Diskussion:Moral
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"Metaethische Antirealisten"
Ohne Namensnennung bleibt ziemlich dunkel, was für eine artikulierte Position damit gemeint sein soll, die Verlinkung von Antirealisten auf Realismus (Philosophie) hilft nicht weiter. Ungewollt (?) und indirekt wird der Moral damit ein diffuser Realitätscharakter zugesprochen, der vermutlich nicht im Sinne der "Antirealisten" ist. Nach Lektüre des von Metaethik scheint mir das Lemma Antirealismus zu fehlen, ich ändere ich den Link auf inexistenten Artikel Metaethischer Antirealismus hin, weil diese Prägung auch in Metaethik. Gleicher Absatz: eine faktische "Zustimmung" aller Personen ist irreführend, da im kantischen Sinne nicht erforderlich und schon gar nicht gefordert, um moralische Gültigkeit und Realität zu begründen; jede Person hat nach Kant natürlich die Möglichkeit, sich an ihr moralisches Urteil nicht zu kehren; die allgemeine Menschenvernuft urteilt unbedingt und ist so gedacht, dass sie in allen Personen ein und dieselbe ist. Müßte umformuliert werden. --Sonnenblumen 21:53, 11. Feb. 2008 (CET)
- zur linkänderung zu metaethischem antirealismus: bitte nicht! das sollte alles in Metaethik behandelt werden. dort gibts doch abschnitte zu nonkognitivismus. unter realismus gibts einen abschnitt zu metaethischem realismus. kennst du dich im thema aus? sonst lies bitte erstmal eine kurze einführungsdarstellung, zb von scarano oder sayre-mccord 1 kim, sayre-mccord 2, joyce, van roojen, gowans, bevor du dinge änderst, die man nachher wieder zurückändern muss. danke. zum rest später. grüße, -- Ca$e φ 19:13, 12. Feb. 2008 (CET)
Herleitung
Ich bin mir nicht sicher, ob die Herleitung des Begriffs "Moral" hier ganz stimmt. Zwar gibt es im Französischen das Wort "moral", das wird jedoch von www.larousse.fr wie folgt definiert:
Ensemble des facultés mentales, de la vie psychique : Le physique influe sur le moral.
Meiner Meinung nach . Jedenfalls entspricht moral ungefähr der deutschen Kampfmoral, dem Willen etwas durchzustehen.
Dagegen wird das französische morale so beschrieben:
Ensemble de règles de conduite, considérées comme bonnes de façon absolue ou découlant d'une certaine conception de la vie : Obéir à une morale rigide. Science du bien et du mal, théorie des comportements humains, en tant qu'ils sont régis par des principes éthiques.
Dies steht jedoch für das, was in diesem Artikel behandelt wird.
Nun stellt sich für mich aber die Frage, ob es vielleicht vom französischen Adjektiv moral hergeleitet wurde, was hinsichtlich des Verweises auf das lateinische moralis ja auch logisch, jedoch ein wenig inkonsequent wäre, da man sich ja auf den Deutschen Ausdruck Moral bezieht und nicht etwa auf moralisch.
Gibt es hierzu fachkundige Meinungen? Ich für meinen Teil bin nur ein Laie.
--Stoeoeoe 18:20, 26. Jan. 2009 (CET)
Auch ich muss bekennen, das ich Moral aus der "Moralia" von Plutarch herleite. (nicht signierter Beitrag von 217.9.26.38 (Diskussion | Beiträge) 20:07, 10. Okt. 2009 (CEST))
- Ist das durch Moral (Begriffsklärung) behoben? --Leif Czerny 16:00, 1. Aug. 2011 (CEST)
- Der Begriff Moral kommt aus dem Lateinischen mos, mores und bedeutet Sitte. Dementsprechend ist es moralisch, wenn man sich an die Sitten und Gebräuche einer Gesellschaft hält und unmoralisch, wenn man sich nicht daran hält, ganz unabhängig davon, ob ich die Regeln´für sinnvoll halte oder nicht. Die Gleichsetzung mit Ethik ist falsch, denn Moral braucht keine Begründung. Es reicht der Hinweis "das war schon immer so". Ethik hingegen enthält immer eine (philosophische, religiöse, politische) Begründung, warum jemand was bestimmtes tun oder unterlassen soll. Das spielt vor allem dann eine Rolle, wenn mehrere widersprechende Regeln gleichzeitig anwendbar sind. Ethik ist also sowas wie Moral mit einer mehr oder weniger logischen Begründung. Völlig falsch ist der Begriff unethisches Verhalten, dafür gibts nur den Begriff unmoralisches Verhalten.--Giftzwerg 88 00:43, 27. Jan. 2012 (CET)
- Sitte und Moral bezeichnen aber trotzt der Wortherkunft mittlerweile verschiedene Begriffe. Auch Sitte ist im Normalfall nicht allein von Traditon abhängig, sondern die Sitten bilden ein Gefüge, das um Prinzipien, Beispiel-Geschichten, Lebensgewohnheiten etc. organisiert ist. Moral enthält auch einen Aspekt des Engagements, also der Verknüpfung von Sitte und individueller Affektlage. Unmoralisch ist, wer aus den falschen (d.h. negativ Bewerteten) Motivationslagen heraus handelt; es kann aber eine Frage der Sitte oder der Ethik sein, welche Affekte und Antriebe positiv, und welche negativ bewertet werden. Unsittlich ist, wer gegen Konventionen verstößt. Unethisch ist, wer etwas in Bezug auf ein ethisches System falsches tut. So kann eine Handlung ethisch geboten, aber unsittlich sein, oder man vertritt eine untlitaristische Ethik, die sich um die Moral nicht schert und ein Verhalten als geboten auszeichnet, dass Motiven folgt, die die Sitte negativ bewertet, die also unmoralisch ist. -- Leif Czerny 11:43, 27. Jan. 2012 (CET)
Definition Moral
Ich finde die Begriffsklärung unbefriedigend. Es geht m.E. im Bereich der Moral nicht um irgendwelche „faktischen Handlungsmuster, [...] sofern diese wiederkehren und sozial anerkannt und erwartet werden“. Das ist einfach viel zu unbestimmt. Darunter würden auch eindeutig amoralische Handlungen fallen (z.B. das Abschließen der Haustür oder Fensterputzen).
Auch der Verweis auf den Bereich der praktischen Urteile reicht so nicht aus. Da kann man sich kaum etwas drunter vorstellen. Vielmehr kann das konkreter gefasst werden: Moral bezeichnet den Bereich, in dem kategorische Unterscheidungen zwischen „gut“ und „schlecht/böse“ gemacht werden. Insofern „wertet“ nicht nur eine Unterscheidung zwischen Moral und Unmoral, sondern auch in Situationen, die eindeutig „moralisch“ sind, finden immer Bewertungen statt. „Unmoralisch“ ist jemand (oder eine Handlung von jemandem), wenn sie oder er sich über die üblichen Bewertungsmaßstäbe hinwegsetzt. „Amoralisch“ ist hingegen eine Handlung, die überhaupt nicht in moralische Kategorien („gut“ oder „böse/schlecht“) einzuordnen ist.
Ich würde die Begriffsklärung gerne in diesem Sinne verändern (also weitgehend umschreiben), wenn keine Einwände kommen. --Peter Remmers 17:53, 3. Dez. 2009 (CET)
- hmm. die formulierungen im artikel sind in der tat nicht perfekt. und es sind hier allerlei absprachen zur wortverwendung im umlauf. ganz genau genommen hat fast jeder praktische philosoph einen etwas anderen vorschlag zur analyse der begriffe moral, moralisch, unmoralisch, amoralisch, ethik usw. zt auch andere generalisierungen zur faktischen verwendung der entsprechenden deutschen worte. man kann ruhig mehrere davon referieren. allein schon die klasse der in der einleitung in einem ersten block grob umrissenen deskriptiven moralbegriffe wäre hinreichend umfangreich, um hier viel viel text zu produzieren. man sollte aber m.e. nicht zb suggerieren, ein objektivismus zur demarkation moralisch/amoralisch sei ganz unumstritten. diese ist natürlich insb. bei einem deskriptiven moralbegriff notorisch problematisch. auch bei der verwendung des wortes "kategorisch" sehe ich zu starke implikationen, die nicht jeder praktische philosoph teilen würde. umgekehrte konnotationen knüpfen sich an eine rede von "üblichen bewertungsmaßstäben". auf jeden fall sollte auch die klasse der normativen moralbegriffe einigermaßen nichtselektiv repräsentiert sein. schlage doch vielleicht hier erst einmal einen alternativtext vor. nebst referenzen, welche die von dir beschriebenen redeweisen gleichsinnig erklären. ach ja: bitte beginne neue diskussionsthreads immer am ende der seite. danke und grüße, Ca$e 18:11, 3. Dez. 2009 (CET)
- Ich denke der Ansatz von Peter ist nicht schlecht. Eine weit verbreitete Bestimmung von Moral ist aus meiner Sicht die, dass Moral die in einer Gesellschaft oder Gruppe empirisch vorhandenen Normen, Werte und Institutionen, die mit der Kategorie gut oder böse beurteilt werden, umfasst. Ethik ist hingegen die Theorie der Moral, d.h. die theoretische Bestimmung des Sollens, während Ethos die individualisierte Moral bezeichnet. Man kann das noch erweitern und Moralität als allgemeine Sittlichkeit, d.h. nicht an eine konkrete Moral gebunden, bezeichnen. Moralisieren ist dann das Postulieren einer bestimmten Moral ohne adäquate theoretische Begründung. Um das mit Literatur zu belegen, bin ich im Moment zu faul, aber nach meiner Erinnerung entspricht zumindest die Unterscheidung Moral und Ethik Tugendhats „Vorlesungen“. Gruß --Lutz Hartmann 00:27, 5. Dez. 2009 (CET)
- ich stimme ja im prinzip zu. aber - du kennst diese art votum von mir ja sicherlich schon, lutz - wenn man nur eine relativ weit verbreitete redeweise erklärt, muss man das deutlich sagen und mit referenzen ausstatten. und es kommt eben sehr genau auf die formulierung an, ob wirklich sehr viele praktische philosophen zustimmen würden. oder man muss eben zb weniger selektiver berichten. die umseitig empfohlenen kompromissversuche (2x unter weblinks, wichtiger dabei gert, denn einem lexikon muss es ja nicht nur um die verbreitung von redeweisen in der literatur deutscher zunge gehen) habt ihr vermutlich zur kenntnis genommen? sonst empfehle ich sie hier nochmals explizit. tugendhats vorlesungen übrigens sind natürlich für eine orientierende lektüre ein wunderbarer text. aber als referenz für eine einleitung in einem lexikonartikel, naja... gerade er hat ja gerade hier sehr viele eigene ideen, die viele andere nicht teilen, und ist sich, wie er ja vielfach gesagt und geschrieben hat, bei diesen fragen selbst alles andere als sicher, und ob er zb die redeweise "die kategorie gut" derzeit akzeptieren würde, da bin ich zumindest unsicher, das hinge wohl davon ab, welche erklärung man dazugibt, was diese drei worte meinen sollen. bei deinem abgrenzungsvorschlag moral/ethos zb bin ich mir auch unsicher, ob man diesen "weit verbreitet" nennen könnte. in jedem fall ist es, wie angedeutet, so, dass eine rede von begriffen, kategorien usw in der einleitung sehr schnell den bodensatz dessen, was noch "weit verbreitet" genannt werden kann, verlässt. ich empfehle daher - wie üblich -, dort nur über worte und redeweisen zu reden und theoretisch und ontologisch anspruchsvolleres vokabular für spätere artikelabschnitte aufzusparen. Ca$e 10:52, 5. Dez. 2009 (CET)
- keinerlei Widerspruch :-) Gruß --Lutz Hartmann 11:48, 5. Dez. 2009 (CET)
- ich stimme ja im prinzip zu. aber - du kennst diese art votum von mir ja sicherlich schon, lutz - wenn man nur eine relativ weit verbreitete redeweise erklärt, muss man das deutlich sagen und mit referenzen ausstatten. und es kommt eben sehr genau auf die formulierung an, ob wirklich sehr viele praktische philosophen zustimmen würden. oder man muss eben zb weniger selektiver berichten. die umseitig empfohlenen kompromissversuche (2x unter weblinks, wichtiger dabei gert, denn einem lexikon muss es ja nicht nur um die verbreitung von redeweisen in der literatur deutscher zunge gehen) habt ihr vermutlich zur kenntnis genommen? sonst empfehle ich sie hier nochmals explizit. tugendhats vorlesungen übrigens sind natürlich für eine orientierende lektüre ein wunderbarer text. aber als referenz für eine einleitung in einem lexikonartikel, naja... gerade er hat ja gerade hier sehr viele eigene ideen, die viele andere nicht teilen, und ist sich, wie er ja vielfach gesagt und geschrieben hat, bei diesen fragen selbst alles andere als sicher, und ob er zb die redeweise "die kategorie gut" derzeit akzeptieren würde, da bin ich zumindest unsicher, das hinge wohl davon ab, welche erklärung man dazugibt, was diese drei worte meinen sollen. bei deinem abgrenzungsvorschlag moral/ethos zb bin ich mir auch unsicher, ob man diesen "weit verbreitet" nennen könnte. in jedem fall ist es, wie angedeutet, so, dass eine rede von begriffen, kategorien usw in der einleitung sehr schnell den bodensatz dessen, was noch "weit verbreitet" genannt werden kann, verlässt. ich empfehle daher - wie üblich -, dort nur über worte und redeweisen zu reden und theoretisch und ontologisch anspruchsvolleres vokabular für spätere artikelabschnitte aufzusparen. Ca$e 10:52, 5. Dez. 2009 (CET)
- Ich denke der Ansatz von Peter ist nicht schlecht. Eine weit verbreitete Bestimmung von Moral ist aus meiner Sicht die, dass Moral die in einer Gesellschaft oder Gruppe empirisch vorhandenen Normen, Werte und Institutionen, die mit der Kategorie gut oder böse beurteilt werden, umfasst. Ethik ist hingegen die Theorie der Moral, d.h. die theoretische Bestimmung des Sollens, während Ethos die individualisierte Moral bezeichnet. Man kann das noch erweitern und Moralität als allgemeine Sittlichkeit, d.h. nicht an eine konkrete Moral gebunden, bezeichnen. Moralisieren ist dann das Postulieren einer bestimmten Moral ohne adäquate theoretische Begründung. Um das mit Literatur zu belegen, bin ich im Moment zu faul, aber nach meiner Erinnerung entspricht zumindest die Unterscheidung Moral und Ethik Tugendhats „Vorlesungen“. Gruß --Lutz Hartmann 00:27, 5. Dez. 2009 (CET)
Kurze Rückmeldung: Ich arbeite dran, aber es ist tatsächlich nicht so einfach, wie ich dachte. Die Rede von "kategorisch" u.ä. sollte wohl wirklich nicht in die Einleitung. Trotzdem muss m.E. dort irgendwie konkreter gesprochen werden bzw. Moral genauer bestimmt werden, ohne natürlich theoretisch anspruchsvolles Vokabular zu verwenden oder Umstrittenes zu objektivieren. Tugendhat ist übrigens m.E. viel umstrittener als seine Lektüre suggeriert. Gruß u. Danke für die Hinweise --Peter Remmers 18:00, 14. Dez. 2009 (CET)
- Habe mal geändert und meine mit der Änderung folgendes: Bräuche und Sitten sind faktisch stabile Handlungsmuster, die Ausdruck (auch impliziter) moralischer Maximen sind und diese auch an die Mitglieder der entsprechenden Gesellschaft vermitteln. Statt der Sitte kann jedoch ein Individuum seine Moral an ethischen Maximen oder Statuten einer Gruppe ausrichten. Moral ist dabei seine Neigung, einem Handlungsmuster auch ohne große externale Motivation zu folgen. --Leif Czerny 16:00, 1. Aug. 2011 (CEST)
Warum besitzt der Mensch Moral?
Mir fehlt in dem Artikel eine biologische Annäherung an das Thema. Warum besitzt der Mensch überhaupt eine Moral? Vielleicht könnte jemand evolutionäre Aspekte dazu in den Artikel einbauen.--91.7.232.136 15:35, 31. Dez. 2012 (CET)
- Das ist etwas ungenau. Meinst Du eine Beschreibung der biologischen Prozesse, die moralisches verhalten begleitet? oder allgemein anthropologische Betrachtungen über den Ursprung der Moral? Hast Du bestimmte Autoren im Hinterkopf?-- Leif Czerny16:39, 31. Dez. 2012 (CET)
- geht auf die Biologie ein, jedoch nicht von der Entstehung aus.
- Zitat:
- "Mitgefühl aus dem Labor
- Von Volkart Wildermuth
- Doping für Körper und Kopf sind weit verbreitet. Nun beginnen Neurowissenschaftler zu verstehen, wie sich das Moralempfinden des Menschen beeinflussen lässt. Darf oder soll die Gesellschaft dieses Wissen anwenden? Gibt es Moral auf Rezept? Jedenfalls werden schon heute Sexualstraftätern Antiandrogene verschrieben, um ihren Trieb zu dämpfen - eine krude Form von Moraldoping. "
- ...
- @ Leif Czerny: Ich denke, beides ist wichtig (nicht signierter Beitrag von H3!n2 (Diskussion | Beiträge) 14:22, 4. Jan. 2013 (CET))
- Gibt's dafür nicht den Artikel Neuroethik? LG -- Leif Czerny 14:55, 4. Jan. 2013 (CET)
Hypermoral relevant für den Hauptartikel zu Moral?
Moral ist ein sehr allgemeines Thema, entsprechend ist der Artikel auch aufgebaut. Der Abschnitt zu Hypermoral hingegen beschreibt einen sehr kleinteiligen Aspekt des Themas, noch dazu ist die Diskussion hierzu eher politisch als philosophisch. Meiner Meinung nach passt dieser Abschnitt nicht zu dem Gesamtartikel und wäre eher für einen eigenen Artikel geeignet. --Oliassjglwrh (Diskussion) 22:43, 12. Aug. 2021 (CEST)