Diskussion:Prometheus
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Kandidatur vom 07. 11. 2016 - 27. 11. 2016
Prometheus (griechisch Προμηθεύς Promētheús ‚der Vorausdenkende‘, ‚der Vorbedenker‘; Betonung lateinisch und deutsch Prométheus) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Die Prometheussage gehört zu den bekanntesten Stoffen der Weltliteratur. [...] Schon in der Antike war das Schicksal des Prometheus ein eindrückliches literarisches Sujet und ein beliebtes Motiv der bildenden Kunst. Seit der Renaissance haben zahlreiche Dichter, Schriftsteller, Maler, Bildhauer und Komponisten den Stoff bearbeitet. Auch zu philosophischer Reflexion hat der Mythos vielfach Anstoß gegeben. Aus religionskritischer Sicht ist Prometheus das Urbild des mutigen Rebellen, der die Befreiung von Unwissenheit und religiös fundierter Unterdrückung einleitet. In der Moderne steht er als Symbolfigur für den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt und die zunehmende Herrschaft des Menschen über die Natur. Daher wird er je nach geschichtsphilosophischem Standort unterschiedlich beurteilt: Für Fortschrittsoptimisten stellt er eine Allegorie der sich emanzipierenden Menschheit dar; Zivilisationskritiker hingegen halten den „prometheischen“ Impuls für zwiespältig oder fragwürdig und problematisieren den Drang des Menschen zu möglichst schrankenloser, gottähnlicher Macht.
Den Artikel habe ich jetzt komplett neu geschrieben. Für den Umfang von 202 KB (ein großer Teil entfällt auf den Fußnotenabschnitt) hoffe ich angesichts des gigantischen Umfangs des Themas auf Verständnis; ebenso dafür, dass nicht jede Musikgruppe oder Fantasy-Produktion genannt werden kann. Die Bilder von Kunstwerken habe ich jeweils am Ende der Abschnitte über bildende Kunst als Galerie zusammengestellt. Trotz der Vorbehalte gegen diese manchmal kritisch beurteilte Darbietungsform halte ich sie in diesem speziellen Fall für angebracht. Es ist meines Erachtens besser, die Bilder in den Abschnitten unterzubringen, die von ihnen handeln, und so den Zusammenhang mit dem Fließtext räumlich zu wahren, statt die Bilder willkürlich irgendwie über den Artikel zu verstreuen. Nwabueze 21:50, 7. Nov. 2016 (CET)
- Hallo, sind das alles Anmerkungen?? oder auch Einzelnachweise??--Vielen Dank und Grüße Woelle ffm (Diskussion) 22:05, 7. Nov. 2016 (CET)
- Langsam muss aber auch mal gut sein mit solchen Fragen, die dann auch noch durch mehrere Fragezeichen merkwürdig rüber kommen. Das ist oft genug besprochen worden. Lies Hilfe:Einzelnachweise#Benennung_der_Abschnitts.C3.BCberschrift oder Anmerkung#Inhalt. Nwabueze macht es wenigstens methodisch richtig. --Armin (Diskussion) 23:07, 7. Nov. 2016 (CET)
- Es handelt sich um lauter Fußnoten. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch hat "Anmerkung" dieselbe Bedeutung wie "Fußnote". Es sind also einfach die Fußnoten (oder genauer gesagt in diesem Fall Endnoten). Nwabueze 13:26, 8. Nov. 2016 (CET)
- Hallo Nwabueze. Mal wieder ein beeindruckend mächtiges Thema, dass du da aufbereitet hast. Ich bin noch nicht ganz durch, war beim Goethe aber etwas stutzig geworden. Das Zitat "zu leiden, weinen, zu genießen und zu freuen sich / und dein nicht zu achten / wie ich" ist doch das Schlusswort der Prometheus-Hymne. Du scheinst sie aber in das Dramenfragment zu verorten. Kannst du das bitte prüfen? --Krächz (Diskussion) 23:31, 8. Nov. 2016 (CET)
- Ein früher Fall von Selbstplagiat. Man wird das dem Dichterfürsten verzeihen, dass ihm seine Verse so gut gefielen, dass er sie doppelt verwertete. Unsere Epoche, in der das Selbstplagiat im Wissenschaftsbetrieb geradezu Standard ist, hat keinen Anlass, darüber die Nase zu rümpfen. Nwabueze 00:40, 9. Nov. 2016 (CET)
- Ich sehe wenig Spielraum für ein anderes Votum. Nach hinten raus leidet der ansonsten sehr geschmeidige Stil am "Aufzählungscharakter" der Rezeptionsgeschichte. Das ist aber themenbedingt und in der aktuellen Form immer noch die beste Lösung. Bei der Auswahl der Prometheus-Bearbeiter habe ich Vertrauen in den Autoren, dass dieselbe wohlüberlegt ist. Mir fiele auch nichts ein, was fehlte und ich kann auch nicht einschätzen, ob man hier oder da jemanden hätte weglassen sollen. Der Artikel beeindruckt und macht Spaß. -- ExzellentKrächz (Diskussion) 23:40, 12. Nov. 2016 (CET)
- Die Auswahl der zu nennenden Künstler, Dichter, Schriftsteller usw. aus einer weit größeren Gesamtmenge ist in solchen Fällen schwierig und Ermessensfrage. Hauptkriterium für die relative Relevanz ist die Breite und Intensität der Rezeption der jeweiligen Werke in der Fachliteratur, insbesondere in Nachschlagewerken; wo dies für einen klaren Befund nicht ausreicht, also in den häufigen Zweifelsfällen, muss auch die Anzahl und Beschaffenheit der Googletreffer als Indiz herhalten. Nwabueze 14:28, 13. Nov. 2016 (CET)
- Ich sehe wenig Spielraum für ein anderes Votum. Nach hinten raus leidet der ansonsten sehr geschmeidige Stil am "Aufzählungscharakter" der Rezeptionsgeschichte. Das ist aber themenbedingt und in der aktuellen Form immer noch die beste Lösung. Bei der Auswahl der Prometheus-Bearbeiter habe ich Vertrauen in den Autoren, dass dieselbe wohlüberlegt ist. Mir fiele auch nichts ein, was fehlte und ich kann auch nicht einschätzen, ob man hier oder da jemanden hätte weglassen sollen. Der Artikel beeindruckt und macht Spaß. -- ExzellentKrächz (Diskussion) 23:40, 12. Nov. 2016 (CET)
- Ein früher Fall von Selbstplagiat. Man wird das dem Dichterfürsten verzeihen, dass ihm seine Verse so gut gefielen, dass er sie doppelt verwertete. Unsere Epoche, in der das Selbstplagiat im Wissenschaftsbetrieb geradezu Standard ist, hat keinen Anlass, darüber die Nase zu rümpfen. Nwabueze 00:40, 9. Nov. 2016 (CET)
- Hallo Nwabueze. Mal wieder ein beeindruckend mächtiges Thema, dass du da aufbereitet hast. Ich bin noch nicht ganz durch, war beim Goethe aber etwas stutzig geworden. Das Zitat "zu leiden, weinen, zu genießen und zu freuen sich / und dein nicht zu achten / wie ich" ist doch das Schlusswort der Prometheus-Hymne. Du scheinst sie aber in das Dramenfragment zu verorten. Kannst du das bitte prüfen? --Krächz (Diskussion) 23:31, 8. Nov. 2016 (CET)
Ich konnte mir bis jetzt nur die Einleitung und den ersten Abschnitt (Die älteste überlieferte Gestalt des Mythos bei Hesiod) gelesen, habe aber schon ein paar Fragen/Anmerkungen:
- "elpís – die Erwartung oder Voraussicht": Falls die Übersetzung "Hoffnung" tatsächlich nicht korrekt ist, sollte auch der Artikel Büchse der Pandora entsprechend angepasst werden. Imho ist die Übersetzung mit "Hoffnung" so geläufig, dass vielleicht mehr als ein einzelner Beleg von 2011 für die Übersetzung mit "Erwartung oder Voraussicht" angegeben werden sollte.
- Der Artikel Büchse der Pandora ist leider - wie nach meinem Eindruck die meisten Mythologieartikel - in schlechtem Zustand. Er bedarf einer gründlichen Überarbeitung, und da ist das Thema "Hoffnung" nur einer unter einer Reihe von Punkten. Für die korrekte Übersetzung gibt es natürlich mehr Belege als den von 2011, aber es ist sinnvoll, den neuesten und ausführlichsten zu nennen; wer sich für ältere Literatur interessiert, wird dort fündig. Das gilt auch für andere Belege; ich nenne oft nur das Aktuellste und/oder Ausführlichste, da der Fußnotenabschnitt sonst ausufert und da die jeweils neuesten Autoren auf die ältere Forschung eingehen. Nwabueze 02:03, 10. Nov. 2016 (CET)
- Bezieht sich FN 10 auf alle neuen Übel, oder nur auf die (etwas chauvinistische) Plage durch "schlechte Frauen"?
- Sie bezieht sich auf den Inhalt des Gefäßes, auf den Vorgang der Öffnung und auf deren Folgen. Die Aussage über die schlechten Frauen ist offensichtlich Ausdruck einer misogynen Haltung des Autors bzw. seiner Quelle(n). Das gehört aber zum Thema Pandoramythos und nur am Rande zum Prometheusmythos. Pandora hat einen eigenen Artikel. Ihr Mythos ist zwar mit dem des Prometheus verwoben, gehört aber hier nicht zum Kernthema und ist daher nicht übertrieben ausführlich darzustellen. Nwabueze 02:03, 10. Nov. 2016 (CET)
- Was ist ein "Frauenkatalog?
- Das ist die Bezeichnung für das in dem Absatz behandelte, nur fragmentarisch überlieferte Werk. Darauf näher einzugehen würde hier den Rahmen sprengen. Ich habe es aber jetzt verlinkt. Nwabueze 02:03, 10. Nov. 2016 (CET)
- Der letzte Absatz hat mich sofort an die biblische Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies erinnert. Diese Parallele wurde anscheinend von Giordano Bruno im 16. Jahrhundert thematisiert, wird jedoch im Artikel im Abschnitt zur Moderne nicht mehr erwähnt. Spielt der Vergleich mit dem biblischen Mythos in der modernen Forschung wirklich keine Rolle mehr (vielleicht habe ich den entsprechenden Absatz auch einfach übersehen, habe wie gesagt keine Zeit gehabt, den Artikel vollständig sorgfältig zu lesen)? --RobNbaby (Diskussion) 22:17, 9. Nov. 2016 (CET)
- Vergleichbares gibt es - wie bei Mythen üblich - in der Mythologie anderer Kulturkreise vieles, vgl. Goldenes Zeitalter und den Abschnitt "Mythenforschung" im Artikel. Für einen historischen Zusammenhang mit dem biblischen Mythos gibt es allerdings keinen Beleg, daher ist das kein großes Thema. Für eine systematisch vergleichende kulturübergreifende Darstellung der Thematik wäre wohl der Artikel Sündenfall ein passender Ort. In Goldenes Zeitalter bin ich auf das Allgemeine eingegangen. Nwabueze 02:03, 10. Nov. 2016 (CET)
- Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Es ist immer angenehm, wenn man bei Kandidaturen noch etwas dazulernt, anstatt sich langatmige Rechtfertigungen durchlesen zu müssen. Meine Bewertung folgt hoffentlich am Wochenende. --RobNbaby (Diskussion) 10:24, 11. Nov. 2016 (CET)
- Vergleichbares gibt es - wie bei Mythen üblich - in der Mythologie anderer Kulturkreise vieles, vgl. Goldenes Zeitalter und den Abschnitt "Mythenforschung" im Artikel. Für einen historischen Zusammenhang mit dem biblischen Mythos gibt es allerdings keinen Beleg, daher ist das kein großes Thema. Für eine systematisch vergleichende kulturübergreifende Darstellung der Thematik wäre wohl der Artikel Sündenfall ein passender Ort. In Goldenes Zeitalter bin ich auf das Allgemeine eingegangen. Nwabueze 02:03, 10. Nov. 2016 (CET)
Grandiose Leistung, Nwabueze. Der Arbeitsumfang lässt sich etwa Exzellenthier ansatzweise erahnen. Ich hoffe, du besitzt einem langen Atem in dieser Anstalt, Nwabueze. Du hast dich, wenn ich es richtig verstanden habe, für eine abschnittsbezogene Belegung entschieden. Daher gehe ich davon aus, dass, wenn Zitate oder Behauptungen (etwa „vor lauter Langeweile“ bei Wieland) kurz zuvor im Abschnitt selbst genannt werden, die sich auf die nächste Fußnote am Ende des Abschnitts beziehen. Einzig die Verlinkungen irritieren mich. Keine Rotlinks? Das halte ich für zweifelhaft. Selbst bei kleineren Überarbeitungen stößt man immer wieder auf noch fehlende Artikel, die man dann auch anzeigen sollte. Das verschafft uns zugleich einen Überblick über noch ausstehende Artikel. --Armin (Diskussion) 10:41, 12. Nov. 2016 (CET)
- In der Tat ist die Belegung großenteils jeweils auf den ganzen Abschnitt bezogen, da der Fußnotenabschnitt sonst ausufern würde. Es hätten mit Leichtigkeit vierhundert oder fünfhundert Fußnoten werden können, das fände ich aber problematisch. Mit Rotlinks bin ich traditionell zurückhaltend, denn ihr einziger Sinn ist ja die Anregung zum Anlegen dieser Lemmata, und dieser Effekt wird, soweit ich sehe, sehr selten erreicht. Außerdem ist die Auswahl der Namen oder Begriffe, die eines Rotlinks gewürdigt werden sollen, ziemlich willkürlich, und zu viele sollten es nicht sein. Wenn aber jemand einige sinnvolle Rotlinks anlegen möchte, insbesondere zu einzelnen Gelehrten, habe ich nichts dagegen. Nwabueze 14:50, 12. Nov. 2016 (CET)
Bin den Artikel gestern durchgegangen (wie den Hallerartikel unten). Ich äußere mich diesbezüglich ausdrücklich als interessierter Laie (dem freilich der Aspekt am Rande bekannt ist), da antike Mythologie und Rezeption nicht mein Fachgebiet ist. Aber ich schließe mich gerne Armin an: eine wirklich beeindruckende Leistung hinsichtlich der Verarbeitung der Stoffmenge, die Menge der Anmerkungen sehe ich diesbezüglich denn auch als völlig unproblematisch an; man kann sie ja auch ignorieren und nur den reinen Text lesen. Da schmerzt es mich persönlich, dass ich derzeit keine Zeit finde für solche Mammutartikel, die mich persönlich hier im geschichtlichen Bereich auch immer gereizt haben. -- ExzellentBenowar 11:55, 13. Nov. 2016 (CET)
Kurzform: ... Man wird im Internet sicher keine bessere Gesamtdarstellung des Themenkomplexes finden. Sie ist zudem fast durchgängig flüssig zu lesen, in einer sehr angenehmen Sprache geschrieben: Vorzüge, die den Artikel auch gegenüber anderen Fachlexikoneinträgen auzeichnen. Exzellent
Dennoch ein paar Anmerkungen:
- Immer wieder gibt es Abschnitte zur Interpretation. Das beginnt bereits bei der sicher erklärungsbedürftigen Gegenüberstellung des befreiten und des gefesselten Prometheus. Hier findet die den Artikel wie die Jahrtausende beständig durchziehende ambivalente Deutung des Promotheus als Wohltäter oder als Wurzel allen Übels ihre Grundlage. Das führt aber – ohne dass es vielleicht bereits an dieser Stelle einmal angedeutet wird – zu wiederkehrenden Redundanzen, da das Deutungsmuster, überspitzt ausgedrückt, in vielen folgenden Abschnitten wiederholt wird: Es findet sich im Abschnitt Kulturgeschichtliche Hintergründe, mit dessen Positionierung vor Kult und Ikonographie ich nicht ganz glücklich bin, es findet sich in Mittelalter und Frührenaissance, in der Frühen Neuzeit bei der Gegenüberstellung Bacons und Rousseaus unter Philosophie und natürlich abermals unter Interpretationen und literarische Kontroversen der Aufklärungszeit, selbstverständlich in den von kulturellem Optimismus oder Untergangsstimmungen geprägten Deutungen der Moderne. Wie anders darstellen? Ich weiß es nicht, möglicherweise zentraler und konzentrierter. Insbesondere störe ich mich daran, dass das, was sehr früh als Interpretation der Dramen des 5. Jahrhunderts eingeführt und unter Kulturgeschichtliche Hintergründe weiter ausgeführt wird, wirkt, als wäre es zeitunabhängig, endgültig, nicht Ergebnis des Jahrtausende währenden Abarbeitens am Mythos.
- Ja, das Deutungsmuster wird wiederholt, aber nicht weil ich zur Redundanz neige, sondern weil es sich eben im Lauf der Kulturgeschichte oft wiederholt hat, allerdings mit jeweiligen Besonderheiten, die ich auch angesprochen habe, soweit es in diesem Rahmen möglich ist. Theoretisch könnte man völlig anders gliedern, etwa nach Geschichte einzelner Deutungsmuster, aber einer Umsetzung einer solchen alternativen Struktur würden sich gigantische Schwierigkeiten entgegenstellen. - Das im Antike-Abschnitt zur Interpretation und zu den Hintergründen Mitgeteilte mag, wie du schreibst, teilweise "endgültig" wirken, aber das ist nicht wirklich verkehrt, denn es handelt sich überwiegend um Forschungsergebnisse, die als gesichert gelten; dass sich daran in absehbarer Zukunft etwas Wesentliches ändert, ist sehr unwahrscheinlich, und falls doch, können wir dann schnell reagieren. Eine wissenschaftgeschichtlich ausgerichtete Darstellung würde den Eindruck der "Endgültigkeit" vielleicht mildern oder beseitigen, aber den Rahmen des in diesem bereits sehr langen Artikel Sinnvollen sprengen. Nwabueze 18:18, 16. Nov. 2016 (CET)
- Das eingeschobene Kapitel Nationalsozialismus empfinde ich als Fremdkörper. Die Kapitelabfolge Philosophie, Psychologie, Nationalsozialismus, Belletristik lässt micht irgendwie ratlos zurück. Thematisch fehlen im Komplex Nationalsozialismus, wenn so prominent hervorgehoben, vielleicht Heideggers Berufung auf Aischylos’ Promotheus in der Selbstbehauptung der deutschen Universität und die Jünger-Brüder.
- Na ja, der Nationalsozialismus ist eben sperrig und, wie du festgestellt hast, tatsächlich ein Fremdkörper - das wäre er aber in jeder anderen möglichen Gliederung ebenso oder noch mehr, es sei denn er wird einfach aufgeteilt, was ich aber schlecht fände. Da die nationalsozialistische Prometheus-Rezeption sowohl Politik (Hitler) als auch Literatur und bildende Kunst umfasst und das alles inhaltlich eine in sich geschlossene Einheit bildet, wäre eine Aufteilung - etwa Literatur in den Belletristikabschnitt und Kunst in den Kunstabschnitt - sicher unzweckmäßig. Es handelt sich hier um eine sehr spezielle Rezeption, die (im Unterschied etwa zur Rezeption in der DDR) klar einer einheitlichen politischen Zielsetzung untergeordnet ist und daher einen eigenen Abschnitt verdient. Diesen könnte man auch anderswo positionieren, aber da sehe ich im Moment keine dem momentanen Status überlegene Lösung. Nwabueze 18:18, 16. Nov. 2016 (CET)
- Ein gewisses Kürzungspotential sehe ich in den beiden recht listenhaften Abschnitten zur bildenden Kunst sowohl der Frühen Neuzeit als auch der Moderne. Vollständigkeit kann hier ohnehin nicht erreicht werden und so stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die gelisteten Künstler und ihre Werke ausgewählt wurden. Auch könnte man sicher die Galerien reduzieren, da wir dafür bekanntlich Commons haben.
- Die Galerien im Artikel haben gegenüber Commons den Vorteil, dass die bedeutenden Kunstwerke hier übersichtlich zusammengestellt, nach chronologischem Gesichtspunkt in zwei Gruppen aufgeteilt und mit korrekten Bildlegenden versehen sind und jeweils das beste Foto ausgewählt ist. Auf Commons hingegen ist die Darbietung chaotisch, redundant (mehrere Fotos desselben Kunstwerks, teils qualitativ sehr unterschiedlich), ohne Rücksicht auf Relevanz und mit teils sehr unvollständigen und/oder falschen Angaben. Was die Galerien leisten, kann Commons keinesfalls leisten. - Sinnvolle Ordnung und Zuverlässigkeit ist auch der Vorteil der listenhaften Aufzählungen der Werke der bildenden Kunst: Ich habe bei jedem einzelnen Kunstwerk die Angaben zur Entstehungszeit und zum Standort (soweit bekannt) verifiziert, sowohl anhand von Monographien und Nachschlagewerken als auch mit Heranziehung zuverlässiger Onlineressourcen (die Angaben bei Reid sind teils veraltet und nicht immer korrekt). Diesen Service bietet meines Wissens zur Zeit sonst niemand, daher finde ich es schon sinnvoll, dass wir das tun. Die Auswahl der zu nennenden Werke ist schwierig und kann nie ganz objektiv sein, ich habe aber in jedem Einzelfall die Frage der relativen enzyklopädischen Relevanz geprüft, sowohl anhand der Nachschlagewerke und speziellerer Fachliteratur als auch unter dem zweitrangigen Gesichtspunkt der Resonanz im Internet. Nwabueze 18:18, 16. Nov. 2016 (CET)
- Ein paar inhaltliche Anmerkungen noch: 1. So weit ich mich erinnere, spielte im Zusammenhang mit Prometheus hin und wieder der Begriff Demiurg eine Rolle. Ist dem nicht mehr so? 2. Vielleicht zu weit führend, aber die Problematik des mit Prometheus verbundenen techné-Begriffs, wie er im Protagoras entwickelt wird, kommt möglicherweise etwas kurz, bei Platon gehen in diesem Zusammenhang Techne, Sophia, Episteme recht fließend ineinander über (ἔντεχνος σοφία); Prometheus versorgt die Menschen mit der zum Leben nötigen Wissenschaft (περὶ τὸν βίον σοφία). 3. Dass der Hyginus (Mythographus) der fabulae mittlerweile mit Gaius Iulius Hyginus identifiziert wird (Du hast es auch im Hyginus Mythographus entsprechend angepasst), ist für mich neu; dass dies für das astronomische Werk insbesondere von Le Bœuffle vertreten wird, ist ok, aber für die Fabeln? Ohne Latinist zu sein und den entsprechenden Wandel mitbekommen zu haben, ich war nur verwundert.
- Den Begriff des Demiurgen vermeide ich hier, denn dieser ist Baumeister des Kosmos, während für Prometheus nur die Erschaffung menschlicher und tierischer Körper und teils auch deren Beseelung angenommen wurde, also eine weitaus bescheidenere Rolle. - Den aktuellen Forschungsstand zur Identitätsfrage des sog. Hyginus Mythographus fasst Peter Lebrecht Schmidt im DNP-Artikel Hyginus, C. Iulius knapp zusammen; dort auch zur Identität des Verfassers von De astronomia mit dem der Genealogiae (Fabulae). Dass beide Werke von C. Iulius Hyginus stammen, ist nicht nur die Auffassung von Le Bœuffle (der das durchaus auch für die Fabeln annimmt), sondern auch die des neuen Fabeln-Herausgebers Jean-Yves Boriaud (1997) und von Mariagrazia Vitobello, die 1988 das astronomische Werk ediert hat. Nwabueze 18:18, 16. Nov. 2016 (CET)
Zum Abschluss: Ich wünschte, wir hätten im Bereich der antiken Mythologie mehr solcher herausragender Artikel, die eine intensive Auseinandersetzung mit dem Gegenstand erkennen lassen und dem geneigten Leser einen vielschichtigen Einblick in den aktuellen Forschungsstand präsentieren: Encyclopaedia at its best.--Tusculum (Diskussion) 18:28, 15. Nov. 2016 (CET)
- Auch wenn mich die Antworten nicht überzeugen (man könnte sich fragen, warum die auf Marx aufbauenden Weltanschauungen unter Philosophie, der Nationalsozialismus hingegen als eigener Abschnitt behandelt werden; welche Serviceleistung steht hinter der für den Leser nicht durchschaubaren Listung teils abgelegener Künstler, nur weil sie das Thema Prometheus verarbeitet haben; die Datierung der Hygin zugeschriebenen Werke habe ich in den entsprechenden Artikeln relativiert, der Weisheit letzter Schluss war das nämlich nicht und auch nicht der aktuelle Forschungsstand, sondern lediglich die von einem Teil der Forschung vertretene Meinung; je mehr ich mich mit dem aktuellen Forschungsstand der Problematik befasse, desto ärgerlicher finde ich Deine nonchalanten „Korrekturen“ in den betroffenen Artikeln), meine Anmerkungen waren Marginalien im Verhältnis zum Wurf. --Tusculum (Diskussion) 21:18, 16. Nov. 2016 (CET)
- Es liegt in der Natur der Sache, dass Listungen von Künstlern in einem Wikipedia-Artikel für den Leser nicht durchschaubar sind. Das wäre bei einer gekürzten oder andersartigen Liste genauso. Ich kann ja nicht im Artikel eine erläuternde Begründung dafür liefern, dass ich so und nicht anders liste. Durchschaubar wäre es nur, wenn eine bereits vorhandene Liste 1:1 aus der Sekundärliteratur übernommen und dies angegeben würde. Das wäre natürlich bequem, aber eine dafür geeignete Liste habe ich nicht gefunden. Nwabueze 01:33, 18. Nov. 2016 (CET)
Wenn man überhaupt etwas vermissen könnte, wäre es die etwas knappe Überlieferungsgeschichte der antiken Quellen. Man erfährt nur, dass "die Gebildeten West- und Mitteleuropas relativ wenig von dem Mythos [wussten]" und später, dass die Quellenbasis in der Frühen Neuzeit stark erweitert wurde. Die Rezeption in der Bildenden Kunst und Literatur könnte man langfristig in einen eigenen Artikel auslagern, in der jetzigen Form ist es zwar sehr gut gelöst (nur die Abschnitte zur Bildenden Kunst finde ich ein bisschen zu listenhaft und die moderne Populärkultur kommt mir ein wenig beliebig vor), aber es wird immer Leute geben, die die entsprechenden Abschnitte wahlweise zu knapp oder zu ausführlich finden. -- ExzellentRobNbaby (Diskussion) 14:07, 20. Nov. 2016 (CET)
- Zum Mittelalter habe ich die fehlenden Hauptquellen noch namentlich eingefügt. Der Erweiterung der Quellenbasis in der Frühen Neuzeit ist der Absatz gewidmet, der mit Einen bedeutenden, aber erst spät in die Breite wirkenden Impuls erhielt die neuzeitliche Rezeption durch die Wiederentdeckung ... beginnt. - Die listenhafte Aufzählung der Kunstwerke finde ich auch nicht restlos befriedigend, sie scheint mir aber besser als alle in Betracht kommenden Alternativen. Einzelne Kunstwerke inhaltlich zu besprechen würde den hier gebotenen Rahmen sprengen; das könnte in der Tat in einem künftigen Spezialartikel darüber geschehen, was begrüßenswert wäre. Nwabueze 00:13, 22. Nov. 2016 (CET)
Ein Artikel über ein sehr interessantes und ewiges Thema. Er ist für jedermann verständlich geschrieben und ufert auch nicht aus. Das muss man erst einmal schaffen! Was die Auswahl der Bilder betrifft, so ist das sicherlich noch nicht der Weisheit letzter Schluß - aber einen besseren Vorschlag habe ich leider auch nicht. Insgesamt aber alle Achtung vor der Leistung des Autors, dem ich hiermit meine uneingeschränkte Anerkennung aussprechen möchte. Vielen Dank, ExzellentKnurrikowski (Diskussion) 14:12, 25. Nov. 2016 (CET)
Mit sechs Voten und keinem anderen Votum wird der Artikel als Exzellent ausgezeichnet. ExzellentTönjes 11:26, 27. Nov. 2016 (CET)
Gerätebezeichnung/ Handelsmarke
Es gibt eine Vielzahl elektrischer Geräte verschiedener Hersteller, die den Namen des Titanen tragen: Heiß-Mangel, Verstärker, Toaster, Ventilator. Die Belege taugen nicht viel, sagen aber etwas aus zur Rezeption, die vornehmlich Wärmeerzeugung mit dem Namen in Verbindung brachte. Schwerpunkt in den 1950er und -60er Jahren. Prometheus lässt sich wohl nicht markenrechtlich schützen. --Slartibartfass (Diskussion) 21:49, 26. Nov. 2017 (CET)
Sehr guter Artikel
Sehr guter Artikel. Besser hätte ich es nicht verfassen können. Ein Lob an alle, die mitgewirkt haben. --62.23.46.21 04:07, 1. Nov. 2018 (CET)