Diskussion:Mykobakterien
Systematik
Das Mykobacterium leprae ist unklar von M. tuberculosis - Komplex abgegrenzt. In der Einleitung ist dies deutlich getrennt, im weiteren Text wird das M. leprae aber im Zusammenhang des M. tuberculosis-Komplexes abgehandelt. mfG, Christoph Holtermann
- Nach den besten errechneten Stammbäumen ([1]) steht M. leprae dem Komplex etwas näher als M. marinum und M. ulcerans, ist aber dennoch klar davon abgegrenzt. Eine Erwähnung im Artikel, die dem widerspricht, konnte ich nicht finden. --Ayacop 18:24, 17. Jan. 2010 (CET)
Quellen
Nun wird hier als Quelle ein Botanik-Lehrbuch (Strasburger) statt Publikationen aus der Mikrobiologie bzw. Bakteriologie angeführt. Haben wir die Ansiedelung von Bakterien in der Botanik immer noch nicht überwunden? --Brudersohn 21:18, 18. Feb. 2009 (CET)
- Der Strasburger ist wohl hierbei wirklich keine gute Quelle. Ich hatte versucht eine andere Quelle zu den Speicherstoffen zu finden, kam dabei allerdings in Schwierigkeiten, die Angaben in Lehrbüchern sind mir hierbei zu ungenau. Im Grunde stimmt es wohl, was der Strasburger sagt (Reservestoff bei Mykobakterien Neutralfette und Wachse, PHB Speicherstoff bei vielen anderen Bakterien), aber es bleibt, auch bei anderen Lehrbüchern, irgendwie unklar. Problem bei Wachse, sie sind schließlich auch ein Bestandteil der Zellwand. Im aktuellen Schlegel steht das Mykobakterien bis zu 40% Wachse enthalten, aber nicht wo (in Speicherkörperchen oder in der Zellwand?) Bezieht sich der Strasburger jetzt auch auf die Wand? Im Brock steht gar nix dazu. Ich habe jetzt „The Prokaryotes“ als Quelle genutzt und die Wachse einfach weg gelassen (werden bei Prokaryotes, so weit ich es gesehen habe, auch nicht als Speicherstoffe genannt). Auch PHB habe ich ausgelassen, wohl richtig das sie „beliebte“ Speicherstoffe sind, aber da gibt es ja noch viele andere Stoffe, die ebenfalls von vielen anderen Bakterienarten genutzt werden. Ist mir irgendwie eher verwirrend als nützlich sie im Artikel zu erwähnen. Sicherlich sind die Speicherstoffe der Mykobakterien interessant, würde mich auch interessieren, in wie weit sie sich da von anderen Gattungen unterscheiden. Aber bei den mir vorhandenen Quellen würde ich lieber nicht so viel dazu schreiben - vielleicht findet ja jemand doch noch etwas genaueres, besser bequelltes, zu dem Thema, für andere Meinungen bin ich natürlich offen. Viele Grüße, --Kogge 17:26, 19. Feb. 2009 (CET)
- Ich wusste nicht, dass die Quellenlage in diesem Punkt so schlecht ist. So, wie Du es jetzt zunächst einmal formuliert hast, ist es wohl der gegenwärtigen Situation angemessen. Mal sehen, ob wir bessere Quellen finden. --Brudersohn 00:31, 20. Feb. 2009 (CET)
- Es war wohl nicht die Absicht, den Status der Mikrobiologie als Wissenschaft anzuzweifeln. Es ging nur um die Verwendung einer zitierfähigen Literatur (und so schlimm ist der Strasburger gar nicht ;) ), um ein spezielles Merkmal anzuführen, dass bisher im Artikel unerwähnt blieb. Stichworte wären dazu "Mycoserosates" oder "Phthiocerol". So wie ich es verstand, hatte das durchaus einige Bedeutung, da a) außer Mykos und Actinomyces Prokaryoten üblicherweise gar keine Wachse produzieren (was der Fähigkeit den Rang eines diagnostischen Merkmals verliehe) und b) spezielle dieser Stoffe ("dimycocerosate") wichtige Virulenzfaktoren der pathogenen Mykos sind. Außerdem erhofft man sich bei den Triacylglycerinen auch eine biotechnologische Nutzung, zumindest gibts wohl Forschungsansätze in dieser Richtung.
- Literatur: [2] sowie [3], [4], [5] und [6]
- Übrigens: auf Wikipedia:Review/Naturwissenschaft_und_Technik#Mykobakterien war die Änderung zuvor vorgeschlagen worden. Wenn sich dann keiner wehrt, .... ;) Gruß, Denis Barthel 08:35, 20. Feb. 2009 (CET)
- Und sofort bekommt man neue Quellen, ist natürlich super! Ich hatte durchaus die Diskussion gelesen und die Aussage erschien mir ja auch vollkommen korrekt. Wegen den Hinweis von Brudersohn bezüglich der Quellenangabe (ein wenig unpassend ist der Strasburger hier ja schon) habe ich dann versucht eine neue Quelle finden und hatte dann das Problem mit einer vernünftigen klaren Aussage bezüglich Wachse als Reservestoffe. Worauf hin mir die Wachse als Reservestoffe für Mykobakterien wackelig schien. Übrigens, das Mykobakterien Wachse produzieren wird im Artikel schon angesprochen, allerdings nur in Bezug auf die Zellwand, wobei ich Schwierigkeiten hatte waren ja Wachse speziell als Speicherstoffe. Hoffe mal meine Aktion wirkte nicht irgendwie bremsend, wenn jemand von Euch, speziell auch Benutzer:Tigerente, etwas mit den neuen Quellen tun will oder noch neue findet, nur zu! Ich werde sie mir auch noch mal anschauen, Dank an Benutzer:Denis Barthel und an Tigerente für den Start dieser ja wohl doch interessant werdende Sache (auch wenn es jetzt wieder Arbeit bringt :). --Kogge 12:35, 20. Feb. 2009 (CET)
- Ich habe jetzt noch etwas zu dem Thema Wachse und Triacylglycerinen eingefügt, hierzu habe ich auch eine wohl interessante Webseite gefunden [Triglyceride und Wachsester in Bakterien und hinzugefügt. --Kogge 20:53, 24. Feb. 2009 (CET)
- Und sofort bekommt man neue Quellen, ist natürlich super! Ich hatte durchaus die Diskussion gelesen und die Aussage erschien mir ja auch vollkommen korrekt. Wegen den Hinweis von Brudersohn bezüglich der Quellenangabe (ein wenig unpassend ist der Strasburger hier ja schon) habe ich dann versucht eine neue Quelle finden und hatte dann das Problem mit einer vernünftigen klaren Aussage bezüglich Wachse als Reservestoffe. Worauf hin mir die Wachse als Reservestoffe für Mykobakterien wackelig schien. Übrigens, das Mykobakterien Wachse produzieren wird im Artikel schon angesprochen, allerdings nur in Bezug auf die Zellwand, wobei ich Schwierigkeiten hatte waren ja Wachse speziell als Speicherstoffe. Hoffe mal meine Aktion wirkte nicht irgendwie bremsend, wenn jemand von Euch, speziell auch Benutzer:Tigerente, etwas mit den neuen Quellen tun will oder noch neue findet, nur zu! Ich werde sie mir auch noch mal anschauen, Dank an Benutzer:Denis Barthel und an Tigerente für den Start dieser ja wohl doch interessant werdende Sache (auch wenn es jetzt wieder Arbeit bringt :). --Kogge 12:35, 20. Feb. 2009 (CET)
Review vom 16. Februar bis 16. Mai 2009
Mykobakterien (Mycobacterium) sind Bakterien der Familie Mycobacteriaceae mit der einzigen Gattung Mycobacterium, welche um die 100 Arten umfasst. In dieser Gattung sind klinisch relevante Krankheitserreger, wie Mycobacterium tuberculosis (Tuberkulose) und Mycobacterium leprae (Lepra) vertreten. Auch für Tiere gefährliche Arten, wie der Erreger der Rindertuberkulose (Mycobacterium bovis), gehören zu dieser Gattung.
Ein meines Erachtens runder Artikel aus einer in der Wikipedia arg unterrepräsentierten Lebewesengruppe, der nicht weit von einem Bapperl weg ist, wie ich finde. Mit dem Hauptautoren (Benutzer:Kogge) habe ich Rücksprache gehalten, er stimmt dem Review und einer späteren Kandidatur zu. Ich werde ggf. gern auch hilfreich Hand anlegen. Denis Barthel 21:29, 16. Feb. 2009 (CET)
- Hui mein erstes bakterielles Review.
- Von der Einleitung würde ich die Gruppeneinteilung zum Kapitel Arten verschieben
- Die Eigenschaften der Aktinomyzeten gehört genau genommen nicht hierher oder ist das explizit als Abgrenzung zu verstehen. Dem würde aber "die Mehrzahl der Aktinomyzeten" widersprechen.
- Irgendwie ist das Kapitel Allgemeine Merkmale noch etwas unstrukturiert. Hier finden sich unter anderem auch Lebensweise und Vorkommen. Ggf. könnte man beides in einem Kapitel "Lebensweise und Vorkommen" zusammenfassen?
- Die Zellwand ist ja sehr gut beschrieben. Vielleicht könnte man noch typische Inhaltsstoffe ausarbeiten. Im Strasburger habe ich auf die gache folgendes entdeckt: "Mycobacterium und Actinomyces speichern vorzugsweise Neutralfette und Wachse" insofern interessant, da ja viele Bacterien Poly-ß-hydroxybuttersäure speichern. In den Google Books zum Thema Mikrobiologie gibts auch noch was.
- Ein sehr interessanter Artikel --Tigerente 16:47, 17. Feb. 2009 (CET)
Mal ein Vorschlag auf die Schnelle: Eine Namensherleiung (Myco?) wäre schön. Und: Haben die was mit Mycoplasmen zu tun? Gruß -- d65sag's mir 20:27, 24. Feb. 2009 (CET)
Jetzt die volle Ladung:
- Mykobakterien sind meist stäbchenförmig und bilden nur selten in älteren Kulturen Verzweigungen, die dann oft wieder in Kokken (Kugelbakterien) oder Stäbchen zerfallen. Da komme ich nicht mit. Heist das, dass das Verzweigung nur in Kultur passiert und sonst nicht? Bilden einzelne Zellen die Verzweigung oder Kolonien? Ist das Zerfallen Zellteilung?
- Im Gegensatz hierzu bildet die Mehrzahl der Aktinomyzeten fadenförmige, verzweigte Zellen, Die Zelle ist verzweigt? Im Ernst?
- Ist eher ungeschickt wenn im ersten Absatz von "Merkmale" hauptsächlich Merkmale kommen, die die M. nicht haben.
- Mykobakterien sind durchweg aerob, der Stoffwechsel ist chemoorganotroph, d. h. sie benötigen Sauerstoff und organische Stoffe zum Wachstum. Da ist der Sauerstoff 2x drin. Wenn ich die Definition richtig verstehe haben die das mit uns gemeinsam, oder? Wie wärs mit: M brauchen Sauerstoff und organische Stoffe zur Deckung ihres Energiebedarfs. Die Fremdwörter evtl. in Klammern.
- Der ganze Abschnitt wirkt noch etwas als habe jemand die Merkmale in der zufälligen Reihenfolge aufgeschrieben, wie sie beim Lesen gefunden wurden. Da geht es um Stoffwechsel, Wachstum, dann wieder Stoffwechsel, Speicherstoffe sind auf zwei Absätze verteilt, Zwischendrin was über die Lebensweise/Verbreitung (was eher zu 'Vorkommen' passt) etc., Da wäre mehr roter Faden gut (Jedes Thema (nur) an einer Stelle abhandeln und das dann gründlich). Evtl. kann Merkmale auch in Unterkapitel untergliedert werden, z.B. Stoffwechsel, Krankheiten, Wachstum. Falls ja, dann "Zellwand" integrieren.
- Eines der Hauptmerkmale von Mykobakterien ist, dass ein Großteil der Zellwandbestandteile als Antigenkomponenten wirkt. Macht logisch keinen Sinn. Antigenität ist eine Eigenschaft des Wirtes, nicht der M. Entsprechend sollte das eher am Ende stehen, nicht am Anfang der Beschreibung der Zellwand. Oder bei 'Krankheiten'
- Der Abschnitt Zellwandaufbau beschreibt die Bestandteile der Zellwand - aber nicht den Aufbau.
- Warum sorgt der Zellwandaufbau für Stabilität - wird mir nicht klar.
- Die Säurefestigkeit ist durch die Ziehl-Neelsen-Färbung nachweisbar steht oben schon mal.
- MOTT ist die Abkürzung von was? Wird erst viel weiter unten erklärt.
- Vorkommen: die Sache mit Süß- und Salzwasser steht oben auch schon mal. Wie gehabt, jeder nur ein Kreuz, äh, ich mein jedes Thema nur ein mal.
- Bei der Systematik kommt Mycobacterium leprae zwar am Anfang vor, nicht aber bei den Beschreibungen unten. Gibt es da nichts zu sagen? Ist die Abgrenzung der 3 Bereiche auch über Sequenzanalysen erfolgt? dann gehört das entsprechend nach oben.
- Die Einteilung nach Runyon ist im Moment unter der Überschrift 'Nichttuberkulöse Mykobakterien'. Das macht keinen Sinn.
- Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist in der Regel nicht möglich. Die Infektion erfolgt meist über infizierte Materialien oder aerogen (Tröpfcheninfektion). Wenn man angehustet wird (Tröpfcheninfektion!) finde ich das schon ziemlich direkt. Mal davon abgesehen muss es dann ja auch durch Küssen gehen, wenn das Zeug im Mund-Rachenraum rumschwirrt.
- Mindestens aus historischen Gründen sollte das schöne Wort 'Tuberkelbazillen' Erwähnung finden.
- Mehr Bilder wären schön, falls sich noch welche auftreiben lassen. Guck doch mal hier und da ob sich noch was findet.
- Beim Fehlersuchen finden sich noch etliche Abkürzungen, die raus oder mit geschütztem Leerzeichen versetzt werden sollten
Zusammenfassend: Bei der Strukturierung liegt noch einiges im Argen. Lücken in den Informationen sind mit nicht aufgefallen, bis auf eine: Informationen zum Genom. Da ist ja vermutlich schon was sequenziert, so dass zumindest Größen etc angegeben werden könnten. Evtl finden sich weitere Lücken, wenn die Struktur stimmt, weil man dann natürlich eher merkt wenn was fehlt. Die Geschichte ließe sich sicher noch ausbauen (Entdeckung anderer Ms, Bekämpfung,...), aber muss ja nicht sein.
Ach ja, falls jemand im Gegenzug noch mal oben bei Multiphotonenmikroskop vorbeischaut würd's mich freuen. Gruß -- d65sag's mir 22:14, 24. Feb. 2009 (CET)
- Ersteinmal vielen Dank für das umfassende Review. Es ist sehr gut, wenn der Artikel auch Inhaltlich überprüft wird! Die Sache mit den "Verzweigungen" hat mir jetzt einiges an Kopfzerbechen bereitet, ganz glücklich bin ich mit meiner Literatursuche auch nicht geworden und bin jetzt unsicher. So wie ich jetzt verstehe sind Filamente (also die Zellfäden) an einander gereihte Zellen, die sich nach der Teilung nicht voneinader getrennt haben. Ob jetzt Verzweigungen von den Zellfäden oder einzelnen Zellen gebildet werden, ist irgendwie eine Sache der Sichtweise, denke ich. Die Bildung neuer Zellen (also Teilung) passiert nur an den Spitzen der Fäden und ebenfalls Verzweigungen werden bei Zellteilung gebildet. Mal ganz salopp: "eine Zelle an der Spitze eines Fadens bildet sozusagen 2 Nachkommen, wobei eine nach rechts abbiegt, die andere weiter grade aus fährt". So verstehe ich das jetzt. Ist das Richtig? Und sollte man das in den Artikel einbringen und wenn ja, wie formulieren? Hilfe nötig! Ich konnte nicht rauskriegen, ob die Filamentbildung und das Zerfallen nur in Kultur oder auch in "echt" passiert (also in Kultur passiert es auf jeden Fall, ich würde es dann auch einfach so formuliert stehen lassen, falls nicht noch etwas genaueres rauskommt).
- Ausgeprägte Filamente bilden vor allem Streptomyces und Actinomaces. Querwände können hierbei fehlen, werden bei der Teilung wohl gar nicht gebildet(?). Der Satz ...Mehrzahl der Aktinomyzeten fadenförmige, verzweigte Zellen ist somit wohl gar nicht falsch, obwohl natürlich unglücklich formuliert. Satt Zellen wohl besser Zellfäden schreiben. Die Filamente von Streptomyces sind analog zu Pilzmyceln (z.B. bilden sie auch Konidien an den Spitzen der Zellfäden, wobei hier wiederum natürlich auch Querwände entstehen, sonst wären es ja keine einzelne Sporen). Das andere Actinomyceten Sporen bilden sollte man auch noch reinsetzen, damit der Unterschied zu den Mykobakterien klarer wird.
- Mycobakterien können auch Zellfäden bilden, tun dies aber eher selten und diese Filamente "halten nicht lange" (bei Streptomyceten ist hingegen die filamentöse Form dominierend). Ob jetzt bei den Mykobakterien auch Querwände fehlen, weiss ich nicht (im Brock steht nur: "Mykobakterien ... können verzweigtes oder filamentöses Wachstum zeigen. ... zerfallen die Filamente schon bei leichter Störung ... ein echtes Mycel wird nicht gebildet." Bezieht sich jetzt Mycel auf Sporenbildung oder vielleicht auf fehldende Querwände? (Sporen werden von Mykobakterien jedenfalls niemals gebildet.) Wäre hierbei für jede Hilfe dankbar, zur Zeit komme ich auch nicht an weitere Literatur dran, schaffe es wohl erst am Dienstag wieder zur Bibliothek.(nicht signierter Beitrag von Kogge (Diskussion | Beiträge) 17:11, 27. Feb. 2009 (CET))
- Ganz kurz und schnell zum ersten Thema: Die Bakterien der Gattung Actinomyces sind allgemein als wichtigste Vertreter der Actinobacterien angesehen (Ob das Sinn macht ist nicht mein Thema). Das hängt mit deren Geschichte zusammen. Zunächst dachte man aufgrund der Morphologie, dass dies Pilze seien, deren Kolonien sehen auch so aus, der Name "Actinomyces" sorgt ja heute noch für Verwirrung. Heute wird also gern nach Quasimycelbildung klassifiziert, was wohl nur bei Actinobacterien Sinn macht. Später wurde das Phylum Actinobacteria nach der Phylogenie geschaffen. Ich würde da keine Widersprüche in den Aussagen zu verzweigten Zellen etc. sehen; Abgrenzungen innerhalb des Phylums mit diesem Merkmal halte ich für korrekt, Widersprüche sind da auch vorprogrammiert. Alte Kulturen bilden übrigens meist morphologisch schlecht oder nicht beschriebene Formen, da man ausschließich wachsende Kulturen beschreibt, zwecks Einheitlichkeit. Gruß --Bollisee 07:51, 2. Mär. 2009 (CET)
- Zum Namen: Myco kommt von Mycos-Schleim (lass mich gerne von einem Graecisten korrigieren). Bakterien der Gattungen Mycobacterium und Mycoplasma haben pathogene Vertreter, daher eine Bedutung zunächst in der Medizin. Beide sind grampositiv, färben aber nicht grampositiv. Das war es mit den Gemeinsamkeiten. Mycoplasma bezeichnet einen zellwandloser Parasit der urspünglich low G+G grampositiven Bakterien (LGC; heute sogar im eigenen Pyhlum Tenericutes). Mycobacterium bezeichnet Grampositive mit einem hohen G+C-Gehalt (HGC). Das sind zwei verschiedene Phyla. --Bollisee 08:30, 2. Mär. 2009 (CET)
- Schleim würde die Vorsilbe Myxo- (von μὐξα) bedeuten, Myco- kommt mMn von μὐκης und steht für Pilz. --Gleiberg 09:10, 2. Mär. 2009 (CET)
- Ok, dann nimm ich das zurück: Myxococcus für Schleimpilze, auch Bakterien, macht auch mehr Sinn. Dann sollte man mal in "Mycobacterium Lehmann and Neumann 1896, genus" reinschauen. Solch alte Publikation sind immer lästig zu finden. --Bollisee 13:41, 3. Mär. 2009 (CET)
- Hallo Bollisee, kannst du etwas zu "Querwänden" innerhalb der Zellfäden / Myzeln von Mycobacterium sagen? (Sorry für die verspätete Reaktion, hatte die letzten Tage einiges am Hut) --Kogge 11:00, 8. Mär. 2009 (CET)
- Sorry, in dem Feld kenne ich mich leider nicht aus. --Bollisee 14:52, 17. Mär. 2009 (CET)
- Hallo Bollisee, kannst du etwas zu "Querwänden" innerhalb der Zellfäden / Myzeln von Mycobacterium sagen? (Sorry für die verspätete Reaktion, hatte die letzten Tage einiges am Hut) --Kogge 11:00, 8. Mär. 2009 (CET)
- Ok, dann nimm ich das zurück: Myxococcus für Schleimpilze, auch Bakterien, macht auch mehr Sinn. Dann sollte man mal in "Mycobacterium Lehmann and Neumann 1896, genus" reinschauen. Solch alte Publikation sind immer lästig zu finden. --Bollisee 13:41, 3. Mär. 2009 (CET)
- Schleim würde die Vorsilbe Myxo- (von μὐξα) bedeuten, Myco- kommt mMn von μὐκης und steht für Pilz. --Gleiberg 09:10, 2. Mär. 2009 (CET)
"Zellwände": Nachdem ich endlich auch mal genauer reinschauen konnte, habe ich hier in ein paar Punkten noch erheblichen Verbesserungsbedarf gefunden, der leider einige Auswirkungen hat. Die Gattung Mycobacterium zeichnet sich durch den besonderen Aufbau der Zellhülle aus. Das wirkt sich auf einige Teile des Artikels aus. (1) Die Bezeichung Zellwand für alles außerhalb der ("inneren") Zellmembran ist so falsch, nur die Schichten 3 und 4 in der Grafik "schematischer Wandaufbau können als Zellwand bezeichnet werden. (2) Die Definition für die Gramfärbung trifft nicht auf diese Gattung zu. Wir können hier nicht der Wissenschaft vorgreifen, sondern nur publizierte Ergebnisse wiedergeben. Ich möchte daher hier kurz erläutern, damit die Wortwahl im Artikel so erfolgen kann, dass man keine falschen Aussagen trifft: Ich schließe mich Phil Hugenholtz (JGI) an, der sagt, es gibt sicherlich mehr als nur grampositiv und gramnegativ. Ganz flapsig sprach er von "beispielsweise gramgelb" (nichtexistent). Ich würde die Gattung Mycobacterium als "nicht-gramfärbend" bezeichnen. Das hatte ich bereits in einer anderen Diskussion besprochen, ich weiß nur nicht mehr in welchem Artikel. Der Begriff nicht-gramfärbend ist ein bisschen weitergehend, kann aber nicht als falsch bezeichnet werden (Achtung phylogenetisch ist die Gattung per definitionem grampositiv, das sind zwei Sachen). (3) Die Mykolsäuren sind so etwas wie eine zweite Erfindung der äußeren Zellmembran. Natürlich kann man das nicht behaupten, solange es keinen wissenschaftlichen peer-reviewten Artikel gibt, den man zitieren kann. Ich hoffe, dass sich mit diesem Wissen der Artikel verbessern lässt, indem man fragwürdige Behauptungen aus Lehrbüchern (a) besser einschätzen kann und (b) Formulierungen findet, die keine Falschaussage machen.
- Zusammenfassung: Bakterien der Gattung Mycobacterium sind grampositiv, aber dennoch nicht gramfärbend. (Der Hintergrund gehört nicht in die Zusammenfassung.) Die Schicht mit Mykolsäuren rund um die Zellwand sollte als Besonderheit erwähnt werden
- Allgemeine Merkmale hier sollte bereits über Mykolsäuren gesprochen werden mit einem Verweis nach unten (ist unüblich, aber kaum anders zu machen)
- Zellwandaufbau: Der Abschnitt sollte in Zellhülle umbenannt werden, sonst ist der Titel oder das Thema falsch. Über die Dicke der Mykolsäureschicht gibt es widersprüchliche Angaben, zumindest sollte hier eine neuere Untersuchung mit Elektronencryotomographie (hoffentlich ist das Wort richtig), die dem Schema deutlich widerspricht. Das sollte erwähnt werden. Wer den Artikel braucht, schicke ein e-Mail.
- MOTT: Dieser Begriff ist eigentlich völliger Nonsens, wird aber häufig benutzt. ME sollte man den Begriff am Anfang erklären, aber nicht aktiv weiterverwenden.
Das Lemma Mykobakterien sollte weitergeleitet werden auf Mycobacterium. Im Wikiprojekt Wikipedia:WikiProjekt_Mikroorganismen wurde das bereits eingehend diskutiert, mittlerweile im Archiv: "Bakterien und Archaeen unterhalb der Domäne werden mit dem lateinischen Namen bezeichnet. Betrifft also Phylum/Stamm/Abteilung, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung und Art. Hintergrund ist die mittlerweile nicht exakte deutsche Bezeichung, die der wissenschaftlichen Bezeichung teilweise deutlich widerspricht. Ich hoffe mal, dass ich hiermit noch einige Anregungen für den Artikel geben konnte. --Bollisee 17:22, 17. Mär. 2009 (CET)
- Da gibt es wohl noch viel zu tun, allerdings muss ich mich aus privaten Gründen für die nächsten paar Wochen aus Wikipedia zurückziehen und werde somit hier auch (erst einmal) nix mehr tun können. Ich hoffe ihr nehmt mir das nicht allzu übel, ist auch blöd für mich selbst, hätte gern am Review und am Aus- und Umbau des Artikels mitgemacht. Aber ich denke ihr kriegt das auch ohne mich hin :) --Kogge 13:27, 24. Mär. 2009 (CET)
Skrofulose
In der englischen Wikipedia wird eigentlich eindeutig geschildert, dass die Skrofulose durch Mykobakterien verursacht wurde und neuerdings wieder verursacht wird z.B. als Lymphadenitis cervicalis bei AIDS-Erkrankten.Kann das von den Verantwortlichen beurteilt werden und evtl. berücksichtigt werden?--80.133.33.4 17:23, 9. Jul. 2011 (CEST)
Mycobacterium marinum und Aquaristik
Mycobacterium marinum verursacht bei Zierfischen die so genannte Fischtuberkulose, die in einigen nachgewiesenen Fällen den Menschen infiziert hat, der mit dem Aquariumwasser bzw. einem infizierten Fisch in Kontakt gekommen war. Quelle: Aquarium-borne Mycobacterium marinum granulomas. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7189291 Mycobacterium marinum infections in man. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2129405/ --79.251.127.249 20:38, 19. Nov. 2012 (CET)