Diskussion:Promotion A

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kandidat nauk

Soviel ich weiß, entsprach der "Doktor eines Wissenschaftszweiges" dem "kandidat nauk" und der "Doktor der Wissenschaften" dem "doktor nauk". Allerdings weiß ich nicht genau, was in der Verordnung über die akademischen Grade stand, der Verwis auf die entsprechenden sowjetischen Grade sollte aber schon enthalten sein. --Rita2008 (Diskussion) 18:14, 1. Mai 2015 (CEST)

Die Verordnungen sind unter den Weblinks verlinkt. Kandidat nauk wurde m. W. im Rahmen der Aspirantur erworben. Die wurde 1951 nach sowjetischem Vorbild in der DDR eingeführt. Es gab aber in der DDR noch weitere Wege, zu promovieren und der Titel blieb "Dr.". Von daher bedarf es für den Verweis eines Belegs.--Assayer (Diskussion) 19:20, 1. Mai 2015 (CEST)

Ideologielastig

Ich habe den Endruck, umseitiger Artikel ist subjektiv/ideologielastig.Ich lese mit Erstaunen:

„Diese wurden nach der unterstellten Verwertbarkeit für die Praxis und ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus beurteilt. Dies führte oftmals dazu, dass Doktoranden und Doktorandinnen etwa auch in medizinische oder naturwissenschaftliche Promotionen Kapitel zum Marxismus-Leninismus integrierten. Ergebnisse, die den offiziellen Sprachregelungen und Darstellungen der DDR widersprachen, wurden mitunter unterdrückt. Ohnehin wurden Dissertationen nicht veröffentlicht und waren in der Regel nur in wenigen Exemplaren in Universitätsbibliotheken verfügbar.“

Mir ist nicht bewusst und es ist schwer vorstellbar, dass meine Doktorarbeit als „Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus“ beurteilt wurde. Sie enthält keinerlei derartigen Inhalt und mir ist das auch von meinen Fachkollegen von damals nicht bekannt. Dass Disstertationen nicht veröffentlicht wurden, ist doch eher ein technisches Problem. Meine Arbeit war/ist in der DNB hinterlegt und man musste dafür auch ein Pflichtexemplar abgeben. Veröffentlichungen enstanden im Rahmen der Arbeit. Dass man heutzutage viele Dissertationen (und bei weitem nicht alle) online einsehen kann, entstand erst mit den technischen Möglichkeiten. Und noch was: auch heute gibt es Dissertationen mit Geheimhaltungsgrad. Dabei muss es nicht mal um nationale Sicherheitsinteressen gehen, sondern es kann sich ebenso um eine Industrieforschung handeln. Wo ist also der herausgestellte DDR-spezifische Unterschied? Die obigem Zitat vorangestellte Quelle ist leider nicht nachlesbar, möglicherweise deckt sie das Gesagte nicht oder es ist aus dem Zusammenhang gerissen.
Da mit dem Artikel und dessen tendenziöser Formulierung viele tausende Personen, die in der DDR promoviert haben, in Misskredit gebracht werden, bitte ich, das etwas mehr zu differenzieren.
Ich bin Dr.-Ing. und kann daher nur für den ingenieurwissenschaftlichen Bereich sprechen (ich musste allerdings auch einen Naturwissenschaftler als Gutachter haben). Im naturwissenschaftlichen Bereich kann ich mir eine solche unterstellte politische Einflussnahme gleichfalls nicht vorstellen. Ob das im Bereich der Politikwissenschaften (damals: Gesellschaftswissenschaften) oder im wirtschaftswissenshaftlichen Bereich anders war, weiß ich nicht. Ich schaue mir das hier 2 Wochen später mal wieder an, bitte mich jedoch anpingen, wenn jemand dazu eine Meinung hat.--Ulf 18:32, 22. Apr. 2021 (CEST)

Ping an Assayer.--Ulf 18:35, 22. Apr. 2021 (CEST)

Das nachgewiesene Zitat stammt im Original aus HJ Schulz et al.: Das Hochschulwesen der DDR: Ein Überblick. Berlin/Ost 1980, ist also eine Selbstaussage der DDR. Die folgenden Ausführungen finden sich bei Voigt u.a. auf S. 243f.([1]) Demzufolge habe sich kaum eine Arbeit gefunden, in welcher kein "obligatorisches" Kapitel über die Wissenschaftlichkeit des Marxismus-Leninismus und über die Vorteile des Sozialismus zu finden gewesen sei. Das Beispiel für eine unterdrückte Diss betrifft die Arbeit von Heinz Perleberg. Ich verbitte mir Spekulationen darüber, ob Quellen Aussagen abdecken oder nicht, gerade wenn diese Quellen nicht nachlgelesen werden können. Auch gerade bei dieser Frage die Unterstellung voranzustellen, der Artikel sei "ideologielastig", von der Unterstellung der angeblich tendenziösen Formulierung, die "tausende Personen" in Misskredit bringe, ganz zu schweigen, ist, gelinde gesagt, grenzwertig. Gibt es andere Sekundärliteratur, welche die vorgebrachten Behauptungen stützen? Für Dissertationen bestand in der Regel Druckzwang. Dessen kriegsbedingte Suspendierung wurde in der DDR beibehalten.--Assayer (Diskussion) 22:03, 22. Apr. 2021 (CEST)
Ich teile die Bedenken von Ulf. Vor allem stoße ich mich an der Formulierung
Die Dissertationen wurden dabei nicht nur nach fachlichen Kriterien bewertet, sondern auch nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“.
Nach welchen fachlichen Kriterien soll denn eine wissenschaftliche Arbeit bewertet werden, wenn nicht nach ihrem theoretischem Gehalt? Hier wird ein Widerspruch konstruiert. Was den gesellschaftlichen Nutzen betrifft: Damit sollte gesichert werden, dass die Arbeit überhaupt ein relevantes Problem behandelt und nicht völlig abstrakte Fragen. Die Thesen zur Dissertation mussten (jedenfalls in den Wirtschaftswissenschaften in den 1980er Jahren) einen Abschnitt Nutzen der Arbeit für die gesellschaftliche Praxis enthalten. Die Aussage, dass alle (diesen Eindruck erweckt der Artikel) Arbeiten einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus erbringen sollten und dananch beurteilt wurden, halte ich wie die angeblichen Kapital über die Vorzüge des Marxismus-Leninsmus in fachfremden Arbeiten für maßlos übertrieben. Was es gab, waren in der Einleitung Verweise auf Parteitags- oder Plenumsbeschlüsse, mit denen die Wichtigkeit des Themas unterstrichen werden sollte. Ganze Kapitel dazu gab es sicher in politökonomischen und philosophischen Arbeiten, ansonsten dürften sie eher die Ausnahme gewesen sein, jedenfalls in den 1980er Jahren.
Die sparsame Veröffentlichung hatte einen ganz einfachen Grund: Papiermangel! Es war schon kompliziert genug, für die ca. 15 Pflichtexemplare (neben denen für Bibliotheken auch für die Gutachter, Fakultätsräte usw.) das Papier zusammen zu bekommen.
Der Artikel stützt sich offenbar im Wesentlichen auf Arbeiten von Dieter Voigt von der Europäischen Akademie Otzenhausen, die leider nicht nachlesbar sind. Insoweit ist es schwierig, die Quellen zu beurteilen. Allerdings halte ich schon die Überschrift Zur Fragwürdigkeit akademischer Grade und Titel in der DDR für tendenziös. Zu mindestens einigen Aussagen gibt es auch andere Auffassungen. Beispielsweise wird die Anzahl der Dissertationen mit Geheimhaltungsgrad statt der von Voigt "geschätzten" über 10.000 von Wilhelm Bleek und Lothar Mertens mit 8.600 angegeben (Quelle: FAZ, und zwar bereits ein Jahr vor dem Voigt-Beitrag). Deshalb ist Quellenkritik zumindest zulässig.
Vorschlag: Statt der zitierten Stelle folgender Text: Die Dissertationen wurden dabei nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“ bewertet. Diese wurden nach ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Wissenschaftszweiges und der Verwertbarkeit für die Praxis und beurteilt. Ergebnisse, die den offiziellen Sprachregelungen und Darstellungen der DDR widersprachen, wurden mitunter unterdrückt. Dissertationen wurden nicht veröffentlicht und waren in der Regel nur in wenigen Exemplaren in Universitätsbibliotheken verfügbar.--Urfin7 (Diskussion) 12:20, 26. Apr. 2021 (CEST)
Zunächst einmal stellten sich manche Fragen anders, wenn vollständig zitiert würde. Denn die Beurteilung nach dem "theoretischen Gehalt" wird im darauf folgenden Satz spezifiziert. Die Frage müßte deshalb eigentlich lauten: Nach welchen fachlichen Kriterien sollte eine wissenschaftliche Arbeit bewertet werden, wenn nicht nach ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus? Darauf würden mir eine Reihe von Antworten einfallen, aber ich denke, dass die Frage bewusst nicht so gestellt wurde.
Es wird auf die Arbeit von Bleek und Mertens hingewiesen, aber nicht zur Kenntnis genommen, dass sie in ihrer Bibliographie allein für die letzten 20 Jahre der DDR rund 9.000 Dissertationen als "klassifiziert" angeben (XXIII). In ihrem Forschungsprojekt haben sie 5.475 sekretierte Dissertationen untersucht, die sie bis Juli 1993 ermittelt hatten. Allein im zweiten Halbjahr 1993 wurden ihnen ca. 1.500 weitere Titel vor allem aus Partei- und Stasiinstitutionen bekannt. (XXVI) Die FAZ-Quelle gibt nur die aufaddierte Zahl an, die aber nicht als abschliessend anzusehen ist, zumal Voigt et al. Schriften aus einem Zeitraum von 40 Jahren analysieren. Gerade Bleek/Mertens sind übrigens noch kritischer als Voigt und sehen die Geheimhaltung der Dissertationen als exemplarisch für die Deformation von Wissenschaft durch ein autoritäres Regime. In diesem Sinne sieht Mertens in seiner Studie DDR-Dissertationen nicht Papiermangel als Grund für den Verzicht auf den Druckzwang (davon spricht er gar nicht), sondern für ihn rührt die "Niveausenkung" daher, dass die DDR sich lediglich die maschinenschriftliche Herstellung von Dissertationsexemplaren leisten wollte. Er verweist zudem darauf, dass die Zahl der Pflichtexemplare von neun auf sechs (1969) reduziert worden sei. (S. 60ff.) Auch die Themenfindung für Dissertationen behandelt Mertens. Hier sieht er das planwirtschaftliche Element zum Ausdruck gebracht. Dissertationsthemen beruhten nicht auf freier Absprache zwischen Doktorand und Betreuer, sondern auf en Vorgaben einschlägiger Pläne, die nach politischer Bedeutsamkeit hierarchisiert waren und in Ausführung und Inhalt von den plansetzenden Institutionen kontrolliert wurden. In der Praxis sei man dabei in den unterschiedlichen Fächern sehr unterschiedlich vorgegangen. So sei die Themenwahl unter Medizinern am freiesten gewesen. (S. 44ff.)
Vor dem Hintergrund der angegebenen Literatur Voigt et al. sowie Bleek/Mertens und Mertens lässt sich der Textvorschlag deshalb nicht rechtfertigen.--Assayer (Diskussion) 20:33, 26. Apr. 2021 (CEST)
Nachtrag: Ich sehe gerade, dass die von mir oben zitierte Studie DDR-Dissertationen (1994) nicht nur von Martens stammt, sondern von Bleek und Martens. Ich hatte den Aufsatz von Mertens Wissenschaft aks Dienstgeheimnis im Kopf, den er 1995 in einem gemeinsam mit Voigt herausgegebenen Sammelband DDR-Wissenschaft im Zwiespalt zwischen Forschung und Staatssicherheit veröffentlicht hatte. Mein Irrtum. Jedenfalls kann man aber davon ausgehen, dass Voigt und Mertens nicht in Unkenntnis der Forschungsergebnisse des jeweils anderen gearbeitet haben. Die weiteren Autoren der zitierten Voigt-Publikation sind übrigens Sabine Gries, Paul Gerhard Klussmann und Ulrich Spiekerkötter.--Assayer (Diskussion) 20:47, 26. Apr. 2021 (CEST)
Zunächst ist Selbstaussage der DDR nur, das die Arbeiten nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“ bewertet wurden. Das ist auch zutreffend. Die Annahme, dass die fachlichen Kriterien offenbar andere sind ("sondern nach ... bewertet"), ist Interpretation von Voigt u.a. Auch die Aussage, dass sich der "gesellschaftliche Nutzen" der wissenschaftlichen Arbeit sich aus dem unterstellten Beitrag für die Fortentwicklung des Marxismus-Leninismus ergab, ist ebenfalls von Voigt (die im Artikel angeführte Quelle von Voigt u.a. kenne ich wie gesagt nicht, hier, S. 46ff. findet sich aber ein frei zugänglicher Artikel der Autoren zum Thema, der diese Aussagen ebenso enthält), die nicht durch die Promotionsordnung gedeckt ist. Sie ist bei nüchternem Überlegen auch praktisch nicht vorstellbar. Wie sollen beispielsweise Medizin, Naturwissenschaften oder Technikwissenschaften Beiträge zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus erbringen? Selbst für die "angewandte Ökonomie" (z.B. VWL, BWL, Wirtschaftsinformatik) stimmt das nicht. Unter Marxismus-Leninismus im wissenschaftlichen Sinn wurden in der DDR Philosophie, Politische Ökonomie und Wissenschaftlicher Kommunismus (in etwa: Politikwissenschaft, Gesellschaftstheorie) verstanden. Es hätte Verwunderung ausgelöst, wenn jemand aus einer anderen Disziplin behauptet hätte, er hätte einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus geleistet. Ebenso ist die Aussage, dass "kaum eine Arbeit zu finden (sei), in der ein obligatorisches Kapitel über die 'Wissenschaftlichkeit" des Marxismus-Leninismus, die Vorteile des Sozialismus gegenüber allen anderen Gesellschaftsformen und die positiven Besonderheiten des Staates DDR fehlt" (siehe angebener Artikel, S. 55) zumindest in der Absolutheit falsch. In der Arbeit von Ulf ist das offenbar nicht der Fall, in meiner auch nicht, wir kennen beide mehrere andere Arbeiten, in denen das ebenfalls nicht der Fall war. Richtig ist, dass es in der Einleitung gern ein Parteitagszitat o.ä. gab, um die Wichtigkeit des Themas zu betonen. In der Absolutheit ist die Aussage zum "M-L-Kapital" aber nicht korrekt.
Zu den klassifizierten Dissertationen: In der o.g. Quelle steht ein Beitrag von Mertens gleich dahinter, es ist also in der Tat davon auszugehen, dass Voigt u.a. den Inhalt kannten. Wenn sich die ausgewerteten Zeiträume unterschieden, ist es natürlich klar, dass die Zahlen abweichen. Das war den FAZ-Artikel nicht zu entnehmen.--Urfin7 (Diskussion) 18:39, 2. Mai 2021 (CEST)
Erstmal freue ich mich, dass hier eine rege Diskussion entstanden ist. Ich bitte dich, Assayer, es nicht persönlich zu nehmen, ich habe dich lediglich als Hauptautor angepingt und wollte keineswegs ins Fettnäpchen treten. Wir sollten hier aufpassen, nicht in einen Ost-West-Konflikt zu verfallen. Und auch die erlebte gesellschaftliche Praxis in der DDR wahrzunehmen. Dass diese wenn überhaupt, dann nur mit inhärent tendenziösen Quellen (aus Ost wie West) belegbar ist, ergibt sich aus der Natur der Ideologien. Mein Ziel ist es, tendenziöse, in sich nicht schlüssige sowie zu schwer vorstellbaren Sachverhalten getroffene Formulierungen zu vermeiden. Dabei kann ich wie erwähnt nur für mein Fachgebiet und eingeschränkt auch für die Naturwissenschaften sprechen. Oben lese ich, dass angeblich auch der Medizinbereich „frei“ gewesen sei... Wenn auch nur auf ein Fachgebiet die von mir kritisierte Aussage nicht zutrifft, ist das ein hinreichender Grund, sie zu ändern. Ich erlaube mir 3M anzufragen. Im übrigen finde ich den Formulierungsvorschlag von Urfin bestens geeignet, er würde uns doch eigentlich alle zufriedenstellen - oder?
Anmerkung bezogen auf Zitat oben: meine Diss-.Themenwahl war frei zwischen meinem Doktorvater und mir ausgemacht und orientierte sich nicht an Planvorgaben der „Institutionen“ (welche sollen das sein?. Damels wie heute orientieren sich Forschungsthemen an Förderschwerpunkte, das ist daher kein DDR Spezifikum.--Ulf 11:31, 3. Mai 2021 (CEST)
Ich habe schon ein Problem damit, persönliche Erfahrungen gegen Sekundärliteratur zu setzen, und als solches fasse ich das Postulat auf, man könne nur „mit inhärent tendenziösen Quellen (aus Ost wie West)“ arbeiten und müsse die „erlebte gesellschaftliche Praxis in der DDR wahrnehmen“. Der Wissenschaftsbetrieb von DDR und BRD lässt sich nicht über einen Kamm scheren und man hat es deshalb auch nicht gleichermaßen „tendenziösen“ Quellen zu tun. In der Geschichtswissenschaft wird zudem zwischen Primärquellen und Sekundärliteratur unterschieden. Das Zitat „nach ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“ entstammt einer Primärquelle und bedarf deshalb der Interpretation durch Sekundärliteratur wie die von Voigt, seinerzeit übrigens Professor für Soziologie an der Ruhr Universität Bochum. Der Punkt, den Voigt macht, nämlich dass Dissertationen auch nach außerfachlichen Gesichtspunkten bewertet wurden, der zieht sich durch die Sekundärliteratur zum DDR-Wissenschaftsbetrieb. Dazu zitiere ich mal Tobias Schulz, „Sozialistische Wissenschaft“. Die Berliner Humboldt Universität (1960-1975). Bölau, Köln 2010, zu den Verordnungen zum Graduierungssystem 1968/69: „Zudem waren die Kriterien für die Vergabe der akademischen Grade um diffuse politische, nicht-wissenschaftliche Merkmale erweitert worden, deren Überprüfung außerhalb der akademischen Möglichkeiten lag. Bei der Vergabe der akademischen Grade an der Universität waren sowohl bei der Verleihung der A- als auch der B-Promotionen zudem fachfremde Gremien an der Universität (wie das Institut für Marxismus-Leninismus bei der A-Promotion) oder beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen … speziell eingerichtet worden.“ (S. 259)
Ich bitte auch darum, meine Beiträge genau zu lesen: Bei den Medizinern ging es nicht um die wissenschaftsfremden Kriterien der Bewertung, sondern um die Themenwahl im Rahmen des Forschungsplans.
Außerdem ist es ein Fehlschluss, anzunehmen, dass Ausnahmen in nur einem Fachgebiet jegliche Verallgemeinerung ausschließen würde. Dieter Voigt hat betont, dass es keinesfalls um ein Pauschalurteil über alle Promotionen in der DDR gehe, aber darauf hingewiesen, dass die Dissertationen sich dem ideologisch vorgegebenen Rahmen einzufügen hatten. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Marxismus-Leninismus sei nicht möglich gewesen, das Publizieren von Ergebnissen, die den ideologischen Vorgaben widersprachen, ebenso wenig. Keine Dissertation habe gegen den Willen der SED und ihrer Organisationen geschrieben werden können. Die SED, so Voigt, bestimmte, wer promovieren durfte, welche Art von Wissenschaft praktiziert werden durfte und welches Thema bearbeitet werden durfte. Dieser politische Einfluss ist das „DDR Spezifikum“.
Die monierte Formulierung behauptet keineswegs „Absolutheit“. Eine Formulierung, welche die Kopplung des Promotionswesens der DDR an politische (im Sinne ideologischer), nicht-wissenschaftlicher Merkmale, auslässt, ist nicht akzeptabel.--Assayer (Diskussion) 23:13, 3. Mai 2021 (CEST)
Das Problem persönliche Erfahrungen gegen Sekundärliteratur sehe ich völlig unabhängig vom Gegenstand des Artikels grundsätzlich auch, weil es immer schwierig ist, persönliche Erfahrungen nachzuprüfen. Trotzdem habe ich eben auch ein ungutes Gefühl, wenn Darstellungen der persönlichen Erfahrung deutlich widersprechen, und da scheine ich nicht der einzige zu sein. Wenn man schon die DDR-Quelle als Primär- und Voigt u.a. als Sekundärquelle ansieht (was nicht zwingend ist, man könnte auch die DDR-Quelle als Sekundärliteratur ansehen, da sie Rechtsvorschriften erläutert oder Voigt als Primärliteratur, da er ja ebenfalls die DDR-Vorschriften und die Dissertationen als Forschungsgegenstand hat, aber ich möchte keine Haare spalten), ist eben die Interpretation, dass die (also alle!) Arbeiten nach ihrem Beitrag zum Marxismus-Leninismus bewertet wurden, der Punkt, der den praktischen Erfahrungen widerspricht und (s.o.) imho auch schwer vorstellbar ist. Wie schon in einem oberen Beitrag erwähnt, sind auch die Titel vielsagend: Voigt u.a.: Zur Fragwürdigkeit akademischer Grade und Titel in der DDR, Schulz "Sozialistische Wissenschaft", als könne es im Sozialismus grundsätzlich keine Wissenschaft geben, folglich sind alle Arbeiten unwissenschaftlich/fragwürdig (ich weiß, dass die Autoren das so absolut nicht sagen)? Das halte ich schon für tendenziös.
Ein Grundproblem scheint mir zu sein, dass in der Literatur wenig zwischen Zulassung zur Promotion (genauer: zur Tätigkit als Assistent, Forschungsstudent oder Aspirant), dem Promotionsverfahren und der Dissertationsschrift unterschieden wird. Es ist unbestritten, dass in der DDR nicht jeder promovieren durfte, der das gern gewollt hätte, und das dafür neben fachlichen auch politische Gründe maßgeblich waren. Ebenso ist richtig, dass Themen, die in Widerspruch zur herrschenden Ideologie standen, nicht genehmigt wurden. Das kann auch gern im Artikel stehen.
Nach § 3 Abs. 1 Buchst. b der Promotionsordnung war der erfolgreiche Nachweis über die Vertiefung der marxistisch-leninistischen Kenntnisse Voraussetzung für die Promotion. Das war eine gesonderte Prüfung, Rigorosum genannt, nicht zu verwechseln mit der mündlichen Verteidigung der Dissertation. Das kann man natürlich als diffuse politische, nicht-wissenschaftliche Kriterien werten, deren Überprüfung außerhalb der akademischen Möglichkeiten lag. In der hier abrufbaren Arbeit von Schulz wird das nicht näher ausgeführt. Diesen Punkt musste man ebenso erfüllen wie den Fremdsprachennachweis und (jedenfalls an meiner Hochschule) auch einen Kurs für Hochschulpädagogik. Auf die Bewertung der Dissertationsschrift hatte das jedenfalls keinen Einfluss. Über deren Annahme oder Ablehnung entschied (jedenfalls in den 1980er Jahren) der Fakultätsrat, in dem die Vertreter der jeweiligen Fachrichtungen saßen.
Zur Absolutheit: Im Artikel steht im Moment "Die Dissertationen wurden dabei nicht nur nach fachlichen Kriterien bewertet, sondern auch nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“. Diese wurden nach der unterstellten Verwertbarkeit für die Praxis und ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus beurteilt. " Die Dissertationen heißt alle, und das ist imho schon eine absolute Aussage.--Urfin7 (Diskussion) 18:55, 5. Mai 2021 (CEST)
Geschichtswissenschaftliche Methodik ist keine Haarspalterei. Der Quellencharakter ergibt sich aus der Fragestellung, die an die Quelle gerichtet wird. Primärquellen bilden das Material zur Rekonstruktion der Vergangenheit als Geschichte, während Sekundärquellen, besser: Sekundärliteratur, die Ergebnisse geleisteter Forschung präsentiert. Deshalb wird der Voigt-Text erst dann zur Primärquelle, wenn man bspw. nach der Rezeption der DDR-Wissenschaft am Beispiel von DDR-Dissertationen durch die (meinetwegen: westdeutsche) Soziologie nach der Wende 1990 fragt, aber nicht dadurch zur Primärquelle zur DDR-Wissenschaft, weil er Primärquellen aus dem DDR-Wissenschaftsbereich auswertet. Die Interpretationen von Voigt, Mertens und Bleek sind natürlich nicht über Kritik erhaben, gerade weil sie zur pauschalen Abwertung neigen. Aber solche Aussagen von ihnen sind nicht im Artikel reproduziert, auch nicht als gekennzeichneter POV. Ich wollte knappe Informationsartikel über die Promotionen A und B, keine Grundsatzdiskussionen über die Wissenschaftlichkeit der DDR-Forschung oder einen Aufriß des Hochschulwesens der DDR. Dessen ungeachtet scheint mir die Bedeutung außerwissenschaftlicher, mithin ideologischer Kriterien bei der Begutachtung von DDR-Dissertationen außer Frage zu stehen. Dazu nochmal Bleek/Mertens, DDR-Dissertationen, S. 48: "Die Gutachter hatten festzustellen, ob die vorgelegte Dissertation den in der Promotionsordnung postulierten Kriterien entsprach. Diesem offiziellen Anforderungsprofil zufolge bildeten wissenschaftliche und gesellschaftspolitische sowie ideologische Kriterien eine Einheit. In der Praxis aber wurde den letztgenannten Vorgaben in den ostdeutschen Dissertationen durch ein Bündel von Konventionen Genüge getan, die mit einem Hinweis auf die Klassiker des Marxismus-Leninismus in der Einleitung begannen, sich mit einem Zitat aus der Rede des SED-Generalsekretärs oder einem Parteitagsbeschluß in der Zusammenfassung fortsetzten und ideologische Standardwerke im Literaturverzeichnis berücksichtigten. Durchgängig wurde die praktische Bedeutung der erarbeiteten wissenschaftlichen Ergebnisse für die Entwicklung des Sozialismus in der DDR betont." Doktoranden hätten diese Konventionen so routiniert befolgt, dass sich die Betreuer mehr auf wissenschaftsimmanente Kriterien konzentrieren hätten konzentieren können, ausgenommen in den ideologischen Kernfächern wie ML, Geschichtswissenschaft und Philosophie. Sie konstatieren auch, dass die politischen und ideologischen Erwartungen in anderen Teilen des Verfahrens als der Dissertation selbst zum Tragen kamen, etwa Beurteilungen der Sektionsleiter, wo der Kandidat tätig war. Davon abgesehen scheint mir aber noch ein anderer Punkt zu berücksichtigen, gerade weil hier wiederholt auf die eigene Erfahrung verwiesen wurde, die eine pauschale Abwertung "tendentiös" erscheinen lasse. Umgekehrt gibt es nämlich auch prominente Beispiele für andere Erfahrungen, nämlich etwa die Erfahrung Rudolf Bahros. Drei Gutachter hatten seine Dissertationsschrift positiv beurteilt, bis sich das MfS einschaltete und negative Gegengutachten anforderte.(vgl. Artikel Peer Pasternacks) Man kann also die Bedeutung ausßerwissenschaftlicher Kriterien bei der Bewertung auch nicht pauschal ausblenden.--Assayer (Diskussion) 21:41, 7. Mai 2021 (CEST)
Den Satz, mit dem die Diskussion begann (Beurteilung der Arbeiten danach, ob sie einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus darstellen), halte ich schon für eine pauschale Abwertung im Artikel. Das Zitat von Bleek/Mertens in Deinem letzten Beitrag beschreibt dagegen imho die damalige Realität ziemlich genau. Deshalb folgender Vorschlag: Dieses Zitat anstelle des vorletzten Absatzes (bis auf die letzten beiden Sätze zur Unterdrückung mißliebiger Ergebnisse und zur Veröffentlichungspraxis) in den Artikel. Könntest Du damit leben? @Ulf: Was meinst Du?--Urfin7 (Diskussion) 10:47, 10. Mai 2021 (CEST)
Wenn dieses Zitat als eine Einzelmeinung Bleek/Mertens erwähnt wird, kann ich damit leben, es sollte relativiert werden, etwa durch ein einleitendes:
„Ob und inwieweit gesellschaftspolitische Kriterien zur Beurteilung mit herangezogen wurden, wird unterschiedlich gesehen, so schreiben Bleek/Mertens.....“
Nun müsste eigentlich eine dazu in Opposition stehende Meinung zitiert sein, und hier haben wir das Problem: aus o.g. ideologischen Polarisierungen kann es die nicht geben. Wir sind nach Artikel 23 und nicht nach Artikel 146 vereinigt worden.
Ich bringe hier noch mal das fragliche Zitat mit Anmerkungen:
"Die Gutachter hatten festzustellen, ob die vorgelegte Dissertation den in der Promotionsordnung postulierten Kriterien entsprach.(unbestritten, ist immer so, auch heute.) Diesem offiziellen Anforderungsprofil zufolge bildeten wissenschaftliche und gesellschaftspolitische sowie ideologische Kriterien eine Einheit.(das weiß ich nicht, weil ich die DDR-Promotionsordnung nicht kenne, müsste als Quelle aufzutreiben sein und würde vieles erhellen) In der Praxis aber wurde den letztgenannten Vorgaben in den ostdeutschen Dissertationen durch ein Bündel von Konventionen Genüge getan, die mit einem Hinweis auf die Klassiker des Marxismus-Leninismus in der Einleitung begannen (nicht zutreffend), sich mit einem Zitat aus der Rede des SED-Generalsekretärs oder einem Parteitagsbeschluß in der Zusammenfassung fortsetzten und ideologische Standardwerke im Literaturverzeichnis berücksichtigten.(nicht zutreffend) Durchgängig wurde die praktische Bedeutung der erarbeiteten wissenschaftlichen Ergebnisse für die Entwicklung des Sozialismus in der DDR betont.(nicht durchgängig, vermutlich jedoch häufig. Der wissenschftlich-technische Fortschritt (WTF) spielte und spielt ebenso eine Rolle)"
Nun gebe ich noch meine gesellschaftspolitische Arbeit zum Besten, die Bestandteil meines Forschungsstudiums war: Eigene Themenwahl: „Ökonomie und Ökologie“, Umfang ca. 20 Seiten, Kritik an Lenin und Hager drin, Bewertung mit Bestnote!--Ulf 18:04, 11. Mai 2021 (CEST)
Somit zeigt sich, dass das Spektrum individueller Erfahrungen doch recht breit ist und zwischen "beschreibt ... die damalige Realität ziemlich genau" und "Einzelmeinung" chargiert. Ich glaube allerdings nicht, dass es bloß aufgrund "ideologische[r[ Polarisierungen" keine gegenläufigen Meinungen gibt, sondern dass der Charakter der DDR als Diktatur eine kritische Haltung gegenüber zeitgenössischen, insbesondere offiziösen Quellen erfordert. (Die Texte der Verordnungen zur Promotion sind übrigens umseitig verlinkt.) Sachverhalte sollte man nicht mit Zitaten darstellen, sondern mit Paraphrasen; Zitate sollten Meinungen vorbehalten sein. Bei Gelegenheit kann ich im Artikel entlang der ztierten Literatur spezifizieren.--Assayer (Diskussion) 23:23, 11. Mai 2021 (CEST)
Nein, man sollte nicht eindeutige Sachverhalte mit Zitaten (Meinungen) ausgewogen illustrieren.--Ulf 09:12, 12. Mai 2021 (CEST)
Inwiefern stellen Bleek/Mertens auf S. 48 f. (siehe oben) keinen eindeutigen Sachverhalt dar? Wie wird die Beurteilung der DDR-Dissertationen in welcher Sekundärliteratur anders dargestellt?--Assayer (Diskussion) 18:16, 12. Mai 2021 (CEST)
Das Problem ist, dass es zu einer anderen Darstellung der DDR-Dissertationen (fürchte ich) kaum Sekundärliteratur geben dürfte. Woher soll sie auch kommen, wer sie finanzieren? Die Eindeutigkeit der Sachverhalte können somit wir (leider) nicht enzyklopädisch belegen. Deshalb sollte sich die Darstellung wenigstens auf Quellen stützen, die nicht stark einseitig sind. Deshalb liegen mir Voigt u.a. schwer im Magen, während ich mit dem Zitat von Bleek/Mertens auf S. 48 f. leben kann, auch wenn ich es nicht völlig teile (Einleitung begann nicht immer mit einem Hinweis auf die Klassiker, ideologische Standardwerke im Inhaltsverzeichnis (wenn es halbwegs zum Thema passte, gab es das, ich denke mal bei naturwissenschaftlich-technischen Arbeiten eher weniger, ein kleines Zitat aus dem letzten Plenum/Parteitag zur Rolle der Wissenschaft, besonders wenn das behandelte Thema explizit erwähnt wurde, gab es aber auch da sicher gern)). Bei der Beurteilung von Quellen aus den alten Ländern darf man auch zweierlei im Hinterkopf behalten: Zum einen das bekannte Kinkel-Zitat (etwa kurz nach der Mitte), dass die DDR delegitimiert werden müsse, zum anderen den Umstand, dass nach der Wende viele, auch wissenschaftliche, Posten neu zu besetzen waren. Da war es für den eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs ganz hilfreich, potentielle Kandidaten aus den neuen Ländern (pauschal) als zumindest weniger qualifiziert darzustellen.--Urfin7 (Diskussion) 18:17, 13. Mai 2021 (CEST)

So, nun ist >1 Monat ins Land gegangen, Urfin7, Assayer, und der Abschnitt steht noch so drin, wie von mir moniert. Ich füge erneut Anmerkungen (geklammert kursiv) ein:

„Diese wurden nach der unterstellten Verwertbarkeit für die Praxis (ja, wie auch heute) und ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus (den Marxismus weiterzuentwickeln war m.E. logischwerweise gesellschaftswissenschaftlichen Arbeiten vorbehalten, Quelle für diese merkwürdige Behauptung fehlt an dieser Stelle) beurteilt. Dies führte oftmals (unerwünschtes Relativum, riecht nach POV) dazu, dass Doktoranden und Doktorandinnen etwa auch in medizinische oder naturwissenschaftliche Promotionen Kapitel zum Marxismus-Leninismus integrierten (ist zu belegen, z.B. durch ein Beispiel, ist nicht widerlegbar). Ergebnisse, die den offiziellen Sprachregelungen und Darstellungen der DDR widersprachen, wurden mitunter unterdrückt ((wiss.-techn.) Ergebnisse die den ...Sprachregelungen widersprachen? vieleicht Umweltschmutz? ...zu erklären und sicher leicht zu belegen mit zumindest einem Beispiel). Ohnehin wurden Dissertationen nicht veröffentlicht und waren in der Regel nur in wenigen Exemplaren in Universitätsbibliotheken verfügbar. (Dieser Umstand hat nichts mit dem vorhergehenden Thema zu tun, sondern mit dem Umstand der Medienentwicklung. Warum und wie sollte man denn damals ohne Internet eine Diss. veröffentlichen? Die Pflichtexemplare herstellen zu lassen war schwer genug ohne Copyshops! Natürlich hat man Veröffentlichungen zum Diss.-Thema geleistet! In Zeitschriften oder auf Tagungen, wie sich das in Ost und West gehört(e).)“

Ich wiederhole mich: „nicht eindeutig beleg- oder widerlegbare Fakten sollte man versuchen, ausgewogen mit Zitaten zu illustrieren.“ und ergänze: auf ideologisch gefärbte Einzelmeinungen und Relativismen sollte man verzichten, wenn es keine ausgewogene Beleglage gibt. Ich greife Urfins Vorschlag hier erneut zur Diskussion auf und wir sollten ihn ihn einfügen, wenn es keinen Widerspruch gibt:

„Die Dissertationen wurden dabei nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“ [Quelle!] bewertet. Diese wurden nach ihrem Beitrag zur Weiterentwicklung des Wissenschaftszweiges und der Verwertbarkeit für die Praxis und beurteilt. Ergebnisse, die den offiziellen Sprachregelungen und Darstellungen der DDR widersprachen, wurden mitunter unterdrückt [Beleg oder erklärende Anmerkung! Wie ging das?].
[neuer Absatz]Dissertationen wurden nicht veröffentlicht und waren in der Regel nur in wenigen Exemplaren in Universitätsbibliotheken verfügbar.“

Danke für die Ausdauer. --Ulf 16:22, 13. Jun. 2021 (CEST)

@Ulf, Assayer: Ich finde den Vorschlag gut. Als Quelle für nach „ihrem theoretischen Gehalt und ihrem gesellschaftlichen Nutzen“ würde ich die Promotionsordnung nehmen, als Quelle für das Unterdrücken von Darstellungen ein Zitat aus der Arbeit von Voigt zur Promotion über ich glaube Schichtarbeit. Das Problem bei diesem Punkt ist, dass das im Vorfeld, in der Regel in Diskussionen mit dem Betreuer, stattfand und es deshalb kaum Literatur dazu geben dürfte.--Urfin7 (Diskussion) 11:56, 14. Jun. 2021 (CEST)
Na fein, zum Bequellen des Unterbindens kann der Pflugbeil dienen, WP tauglich nachzulesen auch hier, Seite 7. Hab übrigens mal spaßenshalber die Dissertation von meinem Papa rausgekramt, die hat zwar nix mit dem Thema Promotion A zu tun (war vorher in der tiefsten Stalin-Ära geschrieben worden). Auch da gibt es kein Wort Politik drin oder irgendeinen gesellschaftspolitischen Bezug. Wäre bei der politischen Grundhaltung meines Vaters auch schlichtweg undenkbar gewesen (neben seinem Fach brillierte er ebenso im Politische-Witze-Erzählen und bei technischen Kopfständen zum Westsender-Hören im Tal der Ahnungslosen). Er war übrigens Reisekader, kein Parteimitglied und mehrmals in der Bundesrepublik.--Ulf 23:38, 14. Jun. 2021 (CEST)
Oh, Irrung: Pflugbeil wurde an der Uni Greifswald 1983 promoviert, also doch kein Beispiel. Und meine Quelle ist gleichfalls desavuiert. Finden wir noch was trittfestes?--Ulf 00:16, 15. Jun. 2021 (CEST)
Muss leider doch noch mal nachhaken: In Dissertation#Bewertungsstufen_einer_Dissertation steht:
„Die Veröffentlichung wird nachgewiesen durch Abgabe einer vorgeschriebenen Zahl gedruckter Exemplare an die Fakultät oder die Hochschulbibliothek, die grundsätzlich ein Exemplar an die Deutsche Nationalbibliothek ... weiterleitet.“
Und eben genau so war das in der DDR, zumindest bei mir. Wieso heißt es dann, dass Dissertationen nicht veröffentlicht wurden? Ich glaubte, eine Veröffentlichung sei die Herausgabe eines Druckexemplares in einem Verlag oder eben die heute übliche elektronische Veröffentlichung...?--Ulf 00:29, 15. Jun. 2021 (CEST)
Ich habe mich an der angegebenen Literatur orientiert.--Assayer (Diskussion) 19:45, 16. Jun. 2021 (CEST)