Diskussion:Nationalsozialer Verein
der link
existiert nicht mehr--Onkel Karlchen 06:54, 28. Apr. 2009 (CEST)
Absatz Bezüge NSV - Nationalsozialismus
@Assayer: Ich hoffe, der von mir hinzugefügte Abschnitt hat nicht den Eindruck erweckt, dass ich die Theorie verbreiten wollte, der NSV sei ein mehr oder weniger direkter Vorläufer des NS. Das war er zweifellos nicht und ich denke, das machte der Artikel auch in meiner Version klar. Aber auch die bisher im Artikel stehende Aussage "Es besteht keinerlei Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus" greift zu kurz und ist nicht haltbar. Dass die Namensähnlichkeit rein zufällig ist, wird von verschiedener Seite bestritten. Laut Beyme ist Naumanns "national-soziale" Idee "vielfach in Beziehung zu Hitler gesetzt worden", wenngleich Beyme selbst diese Vergleiche aus mehreren Gründen unpassend findet, geht er doch auf sie ein (und widerlegt sie im Wesentlichen).
- Zu Werner Rust/Geflügelte Worte: Ich vermute, dass dein Bearbeitungskommentar "-NS-Propaganda ist nicht aussagekräftig" sich hierauf bezieht. Wie kommst du darauf, dass Rusts Bearbeitung der "Geflügelten Worte" NS-Propaganda war? Sicher hat die totalitäre NS-Ideologie alle möglichen Lebensbereiche beeinflusst, vielleicht auch etymologische Nachschlagewerke, aber das muss man im Einzelfall prüfen. Hier sehe ich keinen Anhaltspunkt dafür. Die Nazis haben sich nie auf Naumann und den NSV als Vorläufer berufen. Theodor Heuss' Naumann-Biographie durfte nur unter der Bedingung erscheinen, dass er nicht versuchen würde, Naumann und seine "national-sozialen" Ideen als Vorläufer von Hitler und dem NS darzustellen (was er freilich ohnehin nicht vorhatte). Cornelia Schmitz-Berning scheint Rusts These (als einen von mehreren Erklärungsansätzen für die Herkunft des Begriffs "NS") ernstzunehmen, sonst hätte sie wohl angemerkt, dass sie sie für unplausibel halte. Ich denke, dass meine Formulierung klarstellt, dass es sich nur um eine Vermutung und nicht um einen Fakt handelt. Zudem behauptet die Nennung als Namenspate auch noch lange keine ideologische Kontinuität. Falls das aus deiner Sicht nicht klar genug wird, können wir gerne an der Formulierung feilen, die vollständige Löschung halte ich aber nicht für gerechtfertigt.
- Zu Udo Leuschner: Private Websites und BoD sind als Belege kontraindiziert, das heißt es wird vermutet, dass sie in der Regel keine geeigneten Belege sind. Sie sind aber nicht ausnahmslos als Belege ausgeschlossen. Das ist eine Einzelfallprüfung, die ich hier vorgenommen habe. Leuschners Texte Zur Geschichte des deutschen Liberalismus werden in Jürgen Dittberners zweifellos seriösem Werk über die Geschichte der FDP als Literaturhinweis berücksichtigt und in weiteren seriösen Publikationen zitiert. Es ist also keine irrelevante Privatveröffentlichung, die von der Fachöffentlichkeit ignoriert würde, wie es private Websites oder BoD sonst sind.
- Karl Mayr war, wenn auch nur kurzfristig, doch ein relevantes Mitglied der frühen NSDAP, er wird – wie geschrieben – zuweilen als politischer "Geburtshelfer" Hitlers angesehen. Das macht seine Vorstellung, die NSDAP könnte in die Fußstapfen des NSV treten, bemerkenswert. Ich meine, die Formulierung macht klar, dass es nicht so gekommen ist (Konjunktiv II). Sonst können wir die Formulierung noch ändern, um es noch deutlicher zu machen. --Bujo (Diskussion) 14:29, 10. Sep. 2016 (CEST)
- Das Thema können wir gerne diskutieren, aber bitte auf der Grundlage von Fachliteratur. Wie schon an anderer Stelle angemerkt: Schmitz-Berning leistet keine Begriffs-, Diskurs- oder Ideengeschichte, sondern betreibt Lexikographie.(vgl. Rezension Klaus Bleeck) D.h. sie sammelt vor allem Zitate. Wenn unstrittig ist, dass sich die Nazis "nie auf Naumann" berufen hätten - was in dieser Ausschliesslichkeit natürlich nicht stimmt (z. B. Erwin Wiskemann, Stichwort: Mitteleuropakonzeption), von Versuchen, sich als Vorläufer des NS darzustellen (Gertrud Bäumer) und festzustellendem Einfluss (z.B. auf Gregor Strasser) mal ganz zu schweigen. Warum sollten dann die Geflügelten Worte in der Bearbeitung von Werner Rust zitiert werden? Welche Bedeutung kommt Werner Rust im nationalsozialistischen Ideologiediskurs einerseits oder in der begriffsgeschichtlichen Forschung andererseits zu? Ich denke: Keine, und keine seriöse Darstellung des Verhältnisses zwischen Naumann-Kreis und NS würde auf die Geflügelten Worte rekurrieren. Über die Schadenfreude der Schönerianer beim Scheitern der Nationalsozialen Partei 1903 schreibt Wladika. Von Namenspatenschaft ist in seiner Geschichte der österreichischen Proto-Nationalsozialisten keine Rede. Im NS wurden übrigens "in Übereinstimmung mit den kulturpolitischen Richtlinien der Gegenwart" in den Geflügelte Worte Aussprüche "nichtarischer Schriftsteller" "ausgeschaltet" (Ausnahme: Heine) und dafür Schlagwörter und "Sentenzen" von Nationalsozialisten hinzugefügt. (Wolfgang Mieder: Deutsche Sprichwörter, 1983, S. 192)
- Durch die einmalige Referenzierung Leuschners durch Dittberner in einer Fußnote sehe ich ihn nicht so im Forschungsdiskurs zum Nationalsozialen Verein etabliert, dass wir ihn hier nennen sollten oder gar müßten. Da gibt es doch noch reichlich mehr Literatur, die mehr Resonanz gefunden hat. Denn WP:BLG verlangt auch, die Literatur im Forschungsdiskurs zu verorten.
- Karl Mayr wird nicht aufgrund seiner politischen Überlegungen als politischer "Geburtshelfer" Hitlers angesehen, sondern weil er Hitler als Redner für Schulungen beschäftigt und mit verschiedenen Leuten der damaligen Münchner Szene bekannt gemacht hat, z. B. Röhm. Eine Führungsfigur der frühen NSDAP war Mayr nicht. Mir scheint, bei den Ergänzungen handelt es sich um Zufallsfunde und nicht um das Ergebnis systematischer Auswertung der Literatur zum Nationalsozialen Verein und sein Verhältnis zum NS. --Assayer (Diskussion) 19:19, 11. Sep. 2016 (CEST)