Diskussion:Meister Eckhart

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Falsche Zitate

Ich bin mir nicht sicher, ob es für einen als "exzellent" ausgezeichneten Artikel reicht, viele Zitate und Quellangaben zu haben. Ich habe für ein Buchprojekt auf dieser Seite recherchiert und bin über meine Intuition froh, die Quellangaben zu überprüfen, sonst hätte ich womöglich Falsches übernommen:

Die Gelassenheit ergibt sich aus dem Zugekehrtsein zu Gott im Sein. Sie ist allerdings nur annäherungsweise erreichbar. Eckhart meint, das Lassen sei noch nie einem Menschen ganz gelungen.[79] - das habe ich so nicht gefunden (allerdings in einer anderen Ausgabe als der im Text zitierten), dort heißt es: "Du musst wissen, dass sich noch nie ein Mensch in diesem Leben so weitgehend gelassen hat, dass er nicht gefunden hätte, er müsse sich noch mehr lassen." Ohne spitzfindig sein zu wollen, aber für mich erzeugt das Zitat einen wichtigen Unterschied zur o.g. Stelle im Artikel.

Alle Liebe dieser Welt ist gebaut auf Eigenliebe. Hättest du die gelassen, so hättest du die ganze Welt gelassen.[93] - diese Stelle steht m.E. nicht in einem Traktat, sonder im Fragment 18, was schon ein wichtiger Unterschied ist.

Alles andere habe ich nicht gebraucht und daher nicht überprüft. (nicht signierter Beitrag von Zivmaximus (Diskussion | Beiträge) 10:09, 6. Jun. 2021 (CEST))

Hm, auf welchen "wichtigen Unterschied" kommt es dir bei der erstgenannten Stelle an und wie würdest du dann stattdessen formulieren? Die zweitgenannte Stelle ist korrekt angeführt, sie steht in Predigt 6, die in der Tat kein Traktat ist, aber das wird auch nicht behauptet im Artikel. Die Überlieferung der "Fragmente" ist demgegenüber weit fraglicher. ca$e 10:40, 7. Okt. 2021 (CEST)

"the knower and the known are one"

Im Englischen Sprachraum wird Meister Eckhart stets ein Zitat zugeschrieben, das als "The knower and the known are one" wiedergegeben wird. Ich weiß nicht wirklich was der deutsche Ausgangstext sein könnte, etwa "Der Wissende und das Gewusste sind eins". Aber ein entsprechendes Zitat habe ich nicht finden können. Ist das vielleicht nur eine freie Paraphrase des Zitats das mit "Gott und ich sind eins" endet? Da taucht aber der Begriff des "Wissens" gar nicht auf. --Johannes Rohr (Diskussion) 12:52, 15. Jan. 2022 (CET)

Ich weiß nicht, wo das der Fall ist, vielleicht auf Internetseiten oder "spiritueller" Gebrauchsliteratur und nicht in der Fachliteratur? Könnte jedenfalls ins Genre der geflügelten Worte gehören und/oder z.B. ursprünglich eine ungenaue Wiedergabe des Textanfangs von Pr. 76 (DW III, 310) sein: "... daz daz ein ist nâch dingen: got bekennen und von gote bekant ze sînne ..." oder z.B., mindestens so ungenau dann, einer der vielen Passagen auch im lateinischen Werk (irgendein Bsp.: Sermo LV,4 n. 551), die die Einheit von Erkennen, Erkanntem und Erkennendem im Erkenntnisvollzug im Anschluss an Aristoteles, Maimonides, Thomas u.v.a.m. beschreiben. ca$e 21:55, 15. Jan. 2022 (CET)
Danke. Ich habe es jetzt soweit, dass es anscheinend eine sehr freie Paraphrase des Zitats ist, das mit "Gott und ich sind eins" endet, hier zum Beispiel wird "the knower and the known are one" dem eigentlichen Zitat vorangestellt, und "Gott und ich sind eins" wird zu "God and I are one in knowledge". Ich denke, dass der Gedanke der Einheitserfahrung bzw. der Aufhebung des Subjekt-Objekt-Dualismus wie er ähnlich von vielen Mystikern berichtet wird, eigentlich auch im authentischen Zitat angelegt ist. Mit der Aussage "Gott und ich sind eins" vertritt er ein fundamental anderes Gottesbild als die christliche Orthodoxie. Und trotzdem ist das Zitat, so wie es durch das englischsprachige Internet geistert, dann offenbar eine Verfälschung, und jeder kopiert es vom nächsten, ohne die Quelle zu prüfen. --Johannes Rohr (Diskussion) 09:26, 16. Jan. 2022 (CET)
Ah, danke. Die Rezeptionsgeschichte ist reichlich verworren. Das gilt aber auch für "die christliche Orthodoxie"... ca$e 09:38, 16. Jan. 2022 (CET)
Der Fußnote nach ist das ein Zitat aus Predigt 6. Kannst Du mir auf die Schnelle sagen, wo ich die finden kann, egal ob auf Neu- oder Mittelhochdeutsch? Danke! --Johannes Rohr (Diskussion) 09:47, 16. Jan. 2022 (CET)
Hab's gefunden.Die Predigt heißt "iusti vivent in aeternum" --Johannes Rohr (Diskussion) 11:39, 16. Jan. 2022 (CET)