin kam es zu einer Schiesserei mit Kommunisten. Maikowski und Zauritz wurden erschossen und zwar auf dem Wege dorthin. Einer Anzahl von Kommunisten wurde der Prozess gemacht. In dem Vermerk wird darauf hingewiesen dass die Zeugen Hahn, Deh und Lukas über die Ermordung des Maikowski ausegsagt haben. Die Zeugen Hahn und Deh konnten ermittelt werden. Deh bekundet als Angheöriger des Sturmes 33 zusammen mit seinem Kameraden Lukas Augenzeuge der Ermordung von Maikowski und Zauritz geworden zu sein. Buske als Zugfürher des ersten Sturms des Sturmes 3 habe wärhend der Schiesserei mit den Kommunisten auf den Polizeiwachtmeister Zauritz geschossen als dieser aus dem Lokal auf die Straße getreten sei. Das Lokal habe Zauritz zuvor aufgesucht gehabt, um ein Überfallkommando herbeizurufen. Als Maikowski seinen Kameraden Buske wegen der Tat zur Rede stellte habe dieser aufihn geschossen. Er sei noch in der nach im Krankenhaus gewesen wo er nur noch den Tod Maikowskis erfharen habe. Im Krankenhaus habe er den Sturmbannführer Hahn getroffen, dem er auf dem Weg zum Sturmlokal den Vorfall berichtet habe. Hahn habe ihm Schweigepflicht auferlegt u auch später dafür gesorgt dass auf seine ursprünglich vorgesehene Zeugenvernehmung in dem Kommunistenprozess plötzlich verzichtet wurde. Der Zeuge Hahn behauptet dem gegenüber erst im Laufe de Gerichtverhandlung die dem Tod des Maikoskiw nicht habe klären können, seien ihm Zweifel an der Verantworlichkeit der Angeklagten Kommunisten gekommen zumal plötzlich gerüchtweise Buske als Täter genannt wurde. Die Darstellung des Zeugen Hahn dürfte zwar unzutreffend sein, denn ausweislich eines bei den Akten befindliche Protokolls vom 19.12.36 hat der Zeuge damals gegenüber seinen Gesprächsparntern erklärt, Deh und Lukas seien unmittlebar nach der Ermordung zu ihm gekommen und hätten Buske als Mörder bezeichnet. Die Frage der Glaubwürdigkeit des Zeugen Hahn kann jedoch in diesem Zusammenhang dahinstgestellt bleiben. Jedenfalls ist seine Aussage nicht geeignet den Wert der Aussage des Zeugen Deh zu beeinträchtigen. Buske selbst hat am 1.2.33 als Zeuge in einem Strafverfahren über den damaligen Marsch zu dem Sturmlokal 33 eine deutliche Schilderung gegeben und auch Angaben über die Erschiessung von Maikowski und Zauritz gemacht jedoch damals weder ein Geständnis abgelegt noch nähere Angaben über den Mordschützen gemacht. Es liegen keine Anhaltpunkt dafür vor dass neben Buske noch weitere lebende Personen für den Tod von Maikowski und Zauritz verantwortlich sind. Der damals mit der Aufklärung des mordes beauftragte Lipik sowie der ihm zugeteilte Kriminalkommissar Glüse konnten ebensowenig ermittelt werden, wie der Sturmführer Rodde der offenbar ebenfalls zur Bearbeitung des Mordfalls Maikowski herangezogen worden ist.

1.10.68

Hoffe, dass das dir weiterhilftZsasz (Diskussion) 01:53, 21. Jan. 2013 (CET)

Danke für die ausführliche Antwort, schau bitte mal auf den Text, ich habe ihn analog zu Deinen Angaben mit der Landesarchiv-Referenz versehen. Ich kannte diese Anzeige und Teile der Aussagen sinngemäß, hatte aber keine Referenz. Und im alten Spiegel-Artikel wird voll auf Hanussen fokussiert. Der dritte Aussagende war Friedrich Minning. Die Lebensdaten bei Fritz Hahn müssten wohl auch demgemäß angepasst werden. Dass Buske längst tot ist hat das Gericht den Zeugen wohl nicht geglaubt, obwohl sie es in der einschlägigen zeitgenössischen Literatur hätten nachlesen können (Engelbrechten, Volz, 1936).
Und noch eine zweite Bitte: Steht bei Busch wirklich was Qualifiziertes über den Zauritzmord, das nicht anderweitig abgedeckt ist?
Grüße vom Zahlendreher (Diskussion) 23:44, 24. Jan. 2013 (CET)

Trauergottesdienst

laut Manfred Gailus, Der Tagesspiegel, 2. Februar 2013, S. 27, hat Pfarrer Joachim Hossenfelder die Predigt im Berliner Dom gehalten, die zitierten Auszüge sind bemerkenswert. Bei der Trauerfeier waren anwesend (also nicht nur Kränze geschickt): Hitler, Göring, Hohenzollern-Kronprinzen... (ebd.) --Goesseln (Diskussion) 23:01, 7. Feb. 2013 (CET)

Geburtsort

Hier steht, Zauritz wurde in Ramslau geboren (und nicht in Nitterwitz). --MAbW (Diskussion) 23:24, 28. Okt. 2019 (CET)

Ich habe Stricker (Letzter Einsatz, Lit.) zu Rate gezogen, der leider den Geburtsort nicht angibt, doch konnte ich einige Ergänzungen machen. Zauritz ist noch am 30. Januar gestorben, Maikowski am 31. Januar. Im Text fehlt ein Hinweis auf den Terror-Prozess gegen KPD-Anhänger aus der Wallstraße.--Gloser (Diskussion) 01:25, 29. Okt. 2019 (CET)
In dem Werk "Charlottenburg und seine Straßen" von 1933 wird Nitterwitz angegeben (--> [1]). Laut meiner persönlichen Recherche-Arbeitsdatei mit Akten, die ich gelegentlich einsehen will gibt es im Bundesarchiv eine Akte "R 19/3364" zu Zauritz (m.W. ist das der Bestand Staatskrankenhaus der Polizei), zu der in der Datenbank die Personendaten "15.12.1897 in Vitterwitz [sic!]" angegeben werden. Ich finde die Akte in der Datenbank nicht. Es kann aber sein, dass diese für auswärtige Benutzer unsichtbar ist und nur auftaucht, wenn man im Lesesaal-Computer recherchiert (und ich sie bei einem Besuch im Lesesaal gefunden habe). Im Leichenzugangsbuch des Leichenschauhauses in der Hannoverschen Straße, das im Archiv der HU Berlin liegt, das ich für ein Projekt über NS-Opfer in Berlin in den Jahren 1933/34 durchgesehen habe, ist Zauritz (wie Maikowski) nicht verzeichnet (vermutlich hat man ihn den Forensikern nicht anvertraut um die fragwürdigen Todesumstände - Erschießung aus der Nähe durch einen SA-Mann - besser vertuschen zu können und in die offizielle Version - Erschießung durch Heckenschützen aus entfernten Fenstern der Straße - besser aufrecht erhalten zu können). In dem Reichstagsbrandbuch von hett findet sich übrigens der Hinweis, dass wahrscheinlich Goebbels Maikowskis Erschießung eingefädelt hat (und der Killer Zauritz als unliebsames Hindernis miterschoss). Was Hett nicht erwähnt, ich aber als Kenner der Akten weiss, ist dass der SA-Mann Karl Deh in den 60ern berichtete, dass Maikowski im Dezember 1932 in einer SA-Führerbesprechung gedroht hatte, dass falls Goebbels die SA verraten sollte, er, Maikowski, ihn erschießen werde. Der Standartenfürher Berthold Hell soll dies Goebbels hinterbracht haben, der dann Maikowskis Erschießung arrangieren habe lassen (und die Sache dnan noch für seine Propaganda ausnutzte). Buske soll anschließend immer Geld gehabt, aber nie gearbeitet haben, um schließlich an den Folgen einer Verletzung, die er bei einer Rauferei in der Kneipe "Türkisches Zelt" erlitt, zu sterben.--Zsasz (Diskussion) 02:55, 29. Okt. 2019 (CET)