Diskussion:Rolf Markert

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Leiter der Bezirksverwaltung Dresden des MfS

Markert war bis Ende 1953 Leiter der Abteilung II des MfS und wurde anschließend als Nachfolger von Oberst Gerhard Harnisch Leiter der Bezirksverwaltung Dresden. Der bei Wer war wer in der DDR? erwähnte Joseph Gutsche war sein Vorvorgänger.--Hannjochen (Diskussion) 19:01, 1. Feb. 2015 (CET)

Geburtsort Forst oder Werdau ?

Bei Rolf Markert / Helmut Thiemann scheint noch einiges unklar zu sein. Hatte er bei der Änderung seines Namens und seines Geburtsdatums auch den Geburtsort geändert? Bei Jens Giesecke: „Wer war wer in der DDR?“ und „Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit (MfS-Handbuch)“ steht als Geburtsort Werdau. Laut Hanna Labrenz-Weiß: „Die Hauptabteilung II: Spionageabwehr (Handbuch)“ wurde Markert in Forst geboren.--Hannjochen (Diskussion) 19:26, 1. Feb. 2015 (CET)

Hanga

Also gemäss dem hier war Hanga Premier und nicht Vizepräsident.--Sanandros (Diskussion) 07:08, 2. Feb. 2015 (CET)

Stimmt. Abdullah Kassim Hanga war Premierminister, aber gleichzeitig auch Vizepräsident.--Hannjochen (Diskussion) 09:44, 2. Feb. 2015 (CET)

Rolf Hellmuth

Ist diese Person identisch mit Rolf Hellmuth? Dann bitte die Artikel fusionieren bzw. Weiterleitung anlegen.--Xquenda (Diskussion) 16:32, 29. Aug. 2016 (CEST)

176 Mann vernichten

Dieses Zitat ist mir höchst verdächtig. Es stammt nicht aus einem der als Literatur angegebenen spezifischen Bücher, sondern aus einer Biografie von Erwin Jöris, die mit Buchenwald nun gar nichts zu tun hat. Der "parteiinterne Bericht" wird nicht näher benannt oder datiert.

Bekannt ist, dass Thiemann in einem Lebenslauf von 1945 schrieb, er habe an den Morden der SS-Ärzte teilnehmen müssen und dabei keine Wahl gehabt, sonst wären die Kommunisten mit noch viel schlimmeren Folgen aus dem Häftlingskrankenbau entfernt worden. Die Verstrickung wird an Thiemann/Markert sicherlich besonders deutlich.

Das hier eingefügte Zitat macht aber einen ganz anderen Eindruck, den des vorsätzlichen, kaltblütigen Mordes. In diesem Fall wäre a) eine ganz besonders genaue Belegung erforderlich, die hier fehlt, b) da es sich um eine primäre Quelle handelt (? oder ist es gar keine?), die Auswertung dieser Quelle durch einen Historiker. Beides fehlt hier. Dh das ist das, was man klassischerweise Theoriefindung nennt. Kann jemand das aufklären?--Mautpreller (Diskussion) 17:39, 28. Apr. 2019 (CEST)

Ich glaube nicht, dass es sich um Theoriefindung handelt. Kurzes Googeln führt zu einem Artikel über Markus Feingold und das KZ Buchenwald, der 2016 von Sabine Adler im DLF veröffentlicht wurde.[1] Da taucht die Geschichte auch auf. Ich gucke weiter in der Literatur zum Thema DDR/Antifaschismus. --Orik (Diskussion) 21:53, 28. Apr. 2019 (CEST)
Ja, das habe ich auch gefunden, aber ich glaube, das stammt aus dem Wikipedia-Artikel.--Mautpreller (Diskussion) 21:57, 28. Apr. 2019 (CEST)

Du hast ja eine schlechte Meinung von der DLF Journalistin Sabine Adler. Das kann ich mir nicht vorstellen.--Orik (Diskussion) 13:48, 29. Apr. 2019 (CEST)

Es fällt eben auf, dass die Leute, die sie zitiert, in sich stimmige Dinge sagen und auch beispielsweise Ines Geipel einen durchaus abgewogenen und nachvollziehbaren Standpunkt vertritt. An dieser Stelle hingegen setzt es aus, da wird "Originalton interner Bericht" zitiert, ohne Einordnung und Experten. Es kann schon sein, dass Adler eine andere und tatsächlich valide Quelle hat, aber die würde ich dann gern kennen. Wenn es sie gibt, sollte sie auch nachgewiesen und kontextualisiert werden. Es kommt aber gar nicht so selten vor, dass renommierte und reputable Leute ungeprüfte Quellenzitate verwenden, weil sie so schön passen. Dafür gibt es viele Beispiele.--Mautpreller (Diskussion) 14:12, 29. Apr. 2019 (CEST)
Um nicht missverstanden zu werden: Geipels Zitat bei Adler ist korrekt: „Er spricht von einer Ambivalenz und dass es eine Kategorie von Häftlingen gab. Und dass der kommunistische deutsche Häftling der wertvollste Häftling war. Und dass sich aus dieser Hierarchie im Lager eine bestimmte Politik ergeben hat.“ Das ist genau das, was man auch in der einschlägigen Literatur findet, oft wörtlich zitiert. Es handelt sich um einen Lebenslauf Thiemanns von 1945 für die KPD. Sie interpretiert ihn stark, aber es bleibt nachvollziehbar. (Trifft auch an einer anderen Stelle zu: Das "erste Dossier im April 1945" kann ich identifizieren, es ist in der Literatur bekannt und bibliografisch nachgewiesen. Es steht nicht ganz das drin, was sie sagt, aber man kann ihre Interpretation nachvollziehen.) Dasselbe gilt aber nicht für das Zitat, das ich hier kritisiere. Das findet man nirgendwo. Es fehlt alles, Datierung, Nachweis, Kontext, Fachliteratur. Und genau das ist mir verdächtig, dass dieses Zitat wortwörtlich und per C&P weitergetragen wird, ohne dass dieses Fehlen jemandem aufzufallen scheint.--Mautpreller (Diskussion) 22:31, 28. Apr. 2019 (CEST)

Assayer hat die wichtigsten Fragen geklärt: [2]. Ich schau mir mal Hartewigs Aufsatz im Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung an, ebenso die angegebene Quelle bei Petersen. Interessant übrigens die Auslassung im Zitat, die bei Adler und hier und in der Blauen Narzisse identisch ist: "1.000 freiwillige Wlassow-Leute, die auf ihren Einsatz warteten".--Mautpreller (Diskussion) 09:52, 30. Apr. 2019 (CEST)

Die Kürzung finde ich nicht ungewöhnlich. Das Warten auf den Einsatz ist für das Verständnis der Angelegenheit unwichtig. --Orik (Diskussion) 14:21, 30. Apr. 2019 (CEST)
Wieso unwichtig? Die sollten als "Freiwillige" (wie freiwillig auch immer) auf Seiten der Deutschen im Krieg, sozusagen im Endkampf, eingesetzt werden. Es waren nicht einfach "politische Gegner" oder irgendwelche Mithäftlinge. Das finde ich für das "Verständnis der Angelegenheit" durchaus wichtig. Es rechtfertigt natürlich nicht, sie umzubringen. − Ich werde mir das bei Hartewig anschauen und Hartewigs Artikel referieren. Das blanke, kontextlose Zitat erweckt nicht nur einen falschen Eindruck, es ist auch regelwidrig eingesetzt (primäre Quelle, die "für sich sprechen" soll).--Mautpreller (Diskussion) 14:43, 30. Apr. 2019 (CEST)
Ich bezog mich nicht die auf Tatsache an sich, sondern nur auf den banalen Zweck des Zitierens. Das muß natürlich nicht zugetroffen haben. Das ist genauso Spekulation wie Deine Vermutung.
Den Bericht des DLF lasse ich erst mal draussen, da er von Miraki und auch Dir angezweifelt wird und auch schon revertiert wurde. Ich finde den Verdacht gegen die Deutschlandfunkredakteurin Sabine Adler, sie habe auf Wikipedia abgeschrieben, keine besonders gelungene Spekulation. Ich würde nicht so einfach am Ruf eines Qualitätsmediums und dem einer Jounalistin rütteln wollen. Das machen andere zu Genüge. In ihrem Bericht gibt Adler gar keine Quellen an, deswegen kann man das auch kaum monieren. Sie referiert die Angelegenheit an Hand des Buches von Geipel. Da sind die Quellen angegeben, die ich eben ergänzt habe. Meine Kenntnis der Arbeit von DLF-RedakteurInnen läßt mich vermuten, dass sie das Buch von Hartewig, das Geipel angab, in der Hand hatte. Gruß --Orik (Diskussion) 15:21, 30. Apr. 2019 (CEST)
Das werde ich auf alle Fälle anhand des Beitrags (nicht Buchs) von Hartewig überarbeiten. Es ist so nicht in Ordnung. Das Zitat ist immer noch nicht kontextualisiert (und nebenbei aus unklaren Gründen unvollständig), es wird auch nicht die Fachliteratur referiert, sondern eine Quelle ohne die zugehörige Interpretation der Autorin.--Mautpreller (Diskussion) 18:02, 30. Apr. 2019 (CEST) Übrigens: Im Artikel steht immer noch: "Markert tötete in Buchenwald im Auftrag der KPD politische Gegner." Wer sagt das so? "Im Auftrag der KPD" gibt das Zitat in dieser Form nicht her (da ist von den "russischen Genossen" die Rede). Wer spricht von "politischen Gegnern"? Da sieht man, wie fatal es ist, eine Quelle für sich sprechen lassen zu wollen. Assayer hat doch Literatur dazu gefunden und empfohlen, die Interpretation Hartewigs zu referieren. Das entspricht auch den Regelungen der Wikipedia zum Umgang mit Literatur. Dazu muss mans aber erstmal lesen.--Mautpreller (Diskussion) 18:20, 30. Apr. 2019 (CEST)
Den Behauptung der Tötung der politischen Gegner kann man bei Geipel so nicht lesen. Aber sie referiert die Tötung von aussichtlosen Kranken und kollabierenden Kranken während des Dritten Reiches im Auftrag der SS und der illegalen kommunistischen Lagerleitung, sowie den Vorwurf der aktiven Beteiligung u.a. bei der Ermordung von 176 Wlassow-Leuten (nach dem Dritten Reich vermutlich). --Orik (Diskussion) 04:49, 1. Mai 2019 (CEST)
Ersteres stammt aus dem Lebenslauf von 1945, den ich auf der Redaktionsseite zitiert habe. Letzteres geht offenbar auf den von Assayer zitierten undatierten Bericht zurück, wohl im Lauf einer innerparteilichen Untersuchung entstanden (ähnlich wie die gegen Ernst Busse, aber mit völlig anderen Konsequenzen), die wiederum im Kontext der Auseinandersetzungen zwischen den "Buchenwaldern" und den "Moskauern" (Gruppe Ulbricht) stehen dürfte. Es kann kaum auf die Zeit nach dem Dritten Reich bezogen sein, da die Wlassow-Leute kaum im Speziallager Buchenwald "auf ihren Einsatz warteten". Meines Erachtens muss es sich um sowjetische Kriegsgefangene handeln, die sich mehr oder weniger freiwillig für den Dienst in der Russischen Befreiungsarmee gewinnen ließen. Aber das schreib ich hier nicht rein, solange ich es nicht genauer weiß.--Mautpreller (Diskussion) 12:10, 1. Mai 2019 (CEST)

Zunächst wäre zu hinterfragen was Frau Geipel in dieser Frage qualifiziert? Es ist durch Niethammer bekannt, das es gerade in Buchenwald eine unausgesprochene Symbiose zwischen Lagerverwaltung und den Kommunisten gab. Er zeigt auch auf, dass dort Russische Häftlinge mit Hilfe von Kommunisten getötet wurden, was innerhalb der illegalen Lagerleitung auch zu Spannungen führte. Ob Markert zielgerichtet tötete, nunja, das er an der Tötung von Häftlingen durch medizinische Anwendungen beteiligt war, hätte dann noch einen anderen Duktus. Was die parteiinternen Seilschaften betraf: wer sollte ihn denn anklagen? Buchenwald lag seit dem 1. Juli 45 in der SBZ und wurde sowieso bald umfunktioniert. Solange solche Häftlingen halbwegs auf der Berliner KPD-Linie lagen, wer sollte sie denn anklagen? Wer natürlich wie Brill eigene Wege verfolgte, dem ging es schnell nicht gut. Ich halte daher von diesen angeblichen Seilschaften nicht viel, das sind unreferenzierte Allgemeinplätze. Man muß nicht alles zitieren.--scif (Diskussion) 23:57, 1. Mai 2019 (CEST)

Wenn in einer Diktatur Strafverfahren eingestellt werden oder Anklagen nicht erhoben werden, ist das eigentlich immer ein Politikum. Daher ist darauf hinzuweisen. Ich habe die EInschätzung von Geipel zitiert, die einen einschlägigen Hintergrund als DDR-Oppositionelle bzw. Opfer von Verfolgung durch Instanzen des SED-Staates hat, genau wie der Coautor Joachim Walther. Beide beschäftigen sich seit vielen Jahren in vielen Veröffentlichungen mit der durch die SED praktizierten Unterdrückung der Bevölkerung der DDR. --Orik (Diskussion) 12:23, 2. Mai 2019 (CEST)
Jetzt mach mal langsam: die einen einschlägigen Hintergrund als DDR-Oppositionelle bzw. Opfer von Verfolgung durch Instanzen des SED-Staates hat, genau wie der Coautor Joachim Walther. Geht's auch ne Nummer kleiner? Bei Walther lese ich von Opfer und DDR-Opposition gar nichts, bei Geipel reden wir zunächst über Dopingopfer. Das eine Jenaer Studentin dann Mitte der 80iger oppositionell Studentenkreise kennenlernt, wird angesichts der räumlichen Verhältnisse nicht so unmöglich gewesen sein, macht aber aus ihr noch nicht zwingend eine DDR-Oppositionelle. Wenn man natürlich jeden Ausreisewilligen als solchen bezeichnet, dann passt es... WO du jetzt den Zusammenhang zwischen DDR-Oppositionellen (was dann scheinbar die Kernkompetenz sein muss) und angeblich nicht erhobenen Anklagen oder eingestellten Strafverfahren siehst, also die Brücke musst du mal noch drechseln. Ich wiederhole mich gern: wer hätte denn solche Strafverfahren einleiten sollen auf Basis welcher Grundlage? Ich setze dabei rudimentäre Kenntnisse über die Justiz in der SBZ voraus. Welche Parteiseilschaften sollen was verhindert haben? Du kansnt dich bei der Antwort natürlich wieder auf Frau Geipel zurückziehen, du kannst aber auch mal dich selber mit der Frage beschäftigen.--scif (Diskussion) 13:27, 2. Mai 2019 (CEST)

Mir liegt nun sowohl das Buch Petersens als auch der Beitrag Hartewigs vor. Ersteres führt nicht weiter, da über Thiemann/Markert hier insgesamt etwa eine halbe Seite steht, davon ein Großteil nicht ausgewiesene Zitate aus dem von Hartewig wiedergegebenen und kommentierten Dokument. Der Text gibt keinerlei zusätzliche Informationen, mit einer kleinen Ausnahme: eine flüchtige Erinnerung von Jöres, wie der 20-jährige Thiemann 1934 nach Deutschland geschickt wurde. Hartewigs Beitrag ist aber sehr aufschlusreich und als Basis für einen Absatz zu der Buchenwald-Zeit in Theimanns/Markerts Lebenslauf brauchbar.--Mautpreller (Diskussion) 21:03, 2. Mai 2019 (CEST)

War das Zitat, mit dem Du diesen Thread eingeleitet hast, denn zu Recht verdächtig? Ich glaube mittlerweile auch, dass das Zitat nicht in den Artikel gehört. Bei Philip Neumann-Thein ist die Rede von sowjetischen Gefangenen und nicht von Wlassow-Männern. Die Charakterisierung Wlassow-Männer hat Thiemann wohl erfunden, um von seinen Verbrechen gegen sowjetische Kriegsgefangene abzulenken. Denn seine diesbezügliche Verbrechen waren ja gerade genüber der sowjetischen Besatzungsmacht sehr erklärungsbedürftig. Vermutlich diente seine Namensänderung vor allem auch dazu, ihn vor Nachstellungen des sowjetischen Geheimdienstes zu schützen. Dass die Nazis Wlassow-Leute umbrachten, ist eher unwahrscheinlich, das die ja ihre Verbündeten waren. --Orik (Diskussion) 11:57, 21. Mai 2019 (CEST)

Artikelqualität

Wenn wir schon mal dabei sind.... Die DVP gab es im Mai 45 mal mit Sicherheit nicht. Und auch wenn Herr Gieseke den Artikel bei wer war wer verantwortet, bleiben durchaus Zweifel, das ein Buchenwaldhäftling bereits im Mai bei der Polizei eingestellt wurde. Thüringen war bis zum 1. Juli 45 amerik. besetzt, Chemnitz , zunächst in amerik. Reichweite, wurde am 8. Mai offiziell von der Roten Armee übernommen, dort soll dann schon noch im Mai ein funktionierendes Polizeipräsidium existiert haben? Bekannt ist, das die Gruppe Ackermann für Sachsen zuständig war, die kam aber aus der SU. Und ausgerechnet einem erst kurz vorher befreitem Buchenwaldhäftling vertraut man bereits im Mai 45 die Kaderabteilung eines PP an? Da bleiben zumindest Zweifel.--scif (Diskussion) 07:47, 3. Mai 2019 (CEST)

Hartewig macht in ihrem Kommentar keine genaueren Angaben zu dieser speziellen Frage. Sie druckt aber einen Lebenslauf Markerts von 1954 ab, der sich in seiner Kaderakte beim MfS befand. Er schreibt dort: "Im Mai 1945 ging ich mit dem 1. Transport Chemnitzer Genossen nach Chemnitz. (Absatz) Ich wurde durch die Parteileitung von Chemnitz in die Polizei eingebaut. Bis Ende August 1945 war ich Leiter der Personalabteilung im Polizeipräsidium. Anschließend wurde ich von der Bezirksleitung der Kommunistischen Partei in Dresden auf Parteiarbeit geschickt. Von Anfang September 1945 bis März 1946 war ich Kaderleiter bei der Kreisleitung der Kommunistischen Partei in Bautzen."--Mautpreller (Diskussion) 21:33, 3. Mai 2019 (CEST)
PS: Man kann wohl annehmen, dass diese Kaderakte Giesekes (einzige) Quelle ist.--Mautpreller (Diskussion) 21:37, 3. Mai 2019 (CEST)
Womit wir dann auch wieder sehen, das solche Historiker auch nur mit Wasser kochen. Lebenslauf 1954, nun das könnte einer der üblichen Lebensläufe sein, der ab und an von der Partei abverlangt wurde, Markert wurde 54 Mitglied der SED-Bezirksleitung Dresden. Inwieweit da immer alle Angaben hundertprozentig richtig waren, nunja, Markert war mittlerweile im SfS, weder Gieseke noch wir werden das je ergründen können. Markert wurde also mit einem ersten Schub sächsischer Kommunisten aus Buchenwald über die Zonengrenze in Chemnitz ausgeladen. Dort soltle er offensichtlich als zuverlässiger und gesundheitlich halbwegs gut erhaltener KPD-Funktionär das Chemnitzer Polizeipräsidium neu ordnen, es mußte ja ein Elitenwechsel stattfinden. Die Anforderung dann nach Bautzen kann man auch als Beförderung ansehen. Bautzen war durch die Schlacht um Bautzen keine "befreite" Stadt und die Einstellung zur Besatzungsmacht wird wohl speziell dort nicht die beste gewesen sein. Die Sorbenproblematik tat ihr übriges dazu.--scif (Diskussion) 07:45, 6. Mai 2019 (CEST)
Hab da noch was aus Aktivisten der ersten Stunde/Die Antifa in der Sowjetischen Besatzungszone gefunden. Während die sowjetische Kommandantur die Arbeit der Antifaschistischen Front tolerierte, überprüfte eine amerikanische Abordnung Ende Mai 1945 die Mitglieder und Räumlichkeiten der „Antifa- Front“, die in der früheren Industrie- und Handelskammer auf der Bahnhofsstraße ihren Sitz hatte. Die Amerikaner vermuteten, dass nur Kommunisten in der Antifa agierten. Außerdem wandten sich amerikanische Offiziere an die sowjetische Kommandantur und an die Erfassungsstelle für die Opfer des Faschismus, um Aufenthaltsorte von ehemaligen politischen Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald zu ermitteln, denen aufgrund ihrer Funktionen innerhalb des Lagers Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen wurden. Fußnote: Diese Nachforschungen betrafen Helmut Thiemann (1914-1995) KJVD, RFB, 1931 über Litauen, Lettland nach Petersburg, Arbeit in der deutschen Sektion der Kommunisten Jugendinternationale, Arbeit in Swerdlowsk, Komsomol, Mitglied der WKP(B), 1933/34 Schulung durch Militär-Apparat der Komintern (Spionage), 1934 Rückkehr nach Berlin, Dezember 1934 Verhaftung, 3 ½ Jahre Zuchthaus , 1938 Konzentrationslager Buchenwald, dort bis 1945 Pfleger im Krankenbau; nach Befreiung des Lagers im April 1945 Aufbau der Weimarer Polizei, Mai bis Ende August 1945 Leiter der Personalabteilung im Polizeipräsidium Chemnitz, September 1945 bis Februar 1946 Kaderleiter der KPD-Kreisleitung Bautzen, ab 1946 Leiter der Personalabteilung beim Chef der Sächsischen Polizei, ab 1949 Mitarbeiter des Ministerium für Staatssicherheit Berlin. Vgl. Niethammer u.a. (Hg.) 1994; Hartewig 1997. Es schien also von amerik. Seite Interesse zumindest an Nachforschungen zu geben. Nach Verhärtung des Kalten Krieges wohl eher dazu angetan, dies als ungeheuerliche Unterstellung der amerik. Kriegstreiber zu sehen. Vergleiche dazu aber Erich Reschke...--scif (Diskussion) 09:42, 6. Mai 2019 (CEST)
Ich hab den Satz mit der Polizei abgeändert. Ansonsten scheint mir die Darstellung weitgehend stimmig zu sein. Der Satz mit den Wlassow Leuten ist aber immer noch fraglich. Ich könnte ihn rausnehmen und mit einem anderen aus Thiemanns Lebenslauf ersetzen, in dem er auch Verbrechen zugibt - nach Philipp Neumann-Ther in Doerry: Das soziale Gedächtnis und Gemeinschaften der Überlebenden. Wallstein 2014. Dann wäre die Darstellung in diesem Detail abgesichert. Hast Du, @Mautpreller: denn schon den Aufsatz von Hartewig 1997? Bzw. Du besitzt ihn schon. Was ist Deine Meinung. Gruß --Orik (Diskussion) 23:50, 20. Mai 2019 (CEST)
Eben zurück aus dem Urlaub, freue ich mich sehr, dass Assayer sich des Artikels angenommen hat. Die Auswertung des Hartewig-Artikels (Sekundärliteratur!) ist meines Erachtens vorbildlich. Man könnte allenfalls noch ein paar Details bezüglich des Dokuments selbst ergänzen. Interessant ist, dass Thiemann/Markert im Kontext von Parteiverfahren gegen andere Funktionshäftlinge, insbesondere Ernst Busse, befragt wurde, dort aber offenbar niemanden belastet hat (Aussagen finden sich in dem von Lutz Niethammer herausgegebenen Band Der gesäuberte Antifaschismus). Interessant wäre evtl. noch etwas Material zum Pseudonym "Rolf Helmut" (wenn ich es richtig verstehe, war das die Namensform, unter der Thiemann/Markert in den Berichten des Buchenwald-Komitees erschien, muss nochmal suchen, woher ich das habe). Ilko-Sascha Kowalczuk schreibt, dass der Deckname Rolf Markert älteren Datums sei und Thiemann ihn bereits in den 30ern in der Sowjetunion genutzt habe (was nicht groß etwas ändert, aber eine interessante Zusatzinformation ist).--Mautpreller (Diskussion) 11:46, 28. Mai 2019 (CEST)
PS: Das hat er aber von Lutz Niethammer, so dass ich gleich den eigentlichen Beleg angegeben habe. Niethammer spricht auch von dem zusätzlichen Pseudonym "Rolf Helmut(h)" als Kombination, deutlicher äußert sich dazu der Politikwissenschaftler Ulrich Peters ("Wer die Hoffnung verliert, hat alles verloren", Papyrossa, Berlin 2003, wovon ich allerdings nur ein Snippet habe, sollte man nachlesen). Demzufolge wäre der "Rolf Helmut" aus Carlebach et al.: Buchenwald, ein Konzentrationslager, Dietz, Berlin 1988, unter dessen Leitung ein leichtes MG requriert worden sein soll (https://archive.org/details/B-001-014-095/page/n129), identisch mit Thiemann, was keineswegs abwegig klingt angesichts dessen enger Kooperation mit Walter Krämer (Politiker). Natürlich ist der Dietz-Band keine wissenschaftliche Literatur (anders als Peters und Niethammer), es ist aber durchaus interessant, dass Thiemann hier unter diesem zweiten Pseudonym erscheint.--Mautpreller (Diskussion) 18:51, 28. Mai 2019 (CEST)