Diskussion:Pädagogik

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Abschnitt "Geschichte"

Muss man die Geschichte der neuzeitlichen Pädagogik nicht mit Johann Amos Comenius beginnen? Peter --77.183.198.192 11:40, 31. Mär. 2012 (CEST)

Educology - englischsprachige Wikipedia - einzige Alternative

Den deutschsprachigen Beitrag kann man eigentlich nur ignorieren. Denn er setzte Äpfel und Birnen (Astrologie und Astronomie, Pädagogik und Erziehungswissenschaft)gleich. Der englischsprachige Artikel "Educology" ist die einzige Alternative. Er beschreibt zwar nicht die Situation in Deutschland, verwechselt aber wenigstens nicht Äpfel mit Birnen (education versus educology) und ist seriöser. (nicht signierter Beitrag von 80.137.11.45 (Diskussion) 03:59, 5. Mär. 2014 (CET))

Ob man das nun dem Artikel anlasten sollte, dass hierzulande die Erziehungswissenschaft in großen Teilen nach wie vor ein Konglomerat altbackener theoretischer Entwürfe mit elitärem Anstrich ist, deren einzige Gemeinsamkeit darin besteht, stolz auf ihre Meinung zu sein, jegliche "Praxis" sei ohne "Theorie" (Primat der Theorie!) undenkbar? Meine Erfahrung mit der deutschen (nicht-empirischen) Erziehungswissenschaft ist vor allem diese: Dogmatik und schlechte (verkappt idealistische) Philosophie pur! --Phipus (Diskussion) 15:28, 12. Feb. 2017 (CET)
Hier können wir aber erst einmal nur den Artikel auf Vordermann bringen. Sorgfältig durchdachte Wartungsbausteine, die eine Richtung vorgeben, in die es gehen sollte (muss ich die wirklich alle selber setzen?), wären ein Anfang. Gruß --Stilfehler (Diskussion) 15:43, 12. Feb. 2017 (CET)
An dem Thema kann man sich eigentlich nur die Finger verbrennen. Ich kenne kritische Darstellungen der geisteswissenschaftlich orientierten Erziehungswissenschaft, die sogar davon sprechen, dass hier eine Pseudo-Realität (Hyper-Realität) erzeugt werde, nur um die "Praxis" als solche theoretisch als theorieabhängig zu proklamieren. Das sind jedoch - obwohl ich dem einiges abgewinnen kann - Grabenkämpfe und Polemiken, die in einer Enzyklopädie wohl eher nichts zu suchen haben. Um zu verstehen, was wirklich los ist, muss man schon einen tieferen Einblick haben und dann ist man entweder selbst Teil des Problems, oder man beschäftigt sich seriös mit der (glücklicherweise erstarkenden) empirischen EW und hat keine Zeit, um sich mit Leuten zu streiten, die ihre Meinung (und jene ihrer Götzen) mit dem Gegenstand der Forschung gleichsetzen. Anstatt dass hier am Menschen und seinem Wirken (Praxis=Wirklichkeit) geforscht wird, stürzt man sich auf Textmaterial (im besten Falle mehr oder weniger gut gemachte Transkripte von z.B. Unterrichtsszenen) und meint dann, dass das nun Basis für weitgreifende Schlussfolgerungen und theoretische Ergüsse sei. Auf Grund meiner eigenen schlechten Erfahrungen mit dem Fach komme ich als Mitautor des Artikels leider nicht in Frage (Bias-Gefahr). Gruß --Phipus (Diskussion) 22:05, 12. Feb. 2017 (CET)
Schade. WP braucht im Pädagogikbereich nämlich ganz dringend Autoren, die über den Tellerrand gucken (und gute Literaturarbeit machen). Schau, wenn du magst, aber vielleicht mal bei Erziehung vorbei. Was sich da gegenwärtig entwickelt, erscheint mir zumindest mir nämlich ganz vielversprechend. (Ignorier das grottige Intro.) --Stilfehler (Diskussion) 22:23, 12. Feb. 2017 (CET)
Danke für den Hinweis, der Artikel Erziehung macht allerdings einen erfrischend guten Eindruck! - Bis auf die Einleitung, aber diesbezügl. hattest du mich ja schon vorgewarnt. Ich hatte das Fach als Nebenfach studiert und war am Ende wirklich ermüdet über die endlosen und fruchtlosen Erörterungen abstrakter Begrifflichkeiten ("Sozialisation", "Erziehung", "Bildung"), wo es einzig darum geht, die Sprachgewandtheit und also Wichtigkeit der Schreiberlinge innerhalb ihrer eigenen (und meist nicht kritisch reflektierten) akademisch-universitären "Sozialisation" zu beweisen. Erziehung ist für mich ein leerer Begriff, der nur noch von Bildung übertroffen wird. Entweder wird das "Individuum" idealisiert oder ein höheres Ideal angesprochen, das sich letztlich aus einem verkappten Universalismus speist - d.h. dem Begriff wird ein bestimmter außerbegrifflicher Realitätsstatus beigemessen, obgleich notorisch unklar ist, ob hier historisch-anthropologisch zu erklärende Vorstellungen - z.B. religiöser Art - oder objektiv ausweisbare Prozesse (d.h. wirksame und nicht bloß erdachte) gemeint sind. Das wäre alles geisteswissenschaftlich unproblematisch, wenn nicht der wissenschaftliche Anspruch ein vorgeblich "praktischer" wäre. Falls sich meine Abneigung legt, komme ich auf dein Anliegen (Mithilfe am Artikel) vielleicht doch zurück. Momentan sitzt mir das "Fach" jedoch noch zu sehr im Nacken; mein Zweitstudium - Erststudium war Philosophie - bescherte mir in EW meine einzige nur "ausreichende" Hausarbeitsnote (sonst fast alles Bestnoten), da ich es wagte, eine kritisch-reflexive Arbeit (d.h. nicht nur die Fakultäts-Gurus preisen, sondern über den Tellerrand schauen) zu verfassen - so viel Engstirnigkeit habe ich sonst nirgends erlebt. --Phipus (Diskussion) 09:44, 13. Feb. 2017 (CET)
Ja, ist schon ein kauziges Fach, über das man sich endlos wundern kann. Ich finde es ganz nützlich, wenn darüber Fachfremde (ich komme selbst eher aus der Soziologie) schreiben, weil die genau wissen, dass sie von Haus aus keine Ahnung haben und es überhaupt nur riskieren können, hier beizutragen, wenn sie die Fachliteratur akribischer studieren als die Einheimischen. Weil letztere oft ein bisschen zum Nichtlesen und zu TF tendieren, steht man hier als gut eingelesener Außenseiter zumindest nach meiner Erfahrung gar nicht so übel da. --Stilfehler (Diskussion) 14:44, 14. Feb. 2017 (CET)
"Kauzig" trifft es gut; wenn du vom Dozenten im Seminar vor versammelter Mannschaft nieder gemacht wirst (weil du dir die unmögliche Frechheit erlaubst, ganz sachlich und höflich die Kant-Interpretation des Dozenten mit alternativen Sichtweisen zu konfrontieren), zugleich aber ständig davon gesprochen wird, wie wichtig Selbstreflexivität als Erziehender doch sei (unablässig wird von "Professionalisierung" gesprochen), scheint das Attribut "affig" fast noch passender. Gruß --Phipus (Diskussion) 13:18, 15. Feb. 2017 (CET)
Das klingt schaurig, und du machst mich wieder einmal froh, dass ich lieber etwas gänzlich Brotloses studiert habe. Mit feinen Antennen fürs Offensichtliche ahne ich, dass du das Fach am liebsten von innen heraus kritisierst. Mein eigenes Ziel ist es im Moment eher, das internationale Standing der Disziplin herauszuarbeiten. Das ist eine Menge Fleißarbeit (internationale Fachkonferenzen, internationale Journals, Anzahl von Professuren im Ländervergleich). Behalt den Artikel weiter im Auge und schau, ob du vielleicht auch aus dieser Perspektive mal etwas beitragen kannst und möchtest. --Stilfehler (Diskussion) 14:24, 15. Feb. 2017 (CET)
Das siehst du - der antennalen Feinabstimmung sei Dank! - sehr richtig; meiner Ansicht nach ist ein Gutteil der theoretischen Kerninhalte innerhalb der geisteswissenschaftlich orientierten Erziehungswissenschaft als Folge eines nahezu gänzlich fehlenden kritischen Diskurses schlicht unbrauchbar. Bezüglich deinen Plänen - die ich sehr gut finde - bin ich gespannt und werde den Artikel weiter im Auge behalten. Besten Gruß --Phipus (Diskussion) 20:45, 17. Feb. 2017 (CET)

Vorschlag zur Überarbeitung der Abschnitte „Ziele der Pädagogik/Erziehungswissenschaft“ und „Disziplinen und Fachrichtungen“

Neben aussagekräftigen Einzelnachweisen fehlt es vor allem diesen beiden Abschnitten im Artikel „Pädagogik“ nach einem Prinzip der Einteilung, woraus m.E. dann auch verständlich wird, warum z.B. Fachrichtungen bis jetzt lediglich aufgelistet wurden, statt den Versuch zu wagen, sie in einem Fließtext gegeneinander abgrenzend einzuordnen. Dabei handelt es sich sicher um keine leichte Aufgabe, da es selbst in der Fachwelt kein einheitliches, sondern insgesamt sogar sehr widersprüchliches Selbstverständnis der Pädagogik im weitesten Sinne gibt. Natürlich ist eine Enzyklopädie nicht der Ort, um eine wissenschaftliche Debatte auszutragen, dennoch scheint es mir notwendig, diese wenigstens im Anriss darzustellen, um ein Verständnis für die Pädagogik aus ihrer Problematik heraus zu befördern.

Wenn Pädagogik im weitesten Sinne die wissenschaftliche Disziplin ist, die sich mit der Theorie und Praxis von Bildung und Erziehung beschäftigen, dann impliziert das direkt unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeitsbereiche, denen dann erst von unterschiedlichen pädagogischen Theorien unterschiedliche Stellenwerte oder Grade der Wissenschaftlichkeit beigemessen werden. Unproblematisch müsste es demnach sein, etwa nach Brezinka (Brezinka, Wolfgang (1971): Von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft, 3. Auflage, Weinheim: Beltz (1975), S. 3f.) zu sagen, dass sich Pädagogik traditionsgemäß

1. Mit der Zielsetzung von Erziehungshandlungen beschäftigt und dann meist als eng verwoben mit praktischen Philosophie betrachtet wird, indem sie aus Werturteilen über bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (z.B. Autonomie) konkrete Zielsetzungen ableitet (z.B. Erziehung zur Autonomie)

2. Mit Normen für das erzieherische Handeln beschäftigt, indem ergründet wird, was in der Praxis zu tun oder zu lassen ist, um ein gesetztes Ziel zu erreichen (z.B. wie kann zur Autonomie erzogen werden)

3. Mit Organisationsformen der erzieherischen Praxis beschäftigt (vielleicht Gesamtschule vs. mehrgliedriges Schulsystem)

4. Mit der erzieherischen Praxis wertneutral und analytisch im Sinne eine empirischen Forschung beschäftigt und dabei auch Ergebnisse aus 1) und 2) im Sinne einer Sozialwissenschaft kritisch prüft. (z.B. „Inwiefern werden die Theorien zur Medienerziehung in Schulen effektiv umgesetzt?“ oder „Was lässt sich über einen Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungschancen empirisch aussagen?“)

Über diese prinzipielle Einordnung der Tätigkeitsbereiche lassen sich die Artikel möglicherweise besser strukturieren und ausbauen.--Voodoobabbel (Diskussion) 14:56, 3. Jul. 2017 (CEST)

Brezinka ist ohne Zweifel eine gute Grundlage, um über Pädagogik zu schreiben. Und: ja, der Artikel hat eine Überarbeitung, die streng an Fachliteratur orientiert ist, bitter notwendig. Sei mutig. --Stilfehler (Diskussion) 15:39, 3. Jul. 2017 (CEST)
Auch ich begrüße jede fundierte Bearbeitung/Überarbeitung natürlich, allerdings muss man freilich auch beachten, dass Brezinka selbst kein Empiriker war (er hat nie empirisch geforscht) und von daher gleichfalls Teil der zahlreichen Kontroversen rund ums Fachgebiet ist: Demgegenüber postulierte Wolfgang Brezinka (1971), dass sich das Fach „Pädagogik“ in „Erziehungswissenschaft“ umbenennen und zu einer im Kern nomothetischen Forschungsdisziplin werden müsse, was schon Rudolf Lochner (1934) ohne großen Erfolg versucht hatte. Freilich hat auch Brezinka niemals selbst empirisch geforscht. Später unterschied er zwischen einer wertfreien Tatsachenwissenschaft, der Philosophie der Erziehung sowie der praktischen Pädagogik, ohne Aspekte des Transfers oder der Vermittlung zu berühren (Brezinka, 1978). Die Metatheorie der Erziehung hinterließ ungelöste Probleme (Tenorth, 2004), nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht auf die konkrete Forschungspraxis einging. Seitdem hat die Erziehungswissenschaft eigene Forschung aufgebaut und organisiert, aber als Disziplin auch zahlreiche neue Strömungen aufgenommen: aus Psychologie, Soziologie, Ökonomie, Psychiatrie, Neurowissenschaften – um nur einige zu nennen. (Jürgen Oelkers 2014, "Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft", S. 9, 10: http://www.pedocs.de/volltexte/2014/9083/pdf/Falke_Oelkers_2014_Selbstverstaendnis_der_Erziehungswissenschaft.pdf) Wenn also korrekt im Artikel darauf hingewiesen wird, dass es im Bereich der Pädagogik/Erziehungswissenschaft eine fortwährende Debatte um das eigene professionelle Selbstverständnis gibt, so lässt sich das schwerlich neutral aus der Perspektive der Protagonisten erklären. Beispielsweise wird das Schlagwort des "Positivismus" als vorgeblich einzige Theorie empirischer Wissenschaft meist gerade von Anhängern der eher geisteswissenschaftlich-hermeneutischen Lager behauptet, um die Notwendigkeit einer normativen/reflexiven Wissenschaft demgegenüber herauszustellen. Dies nur als gut gemeinter Hinweis am Rande. Lieben Gruß --Phipus (Diskussion) 13:46, 5. Jul. 2017 (CEST)
Allen Forderungen nach System und Vollständigkeit in den Teildisziplinen möchte ich entgegenhalten, dass historische Entwicklungen wie die Bildung von Subdisziplinen und Einrichtung von Lehrstühlen kontngente Prozesse sind, die gesellschaftliche Prozesse und Diskussionen widerspiegeln. Es gibt Genderpädagogik, weil jemand das hier fordert und politischen Einfluss hat etc. In anderen Ländern ist es vielleicht nicht so. Es handelt sich auch nicht um ein "Ausfransen" einer Disziplin, sondern um normale Ausdifferenzierung in einer vielfältigen Wirklichkeit. Analog könnte man auch nicht die Medizin vollständig in Disziplinen einteilen, sondern nur aktuelle Trends wiedergeben.Bogert (Diskussion) 12:01, 22. Mai 2020 (CEST)