Diskussion:Max Kahane (Journalist)

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Formulierungen / Behauptungen im Artikel

1. Unter Verweis auf Minholz/Stirnberg, S. 64 wird behauptet: "Michael Minholz und Uwe Stirnberg gehen davon aus, dass Führungspersonen wie Kahane „unmittelbare Ansprechpartner“ für das Presseamt oder das Zentralkomitee der SED waren." Das behaupten Minholz und Stirnberg nicht. Sie sagen dort vielmehr: "Es ist [...] davon auszugehen, dass in der Anfangszeit der damalige Chefredakteur Hansen, später die Direktorin Wieland oder Stellvertreter Max Kahane in wichtigen Fällen unmittelbarer Ansprechpartner für die zuständige Redaktion waren und in Verbindung mit Af1/Presseamt oder dem Zentralkomitee der SED standen" (Hervorhebung von mir). Das Zitat ist also sinnentstellt, die Aussage falsch.

2. Unter Verweis auf Minholz/Stirnberg, S. 101 und S. 111, wird behauptet: "1952 wurde Kahane im Zusammenhang mit dem Slánský-Prozess wegen Kontakten zu Otto Katz denunziert und später abgelöst. Immer mehr trat er jedoch im Laufe seiner Zeit beim ADN – aufgrund der Führungsschwäche von Hansen – 'in den Vordergrund'. In den 1950er Jahren stieg er zum Chefredakteur auf und wurde stellvertretender Direktor des ADN." Das entspricht nicht den Angaben von Minholz/Stirnberg. Sie schreiben vielmehr auf S. 111: "Im Fahrwasser dieser personellen Auswechslungen geriet auch ADN-Chef Hansen unter massiven Druck. Max Kahane trat als stellvertretender Chefredakteur mehr in den Vordergrund." Die Nachweise zeigen deutlich auf, dass es sich um Ereignisse des Jahres 1950 (nicht die "1950er Jahre") handelte. Ebenso wenig ist von "immer mehr" die Rede. Wie aus demselben Werk S. 102 hervorgeht, war Kahane zwar als Nachfolger Hansens (= Chefredakteur) vorgesehen, wurde es jedoch nicht, weil er "Anfang 1953" unter "Beschuss geriet". Wie das dazu passt. dass er 1954 einer der beiden Chefredakteure gewesen sein soll (S. 111), erklären Minholz und Stirnberg nicht. Aus den reichlich widersprüchlichen Angaben in der Literatur geht hervor, dass Kahane eine Führungsposition bei ADN einnahm, im Zusammenhang mit dem Slansky-Prozess aber 1952/1953 seine Chancen auf weiteren Aufstieg im ADN einbüßte. Die Darstellung im Artikel ist folglich irreführend bis falsch.--Mautpreller (Diskussion) 23:17, 5. Sep. 2016 (CEST)

3. In der Einleitung heißt es: "In der DDR machte der SED-Parteigänger Karriere: Er war u.a. Chefredakteur des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes, Berichterstatter beim Hauptkriegsverbrecherprozess (1945/46) in Nürnberg und beim Eichmann-Prozess (1961) in Jerusalem sowie Auslandskorrespondent in Osteuropa, Südasien und Lateinamerika." 1945/1946 bestand die DDR noch nicht einmal.--Mautpreller (Diskussion) 23:32, 5. Sep. 2016 (CEST)

Hallo Mautpreller, danke für deine weiterführenden Verbesserungsvorschläge, ein paar kleinere Umformulierungen habe ich vorgenommen. Ich bin eher zufällig auf das Thema gestoßen, scheint mir sehr interessant zu sein:
1. Geht aus der Literatur schon hervor, dass es einen "heißen Draht" ins ZK gab. Optimal war das direkte Zitat nicht, weil es sich nach dem Wortlaut auf die Redaktion bezog, bedauerlicher Weise - ungewollt - als sinnentstellt wahrgenommen wird ... vollkommen "falsch" würde ich es aber dennoch nicht bezeichnen, denn der Kontext gibt den hier dargestellten Inhalt durchaus wieder. Wenn du es gänzlich anders - aber sinngemäß ähnlich - schreiben willst, dann nur zu ...
2. In der Tat sind die Formulierungen bei Minholz/Stirnberg nicht konsistent, was mir auch schon aufgefallen ist :-), Kahane war aber offenbar auch nach Leo u.a. "Chefredakteur". Wann er den mutm. Posten jetzt nun genau angetreten ist, entzieht sich im Moment meinen Möglichkeiten, müsste aber - wenn wir grad beim Thema sind - doch irgendwo im ND (?) stehen ... kannst du da nicht weiterhelfen? Der Teil mit dem "Slánský-Prozess" bezieht sich wohl höchstw. auf seine Frühlingszeiten in Prag (jetzt belegt durch Leo), du kannst aber gerne nochmal drüber gehen und Füllwörter und dergleichen in den Sprachkorb aufräumen.
3. In der Einleitung wollte ich die Prozesse zusammenfassen, weil sie m.E. auch aufgrund der "Berichterstatter"-Funktion historisch zusammen gehören. Dass da SED, SBZ, DDR, SNB und ADN unnötig kausal vermischt werden, mag viel Streit produzieren (ohne Doppelpunkt sollte es jetzt hoffentlich i.O. sein), "Zone" konnte ich jedoch kaum schreiben ...
Grüße.--Miltrak (Diskussion) 00:22, 6. Sep. 2016 (CEST)
Ein paar Anmerkungen: Wenn die Angaben in der Literatur inkonsistent oder gar widersprüchlich sind, sollte man das benennen und mit genauen Angaben vorsichtig sein. Die Angabe "Danach kehrte er in seine ursprüngliche Position zurück" ist so nicht richtig, "danach" heißt bei Leo "nach der Zeit in Prag", bei Dir wird es zu "nach der Ablösung im Zuge des Slansky-Prozesses". Das kann man so nicht belegen. - Der Slansky-Prozess war eine wichtige Wegmarke der Stalinisierung Osteuropas und der entsprechenden Säuberungen. Soweit ich es verstanden habe, fand er nicht während Kahanes Korrespondententätigkeit in Prag statt, sondern später. Es war lebensgefährlich, in diesem Zusammenhang der Kollaboration verdächtigt zu werden. Katz und Slansky haben das bekanntlich nicht überlebt. Es ist wahrscheinlich, dass die Denunziation bei Kahane zumindest einen Karriereknick bewirkte. Er ist dabei noch erstaunlich gut weggekommen.--Mautpreller (Diskussion) 15:59, 6. Sep. 2016 (CEST)
Vollkommen korrekt. An der Chronologie und den Prozessverwicklungen/der Denunziation müsste nach der Satzverschiebung weiter (!) gefeilt werden.--Miltrak (Diskussion) 16:38, 6. Sep. 2016 (CEST)
PS: Mglw. hat das Ganze auch noch einen antisemitischen (?) Einschlag, jedenfalls fällt Kahanes Name in einschlägigen Buchtiteln zum Thema ...--Miltrak (Diskussion) 16:45, 6. Sep. 2016 (CEST)

Eijeijei. Ihr solltet euch vielleicht mal mit dem Namen Noel Field beschäftigen und der Thematik der Westemigranten in der DDR.--scif (Diskussion) 10:10, 23. Jul. 2018 (CEST)

Internierung

War seine Internierung in Frankreich nicht in erster Linie durch seinen Kampf als Interbrigadist bedingt? Die meisten Spanienkämpfer wurden doch in Frankreich interniert. Mit dem 2. Welt krieg hatte das wohl erstmal nichts zu tun. --Rita2008 (Diskussion) 17:27, 6. Sep. 2016 (CEST)

So entnahm ich es der Literatur. Wir könnten den Part also auch mit dem vorstehenden Absatz verbinden, wobei eine sinnvolle und historisch korrekte Linie zwischen Kommunist/Fremder Ausländer und Jude/anstehende Deportation gezogen werden sollte. Dass er noch vor dem Kriegsausbruch im Ausland interniert wurde, hebt ihn von verbliebenen Verfolgten im Reichsgebiet (1933/38 ff.) ab. Der unbeleckte jüngere Leser kennt in der Regel nur den Holocaust, bei der Verfolgung von "Zigeunern", Homosexuellen etc. pp. muss er schon überdurchschnittlich im Rahmen der höheren Allgemeinbildung mit der Materie vertraut sein, von roten "Spanienkämpfern" in Frankreich wissen vermutlich nur echte Geschichtsfans mit Interessengebiet Zeitgeschichte / Vergangenheitsbewältigung - öffentlichkeitswirksam agierende "Antifamitarbeiter" noch nicht mit eingerechnet.--Miltrak (Diskussion) 18:07, 6. Sep. 2016 (CEST)
Zumindest sollte man ergänzen "...wie viele Spanienkämpfer"(nicht signierter Beitrag von Rita2008 (Diskussion | Beiträge) 06:06, 6. Sep. 2016 (CEST))
Ich habe den Text gemäß Diskussion in abgewandelter Form wieder eingefügt und dabei ein paar Namen ergänzt.--Miltrak (Diskussion) 12:41, 21. Sep. 2016 (CEST)

Weitere Anmerkungen

  1. "Stets standen die SNB-Mitarbeiter „unter Aufsicht eines sowjetischen Vorgesetzten" - Ist das nicht logisch bei einer sowjetischen Nachrichtenagentur und so kurz nach dem Krieg? Meiner Meinung nach kann der Satz hier entfallen. Interessant wäre er höchstens in einem noch zu schreibenden Artikel über das SNB.
  2. "Schlüsselpositionen der staatlichen Zeitungen waren mit ehemaligen Spanienkämpfern besetzt, auch in anderen Kulturbereichen waren sie vertreten" - diesen Satzteil habe ich entfernt, in einer Biografie ist er wohl entbehrlich und macht den Text nur sperrig. Das gehört in einen allgemeineren Artikel über die DDR. --Rita2008 (Diskussion) 17:43, 6. Sep. 2016 (CEST)
1. Es zeigt, dass Kahane nicht so frei entscheiden konnte, wie bei Journalisten in freiheitlichen Demokratien idR üblich. Außerdem wurde er in dieser Zeit eben nicht durch primär deutsche Behörden an der kurzen Leine gehalten, sondern durch die sowjetischen Besatzer, die ihm die Karriere erst ebneten. Im Kontext ein wichtiger Punkt.
2. Wird sein Name in den gelöschten wiss. Beiträgen (Arnold Krammer: The Cult of the Spanish Civil War in East Germany. In. Journal of Contemporary History 39 (2004) 4, S. 531–560, hier: S. 550; Josie McLellan: Antifascism and memory in East Germany. Remembering the International brigades 1945–1989. Clarendon Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-927626-9, S. 48.) ausdrücklich erwähnt, was die Bedeutung für diesen Artikel unterstreicht. Er machte also nach 1945 nicht nur als ex-KPDler bzw. SEDler Karriere, sondern auch als Ex-Spanienkämpfer, anders lässt sich der "Cult of the Spanish Civil War in East Germany" nicht deuten. Beide Texteile sind entsprechend darzustellen.--Miltrak (Diskussion) 17:55, 6. Sep. 2016 (CEST)
Auch die westlichen Besatzungsmächte ebneten zahlreichen Deutschen den Weg für eine journalistische Karriere, siehe etwa die Frühgeschichte des Spiegels. Und wir reden hier über das Jahr 1945. Welche "deutsche Behörden" sollte es da gegeben haben? Den Aufsatz von Krammer sollte man nur im Rahmen dessen "deuten", was dort steht. The public now received a steady diet of adoration for the Brigaders and the heroic of socialist sacrifice they had come to represent. Indeed, International veterans headed the four largest official government newspapers. (550) D. h. Krammer argumentiert, dass Kahane & Genossen als Veteranen für einen Großteil des Kultes in den Zeitungen verantwortlich waren. Er hätte sich sozusagen selbst vereinnahmt. Bei McLellan findet sich auch eine Erklärung, dass die Veteranen Karriere machten, weil sie langgediente und bewährte Parteigenossen waren und loyal zum neuen Staat. Von "Vereinnahmung" ist bei ihr keine Rede. Vielmehr setzte schickte die Partei die meisten in Polizei und Armee ein.
Solche eigentümlichen Interpretationen bringen mich zu weiteren Problemen der jüngsten Bearbeitungen. Da gibt es eigenartige, ich sag' mal, "Deutungen":
Wenn Voigt, davon spricht, dass Journalisten sozialistischer Bruderländer sich absprachen, um Interviews gemeinsam (!) zu führen und damit "Vorwürfen der indischen Zentralregierung wegen vorpreschender Parteilichkeit" vorzubeugen, wird daraus: Zum Teil gab es bei Interviews mit kommunistischen Funktionären Absprachen unter den sozialistischen Journalisten, um dem Vorwurf der Parteilichkeit aus dem Weg zu gehen.
Im Artikel steht: Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR interessierte sich in dieser Zeit für Abschriften politischer Berichte Kahanes. Was nicht im Artikel steht, ist der Grund, nämlich dass das MfAA 1961die Propaganda in Indien verbessern wollte, die Zusammenarbeit mit den ND nicht klappte und der Korrespondetenstab in Idnien nicht vergrössert werden konnte.
Statt dessen wird ein Zusammenhang mit einem ganz anderen Aspekt suggeriert: Im Zuge des Grenzkonflikts zwischen Indien und der Volksrepublik China sprach sich Kahane 1959 intern gegenüber dem ZK für die Interessen Rotchinas aus. Bei Voigt wird Kahane lediglich dahingehend zitiert, "dass wir unsere Meinung im Verein mit unseren chinesischen Freunden bilden". Wer schreibt heutzutage eigentlich noch "Rotchina"?
Selbst scheinbar wörtliche Zitate stimme nicht lieferte dort die „ideologisch [passenden] Hintergrundberichte“ ab heißt bei Voigt Ideologisch "richtige" Hintergrundberichte zur Lage in Kerala erhielt Ost-Berlin.
Bzgl. des Eichmann-Prozesses zitiert Krause Kahane dahingehend, dass sich die israelische Regierung "Bonn verpflichtet fühlt". Von "Verpflichtung" schreibt dann Krause, Plural verwendet keiner. Man kann im übrigen schreiben, dass laut Kahane Israel sich angeblich verpflichtet fühlte, vermeintliche Verpflichtungen ist eine Interpretation, die annimmt, dass die Substanzlosigkeit bewiesen ist.
Ich kann auch nicht verstehen, warum man unbedingt „Personalstamm“ durch Anführngszeichen als Zitat ausweisen muss, wo es im Original heißt: Stamm der neuen Nachrichtenagentur.--Assayer (Diskussion) 16:42, 21. Sep. 2016 (CEST)
Hallo Assayer, ich grüße dich:
  • die These, „auch die westlichen Besatzungsmächte ...“, ist bitte beim Skandalmagazin Der Spiegel oder sonstwo zu diskutieren, in der hier verarbeiteten Literatur wird dazu m.W. nicht argumentiert. Ich sehe auch einen qualitativen Unterschied darin, ob die vermeintliche „Ebnung“ – sofern sie denn adäquat stattgefunden hat – auf demokratische Strukturen runter gebrochen werden kann, oder ob es sich hier um Stalins Gnaden handelt. Das Sowjetische Nachrichtenbüro besaß eine Monopolstellung und war für seine einseitige Informationsaufbereitung bekannt, hinzu kommt, dass in der SBZ/DDR bis in die 1950er Jahre hinein schlimmstens flurbereinigt wurde.
  • Krammer: ich lese den angesprochenen Absatz schwerpunktmäßig anders. Im letzten Satz ist dort von „occupied variuous other positions“ in den Medien/der Presse die Rede. Was die Verantwortlichen in den ostdeutschen Staatsorganen mglw. für Lobeshymnen auf die Spanienkämpfer geschrieben haben, kann man dem Artikel nicht entnehmen. Wenn du aber etwas wörtlich übersetzbares ergänzen möchtest, wird dich keiner hindern.
  • McLellan: die dort gelieferte Erklärung der KPD-SED Parteimitgliedschaft ist reichlich trivial und m.E. bereits im Artikel hinreichend abgebildet, wo Kahane auch als "Altkommunist" ausgewiesen ist. So gut wie jede führende Position wurde in der DDR-Diktatur mit Partei- oder Blockmitgliedern besetzt. Im Buch steht, dass die „veterans [auch] prominent“ im Kulturbereich unterkamen, was sich nicht unbedingt als Randerscheinung auslegen lässt. Der Kontext deutet auf Vereinnahmung hin, man lese allein die Aufsatz- und Buchtitel (cult, memory, remembering).
  • Indien: Ich sehe ehrlich gesagt keinen echten Widerspruch zur Literatur. Einen Absatz weiter wird dann ein sich auf die Communist Party of India beziehendes Beispiel angeführt. Wenn du den Teil anders formulieren möchtest, mach halt einen Vorschlag. Einzelne "Gründe" für das MfAA würde ich hier nicht unbedingt anführen wollen, gehört eher in den dortigen Artikel, wichtig ist das Interesse am "Journalisten" Kahane. Voigt beurteilt Kahanes Position als „kritisch gegenüber Indien“. Der grundsätzliche Konflikt ist Kommunismus vs. Demokratie und deshalb ist das gewählte "Rotchina" (Zitat Wikipedia: „im 20. Jahrhundert in ideologischer Abgrenzung zu National-China“) auch und erst Recht nicht in Zeiten Maos und seines Nachfolgers falsch, sondern unterstreicht die Frontstellung.
  • Zitat: "passend" kann als Synonym für "richtig" benutzt werden, du kannst es aber auch voll zitieren, es macht keinen Unterschied. Hinter „Verpflichtung“ werde ich Peter Krause setzen, damit es verständlich bleibt.
  • vermeintlich oder angeblich: Krause, der beide Wörter benutzt, spricht von Behauptungen Kahanes und fraglicher Bedeutung, er ordnet die Version gar in den Kontext von Verschwörungstheorie ein. Da Kahane kein qualifizierter Chefankläger ist, sondern für die DDR-Propaganda arbeitet, würde ich tendenziell eher von vermeintlich ausgehen.
Danke für die Hinweise, herzlichst.--Miltrak (Diskussion) 20:29, 21. Sep. 2016 (CEST)
Die Frage war, ob es sich quasi von selbst versteht, dass deutsche Journalisten 1945 unter der Aufsicht einer Besatzungsmacht, der sowjetischen allzumal, arbeiten. Die Geschichte der SBZ/DDR bis in die 1950er Jahre ist dafür nicht relevant, die Pressepolitik in den westlichen Besatzungszonen 1945 indes sehr wohl, wenn argumentiert wird, der Kontext im Sinne eines Vergleichs mit Journalisten in freiheitlichen Demokratien sei wichtig. [O]ccupied various other positions, wird auch dann nicht zu "Schlüsselpositionen", wenn man on all major and at the official radio station, hinzu nimmt. Auch die "Vereinnahmung" ist Deine These. Aus den Begriffen Kult, Gedächtnis und Erinnerung kann ich sie jedenfalls nicht ableiten. Eine Vergangenheit als Spanienkämpfer war nicht karrierehemmend, aber auch kein Schutz, siehe Franz Dahlem. Das führt zu meinem Hauptkritikpunkt: Du referierst nicht das, was in der von Dir angegebenen Literatur steht, sondern interpretierst es. Deshalb siehst Du auch keinen Unterschied zwischen "Absprachen" an sich und bestimmten Absprachen. Ich will es mal an einem Beispiel illustrieren: Variante A.) Der Benutzer Miltrak spricht sich mit anderen Benutzern ab, einen bestimmten Artikel gemeinsam zu bearbeiten, um den Vorwürfen von Benutzer C wegen vorpreschender Parteilichkeit aus dem Weg zu gehen. Variante B.) Der Benutzer Miltrak trifft Absprachen mit anderen Benutzern, um dem Vorwurf der Parteilichkeit aus dem Weg zu gehen. Variante B ist ein viel weiter gehender Vorwurf, schon allein, weil die Art der Absprachen nicht klar wird. Deshalb stützt der Beleg nicht den Artikeltext. Einem WP-Autor steht es auch nicht zu, ideologische Abgrenzungen zu treffen und eine "Frontstellung" zwischen Kommunismus und Demokratie zu unterstreichen (WP:NPOV) Das ist weder enzyklopädische noch neutrale Sprache. Du magst, unbeschadet einer Prüfung im Einzelfall, bei Paraphrasen Synonyme verwenden. Ein Zitat aber muß wörtlich genau sein. Das ist bei Wikipedia nicht anders als in der Geschichtwissenschaft. Dass ich das jemandem erklären muß, der sich in der WP als "Historiker" vorgestellt hat, verwundert mich. Es ist auch unerheblich, was Peter Krause sonst geschrieben hat, wenn der WP-Autor Miltrak hier seine eigene Interpretation zum Maßstab macht. Ist es die Interpretation von Krause, ist das kenntlich zu machen. Von gesichertem Wissen würde ich hier jedenfalls nicht ausgehen. Siehe die Forschung der letzten Jahre, etwa Klaus Wiegrefe: Der Fluch der bösen Tat. Die Angst vor Adolf Eichmann. im Spiegel, 11. April 2011, oder Willi Winkler: Adlf Eichmann und seine Unterstützer, In: Werner Renz (Hg.): Interessen um Eichmann (2012), S. 289ff.. --Assayer (Diskussion) 17:15, 22. Sep. 2016 (CEST)
Die Kunst, sachlich zu bleiben, schafft nicht immer jeder:
  • Du behauptest, dass hier irgendetwas „nicht relevant“ sei und „auch die westlichen Besatzungsmächte ...“. Ich bitte dich um einen passenden Beleg für deine Annahmen und setze den Sachverhalt dann auch in den hiesigen Kontext. Danach kann ggf. über eine Ergänzung oder Kürzung nachgedacht werden.
  • Bei Krammer (2004: 550) steht: „Indeed, International Brigade veterans headed the four largest official government newspapers“. Als Beispiele werden dann Funktionäre (u.a. Kahane) mit ihren Verwendungen (u.a. „editor-in-chief“, „chief commentator“, „founder and editor“, „high administrative position“) bei der staatl. Nachrichtenagentur ADN, bei den staatsn. Zeitungen Neues Deutschland, Berliner Zeitung und Leipziger Volkszeitung und beim Deutschlandsender/Stimme der DDR sowie beim staatl. Komitee für Rundfunk angeführt. Der letzte Teil im Absatz lautet: „In fact, Spanish veterans occupied various other positions on all major newspapers and at the official radio.“ Ich lese aus dem Textteil, dass es „Schlüsselpositionen“ waren. Wie würdest du den Sachverhalt beschreiben bzw. formulieren?
  • Bei McLellan (2004: 72) ist beispielsweise von „the state's appropriation of the memory of war“ die Rede. Zuvor liest man von einem „framework“. Andernorts (2004: 48) steht etwas von „long-term unemployment in the Weimar Republic“. Und weiter: „As a result, many ...“. Und dann über die Partei: „Spanienkämpfer ... best put to use“. Ich halte „Vereinnahmung“ für treffend, wenn du einen besseren Vorschlag hast, bitte.
  • „Frontstellung“: Dass sich im Kalten Krieg in gewisser Weise Kommunismus und Demokratie gegenüber standen, ist Allgemeinwissen und darf hier bei Personen der DDR-Propaganda erwähnt werden, ich sehe nicht, wogegen das verstoßen sollte. Von einer "Frontstellung" ist natürlich im Artikel nichts zu lesen, also bitte nicht die Pferde scheu machen. Ansonsten wurde alles richtig zitiert bzw. wo etwas nicht verständlich war, nachgetragen. Dank für dein ungefragtes Lektorat, jedenfalls da, wo es angebracht ist.
Grüße.--Miltrak (Diskussion) 20:06, 22. Sep. 2016 (CEST)
Es sollte doch immer noch derjenige belegen, der etwas im Artikeltext sehen möchte. Ich kann auf die sowjetischen Vorgesetzten verzichten, weil sie nichts zur Biographie Kahanes beitragen. Ebenso sollte es doch wohl möglich sein, die Bewertung "Schlüsselpositionen" der Spanienveteranen als solche zu belegen, insbesondere zusammen mit der Bewertung der "Vereinnahmung". Die genannten Beispiele sind jedenfalls ein schöner Kessel Buntes. McLellan arbeitet mit Begriffen aus der Forschung zu Geschichte und Erinnerung. Eie Einführung in diese Debatte würde hier zu weit führen. Auch hier sehe ich zudem nicht, was allgemeine Ausführungen über ehemalige Spanienkämpfer in anderen Kulturbereichen für Kahanes Biographie aussagen. Selbst wenn wir noch im Kalten Krieg lebten, wären Begriffe der ideologischen Abgrenzung keine enzyklopädische Sprache, die man Kahane in den Mund legen könnte. Da muß man ja froh sein, dass Du DDR nicht noch in Anführungszeichen setzt.--Assayer (Diskussion) 04:04, 23. Sep. 2016 (CEST)
Werter Assayer,
  • die Textabschnitte sind belegt (s. Einzelnachweise).
  • sowjetische Vorgesetzte: Zitat Strunk (1996: 119): „Die Arbeit dieser Mitarbeiter des SNB [u.a. Kahane] beschränkte sich offensichtlich nicht nur auf untergeordnete Tätigkeiten. Vielmehr waren sie als Korrespondenten tätig, verfaßten Übersetzungen, Kommentare und außenpolitische Übersichten. Dies geschah jedoch stets unter Aufsicht eines sowjetischen Vorgesetzen, der allein berechtigt war, Meldungen freizugeben.“ Der Autor kommentiert hier die Arbeit von Kahane & Co. und hebt dabei die Kontrollfunktion der sowjetischen Besatzungsmacht hervor. Ich habe den Satz nochmal präzisiert.
  • Schlüsselposotion: Laut Duden bedeutet Schlüsselposition soviel wie Schlüsselstellung: Diese wird als „Stellung von entscheidender Bedeutung, von entscheidendem Einfluss; wichtige oder führende, beherrschende Position“ ausgewiesen. Ein Chefredakteur, der „Leiter einer Redaktion“ ist, hat genau diese führende Position inne. Auch eine high administrative position ist als wichtig oder bedeutend zu erachten usw. Einleitend wird von headed (auf deutsch: geleitet) gesprochen. Das Wort ist genauso wie Leitungsfunktion o.ä. vertretbar.
  • Vereinnahmung: In der DDR wurde eine „antifaschistische Geschichte“ erzählt, und dafür die alten Spanienkämpfer vereinnahmt, das geht aus dem Buch hervor. Damit es deutlicher wird, habe ich nun ein deutschsprachiges Werk hinzugezogen. Zitat Briesemeister (2004: 127): „In der Sowjetischen Besatzungszone sowie in der Deutschen Demokratischen Republik werden von Anfang an alle jene vereinnahmt, die als Antifaschisten auf Seiten der Spanischen Republik standen und linientreue Kommunisten geblieben waren.“ Damit sollte der Sachverhalt nun klarer sein.--Miltrak (Diskussion) 11:09, 23. Sep. 2016 (CEST)

Ich sehe hier nur folgendes: gebetsmühlenartig werden Passagen aus Büchern zitiert, und das ziemlich unreflektiert. Es macht sich schon ganz gut, zur Geschichte der SBZ und DDR etwas mehr zu wissen, will man einen sachkundigen Artikel zu Kahane schreiben. Bestimmte Passagen, die hier nochmals gesondert belegt werden und so wohl einen einzigartigen Anstrich bekommen sollen, sind Selbstverständlichkeiten gewesen und deswegen auch anders darstellbar. Letztendlich besteht dadurch immer eine Skandalisierungsgefahr, wo eigentlich gar keine ist. Wie weiter oben bereits erwähnt, funktioniert das Verständnis solcher Biographien auch nicht ohne Kenntnisse um die Stellung der Westemigranten in der DDR, um die Person Noel Field und um die Bekanntschaftsverhältnisse in den frz. Internierungslagern. Nur so lassen sich diverse biographische Wegmarken schlüssig und rational erläutern, ohne da mehr hineinzugeheimnissen, als eigentlich war.--scif (Diskussion) 10:17, 23. Jul. 2018 (CEST)

Erste Ehe

Gibt es Informationen dazu? Im Artikel wird nur die zweite Ehe mit Doris Kahane erwähnt. --Mmgst23 (Diskussion) 01:26, 14. Okt. 2019 (CEST)