Diskussion:Parchimer Fememord
Geburtsdatum
Datum wird unterschiedlich genannt, auch in den Einzelnachweisen in unserem Artikel. Es wird nun im Artikel 1900 angegeben, laut Literatur Quelle war der Junglehrer Todestag 25 Jahre, wäre also 1898 gewesen. Laut den 11 Interwiki Artikeln sogar 1860. In dieser Borman Biografie wurde Kadow 1890 geboren. Welches Datum stimmt nun? --Search and Rescue (Diskussion) 06:13, 21. Dez. 2013 (CET)
- Ich finde diese Frage auch nach vier Jahren noch nicht befriedigend geklärt. Das Geburtsjahr 1900 findet sich zwar mehrfach in der Literatur ([1], [2]), die aber nach der Arbeit von Karin Orth erschienen sind und einen Druckfehler von ihr zitieren könnten. Was mich stutzig macht ist, dass ein 23jähriger Volksschullehrer gewesen sein soll. Mir ist klar, dass die Lehrerausbildung Anfang des 20. Jahrhunderts sicher kürzer war als ein Studium heute, aber kann trotzdem ein 23jähriger schon realistischerweise die Ausbildung abgeschlossen haben? Es gibt die abweichende Angabe Geburtsjahr 1860 in anderen Publikationen, die mir nach erster Prüfung durchaus seriös erscheinen: Klaus W. Tofahrn: Das Dritte Reich und der Holocaust. Peter Lang, 2008, ISBN 9783631577028, S. 212 [3], und Werner Biermann: Sommer 39. Rowohlt, 2010, ISBN 9783644103917 [4]. Interessanterweise behaupten beide Veröffentlichungen, Kadow sei Rudolf Höß’ (geb. 1900) Volksschullehrer gewesen! Wenn das stimmen sollte, kann Kadow nicht auch 1900 geboren sein, denn Höß kann nicht bei einem Gleichaltrigen in die Volksschule gegangen sein. Auch wenn das Foto von Kadow korrekt ist, spricht das dagegen, das Bild zeigt nie und nimmer einen 23jährigen. – Übrigens gibt Karin Orth auch das Datum des Mordes falsch mit dem 31. Mai 1924 an, was nicht stimmen kann, da das Urteil gegen die Mörder am 15. März 1924 erging; hier wird es korrigiert. --FordPrefect42 (Diskussion) 21:29, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Die Volksschullehrerausbildung war kein Studium. Siehe dazu Volksschullehrer: „Die Lehrerausbildung erfolgte durch neu gegründete Lehrerseminare (zwei Jahre) und für Anwärter ohne Abitur (das war die Regel) an vorgeschalteten Präparandenanstalten (meist drei Jahre), so dass man mit 19/20 Jahren bereits Junglehrer sein konnte.“ Zudem: Orth hatte 1860 angegeben, das war offensichtlich ein Druckfehler, der in einer späteren Auflage korrigiert wurde. Warum sollte sich auch jemand mit 66 Jahren in eine radikal völkische Partei begeben? --Gripweed (Diskussion) 21:37, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Danke für die Angaben zur Volksschullehrerausbildung, aber das Alter war ja jetzt nur ein Argument unter mehreren. Was sagst du zu den beiden anderen zu überprüfenden Punkten, Kadow als Lehrer von Höß, sowie dem Foto? Übrigens wäre es noch wichtig, die Veröffentlichung Mario Niemann: Der Fall Kadow. ISBN 3-935319-52-5 (leider nur in wenigen Bibliotheken vorhanden) gegenzuchecken, das dürfte ja wohl das Einschlägigste für diesen Fall sein. Übrigens: warum sollte sich ein 63jähriger nicht einer radikal völkischen Partei anschließen können? Alter schützt vor Dummheit nicht, alte Deppen gab es zu allen Zeiten. --FordPrefect42 (Diskussion) 21:51, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Das Foto zeigt Arthur Moeller van den Bruck. --Gripweed (Diskussion) 21:52, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Danke. Bleibt die Frage: war Kadow tatsächlich Höß' Volksschullehrer? --FordPrefect42 (Diskussion) 22:11, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Wohl eher nicht, denn Höß besuchte das Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim. --Gripweed (Diskussion) 22:19, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Hm, ich sehe nicht, wo Kadow überhaupt als Lehrer eingesetzt war, es dürfte aber wohl nicht in Parchim gewesen sein. Aber Mario Niemann gibt auch 1900 als Geburtsjahr an [5], das erhöht die Glaubwürdigkeit der Angabe wieder. --FordPrefect42 (Diskussion) 22:32, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Wohl eher nicht, denn Höß besuchte das Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim. --Gripweed (Diskussion) 22:19, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Danke. Bleibt die Frage: war Kadow tatsächlich Höß' Volksschullehrer? --FordPrefect42 (Diskussion) 22:11, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Das Foto zeigt Arthur Moeller van den Bruck. --Gripweed (Diskussion) 21:52, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Danke für die Angaben zur Volksschullehrerausbildung, aber das Alter war ja jetzt nur ein Argument unter mehreren. Was sagst du zu den beiden anderen zu überprüfenden Punkten, Kadow als Lehrer von Höß, sowie dem Foto? Übrigens wäre es noch wichtig, die Veröffentlichung Mario Niemann: Der Fall Kadow. ISBN 3-935319-52-5 (leider nur in wenigen Bibliotheken vorhanden) gegenzuchecken, das dürfte ja wohl das Einschlägigste für diesen Fall sein. Übrigens: warum sollte sich ein 63jähriger nicht einer radikal völkischen Partei anschließen können? Alter schützt vor Dummheit nicht, alte Deppen gab es zu allen Zeiten. --FordPrefect42 (Diskussion) 21:51, 24. Sep. 2017 (CEST)
- Die Volksschullehrerausbildung war kein Studium. Siehe dazu Volksschullehrer: „Die Lehrerausbildung erfolgte durch neu gegründete Lehrerseminare (zwei Jahre) und für Anwärter ohne Abitur (das war die Regel) an vorgeschalteten Präparandenanstalten (meist drei Jahre), so dass man mit 19/20 Jahren bereits Junglehrer sein konnte.“ Zudem: Orth hatte 1860 angegeben, das war offensichtlich ein Druckfehler, der in einer späteren Auflage korrigiert wurde. Warum sollte sich auch jemand mit 66 Jahren in eine radikal völkische Partei begeben? --Gripweed (Diskussion) 21:37, 24. Sep. 2017 (CEST)
Auch Friedemann Schreiter spricht in "Musterdorf Mestlin" vom "23-jährigen Volksschullehrer" woraus sich dann als Geburtsjahr 1900 ableiten würde. [6] Anachron (Diskussion) 18:04, 26. Sep. 2017 (CEST)
Überflüssiger Ballast
Dieser Teil gehört nicht zu diesem Lemma! Evtl. beim Freikorps Roßbach einarbeiten, soweit dort als Vertiefung erforderlich: "Hintergrund der offiziellen Auflösung des Freikorps Roßbach und seiner Umwandlung in die Form einer Arbeitsgemeinschaft waren die von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs im Versailler Vertrag dem Deutschen Reich auferlegten weitgehenden Demilitarisierungsbestimmungen, die die Berliner Regierung dazu gezwungen hatten, nicht nur die reguläre Armee massiv zu verkleinern, sondern auch die Abwicklung aller Freikorps zu verfügen. Um seine Anhänger bei einer sich später eventuell bietenden günstigen Gelegenheit leicht wieder als eine militärische Einheit reaktivieren zu können, hatte Roßbach sein Freikorps nicht ersatzlos liquidiert, sondern seine Anhänger gruppenweise als Landarbeiter auf verschiedenen mecklenburgischen Gütern untergebracht, wobei die Organisation des ehemaligen Freikorps in die genannte Arbeitsgemeinschaft umfirmiert wurde, die als Dachorganisation der Arbeitergruppen diente. Die Arbeitsgemeinschaft Roßbach war dabei sowohl eine Tarnorganisation, hinter deren Fassade das ehemalige Freikorps in einer weitgehend von militärischen Strukturen geprägten Form weiterexistierte, als auch eine Art Übergangslösung, die es den Roßbach-Männern erlaubte, in der nun angebrochenen Phase relativer Befriedung sozusagen zu „überwintern“: Einerseits bot die Beschäftigung als Landarbeiter den Freikorps-Männern die Möglichkeit, sich in der bestehenden Situation der Unfähigkeit, gegen ihre Gegner im Inland und gegen die ausländischen Feindmächte militärisch vorzugehen, einen Lebensunterhalt zu verdienen; gleichzeitig wurde aber der organisatorische Zusammenhalt des Freikorps und damit die Möglichkeit einer schnellen Remilitarisierung und des Einsatzes gegen ihre Feinde im Falle einer „günstigen“ Entwicklung der politischen Szenerie aufrechterhalten. So wurden unter anderem geheime Waffenlager angelegt, die es den Landarbeitergruppen im Falle einer Rückverwandlung der Arbeitsgemeinschaft in einen militärischen Verband erlauben sollten, sich in die bewaffneten Teileinheiten dieses Verbandes zu verwandeln."
-- STA (Diskussion)). 22:09, 9. Sep. 2018 (CEST)