Diskussion:Nichtwähler/Archiv
Stimmenthaltung
What is the difference between Stimmenthaltung and Nichtwähler. I'm asking because of interwiki reasons. Carsrac 19:46, 22. Aug. 2008 (CEST)
- Stimmenthaltung refers to representatives casting neither a "Yes" nor a "No" e.g. in a parliammentary decision; Nichtwähler refers to citizens not voting in general elections. --Roentgenium111 22:59, 9. Aug. 2009 (CEST)
Partei der Nichtwähler (89)
Hat jemand Infos über die Partei der Nichtwähler? Laut Bundeswahlleiter 1998 an der Bundestagswahl mit 0,014 % teilgenommen.. laza 14:18, 15. Nov. 2008 (CET)
- Nö, aber es gibt den Artikel Partei der Nichtwähler (Partei)----Zaphiro Ansprache? 03:04, 20. Jan. 2009 (CET)
- Wohl nicht mehr... Gruss laza 18:16, 4. Okt. 2009 (CEST)
Konjunkturelle Nichtwähler
Zu denen gehörte ich diesen Wahlsonntag in Hessen, aber mir fehlt der Glaube, dass das so stimmt. Hier wird über Wechselwähler geschrieben, aber ich bin fest überzeugt, dass Stammwähler bei Enttäuschung über ihre Partei etc temporär nicht zur Wahl gehen. Hier wird das nicht beschrieben, aber es ist wohl mit Sicherheit die Mehrheit (PS: nicht Missverstehen, bin kein frustrierter SPD-(Stamm)-Wähler ;-)----Zaphiro Ansprache? 02:58, 20. Jan. 2009 (CET)
- PS: Die Einteilung ist unbelegt, hier wird sie zudem anders dargestellt "Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin unterscheidet vier Typen von Nichtwählern. Es gebe die Desinteressierten, die rational Abwägenden, die Protestwähler und "technischen" Nichtwähler"----Zaphiro Ansprache? 10:59, 20. Jan. 2009 (CET)
- Das wurde inzwischen im Artikel eingearbeitet. --Udo 09:33, 26. Apr. 2010 (CEST)
Abschnitt "Wirkung der Nichtwahl" ist Quark
Der Abschnitt "Wikrung der Nichtwahl", vor allem die beiden ausgewählten Beispiel sind Quark, da tendenziös. Sie sind aus der parteiischen Perspektive größerer Parteien ausgesucht und so verfasst und haben eine Klangfärbung, die die Leserin oder den Leser von angeblich schlechten Folgen der Nichtwahl zu überzeugen im Endergebnis davon abzubringen versucht. Das ist nicht Aufgabe einer Enzyklopädie.
Die Behauptung, Nichtwähler verhälfen durch Verkleinerung der Bezugsgröße "Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen" großen Parteien unter Umständen zur absoulten Mehrheit oder kleinen Parteien unter Umständen zur Überspringen der Fünfprozenthürde ist außerdem eine Unterstellung. Wer sagt denn zum Beispiel, dass die Nichtwähler nicht Protestwähler sind, die genau von derjenigen Partei abspringen, die die absoulte Mehrheit oder die Fünfprozenthürde erreichen könnte? In diesem Fall
Vor allem der letzte Satz des Abschnitts "Wären die Stimmenthaltungen gleichmäßig auf alle Parteien verteilt, würden die Nichtwähler im Grunde alle gewählten Parteien unterstützen, vielleicht sogar den künftigen Sieger, den sie eigentlich gar nicht wollten." deutet daraufhin, dass der Verfasser ja eigentlich viel besser als der Nichtwähler weiß, warum dieser nichtwählt, was er will und was er nicht will. Ich finde das eine ziemlich paternalistische Sichtweise im ganzen Abschnitt.--CedricBLN 15:47, 31. Jul. 2011 (CEST)
- Zunächst mal hallo!
- Über den letzten Satz kann man natürlich streiten. Es wäre kein Verlust, den kritisierten Satz "Wären die Stimmenthaltungen gleichmäßig auf alle Parteien verteilt, würden die Nichtwähler im Grunde alle gewählten Parteien unterstützen, vielleicht sogar den künftigen Sieger, den sie eigentlich gar nicht wollten." zu löschen.
- Dagegen sind die angeführten Beispiele völlig korrekt und entsprechen durchaus realen Gegebenheiten. Die von dir kritisierte Verletzung der Neutralität sehe ich nicht. Das ist kein Aufruf, Wählen zu gehen, sondern eine mathematische Betrachtung der möglichen Wirkungen. Vielleicht könnte man noch ein drittes Beispiel einfügen, das die Unwirksamkeit der Nichtwahl beleuchtet.
- --Udo 17:41, 31. Jul. 2011 (CEST)
Wieso leitet Protestwahl hierher?
Mit dem Typus des Protestwählers bei Niedermayer ist in dem Kontext doch wohl der Protestnichtwähler gemeint? Während üblicherweise unter Protestwähler solche Wähler gemeint sind, die z.B. die NPD wählen, um den etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen. Da scheint mir etwas nicht richtig begriffen worden zu sein. Stullkowski 23:36, 1. Dez. 2011 (CET)
- Das finde ich auch sehr seltsam.--Udo 21:41, 2. Dez. 2011 (CET)
Verschiedenes
Ferner zählen zu den grundsätzlichen Nichtwählern all jene, die aus mangelndem politischen Interesse und großer Distanz gegenüber politischen Institutionen nie ihre Stimme abgeben. Viele von ihnen gelten als sozial schlecht integriert, oft verbunden mit niedrigem Berufsstatus und Bildungsgrad.
gibt es für diese aussage belege? klingt mir zu allgemein. Linum 12:41, 18. Sep 2005 (CEST)
- Hinweise auf Autoren mit Beleg sind inzwischen jede Menge vorhanden.--Udo (Diskussion) 14:57, 1. Jun. 2014 (CEST)
Weblinks ich-gehe-nicht-hin.de Derzeit inaktiv. Stand 14.08.07. Bei Funktion Hinweis löschen. Danke.
- Dieser Link ist nicht mehr im Artikel.
Nichtwähler bei Kammerwahlen
Beispiel für extrem hohe Raten von Nichtwählern: Die Gruppe der Nichtwähler bei Wahlen zur Vollversammlungen der Kammern ist konstant hoch und liegt in der Regel bei mindestens 80% bis über 90%. Wahlen von Wirtschaftskammern betreffen nicht alle Bürger, jedoch alle Gewerbetreibenden (mehrere Millionen), aber auch Handwerker, Ärzte, Anwälte, Apotheker usw. http://www.kammerwatch.de/haarstraeubend/wahlbeteiligungen-vollversammlung/ http://www.ihk-kassel.de/solva_docs/wahlergebnis.pdf Leider fehlt es mir an Erfahrung in Wikipedia, um den Beitrag entsprechend zu erweitern. Wie kann man die Information ergänzen? --Ihkalo 15:33, 12. Jul. 2009 (CEST) Hallo, möchte jemand etwas zu dem Beispiel sagen? Wenn nicht formuliere ich es aus und füge es unten als Beispiel ein. Gruß --Ihkalo 15:37, 19. Jul. 2009 (CEST)
- Scheint auch erledigt zu sein.--Udo (Diskussion) 14:57, 1. Jun. 2014 (CEST)
Typen von Nichtwählern
Wer hat diese Typologie aufgestellt? --qwqch 11:59, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Das ist eine eine Pseudowissenschaft. Nichtwähler ist man, weil man die Wahl als sinnlos betrachtet. Beispielsweise weil man meint, nur die beliebig auswechselbaren Vollstrecker und nicht die tatsächlich Machthabenden wählen zu können. Oder weil man aus anderen Gründen die politische Effektivität des parlamentarischen Majoritätssystems bezweifelt. Der Rest des Beitrages ist Glaskugelei. --Potator Ethaniel (Diskussion) 22:40, 25. Aug. 2013 (CEST)
- Die Typologie ist inzwischen mit Autoren belegt. Kann man das als erledigt betrachten?--Udo (Diskussion) 14:57, 1. Jun. 2014 (CEST)
- Ja, kann man, danke. --93.135.185.71 02:28, 21. Jul. 2014 (CEST)
Unfreiwillige Nichtwähler
Und was ist mit denjenigen, die gerne wählen würden, wenn sie denn dürften (z.B. Migranten)? -- Nichtich 22:49, 24. Jan. 2008 (CET)
Dazu müßten dann ja auch zum Teil Erstwähler zählen, welche nicht wissen daß sie wählen dürfen. Schon erschreckend ist, das sind für die diesjährige Bundestagswahl in D bis jetzt über die Hälfte Unwissende in dieser Gruppe.--Udo62 (Diskussion) 06:13, 26. Aug. 2013 (CEST)
Mal abgesehen von denen, die wählen wollten und durften, aber keine Wahlunterlagen erhalten haben. Oder bei denen die Briefwahlstimme verlorengegangen ist. --93.135.185.71 02:32, 21. Jul. 2014 (CEST)
Bedeutung
Vielleicht sollte man herausheben, dass man mit dem Nichtwählen zwar seine Unzufriedenheit ausdrückt, die Konsequenz aber ist, dass man eigentlich den Simmenstärksten unterstützt, denn theoretisch hätte eine Stimme für jeden anderen Kandidaten das Ergebnis verändern können. Anders gesagt zeigt man sich mit dem Wahlausgang (klarerweise ohne dessen vorherige Kenntnis) zufrieden. Letztlich bezweckt Nichtwählen also nicht, dass die Unzufriedenheit ausgedrückt wird, sondern vielmehr dass man mit alle Kandidaten/Parteien zufrieden ist. -- Paradeiser 15:41, 25. Apr. 2010 (CEST)
- Ja, das sehe ich ähnlich. Allerdings unterstützt man mit Nichtwählen besonders die kleinen Parteien, nicht nur die großen! --Udo 09:31, 26. Apr. 2010 (CEST)
Neuer Abschnitt dazu: Nichtwähler#Wirkung_der_Nichtwahl --Udo 10:12, 26. Apr. 2010 (CEST)
- Super, dass es jetzt einen Abschnitt dafür gibt. Ich sehe es so, dass man mit dem Nichtwählen immer indirekt den Gewinner unterstützt (den man ja im vorhinein nicht kennt). Das ergibt sich vereinfacht daraus, dass man ja seine Stimme allen Pareien indirekt im gleichen Verhältnis gibt und somit am meisten der die die Wahl gewonnen hat. Anhand eines Extrembeispiels kann man erkennen, dass das so ist: Angenommen von allen Wahlberechtigten macht nur einer von seinem Wahlrecht gebrauch, dann hat die Partei gewonnen, die der eine gewählt hat und alle anderen haben ihn dabei durch ihre Nichtwahl unterstüzt.
- Die meisten Nichtwähler sind aber mit der Situation unzufrieden und bezwecken damit aber keine Veränderung. Dein Beispiel geht von der Situation aus, dass der Nichtwähleranteil bei einer Kleinpartei auch relativ kleiner ist - das kann so sein, muss aber nicht. --Paradeiser 20:17, 27. Apr. 2010 (CEST)
- Ich habe noch ein zweites Beispiel eingefügt. Gruß --Udo 14:58, 28. Apr. 2010 (CEST)
Eine "Wirkung der Nichtwahl" geht aus dem Abschnitt und Beispielen keineswegs hervor, schade. Es wird lediglich unterstellt, dass Nichtwähler grundsätzlich keine kleinen Parteien wählen. Ebenso könnte man sagen, dass der Wähler jetzt anstatt Partei A und B nun eine Partei C wählt. Dabei verliert Partei B mehr Stimmen als A. Die Partei C Wähler sind jetzt Schuld daran, dass Partei A nun die absolute Mehrheit hat und Partei B nicht mehr über die 5 % Hürde schafft. Man kann nicht wissen wie die Nichtwähler gewählt hätten und somit auch keine Schlüsse auf den Wahlausgang folgern. Die Wirkung ist eine Andere. Die Legitimation ( somit auch die Rückendeckung ) der gewinnenden Partei durch die Bevölkerung ist einfach geringer bei den Dingen, die sie durchsetzten möchte. Somit muss diese mehr Überzeugungsarbeit als sonst für ihre (größeren) Vorhaben leisten, die nicht der Bevölkerungsmehrheit entsprechen. Was durchaus auch eine positive Wirkung mit sich bringt. Auch in einer Demokratie. (nicht signierter Beitrag von 148.188.1.60 (Diskussion) 09:53, 20. Sep. 2013 (CEST))
- Bei der Wirkung der Nichtwahl muss man zwischen einer statischen Betrachtung und einer vergleichenden Betrachtung unterscheiden. Bei einer statischen Betrachtung hat die Nichtwahl in der Tat keine nachweisbare Wirkung, weil man ja tatsächlich nicht weiß, was der Nichtwähler denkt. Bei einer vergleichenden Betrachtung gegenüber der letzten Wahl kann man aber sehr wohl feststellen, was die von einer Partei ins Lager der Nichtwähler abgewanderten Wahlberechtigten bewirkten. Das läst sich mathematisch exakt berechnen. So bewirkten beispielsweise bei der LTW in Bayern 2003 die im Vergleich zu 1998 abgewanderten Nichtwähler, dass die CSU trotz absoluter Stimmenverluste eine Zweidrittelmehrheit erreichte! Beispiel Baden-Württemberg: Von 2006 nach 2011 bewirkten die aus dem Nichtwählerlager zurückgekehrten Nichtwähler, dass die Grünen zweitstärkste Fraktion wurde. Natürlich kann die Wirkung auch gleich Null sein, wie beispielsweise in Hessen von 1987 nach 1991, wo alle Parteien relativ gleichmäßig betroffen waren. Aktuell (2009 zu 2013) ging die Zahl der Nichtwähler in Hessen drastisch zurück, wovon CDU, SPD und Sonstige profitierten, aber die FDP zusätzlich zu ihren Stimmverlusten Probleme bekam, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen, weil die Bezugsbasis nun höher lag.--Udo (Diskussion) 19:15, 24. Sep. 2013 (CEST)
Vielen Dank für die Beispiele! --93.135.185.71 02:34, 21. Jul. 2014 (CEST)
- @Udo Man kann zwar nachrechnen, welche Auswirkungen auf das Ergebnis die Zunahme der Nichtwähler hat, was sie also bewirkten, aber ihnen zu unterstellen, daß sie genau das auch bewirken wollen, ist eine unzulässige Unterstellung.
- Von "bewirken wollen" steht auch gar nichts im Artikel, oder? Gruß--Udo (Diskussion) 07:35, 27. Okt. 2014 (CET)
- Neben "zu böd zum Zettel ausfüllen"/"desinteressiert", "saturiert", und "unzufrieden mit der eigenen Partei" gibt es auch eine Gruppe, die die "Wahl des kleineren Übels" überhaupt, für ungeeignet hält, ihre Interessen angemessen berücksichtigt zu finden; und über die auch nur zu reden, schon als Sakrileg angesehen wird. Es gibt Menschen, die nach dem x-ten Versuch, mit der Wahl einer anderen Partei eine bessere Vertretung ihrer Interessen zu finden, zu dem Schluß gekommen sind, daß das Prinzip an sich, anderen - ohne Veto-Recht - die Entscheidungen über das eigene Leben zu überlassen, nicht taugt; und die deshalb dem Prinzip der Überlassung der Entscheidungsgewalt an andere ihre Zustimmung entziehen. Nun sind Demokraten aber nicht so tolerant, diese Menschen dann sich auf ihre eigene, sebstgewählte Art um ihre Interessen kümmern zu lassen, sondern sie verlangen, daß sich diese Menschen weiterhin einer gewählten, oder nicht gewählten Fremdbestimmung durch Parteien unterwerfen. Wohlgemerkt verlangen diese Menschen ihrerseits nicht von den Demokraten, deren System aufzugeben, wenn die damit zufrieden sind, sondern nur daß sie selber auch selbst darüber bestimmen dürfen, wie sie ihr Zusammenleben organisieren. Nach Tocqueville also eine "Diktatur der Mehrheit".
- Und diese Gruppe, die das Fremdbestimmungs-System als ganzes ablehnt, die taucht hier nicht auf. --92.225.37.107 20:03, 26. Okt. 2014 (CET)
"Wirkung" oder Wertung der Nichtwahl?
Mein Edit wurde mit folgender Begründung revertiert:
- (Auch ein Unterlassen kann Wirkung entfalten, das Weglassen einer physikalischen Kraft bewirkt z.B. ein Zurückrollen; der Begriff Wertung ist sprachlich hier nicht ganz passend.)
Das Zurückrollen geschieht bereits dann, wenn eine physikalische Bremskraft zuvor nicht weggelassen, sondern einfach gar nicht vorhanden ist. Der Zusammenhang zwischen dem von Udo.Brechtel genannten Weglassen und dem Zurückrollen ist daher kein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. Ich zitiere einmal ausnahmsweise aus einer jurstischen Quelle:
- Ob ein Unterlassen wie ein aktives Tun für einen Erfolg im strengsten Sinne kausal werden kann, ist seit jeher ungeklärt. Überwiegend (Kaufmann FS-Schmidt 1. Aufl. 1962 S. 214) wird dies abgelehnt, da Kausalität als Seinskategorie eine tatsächliche Energiequelle erfordert, die fähig ist, einen Kraftaufwand zu erbringen. Hieran fehlt es aber gerade beim Unterlassen. [...]
93.192.172.125 01:29, 27. Mai 2014 (CEST)
Ich finde, wir sollten hier weniger physikalisch und/oder philosophisch argumentieren. Der Begriff "Wirkung" ist eindeutig passender; "Wertung" geht zu sehr in Richtung Bewertung, Beurteilung, Qualität, und das ist für Nicht-Stimmen nicht angemessen. --Johannes44 (Diskussion) 06:35, 27. Mai 2014 (CEST)
Danke, Johannes44. Die Wirkung wird im Vergleich zur letzten Wahl definiert. Man kann beobachten, dass ein Fernbleiben der Nichtwähler von der Wahlurne dazu führt, dass sich im Vergleich zur letzten Wahl Mehrheitsverhältnisse ändern. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die LTW Bayern von 2003: Ein sprunghafter Anstieg der Nichtwähler im vergleich zu 1998 bewirkte eine Zweidrittelmehrheit der Sitze für die CSU, obwohl diese absolut Stimmen verlor. Ein weiteres Beispiel ist die Bundestagswahl 2009. Hier bewirkte ein drastischer Anstieg der Nichtwähler überproportionale Zuwächse für die "kleinen" Parteien FDP, Linke und Grüne. Die absoluten Verluste der "großen" Parteien CDU/CSU und SPD wurden durch die niedrigere Zahl gültiger Stimmen abgemildert. Interessant ist auch der Anstieg von 1983 bis 1990. Die Nichtwähler bewirken also etwas im Vergleich zur letzten Wahl, wenn sie nicht wählen gehen.--Udo (Diskussion) 07:50, 27. Mai 2014 (CEST)
- @Johannes44: Wirkung trägt in der Abschnittsüberschrift und im Artikel nicht eine spezifisch "physikalische oder philosophische" (was immer das für eine Kritik sein soll), sondern so wie unter Wirkung beschrieben die übliche Bedeutung:
- Wirkung [...] steht: in der Wissenschaftstheorie für das Ergebnis einer Ursache, siehe Kausalität –
- @Udo: Ich habe mir den Abschnitt noch einmal durchgelesen. Der handelt gar ja nicht von den Nichtwählern, sondern vom Aggregat der Nichtwähler, dem Nichwähleranteil. Der soll anscheinend als kausales Agens verstanden werden. Das ist natürlich eine Themenverschiebung zum Lemma. Dass das Aggregat verschieden von den Individuen ist sieht man an folgenden Beispielen:
- Doch, das gehört natürlich zum Lemma. Bitte keine Haarspalterei.--Udo (Diskussion) 15:23, 27. Mai 2014 (CEST)
- a) der aktuelle Fall des Herrn d.L.: Hätte er gesetzeskonform nur für Italien gewählt, wäre er gleichzeitig als deutscher Nichtwähler gezählt worden, obwohl er keiner gewesen wäre.
- Das ist ein Einzelfall und lenkt jetzt nur vom Thema ab.--Udo (Diskussion) 15:23, 27. Mai 2014 (CEST)
- b) Änderungen an der Mächtigkeit des Nichtwähleraggregats können sich schon allein durch Bestandsänderungen von Wählern ergeben, ohne dass der einzelne Wahlberechtigte vom Wähler zum Nichtwähler oder umgekehrt geworden ist.
- Das heißt ja nur, dass es außer den Nichtwählern auch noch andere Ursachen gibt. Das ist klar. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Nichtwähler (auch) eine kausale Wirkung ausüben.--Udo (Diskussion) 15:23, 27. Mai 2014 (CEST)
- weiter schreibst du
- 'Man kann beobachten, dass ein Fernbleiben der Nichtwähler von der Wahlurne dazu führt, dass sich im Vergleich zur letzten Wahl Mehrheitsverhältnisse ändern.'
- Das halte ich für unzutreffend.
- Ja, die Formulierung wäre so besser gewesen: 'Man kann beobachten, dass ein Fernbleiben der Nichtwähler von der Wahlurne dazu führt, dass sich in bestimmten Fällen im Vergleich zur letzten Wahl Mehrheitsverhältnisse ändern.' Das war aber jetzt nur ein Diskussionsbeitrag und steht so nicht im Artikel.--Udo (Diskussion) 15:23, 27. Mai 2014 (CEST)
- Was man beobachten kann, ist, dass eine Änderung der Mächtigkeit des Nichtwähleraggregats mit einer Änderung der Mehrheitsverhältnisse einhergeht. Für die Feststellung der Kausalität ("dass es dazu führt") müsste die Bedingung erfüllt sein, dass diese Änderung der Mehrheitsverhältnisse nicht ohne die Änderung der Mächtigkeit des Nichtwähleraggregats eingetreten wäre. Und da stellt sich die Frage, was das bedeutet bzw. ob das überhaupt etwas bedeutet. Schließlich sind Wahlen einmalige nicht reproduzierbare Ereignisse. 93.192.160.128 09:52, 27. Mai 2014 (CEST)
- Mit "Mächtigkeit des Nichtwähleraggregats" ist offenbar die (Teil-)Anzahl der Nichtwähler gemeint. Mit "Agens" meinst du offenbar eine kausale Abhängigkeit. Es wäre nett, wenn du deine Ausdruckweise so wählen würdest, dass es allgemeinverständlich bleibt. Das nur nebenbei.
- Ich stelle Folgendes fest:
- Meine oben genannten empirischen Beispiele hast du vollständig ignoriert. Diese zeigen aber ganz klar, dass sich ändernde Nichtwähleranteile in bestimmten Fällen eine kausale Wirkung ausüben. Die Ursächlichkeit der Änderung von Nichtwähleranteilen tritt hier deutlich hervor.
- Ebenfalls vollständig ignoriert hast du meine Bedingungsaussage, dass es um die Veränderung zwischen zwei Wahlen geht.
- Im Artikel sind 3 Beispiele genannt, die sich auf bestimmte Bedingungen beziehen. Diese Beispiele zeigen ebenfalls ganz klar, dass sich ändernde Nichtwähleranteile in diesen Fällen eine kausale Wirkung entfalten.
- Es stimmt, dass in bestimmten Fällen, wenn die Änderungen der Nichtwähleranteile sich auf die Parteien gleichmäßig verteilen, keine Wirkung auftritt. Auch das ist im Artikel so beschrieben. Übrigens trifft das auch auf aktive Wähler zu, wenn sich die Stimmenanteile bei allen Parteien gleichmäßig erhöhen. Daraus würdest du aber nicht folgern, dass die aktive Stimmabgabe keine Wirkung hätte. Selbstverständlich gilt das Gleiche für die Stimmenthaltung, die eben umgekehrt wirkt.
- Ich weiß also gar nicht, was du eigentlich willst. Nach deinen Änderungen steht folgender Satz im Artikel, den ich etwas merkwürdig empfinde:
- "Verlieren jedoch alle prozentual gleich viel, so ist die Wertung der Nichtwahl gleich Null." Wie wäre es mit der Formulierung:
- "Verlieren jedoch alle prozentual gleich viel, so ist die Auswirkung der Nichtwähleranteile gleich Null."
- Als Absatzüberschrift schlage ich zur Verdeutlichung vor:
- "==Mögliche Wirkung von Nichtwähleranteilen=="
- Beste Grüße --Udo (Diskussion) 15:23, 27. Mai 2014 (CEST)
- Hallo Udo,
- ich formuliere mit anderen/eigenen Worten, um dir die Möglichkeit zu geben, zu prüfen, ob meine Kritik auf einem Verständnisfehler meinerseits beruht. Mit Agens meine ich das was (potenziell) wirkt. Etwas vorab: Eine "kausale Wirkung" ist ein Pleonasmus.
- Nun zu deinen Feststellungen:
- An deinen Beispielen (alle mit Anstieg des Nichtwähleranteils) ist nur die Beobachtung empirisch, dass eine von dir willkürlich
- ANM.: Nein, diese Beispiele sind nicht willkürlich, sondern kommen in dieser Form in der Realität vor.--Udo (Diskussion) 07:52, 30. Mai 2014 (CEST)
- ausgewählte Doppeldifferenz (Differenz zwischen den relativen Differenzen aus Anzahlen der Wahlberechtigten abzüglich den Anzahlen der abgegebenen Stimmen) mit einer bestimten Änderung der Mehrheitsverhältnisse einhergeht (koinzidiert). Damit man hier von einer Wirkung oder Kausalität sprechen kann, muss die Kausalitätsbedingung erfüllt sein. Diese kann man nicht beobachten, weil es sich um eine gedankliche "Veranstaltung" handelt. Um die Kausalitätsbedingung zu prüfen, stellt man die folgende Frage: Wäre ohne die potenzielle Ursache die Wirkung nicht denkbar? Im konkreten Fall hieße das: Wäre ohne die Änderung des relativen Nichtwähleranteils (potenzielle Ursache) die Mehrheitsänderung nicht denkbar. Und das würde ich dich bitten, doch einmal vorzumachen, wie diese Überlegung geht.
- ANW.: Das werde ich zeigen.--Udo (Diskussion) 07:52, 30. Mai 2014 (CEST)
- An deinen Beispielen (alle mit Anstieg des Nichtwähleranteils) ist nur die Beobachtung empirisch, dass eine von dir willkürlich
Nach meinem Dafürhalten heißt "ohne die Änderung des relativen Nichtwähleranteils" gerade, dass man sich nicht etwas weg-, sondern etwas hinzudenken muss: Man man sich hinzudenken, dass eine nur der Größe nach aber von ihrer Zusammensetzung her unbestimmte Zahl von Wählern, die in Wirklichkeit nicht gewählt haben, gedanklich gewählt hätten. Und wenn ich das tue, dann kann ich mir problemlos den Fall denken, dass diese Nichtwähler genau so wählen würden, wie der Durchschnitt. Das heißt: Die Kausalitätsbedingung ist nicht erfüllt. Es liegt keine Wirkung vor.
- Du fragst
- Ich weiß also gar nicht, was du eigentlich willst.
- Das ist ganz einfach: Ich möchte nicht, dass von Wirkungen oder Auswirkungen gesprochen wird, wo keine sind.
93.192.151.163 17:12, 27. Mai 2014 (CEST)
- Ich werde noch ausführlich antworten. Kleine Zwischenfrage: Bestreitest du auch eine Wirkung auf das Wahlergebnis, wenn eine Wählergruppe von der A-Partei zur B-Partei wechselt? Ist es dann etwa nicht so, dass diese Wählergruppe die B-Partei stärkt und die A-Partei schwächt?
- --Udo (Diskussion) 09:17, 29. Mai 2014 (CEST)
Hallo Udo,
bei meinem Einwand geht es darum, dass Nichtwählen nicht als Ursache bezeichnet werden kann, weil die Kausalitätsbedingung nicht erfüllt ist. Bei deiner Zwischenfrage habe ich ein Problem mit dem Begriff der Wählergruppe: Wenn aus der Gesamtheit derjenigen, die bei der Europawahl 2009 die A-Partei gewählt haben, bei der Europawahl 2014 einer nicht mehr lebt, ist das dann noch dieselbe Wählergruppe? 93.192.157.30 20:55, 29. Mai 2014 (CEST)
Noch eine Überlegung: Hat es die Wählergruppe zur Zeit der Europawahl 2009 schon gegeben? Hat 2009 schon festgestanden, dass die Wählergruppe fünf Jahre später B wählen wird? Was will ich damit sagen? Ich will damit sagen, dass es sich bei dem, was du hier als potenziell wirkmächtigen Akteur suggerieren möchtest, nicht um eine reale Entität handelt. Wenn ich mich entschließe heute Abend einen Wein zu trinken und mich morgend Abend entschließen sollte, ein Bier zu trinken, dann würdest du mich – allerdings erst morgen – zu einer Wechseltrinkergruppe hinzuschlagen. Diese Gruppe gibt es aber heute noch gar nicht, ihr geht jede Realität ab und die Argumentation mit einer Wechseltrinkergruppe kann der Weinindustrie nicht erklären, warum mehr Bier getrunken wird, und sie kann ihr auch nicht aufzeiegen, was zu tun wäre, damit wieder mehr Wein getrunken wird. 93.192.157.30 21:10, 29. Mai 2014 (CEST)
- Du bist ein Freund der Haarspalterei. Der Begriff "Wirkung" hat viele Ausprägungen. Man spricht z.B. auch vom "Wirkungsgrad", von "Wirkleistung" im Gegensatz zur "Blindleistung", man spricht auch von "bruttowirksam", oder von "Wirklichkeit". Es geht nicht darum, ob die Wählergruppe aus konkreten Personen besteht, sondern es geht um eine Zahl von Wählern, die sich ändert. Wenn die SPD 100 Stimmen verliert (egal welche Personen das genau sind) und die Piraten 100 Stimmen hinzugewinnen, dann geht von diesen 100 Stimmen eine Wirkung aus. Der Begriff "Wirkung" ist hier weiter gefasst, als du es hier suggerieren möchtest.
- Ein mathematische Funktion f beschreibt die Abhängigkeit eines Wertes der Zielmenge von der Definitionsmenge:
- Man sagt, der Ausdruck (Term) ist abhängig von . Also kann man umgekehrt formulieren, die Änderung der Variablen bewirkt eine Änderung des Terms. Das ist sprachlich und logisch einwandfrei.
- --Udo (Diskussion) 07:52, 30. Mai 2014 (CEST)
Hallo Udo,
ich bin kein Haarspalter, aber ich lege die Dinge auf die Goldwaage, weil ich in der Wikipedia keine Prosa lesen möchte, die nur unter der Prämisse gilt, dass man fünfte gerade sein lassen muss. Du schreibst:
- Es geht nicht darum, ob die Wählergruppe aus konkreten Personen besteht, sondern es geht um eine Zahl von Wählern, die sich ändert.
Zahlen sind Äquivalenzklassen von Mächtigkeiten. Von Zahlen geht keine Wirkung aus und Zahlen ändern sich auch nicht, sie sind fest in Raum und Zeit. Die Drei (3) bleibt auch morgen noch drei. Auch drei Wähler sind bei der nächsten Europawahl noch drei Wähler. Weiter in deinem Text:
- Wenn die SPD 100 Stimmen verliert (egal welche Personen das genau sind) und die Piraten 100 Stimmen hinzugewinnen, dann geht von diesen 100 Stimmen eine Wirkung aus.
Was hat das mit den Nichtwählern zu tun?
- BITTE: Würdest du bitte einfach mal nur meine Frage beantworten: Wenn 100 Stimmen von der Partei A zur Partei B wechseln, wirkt dies dann auf das Wahlergebnis ein oder nicht?--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Im Raum steht die Behauptung, dass von Nichtwählern eine Wirkung ausginge, was ich bestreite. Es ist ja nicht nachvollziehbar, warum diese Wirkung sich gerade und nur dann entfalten soll, wenn es mehrere Wahlen einer Art gibt, zwischen welchen dann Betrachtungen von Ergebnisdifferenzen vorgenommen werden. Solche Betrachtungen sind für die ersten Wahlen ihrer jeweiligen Art (z. B. die Europawahl 1979) nicht möglich, es gab aber auch bei dieser Wahl Nichtwähler. Hatten die dort keine Wirkung? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, welche?
- ANM: Ja, auch bei der ersten Wahl gab es Nichtwähler. Hätten sie gewählt, so hätte dies selbstverständlich eine Wirkung gehabt. Und sei es nur die Erhöhung der Wahlbeteiligung. Es ist auch möglich, dass sie eine Änderung des Wahlergebnisses bewirkt hätten. Aber sie wirken, auch wenn die real existierende Wirkung von anderen Wirkungen neutralisiert werden könnte. Die Wirkung an sich ist dennoch real.--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
- Der Begriff "Wirkung" ist hier weiter gefasst, als du es hier suggerieren möchtest.
Wo kann ich den nachlesen? Hast du eine Quelle, die den Begriff definiert?
- ANM: Einfach mal selbst denken!--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
- Ein mathematische Funktion f beschreibt die Abhängigkeit eines Wertes der Zielmenge von der Definitionsmenge:
Das entspricht nicht der üblichen Definition von Funktion wie wir sie im gleichnamigen Artikel finden:
- In der Mathematik ist eine Funktion oder Abbildung eine Beziehung (Relation) zwischen zwei Mengen, die jedem Element der einen Menge (Funktionsargument, unabhängige Variable, x-Wert) genau ein Element der anderen Menge (Funktionswert, abhängige Variable, y-Wert) zuordnet. Der Funktionsbegriff wird in der Literatur unterschiedlich definiert, jedoch geht man generell von der Vorstellung aus, dass Funktionen mathematischen Objekten mathematische Objekte zuordnen, zum Beispiel jeder reellen Zahl deren Quadrat.
- ANM: Dann lies mal weiter unten, da steht: "Die „physikalische“ Sprechweise stammt von dem Vorgehen, zunächst zwei veränderlichen Größen (der physikalischen Realität) Symbole, nämlich die Variablen x und y, zuzuordnen und danach deren Abhängigkeit festzustellen. Steht beispielsweise y für die Raumtemperatur und x für die Zeit, so wird man feststellen können, dass sich die Raumtemperatur in Abhängigkeit von der Zeit ändert und somit „die Raumtemperatur eine Funktion der Zeit ist“ oder stellvertretend „y eine Funktion von x ist.“"--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Diese Relation ist die Funktion, während die Funktion bei dir nur eine Abhängigkeit "beschreibt".
- ANM: Genau, eine Funktion beschreibt eine Abhängigkeit!--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Hinzukommt, dass deiner Formulierung eine "Abhängigkeit eines Wertes der Zielmenge von der Definitionsmenge" behauptet, die es überhaupt nicht gibt. Mit ist 4 nicht "abhängig" von 2, das ergibt überhaupt keinen Sinn.
- ANM: Doch, das ergibt einen Sinn: Für x = 2 und x_0 = 0 ist der Wert des Termes = 4. Für x = 1 wäre er 1; für x = 0 wäre er 0 und für x = -1 wäre er 1 usw. Du siehst, der Wert des Terms ist abhängig von x.
- Man sagt, der Ausdruck (Term) (x - x_0)^2 ist abhängig von x.
Das ist eine umgangssprachliche Verkürzung. Der Term selbst ist konstant und nicht "von x abhängig". Abhängig von einer Variablenbelegung ist nur der Wert des Terms.
- ANM: Na gut, der Wert des Terms ändert sich. Und? --Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
- Also kann man umgekehrt formulieren, die Änderung der Variablen x bewirkt eine Änderung des Terms.
Auch das ist nur eine Redensart. "Änderung" bezeichnet einen Unterschied in der Zeit. Nun ist aber der Term selbst nicht von der Zeit abhängig und auch alle seine Werte stehen für sämtliche Belegungen der Variablen x und x_0 schon fest. Übrigens ändert sich der Wert des Terms nicht, wenn x durch x + d und gleichzeitig x_0 durch x_0 + d ersetzt wird.
- ANM: Auch wenn sich der Wert des Terms in diesem Fall nicht ändert, so ist er dennoch von x abhängig. Außerdem darfst du den Wert von x_0 nicht einfach ändern, das ist eine Konstante. --Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
- Das ist sprachlich und logisch einwandfrei.
Die Frage ist: Soll man so in einer Enzyklopädie formulieren? 93.192.133.176 14:11, 30. Mai 2014 (CEST)
- Eine Enzyklopädie sollte mMn allgemeinverständlich beschriebenenes Wissen enthalten. Dass das Wahlergebnis von der Veränderung der Nichtwähleranteile abhängt, ist nach allem bisher Gesagten klar. Dies mit praktischen Beispielen zu beschreiben, finde ich völlig OK. Weitere Anmerkungen siehe oben inline. Beste Grüße--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Hallo Udo,
- BITTE: Würdest du bitte einfach mal nur meine Frage beantworten: Wenn 100 Stimmen von der Partei A zur Partei B wechseln, wirkt dies dann auf das Wahlergebnis ein oder nicht?--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Bei einer Wahl können Stimmen nicht wechseln sondern nur abgegeben werden oder unterbleiben. Wenn man hingegen zwei Wahlen derselben Art hernimmt, stellt sich die Frage, was genau da "wechselt" soll und ob das, was du da aus Stimmenzahlen zweier verschiedener Wahlergebnisse durch Differenzbildung ermittelst, überhaupt etwas reales ist. Ich bestreitet das.
- ANM: Ja, auch bei der ersten Wahl gab es Nichtwähler. Hätten sie gewählt, so hätte dies selbstverständlich eine Wirkung gehabt. Und sei es nur die Erhöhung der Wahlbeteiligung. Es ist auch möglich, dass sie eine Änderung des Wahlergebnisses bewirkt hätten. Aber sie wirken, auch wenn die real existierende Wirkung von anderen Wirkungen neutralisiert werden könnte. Die Wirkung an sich ist dennoch real.--Udo (Diskussion) 21:11, 30. Mai 2014 (CEST)
Ich kann mich nur wiederholen: Wenn die Nichtwähler (bei der Europawahl 1979 gewählt hätten, hätten sie alles mögliche wählen können. Wenn man sich also die Nichtwähler in Wähler wegdenkt, dann sind verschiedene Wahlergebnisse (also Sitzverteilungen) denkbar. Das geht von einer identischen Sitzverteilung bis zu einer anderen Sitzverteilung. Daher ist das Verhalten der Nichtwähler, bei der Europawahl nicht gewählt zu haben, nicht kausal für das Wahlergebnis.
- ANM: Dann lies mal weiter unten, da steht: "Die „physikalische“ Sprechweise stammt von dem Vorgehen, zunächst zwei veränderlichen Größen (der physikalischen Realität) Symbole, nämlich die Variablen x und y, zuzuordnen und danach deren Abhängigkeit festzustellen.
Aber es ist eben nur eine Redeweise und nicht mehr. Man sollte solche Redeweisen nicht ohne Not auf andere Disziplinen übertragen.
- ANM: Genau, eine Funktion beschreibt eine Abhängigkeit!
Das ist schräg formuliert. Eine gegebene Funktion beschreibt nichts. Schriftsteller die beschreiben etwas, zum Beispiel eine Landschaft, die sie während einer Bahnreise wahrnehmen. Und unter [[Funktion_(Mathematik)] lesen wir auch nicht, dass die Funktion die Abhängigkeit beschreibt, sondern dass die physikalische Sprech- und Schreibweise die Abhängigkeit der abhängigen Variaben von der freien Variablen beschreibt.
- Dass das Wahlergebnis von der Veränderung der Nichtwähleranteile abhängt, ist nach allem bisher Gesagten klar.
Mir ist das nicht klar. Bei der Europawahl 1979 gab es Nichtwähler aber keine "Veränderung der Nichtwähleranteile". Für die Verteilung der Sitze im Europ. Parlament 1979 wie auch 2014 sind ausschließlich die Anteile der jeweiligen Parteien an den abgegebenen Stimmen maßgeblich und nicht irgendwelche Differenzen zu vorangegangenen Wahlen. Die Stimmmenverhältnisse werden nur durch die Wähler der jeweiligen Wahl bewirkt, nicht zusätzlich auch noch durch die Wähler irgendeiner vorangegangenen Wahl. 93.192.140.171 23:24, 30. Mai 2014 (CEST)
- Hallo, liebe IP 93.192.140.171,
- schau dir doch mal den Artikel Negatives Stimmgewicht bei Wahlen an. Das hat ja auch etwas mit nicht abgegebenen Stimmen zu tun. Und auch da werden Änderungen betrachtet. Das Bundesverfassungsgericht hat das als unzulässige Wirkung verworfen und das Bundeswahlrecht für verfassungswidrig erklärt. Willst du etwa immer noch behaupten, die Stimmenthaltung hätte keine Wirkung?
- Außerdem habe ich den Verdacht, dass du meine o.g. Frage "Wenn 100 Stimmen von der Partei A zur Partei B wechseln, wirkt dies dann auf das Wahlergebnis ein oder nicht?" deswegen nicht beantworten willst, weil dann herauskäme, dass ein Verlust von 100 Stimmen ins Lager der Nichtwähler natürlich in analoger Weise das Wahlergebnis verändert - sogar noch stärker, weil zugleich die Bezugsbasis (gültige Stimmen) sinkt.
- Mehr folgt demnächst. Schöne Sonntagsgrüße--Udo (Diskussion) 15:09, 1. Jun. 2014 (CEST)
- Hallo Udo,
- negatives Stimmgewicht ist eine (vom BVerfG missbilligte) strukturelle Eigenschaft eines Sitzzuteilungsverfahrens. Verfahren, in denen negative Stimmgewichte existieren können, sind deshalb missbilligt, weil sich die Stimmabgabe für eine Partei durch das Sitzzuteilungsverfahren mindernd auf die Zahl der Sitze der Partei auswirken kann (aber nicht in jedem Fall muss). Das ist ein "paradoxer" Effekt, der nicht gewollt ist. Das hat aber mit echten Nichtwählern nichts zu tun und er ist auch den Nichtwähler nicht zurechenbar. Vielmehr ist für die strukturellen Eigenschaften eines Sitzzuteilungsverfahrens ist derjenige verantwortlich, der es ersinnt und nicht der, der unter ihm (nicht) wählt.
- Sofern bei der Untersuchung der strukturellen Eigenschaften des Sitzzuteilungsverfahrens Überlegungen angestellt werden, was passierte, wenn eine Stimme für Partei X nicht oder eine Stimme statt für Parteil X für Partei Y abgegeben worden wäre, so sind mit diesen Nicht- oder Wechselwählern keine Realen Stimmen oder Wechsel gemeint, sondern nur fiktive. Solche Überlegungen bezeichnet man üblicherweise als Gedankenexperiment.
- Der Erkenntniswert irgendeiner konstruktiven Antwort auf die von dir in den Raum gestellte Frage entzieht sich mir immer noch. 93.192.139.103 19:13, 1. Jun. 2014 (CEST)
- Hallo liebe IP, den Erkenntniswert hatte ich bereits formuliert. Im Übrigen füge ich zu deiner Information den folgenden Abschnitt ein, der sich noch - wie versprochen - mit der o.g. Kausalitätsbedingung auseinandersetzt.--Udo (Diskussion) 21:19, 2. Jun. 2014 (CEST)
- Der Erkenntniswert irgendeiner konstruktiven Antwort auf die von dir in den Raum gestellte Frage entzieht sich mir immer noch. 93.192.139.103 19:13, 1. Jun. 2014 (CEST)
Erläuterungen zur Auswirkung von Nichtwähleranteilen
„Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.“
Nach den Wahlgesetzen der meisten Länder gilt Folgendes:
Anzahl aller Wahlberechtigten bei der aktuellen Wahl; Anzahl aller Nichtwähler bei der aktuellen Wahl
Wahlbeteiligung
Anzahl der ungültigen Stimmen bei der aktuellen Wahl; Anzahl der gültigen Stimmen bei der aktuellen Wahl
In der Praxis ist die Anzahl der gültigen Stimmen sehr klein im Vergleich zur Nichtwählerzahl und kann deshalb meist vernachlässigt werden.
Anzahl der gültigen Stimmen
Der relative Stimmenanteil einer Partei ergibt sich mit
absolute Stimmenzahl der A-Partei bei der aktuellen Wahl;
absolute Stimmenzahl der A-Partei inklusive Nichtwähleranteil;
Anzahl der gültigen Stimmen bei der vorhergehenden Wahl;
Änderung der Nichtwähleranzahl im Vergleich zur letzten Wahl, bereinigt um die Änderung der Anzahl aller Wahlberechtigten;
relativer Anteil der Nichtwähler, die der A-Partei verloren gingen
relativer Stimmenanteil der A-Partei
Damit kann man untersuchen, was passiert wäre, wenn sich die Nichtwähleranzahl nicht geändert hätte. Dann wäre der relative Stimmenanteil der A-Partei folgendermaßen zu berechnen:
relativer Stimmenanteil der A-Partei ohne Verlust an die Nichtwähler
Nun kann man zeigen, dass der relative Stimmenanteil der A-Partei gegenüber der letzten Wahl gleich bleibt, wenn gilt
(Beweis durch Umstellen der Formel für a' und Koeffizientenvergleich)
Betrachtet man eine Vielzahl von Wahlen, so wird man realistischerweise feststellen, dass dieser Fall sehr unwahrscheinlich ist. Es ist viel realistischer anzunehmen, dass ist. Daraus ergeben sich 4 mögliche Fälle:
- bewirkt überproportionale Verluste
- bewirkt proportionale Verluste, keine Änderung des relativen Parteianteils
- bewirkt unterproportionale Verluste
- bewirkt Gewinne
Dieser kausale Zusammenhang kann als mathematische Funktion definiert werden kann, für die gilt: jedem ist eine Parteianteil zugeordnet, der die oben definierte Gleichung mit dem Parameter erfüllt.
Damit ist der kausale Zusammenhang beschrieben. Das lässt sich analog für die Parteien B, C, usw. definieren. Es besteht also eine Abhängigkeit des Wahlergebnisses vom geänderten Nichtwähleranteil (). Das sollte eigentlich reichen.
Aber um ganz genau zu sein, kommen wir nun zur Kausalitätsbedingung. Um die Kausalitätsbedingung zu prüfen, stellt man die folgende Frage: "Wäre ohne die potenzielle Ursache die Wirkung nicht denkbar?" Im konkreten Fall hieße das: "Wäre ohne die Änderung des relativen Nichtwähleranteils (potenzielle Ursache) die Mehrheitsänderung nicht möglich."
Wenn der Nichtwähleranteil überwiegend einer Partei zugeordnet werden kann , so wären die Mehrheitsverhältnisse ohne die Änderung der Nichtwähleranteile nicht so drastisch verändert worden. Dann ist die Kausalitätsbedingung erfüllt. Das ist im Beispiel Landtagswahl Bayern 2003 eindeutig der Fall.
Gesamtstimmen *) | 1998 | 2003 | Änderung | negativ | positiv | Amtliches Ergebnis 2003 |
Ohne Änderung Nichtwähler (Rückverteilung) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wahlberechtigte | 17.692.310 | 18.217.032 | 524.722 | ||||||||||
Nichtwähler (brutto) | 5.343.646 | 7.807.818 | 2.464.172 | ||||||||||
abgegebene | 12.348.664 | 10.409.214 | -1.939.450 | ||||||||||
ungültige | 161.755 | 160.479 | -1.276 | ||||||||||
gültige | 12.186.909 | 10.248.735 | -1.938.174 | a | 1998 | p | G' | a' | p | G' | a' | ||
CSU | 6.447.764 | 6.217.864 | -229.900 | 11% | # | 60,7% | 52,9% | 11% | 6.429.976 | 52,8% | 20,0% | 6.605.499 | 54,2% |
SPD | 3.501.900 | 2.012.265 | -1.489.635 | 71% | # | 19,6% | 28,7% | 71% | 3.386.643 | 27,8% | 40,0% | 2.787.535 | 22,9% |
GRÜNE | 692.456 | 793.050 | 100.594 | # | 62% | 7,7% | 5,7% | 0% | 793.050 | 6,5% | 0,0% | 793.050 | 6,5% |
FDP | 201.788 | 263.731 | 61.943 | # | 38% | 2,6% | 1,7% | 0% | 263.731 | 2,2% | 0,0% | 263.731 | 2,2% |
Sonstige | 1.343.001 | 961.825 | -381.176 | 18% | # | 9,4% | 11,0% | 18% | 1.313.509 | 10,8% | 40,0% | 1.737.095 | 14,3% |
Summe: | -2.100.711 | 162.537 | 100,0% | 12.186.909 | 100,0% | 12.186.909 | 100,0% | ||||||
*) Erststimmen + Zweitstimmen | Nichtwähler (netto): | -1.938.174 |
Die rund 2,1 Millionen Verluststimmen gehen zu 71 % auf das Konto der SPD. Daher wäre es unrealistisch, davon auszugehen, der zusätzliche Nichtwähleranteil (1,94 Millionen) könne im Verhältnis der amtlichen Ergebnisanteile rückverteilt werden. Die Verluste der SPD beruhen bekanntlich auf der damaligen politischen Stimmung, die bei vielen SPD-Anhängern zu Wahlenthaltung führte.[1] Es wäre völlig unrealistisch, zu unterstellen, dass bei der Rückverteilung die CSU davon profitiert hätte. Viel realistischer ist die Annahme, dass die Nichtwähler ins Lager der Sonstigen (meinetwegen Freie Wähler, Linke, Piraten) wechseln würden, was ja im weiteren Verlauf auch passiert ist. Damit ist klar gezeigt, dass die Nichtwähler aus der SPD der CSU zur Zweidrittelmehrheit der Sitze verholfen, mindestens jedoch signifikant dazu beigetragen haben.
Beste Grüße --Udo (Diskussion) 21:19, 2. Jun. 2014 (CEST)
- Upps, kleine Korrektur
- "bewirkt proportionale Verluste, keine Änderung des relativen Parteianteils"
- oben eingefügt. --Udo (Diskussion) 09:31, 3. Jun. 2014 (CEST)
- Wenn sich zwischen Wetter am Wahltag und Ergebnis einer bestimmten Partei statistische Parallelitäten (kenne das Fachwort nicht) ergeben würden, würde sicher niemand annehmen, daß es einen kausalen Zusammenhang zwischen Wetter und Wahlergebnis gibt.
- Du hast drei Beispiele angeführt, mußt aber zugeben, daß die Scenarien willkürlich gewählt sind. Genauso kann es auch eine Wählerwanderung von Partei A nach B nach C gegeben haben, bisherige Nichtwähler können doch wieder wählen gegangen sein, u.U. dieses Mal aber eine andere Partei, und andere, bisherige Wähler, können zu Nichtwählern geworden sein.
- Das alles kann man wegen der geheimen Wahl nur vermuten, aber niemand kann irgendwie feststellen, ob die bisherigen Wähler der Partei zu anderen Parteien gewechselt sind, oder nicht wählen gegangen sind. Deshalb gilt: ein Kausalzusammenhang ist nicht nachweisbar, darüber kann nur spekuliert werden, es lassen sich nur Warscheinlichkeiten des Verhaltens vermuten, aber selbst die können falsch sein.
- Was man sagen kann ist, daß die Partei vermutlich aufgrund ihrer, auf eine kleinere Clientel zugeschnittenen Politik an Zustimmung verloren hat, aber nicht, ob, und wer diese Zustimmung jetzt anstatt dessen erhalten hat. (Wechselwähler oder Nichtwähler)
- Selbst wenn genau die bisherigen Wähler dieser Partei zu Nichtwählern geworden sein sollten, ist der Kausalzusammengang "weil die nicht gewählt haben, hat die Partei Stimmen verloren" also falsch. Richtig ist, daß die Partei aufgrund ihrer Politik Stimmen verloren hat, ganz gleichgültig, was die ehem. Wähler in der Folge mit ihrer Stimme angestellt haben. --78.52.128.86 14:09, 27. Okt. 2014 (CET)
- Das Wetter ist keine Analogie, es lenkt nur vom Thema ab.
- Gewiss, es gibt auch Wahlergebnisse, bei denen man über die Wählerwanderung zu den Nichtwählern nichts aussagen kann. Aber nun die
- Frage: Wenn eine Partei 20 Prozentpunkte verliert, und gleichzeitig die Zahl der Nichtwähler um 20 Prozentpunkte steigt, während alle anderen Parteien gleich bleiben, welche Annahme über die Wählerwanderung ist dann realistisch?--Udo (Diskussion) 17:50, 27. Okt. 2014 (CET)
Soziodemographische und -ökonomische Eigenschaften von Nichtwählern
Unterschiede zum Wähler? Alter, Geschlecht, Bildungs, Einkommen, Wohnlage, Herkunft etc... --Katach 16:05, 14. Apr. 2011 (CEST)
2016: Es fehlt die gesamte aktuelle Literatur zur "Nichtwählerforschung". Einige Hinweise auf Studien Bertelsmann, Uni Halle etc. z.B. hier: http://unwaehlbar.org/nichtwahler/ und hier: http://unwaehlbar.org/schluss-mit-dem-nichtwaehler-bashing/ (nicht signierter Beitrag von 2003:7A:2A78:6DD:15B9:A6F4:646A:AE5D (Diskussion | Beiträge) 00:59, 7. Mär. 2016 (CET))