Diskussion:Küche der Deutschen Demokratischen Republik/Archiv/2011
Alkohol
Nun wird auch bei Spiegel Online über diese Doktorarbeit berichtet. Sollte man da hier integrieren?Oliver S.Y. 11:13, 10. Apr. 2011 (CEST)
- Gehört Alkohol zur "Küche der DDR"? - Aber bevor Wessis wirklich glauben, in der DDR wurde aus Frust nur gesoffen, sind ein paar Worte vielleicht angebracht. --Rita2008 19:19, 10. Apr. 2011 (CEST)
- Bei den Kategoriesystem Essen und Trinken werden auch die Getränke in die Landesküchen mit einbezogen. Oliver S.Y. 19:50, 10. Apr. 2011 (CEST)
Passt auch hierher: ich entferne jetzt den angeblichen Beleg für die "langsame Verbreitung" des Namens Soljanka. Jedem gelernten Zoni wie mir sollte klar sein, dass es sich bei der Funzel-Karikatur um eine satirische Spitze gegen Gaststätten handelte, in denen die Erfüllung des Umsatzplans wegen des mangelhaften Speisenangebots über den Ausschank von hochpreisigen Spirituosen (wie Zarea und deutschem Weinbrand) erfolgte, und nicht gegen Kellner, die nicht wussten, was Soljanka ist. --Thorbjoern 15:17, 12. Sep. 2011 (CEST)
Jägerschnitzel/Jägerschnitzel
Hallo, mein Anliegen dazu ist folgendes: Im Artikel steht "..eine Form des Jägerschnitzels...". Fakt ist aber, daß Jägerschnitzel (Ost) und Jägerschnitzel (West) zwei grundverschiedene Dinge sind. Wer "sein" Jägerschnitzel kennt, wird das andere kaum als Jägerschnitzel bezeichnen. Deshalb ist es auch falsch, von eiener Art/Form/Variante etc. "des" Jägerschnitzels zu schreiben, weil es "das" Jägerschnitzel einfach nicht gibt. Eventuell kann man hier eine Formulierung finden, die diesem Umstand gerecht wird; der Artikel Jägerschnitzel sollte dann auch in diese Richtung überarbeitet werden. --muellersmattes 14:42, 15. Dez. 2011 (CET)
Und nochmal - es gab auch in der DDR beide Formen des Jägerschnitzels. Die Theorie mit Ost- und West- stimmt deswegen nicht. Im übrigen ist das, was viele Westdeutsche als einzige Form des Jägerschnitzels kennen auch nur eine Form/Art. Ob nun Kalbs- oder Schweinefleisch verwendet wird, mit Semmeln oder Mehl bzw. gar nicht paniert wird ist ebenso widersprüchlich, wie die Frage, ob die Sauce mit dem Bratensatz oder seperat zubereitet wird. Auch nehmen manche nur Champignons, während für andere Waldpilze ein Muss sind. Von der Würzung mit Estragon und Kerbel ganz abgesehen, denn meist kommt da ein paniertes Schnitel mit Champisauce und Petersilie auf den Tisch. Das hat genausoviel oder wenig mit dem Namen zu tun, wie die gebratene Jagdwurst.Oliver S.Y. 14:56, 15. Dez. 2011 (CET)
- Es gibt halt ein Jägerschnitzel der klassischen Küche, ursprünglich ein Kalbsschnitzel mit einer mehr oder weniger aufwändigen Pilzsauce. Das ist nicht West oder Ost, sondern traditionell. So findet man es auch in den einschlägigen Lexika. Das Wurst-Jägerschnitzel dagegen scheint tatsächlich eine DDR-Erfindung zu sein und hat mit dem „Original“ allenfalls entfernt etwas zu tun. Und aus dem klassischen Jägerschnitzel hat sich offenbar in West wie Ost ein paniertes Schweineschnitzel mit Pilzsauce entwickelt, wie man es z. B. in Kantinen bekommt. Das darf man natürlich alles Jägerschnitzel nennen. Aber es gab eben die klassische Form zuerst. Rainer Z ... 15:55, 15. Dez. 2011 (CET)
- Nur ist halt die umstrittene Form halt wörtlich abgeleitet von Jagd-Wurst, während das andere Schnitzel eher von der Phantasie kreiert wurde. Das Problem dabei ist aber, obwohl zum Beispiel der Hering allein mehr als 600 Garnituren nennt, ist "Jägerart" oder "a la chasseur" nicht als Küchenstandard festgelegt.Oliver S.Y. 21:12, 15. Dez. 2011 (CET)
- Ich lehne auch nicht den Namen Jägerschnitzel ab. Von mir aus kann man auch Hering als Jägerschnitzel bezeichnen, wenn das regional üblich ist. Ich habe es nur als Übersiedler nach Vorpommern so erlebt, daß hier ein Jägeschnitzel eine panierte Jagdwurst ist, während es in Westfalen ein paniertes Schnitzel mit Pilzsauce war; zahlreiche Mitmenschen aus ostdeutschen Bundesländern haben mir erzählt, daß sie das Pilz-Schnitzel nicht als Jägeschnitzel kennen (wohl aber wissen, daß es "im Westen" so bezeichnet wird). Daraus habe ich abgeleitet, daß in "Ost" und "West" unter Jägerschnitzel zwei völlig verschiedene Gerichte verstanden werden. Das eine ist keine Art des anderen, weder in die eine noch in die andere Richtung, denn als Art/Form vestehe ich die von Dir angeführten Punkte (z.B. Champignons oder Waldpilze). Mir geht es darum, das dem Leser, der eventuell die gebratene Jagdwurst nicht kennt, klarzumachen. --muellersmattes 11:40, 16. Dez. 2011 (CET)
- Kleinigkeit: Mit „Hering“ meinen Oliver und ich Herings Lexikon der Küche. Dort und auch in anderer Fachliteratur ist Jägerschnitzel in der „Luxusversion“ als Gericht vermerkt, wobei die Rezepte darauf schließen lassen, dass es der klassischen Hochküche entstammt.
- Die Degeneration zum Kantinenessen aus paniertem Schnitzel und (Tomaten-)Pilzsauce ist ohne weiteres nachvollziehbar. Das Zigeuerschnitzel z. B. hat eine ähnliche Leidensgeschichte hinter sich.
- Interessant wird es bei dieser Wurstvariante. Ich habe den Verdacht, dass die nicht als Neuerfindung gelten kann, sondern als Notlösung, entstanden aus dem Kantinenjägerschnitzel. Panierung und Tomatensauce sind ja noch vorhanden.
- Dass im Artikel zur DDR-Küche verdeutlicht sein muss, welches Jägerschnitzel gemeint ist, versteht sich. Rainer Z ... 16:22, 16. Dez. 2011 (CET)
- Ich habe Jagdwurst erst einmal anhand der Quelle überarbeitet. Interessant dabei, es ist lediglich ein regionales Synonym für Schinkenwurst. Da es zumindest ab den 70ern in der DDR-Gastronomie ausreichen Champignons gab, und es trotzdem parallel existierte, muß mehr dahinter stecken :). Ich denke eher, daß die Kombination erfunden wurde, und wegen der leicht zu beschaffenden Zutaten nach dem 2.WK populär wurde. Vor dem kannte man ja auch in Deutschland Tomaten, nur war Tomatensauce weit weniger als heute durch die italienisch inspirierte Küche verbreitet. Darum würde ich nicht von "Notlösung" sprechen, eher von "moderner Küche" :) wie Toast Hawaii.Oliver S.Y. 02:52, 18. Dez. 2011 (CET)
- Nochmal dazu: Dass die Ruine des Dresdner Schlosses gerettet werden konnte, hing damit zusammen, dass man in deren Kellern eine großangelegte Champignonzucht aufbaute. Für den Selbstanbauer erschienen praktische Heftchen und das Substrat dazu wurde handelsmäßig versandt (zumindest auf dem Papier, soweit bekannt, sogar einigermaßen regelmäßig): "Dass es in den 70ern in der DDR-Gastronomie ausreichen(d) Champignons gab" - war schlicht der Tatsache geschuldet, dass Champignons (west-)exportfähig waren und devisenträchtig waren: Der Heimanbau kostete den Staat nichts und der Anlauf konnte mit billigen DDR-Mark gelöhnt werden. Und Champignons erschienen nur dort auf dem Gaststättenteller, wo auch ausreichend Westgäste erschienen, d.h. in keinem Dorfgasthaus "landauf-landab" gab es diese im permanenten Angebot. --Rote4132 (Diskussion) 23:56, 8. Aug. 2015 (CEST)