Diskussion:Kampfgeschwader 200

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Transportkapazität ???

...der Transport von strategisch wertvollen Gütern mit Langstreckenmaschinen aus der von Japan besetzten Mandschurei.

Mich würde interessieren...

a) was wurde da transportiert ?

b) wieviel konnte überhaupt mit einem Flugzeug auf einem solch langem Weg transportiert werden ? Denn ich vermute mal, daß das Flugzeug mit riesigen Mengen Treibstoff vollgestopft gewesen sein muß, um überhaupt die große Distanz ( Manschurei ==> Deutschland ) überwinden zu können. Folglich dürfte da nicht mehr viel Kapazität übrig gewesen sein, um Güter zu transportieren.

Rainer E. 13:45, 6. Apr. 2007 (CEST)

der Transport von Gütern aus Japan ist ebenso eine Legende wie der folgende Satz aus dem Artikel: "....mit Langstreckentransportern Junkers Ju 290 wurden Agentenflüge bis in den Irak..unternommen..."
Luminox 11:43, 12. Sep. 2008 (CEST)

die “Quelle" des "Manschurai-Fluges" ist lokalisiert: Es ist William Green, der auch anderen, sich hartnäckig haltenden Unsinn (Ju 390 bis 12 Meilen vor New York etc) geschrieben hat. "In the early Spring of 1944, the first examples of the improved Ju 290A-5 began to supplement the [earlier models] in FAGr 5 service, and another staffel, 4./FAGr 5 was formed...shortly after the formation of 4./FAGr 5, three aircraft were recalled to Finsterwalde, they had been completely striped of armour and armament, fitted with two additional 550 Imp. Gal. fuel tanks to increase total fuel to 5,235 Imp. Gal. From Odessa and Mielec, the aircraft were flown non-stop to Manchuria with special cargoes, refueling and returning to Mielec with strategic materials..."
Kössler, Karl and Günther Ott, "Die großen Dessauer: Junkers Ju 89, Ju 90, Ju 290, Ju 390 – Die Geschichte einer Flugzeugfamilie (Berlin, 1993) erwähnen diesen Flug nicht, nur Planungen dazu. Auch im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg, in den National Archives in Washington DC und im AFHRA in Maxwell scheint es keine Dokumente zu geben, die belegen könnten, daß dieser Flug stattfand.
Luminox 22:33, 3. Okt. 2008 (CEST)

Legende (?)

Hallo Luminox,

da wir meistens nicht dabei waren, müssen wir uns bei Wikipedia wohl oder übel auf literarische Quellen verlassen. Und in mindestens einer dieser, bereits im Artikel genannten, Quellen ("Geheimgeschwader KG 200" von P.W. Stahl) wird ein solcher Einsatz mit einer Ju 290 bis nach Mosul (Irak) beschrieben. mfg --scargill 22:18, 20. Sep. 2008 (CEST)


Noch bessere Quellen als die Erinnerungen von Piloten wären natürlich historische Dokumente.
Ich habe das Buch von P. W. Stahl und Manfred Jäger leider nicht. Beschreibt Stahl seinen eigenen Flug in den Irak? Welche Route könnte ein Ju 290 nehmen, um 1944, bei erdrückender Luftüberlegenheit der Alliierten, nach Mossul zu fliegen? Die Maschine hätte sicher die nötige Reichweite von 2500 oder 3500 km, allerdings in 4 km Höhe bei 300 - 350 km/h - da brauchte sie auch etwas Glück. Was wollen deutsche Agenten dort erreichen? Konnte die Maschine dort gewartet und betankt werden und zurückkehren?
Luminox 19:00, 21. Sep. 2008 (CEST)

Tag Luminox, ich habe noch mal nachgelesen. Nach dem Buch ist ein Hptm. Braun geflogen. Da neutrales Gebiet nicht überflogen werden durfte, ging die Route von Wiener-Neustadt über Ungarn, Jugoslawien und Griechenland. Mit dem Fallschirm, bei Mosul, abgesetzt wurden 5 Iraker (darunter ein Generalstabsoffizier), im Auftrag des deutschfreundlichen Großmufti von Jerusalem. Beim Rückflug Tankstopp auf Rhodos nach fast 13 Std Flugzeit. Die Fluggeschwindigkeit betrug 300 km/h. Nach drei Tagen Rückflug nach Wiener-Neustadt. Hin- und Rückflug waren Nachtflüge. Im Anhang 14 des Buches wird tatsächlich ein Hptm. Braun, I./KG 200, Pilot einer Ju 290, in einem Befehl erwähnt. Vielleicht hat er dem Verfasser P.W.Stahl über diesen Flug berichtet. mfg--scargill 18:50, 22. Sep. 2008 (CEST)

Diese Geschichte, die Stahl berichtet worden zu sein scheint, ist natürlich ziemlich abenteuerlich, aber reichweitenmässig nicht unmöglich. Die Entfernung Wien-Mossul-Rhodos beträgt 4300 km Luftlinie, Cescotti gibt für die 290 A-2 18450 l Treibstoff und 18 h maximale Flugzeit an, für die 290 A-7 eine Höchstreichweite von 5800 km.
Wann genau fand der Flug statt? War der Flugplatz auf Rhodos groß genug für die 290? Gab es dort genügend Flugbenzin? Was versprach man sich vom Großmufti von Jerusalem und irakischen Agenten, um eine der wenigen (ca 50 Machinen, lt Cescotti) 290 auf eine derart riskante Mission zu schicken? Schreiben P. W. Stahl und Manfred Jäger etwas darüber?
Luminox 22:33, 3. Okt. 2008 (CEST)

Guten Morgen, Luminox. Nach P.W. Stahl fand der Flug am 27.11.1944 statt. Auch war der Flugplatz von Rhodos wohl groß genug für eine viermotorige Maschine. Der Sprit wurde, laut Buch, von einer anderen Ju 290 noch in der selben Nacht nach Rhodos gebracht. Was jedoch die irakische Agenten dort für Deutschland (gegen Ende 1944!) erreichen sollten, wird nicht erwähnt. Dies ist aber wieder auf die Geheimhaltung zurückzuführen. Im Buch wird sehr häufig erwähnt, das der 'Transporteur' sehr wohl das Ziel kannte, nicht aber die Aufträge der 'Passagiere'. Der Pilot hatte seine 'Fracht' nur zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort zu bringen. Wahrscheinlich wollten die Piloten aus Eigenschutz (z.B. bei Gefangennahme) auch nichts darüber wissen. Ich kenne wiederum Cescotti nicht, kann mir aber vorstellen, dass die JU 290, möglicherweise, die einzige deutsche Maschine mit einer solchen Reichweite in Bezug auf die Fracht war. mfg --scargill 04:56, 5. Okt. 2008 (CEST)
Nochmal Hallo. Habe soeben auf Luftarchiv.de unter Ju 290 ein Bild entdeckt, das die Ju 290 A3+HB von Hptm. Braun zeigt. P.W. Stahl gibt für die o.g. Ju 290, geflogen von Hptm. Braun tatsächlich die Kennung A3+HB an. Sieh mal nach. Gruß --scargill 05:17, 5. Okt. 2008 (CEST)

Tag Scargill,

es sieht so aus als sei bei der Luftwaffe nichts unmöglich gewesen. Dann hätten sie tatsächlich Ende 44, als Treibstoff knapp wurde, 30000 l C3 Flugbenzin für diese Mission verflogen, die keinen weiteren Effekt hatte. Mit dem Sprit hätte man 50 -70 Fw 190 Einsätze fliegen können. Demgegenüber scheint das Risiko, die beiden 290 zu verlieren, unwichtig: Man hatte wohl kaum noch Verwendung für langsame Langstreckenaufklärer über dem Atlantik, eine der geplanten Aufgaben der 290.

Ich werde vielleicht Stahls KG 200 Buch, den 2. Teil seiner Biographie, kaufen.
Cescottis Buch, das ich erwähnt hatte, ist Teil der sehr guten Serie "Die deutsche Luftfahrt":

  • Roderich Cescotti: Die Deutsche Luftfahrt-Kampfflugzeuge und Aufklärerer, Bernard & Graefe Verlag ISBN 3-7637-5294-3
  • Rüdiger Kosin: Die Deutsche Luftfahrt-Die Entwicklung der deutschen Jagdflugzeuge, Bernard & Graefe Verlag ISBN 3-7637-56100-3
  • Sönke Neitzel: Der Einsatz der deutschen Luftwaffe über dem Atlantik und der Nordsee 1939-1945, Bernard & Graefe Verlag ISBN 3-7637-5938-7
:-) Luminox 12:37, 5. Okt. 2008 (CEST)
Hallo Luminox, es scheint tatsächlich so, als sei der deutschen Führung gegen Ende des Krieges ein Agenteneinsatz im Nahen Osten wichtiger als die 'Heimatverteidigung' gewesen. Eigentlich ja nicht verwunderlich, da man in der höheren Führung auch auf 'Wunderwaffen' setzte, die lediglich auf dem Papier existierten und (zumindest größtenteils) nie gebaut (oder eingesetzt) wurden. Aber das 'Warum', so interessant es auch sein möge, wird wahrscheinlich, so glaube ich, nie ergründet werden. --scargill 21:19, 7. Okt. 2008 (CEST)
PS. Luminox, erstelle doch deine persönliche Seite. Dann wären wir alle, u.a. auch ich, in der Lage, ohne lange Suche in irgendwelchen Artikeln, miteinander über interessante Dinge zu kommunizieren. Gruß --scargill 21:33, 7. Okt. 2008 (CEST)

Hallo Scargill
Der Irakflug am 27.11.44 ist immer noch nicht so ganz geklärt: schon am 13.10.44 hatten die Briten Athen eingenommen, die Ägäis war kein sicheres Gebiet mehr für eine Ju 290. Interessanterweise beschreibt der spätere Nachtjagdpilot Paul Zorner in "Nächte im Bomberstrom" ISBN 978 3 9807935 9 9 Flüge der KGr z.b.V. 104 zur Versorgung der Bf 110 der 4.ZG 76, die kurze Zeit in Mossul lag. Die 2 oder 3 Flüge fanden mit wenigen Ju 52 mit irakischen Markierungen im Juni 41 von Athen über Rhodos nach Mossul statt. Zorner beschreibt den Platz auf Rhodos: "Ein halbwegs ebenes, freies Gelände... das in normalen Zeiten nicht einmal als Sportflugplatz durchgegengen wäre, zumal es leicht gegen einen Bergrücken anstieg. Und von diesem Gelände sollte nachts mit einer schwer beladenen Ju 52 gestartet werden?" Die Ju 52 konnte fast überall starten, die Ju 290 mit mehr als 30 t brauchte eine lange Rollbahn aus Beton. Luminox 09:50, 24. Okt. 2008 (CEST)

Guten Morgen Luminox,
leider kann ich auch nur das wiedergeben, was P.W Stahl geschrieben hat. Über den Flugplatz auf Rhodos ist dort nichts genaueres erwähnt. Er schreibt lediglich, das die, zu diesem Zeitpunkt, vom Feind 'umzingelte' Insel nur noch über den Luftweg versorgt werden konnte. Das hierfür eingesetzte Flugzeug sei ein Beutebomber vom Typ B 24 Liberator gewesen, der die Insel "mit einer gewissen Regelmäßigkeit" anflog. Ich denke aber, das auch eine B 24 etwas mehr braucht, als ein Stück ebenes Gelände. Sonst hätte man doch bestimmt ein anderes Flugzeug, wie z.B. die Arado 232 (234), verwendet. Ich werde aber nochmal recherchieren, ob irgendein anderer Autor diesen Platz beschreibt oder den Flug erwähnt. mfg --scargill 06:32, 25. Okt. 2008 (CEST)

Beuteflugzeuge bei KG 200

Kann jemand mit einer Liste der bei KG 200 geflogenen alliierten Flugzeuge helfen (möglichst mit Quellennachweis)? Die einzige Liste, die ich gefunden habe, ist im Roman "Die Himmelhunde (KG 200)", aber es gibt sicherlich zuverlässigere Infos in Gellermann bzw. Stahl/Jäger. Danke im voraus. (nicht signierter Beitrag von 85.177.103.248 (Diskussion | Beiträge) 16:52, 19. Feb. 2010 (CET))