Diskussion:Präventive Integration

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Neutralität und offene Fragen

Neutralität zum Artikel präventive Integration im Allgmeinen

Ist mir irgendwie nicht neutral, da es nur die Sicht von (angeblichen) "Fachleuten" darstellt und nicht auf die *wirklichen* Bedürfnisse Gehörloser eingeht.

Der Artikel will aufzeigen, dass reine Gehörlosenklassen "schlecht" sind, was aber bei weitem nicht der Fall ist. Ich selbst wurde in reinen Gehörlosenklassen ausgebildet und aus mir ist schliesslich doch etwas geworden...

Offene Fragen:

  • Wird hier die Gebärdensprache aktiv gefördert? Auch bei den Hörenden?
  • Separatismus unter den Schülern innerhalb der Klassen. Ist diese vorhanden?
  • Wer ist deser H. L. Breiner (Beruf, hörend oder taub? usw.)

--Filzstift 13:54, 17. Feb 2005 (CET)

Für mich stellt sich die NPOV gar nicht so in den Raum, da der Artikel an sich gar nicht auf die "wirklichen" Bedürfnisse von Gehörlosen eingehen will. Pädagogik ist per se eine umstrittene Sache, und wenn einer eine These aufstellt, dann ist die These nach dem Namen zu nennen, den der Entwickler der These gegeben hat. Ob dann bei der These irgendwelche Bedürfnisse verwirklicht werden, ist nebensächlich. Ausserdem: definiere mal "wirkliche Bedürfnisse" Gehörloser!
Der Ansatz der präventiven Integration ist für mich insofern problematisch, als dass die Integration Behinderter eben nicht wie behauptet, gefördert wird, sondern aus meiner Sicht nur pseudo-gefördert wird, da der Hörbehinderte nur mit jenen in Kontakt kommen, die mit Hörbehinderten in Kontakt treten wollen. Es ist zwar insofern eine integrative Massnahme, aber eine sehr künstliche Massnahme. Der Entwickler dieses Ansatzes wollte wohl eine minimal-invasive Integration einbauen. Das ist abzulehnen, da die Gesellschaft eben nicht aus solchen Leuten besteht, sondern als Hörbehinderter wird man - leider - nach wie vor mit Schwierigkeiten konfrontiert, weshalb m.E. die volle Integration vorzuziehen ist, da der Betroffene damit lernt, auch mit solchen schwierigen Personen umzugehen, die auch im Beruf und im sonstigen Leben anzutreffen sein werden.
Das ist meine Kritik an der "präventiven Ansatz".
Filzstift: ich mache einen Vorschlag: Wir werden unter diesem Artikel ein Abschnitt "Kritik" der Gebärdensprachbefürworter und der Lautsprachbefürworter eröffnen, so dasss dieser Artikel der angemessenen Kritik ausgesetzt ist.
Aber nochmals: Der Artikel ist an sich nicht NPOV, weil es nicht den Anspruch erhebt, es sei das "Allheilmittel". Muss jetzt aber gehen, daher gerade keine Zeit, um den Artikel zu ändern. --LeonhardEuler 12:52, 19. Feb 2005 (CET)

Hallo Filzstift
(Für "Neue": Ich bin auch taub und wurde in einer reinen "Schwerhörigenschule" ausgebildet und aus mir ist auch etwas geworden...)
weiss nicht so recht, was ich da antworten soll. Die Frage ist hier, wie weit wird hier die echte "Breiner"-Position dargestellt und wie weit die Anschauung des anonymen Artikel-Schreibers?

  • Herbert L. Breiner ist eine schon seit den 1980er-90er-Jahren altbekannte Figur der Gehörlosenpädagogik Szene, vermutlich hörend, kenne ihn nur als "Name".
  • Separatismus - hier wird von Dir wohl "SEGREGATION" laut Artikel damit verwechselt. Ob und wieweit das auftritt, scheint ja von Schule zu Schule und von Klasse zu Klasse zu differieren. Auch die "Präventive Integration" scheint mir nicht unbedingt das "Patent-Verhütungsmittel".

Ansonsten gibt es das auch in München, glaube ich, an einer privaten kirchlichen Schule. - und sorry, muß jetzt schließen, habe einen Termin! Gruß --WHell 15:53, 17. Feb 2005 (CET)

Hier bin ich noch mal mit etwas mehr Zeit. Der Begriff existiert ja und muß erklärt werden, allerdings sind die Formulierungen im Artikel tatsächlich parteinehmend für das Konzept, die "Erwartungen" schon als Realität projizierend. Mal sehen was die Recherchen von Filzstift bringen, ansonsten sollten die bloßen Projektionen auf die reale Basis als "Konzept" zurückgeführt werden.
Ansonsten finde ich die sogenannte "Integrative Beschulung", bei der taube Kinder auf sich allein gestellt in einer Regelklasse verschwinden weit prekärer. -- WHell 11:53, 18. Feb 2005 (CET)

Herr Dr. H. Breiner ist hoerend und war Direktor der Schule fuer taube Kinder in Frankenthal. Er ist als eingefleischter Oralist bekannt. In Rheinland-Pfalz trat er in einem Gerichtsprozess gegen den damaligen LV-Vorsitzenden Brueck hervor. Seine "Praeventive Integration" sehe ich nur als "Rueckzugsgefecht" an. Das Konzept und dessen Erprobung in der Frankenthaler Schule entstand, als er die grosse Interesse Hoerender fuer die GS sah. Er sah sich also den Oralismus gefaehrdet, da Hoerende mit tauben Personen in Gebaerden kommunizieren koennen statt durch Sprechen und Absehen/verstaerktes Hoeren, und auch weil mit der oeffentlichen liberaleren Einstellung fuer die GS die GS-Gegner im schlechten Licht als Sprachunterdruecker gestellt wuerden. Er gruendete einen Gegenverein zur Hamburger Gesellschaft fuer GS, um dadurch die Popularisierung der GS zu bekaempfen. Auch trat er mit den Konzepten von "Gestik" und "lautsprachlichen Mediatoren" hervor. "Gestik" ist ein Amalgam von Gesten und (Gesichts)Mimik, die er als Unterstuetzung von Lippenlesen zulaesst und von den Mediatoren als Quasidolmetschern eingesetzt werden soll.

Der Artikel versucht ja, das Konzept von "Praeventiver Integration" als neu zu popularisieren. Dr. Breiner ahnte nicht, dass sowas schon in den Schulen und Familien des tauben Kindes praktiziert und Integration dort trotzdem nicht vollkommen realisiert wird. Auf Arbeitsplaetzen laesst sich das auch beobachten. Separation zwischen Hoerenden und Tauben besteht weiter trotz Gestik und zeitweiligem "Mediationen". Praeventive Integration - What a Big Deal!

Da das Konzept praktisch belanglos ist und nur im Zusammenhang mit der Geschichte des 80er Jahren verstanden werden kann, gehoert der Artikel eigentlich nicht in eine Enzyklopaedie. Oder wenigstens soll er umgeschrieben werden, wo der geschichtliche Hintergrund angegeben wird. ---Hartmut, 25.Februar 2005

Bist Du Dir bewusst, dass Oralismus ein politisch inkorrekter Begriff ist?! Verwende statt dessen auditiv-verbal!--LeonhardEuler 10:22, 27. Feb 2005 (CET)
Was ist "politisch inkorrekt" am Begriff Oralismus? Das auf "LeonhardEuler"s Kommando zu verwendende "auditiv-verbal" erscheint demgegenüber nur als eine Art "Neusprech".
And by the way: in Google erscheinen unter „Oralismus“ 344 Einträge, und 94 für „auditiv-verbal“ obwohl letzteres durch andere Zusammenhänge eigentlich noch mehr Treffer erwarten lassen könnte. -- WHell 12:53, 27. Feb 2005 (CET)
Du hast wohl Google benutzt, aber Dir die Seiten nicht angesehen. Die meisten (objektiv gehaltenen) Seiten, die von Oralismus sprechen, weisen Dich darauf hin, dass Oralismus abwertend gemeint ist.
Ferner habe ich schon früher in einer Diskussion darauf hingewiesen, dass Oralismus eben nicht gleichbedeutend mit auditiv-verbaler Erziehung ist! Das ist so, als ob Du Erziehungsmethoden aus dem 18. Jahrhundert mit heute vergleichen würdest! Man darf auch nicht übersehen, dass gerade im letzten Jahrhundert die Sonderpädagogik enorme Entwicklungen durchgemacht hat! Nicht zuletzt muss darauf hingewiesen werden, das sich kein einziger lautsprachbefürworter als Oralist bezeichnen würde (auf eine solche Homepage wäre ich echt gespannt...). Von einem Newspeak kann daher keine Rede sein!--LeonhardEuler 14:24, 27. Feb 2005 (CET)
Leonhard, da liegst du vollkommen falsch mit deinem "Oralismus"! Der Begriff ist gar nicht politisch inkorrekt! Du wolltest nur dein A-V propagieren und die Welt mit diesem Newspeak dumm machen, dass A-V ganz anders als Oralismus sei. Es ist gleich, wenn man eine neue Glaubensrichtung als Religion verneinen moechte, um sie geschmackhafter zu preisen, wenn bereits viele Leute schlecht ueber Religion denken. Erstens bezeichnet Oralismus keine einzige Methode. Er ist eine Philosophie des Monolingualismus und eine Zusammenfassung der verschiedenen Methoden. Das habe ich anderswo schon geschrieben. Auditiv-Verbal Methode gehoert dazu. Diese Methode verfolgt die gleiche Zielstellung wie die anderen Methoden des Oralismus. Das Wort "oral" und "Oralismus" ist zwar abwertend unter GS-Benutzer wegen der Historie der GS-Unterdrueckung, aber sonstwo ist es als Fachwort gang und gaebe, jetzt noch und zwar nicht abwertend! Die A-V-Leute benutzen "oral" ohne Sorge. In den USA sind sie auch Mitglieder von A.G.Bell Association of the Deaf. (Kommunisten nennen sich ja auch Kommunisten, obwohl stark abwertend anderswo.) Ueberall nennen sich taube und schwerhoerige Personen schlicht "oral", als Bezeichnung dass sie nur mit dem Munde und nicht mit Gebaerden kommunizieren, auch weil es sprachlich zu bloed ist, sich als "auditiv-verbal" zu etikettieren. Oralisten sind sie noch nicht, aber sie werden so nur wenn sie sich proselytisch fuer die gebaerdenfreie, lautsprachliche Erziehung taetig sind. Dr. Loewe, Schulte, Breiner und andere benutzen das Wort "oral" ohne Sorge, obwohl sie stark hoergerichtet arbeiten.---Hartmut, 28.Februar 2005
Sorry, Hartmut, aber es ist doch irgendwie komisch, wenn ein Gegner der Lautsprache sagt, wie Vertreter der Lautsprache genannt werden sollten. Aber bitte nenne mir doch eine Homepage von Vertretern der Lautsprache, die sich heute noch als Oralisten bezeichnen! In einem hast Du recht (und darauf habe ich im Übrigen auch schon hingewiesen): Oralismus bezeichnet keine nähere Methode an sich, sondern ist ein Ismus, der sich aber auf die Zeit bezieht, als sich ausschliesslich auf den Mund fixierte, was heute längst nicht mehr der Fall ist. Daher ist auditiv-verbal die korrektere Bezeichnung, die auch Wertfrei zu verstehen ist. Prof. Loewe lebt schon seit längerem nicht mehr und die anderen kenne ich nicht - sind aber beide wohl auch schon älter. Je älter die Leute sind, desto eher lassen sich konservative Einstellungen erkennen; dies war lange auch bei älteren Leuten so, die noch sehr lange von z.B. vom politisch inkorrekten Ausdruck "Neger" sprachen - heute spricht aber kaum jemand mehr von "Negern", sondern korrekterweise von Schwarzen. Ich gebe durchaus zu, dass die Entwicklung, dass der Oralismus nicht mehr zu gebrauchen ist, eher jünger ist, aber meiner Meinung nach Einzug gehalten hat.
Aber jetzt habe ich keine Lust mehr nochmals darauf hinzuweisen, ferner hat Filzstift recht, dass hier eigentlich nicht über dieses Thema diskutiert werden sollte. Deshlab werde ich nicht mehr darüber diskutieren, aber wenn Leute, die das Gefühl haben, sie könnten über Bezeichnungen anderer Schreiben, dann finde ich es schade um die POV auf Wikipedias Seiten.--LeonhardEuler 18:16, 28. Feb 2005 (CET)
Wieso ist die Bezeichnung "oral" (und alle ihre Ableitungen) politisch inkorrekt? Nirgendwo ist es politisch inkorrekt! Ich erwaehnte Dr. Loewe und andere Namen, weil sie auch die A-V Methode propagierten. Sie nannten sich Oralisten, ohne zuviel Aufhebens um das Politisch-Korrektsein zu machen. Nur Du und dein Verein halten das so.
Ich und die GS-Befuerwoerter sind NICHT Gegner der Lautsprache!!! Wir sind auch lautsprachlich! Wir sind nur Gegner des Oralismus! Oralismus definiert NICHT eine einzige Methode. Er ist eine Philosophie des Monolingualismus verbunden mit Unterdrueckung der Gebaerdensprache, in der verschiedene Methoden vereinigen, darunter auch die auditiv-verbale Methode. Diese Philosophie ist zeitlos und besteht heute noch. Die A-V Methode gibt es sogar in zwei Varianten. Du willst nur proselytisch fuer die A-V wirken. Diese Werbung darf keinen Platz in einer Enzyklopaedie finden!
Es ist wirklich muesse, nur von zwei antagonistischen Lagern von tauben Menschen zu reden. Es ist ja irrefuehrend nur von diesen zwei zu reden. Taube Leute sind in Wirklichkeit sehr divers, im Gebrauch der Kommunikationsmittel. Es gibt gebaerdende Bilinguale und Monolinguale, orale Monolinguale, nur fingerbuchstabierende und schriftlich kommunizierende Personen, mit oder ohne teilweise Hoeren der Lautsprache und dazu Taubblinde mit allen verschiedenen Kommunikationsformen. Es gibt aber auch Ex-Oralisten. Dazu kommen noch unterschiedliche Identifikationen mit der Taubseinskultur und Landeskultur. Du willst bloss nur die A-V Sache in Wikipedia aufwerten. ---Hartmut, 14.Maerz 2005

Danke! Ich finde den Artikel und die bezeugliche Diskussion sehr interessant und habe sogar gelaechelt bei der Lektuere ueber die politische Korrektheit. Was will man mehr? Die eingefuegten kritische Blickwinkel auf diesen Aritikel sollten einer unreflektierten Uebernahme von Ideen und Begriffen vorbeugen. Sebastian 10. Jan 2006

Disput

Lassen wir einmal den Disput um die Begriffe Oralismus bzw. auditiv-verbal beiseite, darum geht es hier gar nicht. Der Artikel "Präventive Integration" ist für mich insofern nicht sachlich genug, da einerseits in der Realität eine vollständige Integration nie möglich ist und anderseits hier nicht dargelegt wird, wie dies bewerkstelligt wird (auditiv-verbal/Oralismus oder so). Hartmut hat die Position von diesem Breiner bereits dargelegt, so dass ich über das Ganze ein Bild ausmalen kann; der Artikel könnte also dem entsprechend ergänzt werden. Es wäre allerdings noch gut, wenn du, Hartmut, die Quelle (möglichst neutrale) deiner Information erwähnen könntest.

In der Schweiz hörte ich von Versuchen, Hörende und Gehörlose in die gleiche Klasse zu stopfen. Dies allerdings unter dem Ansatz, bilingual zu unterrichten. Das heisst, dass Gehörlose wie auch Hörende(!) den Unterrichtsstoff mal in Lautsprache, mal in Gebärdensprache erhalten. Bei den Hörenden jedoch sind die Eltern allerdings meistens gehörlos. Unterlagen und Ergebnisse dazu habe ich jedoch leider nicht, so dass ich es nicht verifizieren kann. Wäre aber sicher auch noch interessant.

Weit häufiger, und es werden immer mehr, ist jedoch in der Schweiz die Integration in hörende Klassen begleitend von einer Betreuung (Logopädie usw.); alles mit dem Nebeneffekt, dass diese von der Gebärdensprache distanzieren und es als minderwertig betrachten (ist nur für "dumme" Gehörlose) und zudem keinen bis kaum Austausch mit anderen Gehörlosen haben.

LeonardEuler, sei bitte nicht so empfindlich, wenn jemand das Wort "Oralismus" erwähnt (und andere bitte LeonardEulers Position respektieren)... Ich mag darüber nicht mehr diskutieren, es gibt schon genug heftige Auseinandersetzungen zwischen GS-Befürwortern und LKHlern. WP muss jetzt nicht noch eine neue Plattform für solche Streitereien werden. --Filzstift 07:32, 28. Feb 2005 (CET)

Ein Buch zum Thema wäre "Soundcheck", das ich ganz interessant fand aus der Perspektive eines zunächst einmal glücklich verlaufenden Einzelfalles von Integration. Hier wird etliches exakt so beschrieben, wie ich es mit meiner hörenden Umwelt auch erlebt habe.
Bernd Rehling hat das im Taubenschlag kritisch rezensiert. Seine Kritik richtet sich vor allem darauf, daß die Perspektive "Gebärdensprache" und "Gehörlosenschule" nicht in Erscheinung tritt, was ich für ehrenwert halte, was aber am thematischen Entwurf des Buches als Verarbeitung eines tatsächlichen Geschehens wohl vorbeigeht. Dieser Buch-Hinweis soll übrigens NICHT bedeuten, daß ich die derzeitigen "Integrationskonzepte" befürworte, die mehr auf eine ökonomisierte Schulpflicht-Abwicklung statt auf eine optimale Förderung abzielen. Gerade das erwähnte Buch macht trotz seiner "Happy-End-Perspektive" dennoch sichtbar, wie unbedacht diese Pseudo-Intergration ist und wieviel "Glück" dazu gehört, daraus unbeschadet hervorzugehen. -- WHell 09:55, 28. Feb 2005 (CET)
Es gibt nur eine Literaturquelle, und zwar alle aus Frankenthal. Also einseitig. Ich erachte "Präventive Integration" als unbedeutend und nur propagandisch als Ablenkung im Hintergrund, dass mit GS-Lautsprache Bilingualismus die oralistische Position der Frankenthaler Schule in Frage gestellt wird. Damit wollte Dr.Breiner das Verlangen nach Bilingualismus eindaemmen.
Ich schlage vor, entferne diesen Artikel und erarbeite einen neuen Artikel mit dem Stichwort "Integration" mit einer Subrubrik "schulische Intgration" (ich nenne das konkreter "Mitschulung von hoerenden und tauben Kindern" statt dieses nebelhaften aber politisch wirksamen "Integration") wo Breiners "Präventive Integration" als Schlagwort erwaehnt werden kann. Solche Mitschulung von hoerenden Schuelern in tauben Klassen gibt es schon frueher anderswo. Dieser Begriff erfordert viel Recherche. ---Hartmut, 28.Februar 2005
Hallo Hartmut,
"entfernen" dieses Artikels wäre im enzyklopädischen Sinne nicht korrekt, der Begriff existiert und eine Enzyklopädie muss erklären, was damit gemeint ist, unabhängig davon ob das damit Verbundene "schlecht" oder "falsch" ist. Wenn es objektive Kriterien gibt, die Praxis- oder Sozial-Untauglichkeit des Konzepts belegen, können sie ja im Artikel genannt werden. Wenn es sie nicht gibt, kann ja gesagt werden, das das Konzept "umstritten" ist.
Einfügen in in einen Artikel "Integration" wäre auch nicht gut, weil das Thema "Integration" sehr vieles andere umfaßt. Besten Gruß -- WHell 12:23, 28. Feb 2005 (CET)
Jaja, "Integration" umspannt andere Bedeutungen, wie in der Industrie, Maschinenbau, wie Teile ins Gesamte integriert sind oder ueberhaupt in Systemen mit vielen quasi-autonomen Teilen. Aber im Taubenwesen hat das Wort eine spezielle beschraenkte Bedeutung, gebraucht rundweg von oralistischen Paedagogen, wie taube Menschen in der hoerenden Welt sein sollten. Und "praeventive Integration" kann nur in Bezug zu diesem Verstaendnis von Integration betrachtet werden. Daher mein Vorschlag, dass ueber "Integration" unter die Kategorie Gehoerlosigkeit geschrieben wird, und "praeventive Integration" dann dort subsumiert wird. Ferner habe ich Problem mit dem Ausdruck "praeventiv". IMHO ist das Wort irrefuehrend und propagandisch. Was ist denn "praeventiv"? Was wird vorgebeugt? Wird Integration vorgebeugt? ---Hartmut, 7.Maerz 2005
vielleicht hat der Wortschöpfer der "Präventiven Integration" dies so definiert mit dem Ziel, die Gehörlosen präventiv davor zu bewahren, in die GL-Welt reinzurutschen. ;) --Filzstift 12:06, 9. Mär 2005 (CET)
ja richtig, weiss schon, was Dr.Breiner zu meinen wollte. Ich finde nur die Nebeneinanderstellung von "praeventiv" und "Integration" einfach komisch. Daher meine spitzige Frage, ob Integration dabei vorgebeugt waere. ---Hartmut, 9.Maerz 2005

Neutralität in Bezug auf die Kritik

Nun habe ich zwei Kapitel in den Artikel eingeführt, die die Kritik behandeln sollten. Dazu ist folgendes zu bemerken:

Das erste, was auffällt: "... aus der Sicht der Gehörlosen".

Ich habe mit Absicht die Titelei "aus der Sicht der gebärdensprachlich kommunizierenden Gehörlosen bzw. der lautsprachlich Kommunizierenden Gehörlosen gewählt, um damit eindeutig aufzuzeigen, dass es im Gehörlosenwesen zwei verschiedene Strömungen gibt, die ihre Kritik anders zum Ausdruck bringen. Aber jetzt wurde "gebärdensprachlich kommunizierende" gestrichen - wohl mit der Absicht, zu zeigen, dass es eigentlich nur die eine Gruppe der Gehörlosen gibt.

Ferner wurde in der Einleitung gleich gesagt, dass es nur eine Schule oder nur wenige gibt, die diesen Ansatz benutzen. Aber das ist nicht das Thema dieses Artikels und es wird damit wohl versucht, die präventive Integration im Vorneherein nicht wissenschaftlich, sondern populistisch, in Frage zu stellen. Obwohl ich auch kein Befürworter der präventiven Integration bin, geht eine solche Bemerkung über die von der Wikipedia geforderten Neutralität hinaus.

Weiter wird die unwahre Behauptung aufgestellt, dass nur ein sehr kleiner Teil der Gehörlosen die "die gezielt die vollständige Integration in die Welt der Hörenden bzw. in die Mehrheitsgesellschaft suchen". Dies ist belegbarerweise nicht wahr, denn diese Gruppe der Gehörlosen macht einen etwa gleich grossen Teil wie die Gruppe der die Gebärdensprache vorziehenden und die nicht (?) die Integration suchenden Gehörlosen aus. Diese sehr einseitige Information geht dahingehend sogar noch weiter, als dass von „Lautsprachbenutzenden Gehörlosen“ - in Anführungszeichen - gesprochen wird, als ob es diese nicht wirklich gäbe. Die Behauptung, "...in denen Geselligkeit unter gleichartig Behinderten gepflegt wird. Solange selbst diese integrations-bemühten Gruppen ihre separaten Vereine haben, ist permanent der Nachweis erbracht, daß die gesamtgesellschaftliche Integration für die Gruppe der Hörgeschädigten allenfalls punktuell erreichbar ist." ist ebenso unwahr, da diese Bemerkung schlicht verkennt, dass diese Geselligkeit zumindest in der Schweiz äusserst Punktuell ist und dass das gesellige (aber äusserst lose) Kennenlernen im Vordergrund steht. So werden lediglich einmal im Monat (!) Treffen organisiert, deren Teilnahmezahlen sehr stark schwanken (was zeigt, wie lose das ist!)

Mit den folgenden Absätzen versucht der Autor des in Frage gestellten Abschnitts zudem, aus den Tatsachenbehauptungen Schlussfolgerungen zu ziehen. Dies ist wissenschaftlich gesehen nicht objektiv und damit ist auch die Neutralität klar in Frage gestellt. Es wurde auch nicht eine Sichtweise widergegeben, sondern lediglich Tatsachenbehauptungen, zudem wurden ausser der präventiven Integration auch andere Themen diskutiert und angegriffen.

Ich fordere damit den Autor (WHell) ausdrücklich auf, entweder diesen Artikel zurückzuziehen oder entsprechend der NPOV-Regeln von Wikipedia abzuändern.--LeonhardEuler 17:33, 10. Mär 2005 (CET)

Das Problem ruehrt daher, dass man "Praeventive Integration" ohne Bezug auf "Integration" zu behandeln versucht und dann Kritik damit zu ueben. Die Kritiken sind eher auf "Integration" bezogen. Schlimmer ist dass Kritiken schielaeugig aus zwei Sichten eingebracht werden. Eine Enzyklopaedie bringt faktuale Informationen hervor, nur die Information, die keine Kritik hat. Kritik soll aussen bleiben. Daher halte ich, dass eine Enzyklopaedie etwas als Haupt-Keyword nicht enthalten soll, das schon zweifelhaft und mit Kritik beladen ist. Wie ich schon gesagt habe, ist Praeventive Integration wirklich nicht so bedeutend, um als Haupt-Entry gelten zu lassen. ---Hartmut, 14. Maerz 2005
Ich habe nun die Kritik objektiviert und die anderen NICHT zum Artikel gehörenden (z.T. populistischen und persönlich gefärbten) Behauptungen entfernt. Ich bitte darum, die Kritik noch einmal eingehend zu prüfen und allenfalls zu ergänzen, zumal ich als die Lautsprache bevorzugende gehörloser Kritiker nur teilweise die Kritik der die Gebärdensprache bevorzugenden Gehörlosen zu wiedergeben vermag.--LeonhardEuler 18:43, 19. Mär 2005 (CET)


Das Argument, dass die Schüler bereits von zu Hause aus keine Berührungsängste mit behinderten Kindern haben spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Diese Behauptung ist nicht beweisbar. Es gibt in der Realität viele Gegenbeispiele. Inwieweit in der Primarstufe einer Schule auf den beruflichen Alltag vorbereitet werden soll ist mir schleierhaft. Auch diese Position ist nicht objektiv. Deshalb schlage ich vor, den letzten „Kritik“-Absatz vollständig zu löschen, da es sich hierbei um einen subjektiven, wissenschaftlich nicht haltbaren Standpunkt handelt.--Bulgur 11. Jan 2011 (09:03, 11. Jan. 2011 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)