Diskussion:Schloss Nickern

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Katzentisch (zweitrangige Quellen, Trivia und sog. „Theoriefindung“)

2005 Negativpreis

Notiz: Negativpreis wegen Geldverschwendung http://de.wikipedia.org/wiki/Schleudersachse -- 194.196.116.1 14:58, 11. Nov. 2009 (CET)

von Geschichte@schloss-nickern.de

„...1511 erwarb der damalige Bürgermeister von Freiberg, Georg Alnpeck die Herrschaft und ließ die Burg zum Renaissanceschloss umbauen.

...1622 wurde dieses Gut vom Oberkammer- und Bergrat Johann Georg von Osterhausen nochmals erweitert. Bis 1681 bildeten Nickern und Oberlockwitz ein einheitliches Rittergut, welches bis Ende des 17 Jh. im Familienbesitz der Alnpecks blieb.

...Zum Rittergut gehörten neben einigen Gehöften im Ort auch ausgedehnte Felder und Obstplantagen sowie eine Brauerei, die über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Ruf besaß.

...In den 80er Jahren erfolgte eine Umgestaltung zum Klub- und Kulturhaus, welches bis 2000 von einer Interessengemeinschaft Schloss Nickern betrieben wurde. Dieser Verein war auch Initiator der regelmäßig durchgeführten Schlossfeste, welche weit über den Ortsteil hinaus bekannt wurden.

...Nachdem die Stadt Dresden das Schloss Nickern zum Verkauf ausschrieb, ist mit Wirkung vom 28.10.2004 André Vogt neuer Eigentümer. Er beabsichtigt laut Nutzungskonzept, das Schloss Nickern vor allem der Öffentlichkeit zu erhalten, sowie es kulturell zu nutzen. Dafür gibt es die Verpflichtung gegenüber der Stadt Dresden bis mindestens 2019, was zugleich Bedingung für den Verkauf war. Insofern hat die Stadt Dresden eindeutig zugunsten des Kulturerhalts im Dresdner Stadtteil Nickern entschieden. Behutsam versucht nun der neue Eigentümer, Hand in Hand mit Anwohnern und kulturinteressierten Bürgern, dieses Kleinod im Dresdner Südosten behutsam wiederzubeleben. Ein in Gründung befindlicher Schlossverein, wird dafür die entsprechende Plattform sein.“ -- Komet (1860).jpg Palitzsch250  19:39, 14. Nov. 2014 (CET)

Artikel aus der Sächsischen Zeitung vom 16. Dezember 2004

Neuer Geist im alten Gemäuer. Von Ivette Wagner

...Schloss mit über 4.000 Quadratmetern Fläche, machte mehrere Ausschreibungen mit. Seit 1996 befand sich das Kleinod in freier Trägerschaft eines Vereines, am Ende des Jahres 2000 verlängerte die Stadt wegen unterschiedlicher Ansichten über die Nutzung den Mietvertrag nicht. Weitere Anläufe der Nutzung scheiterten, seit November 2002 war das Bauwerk, das eine über 650-jährige Geschichte hat, ungenutzt.

Die Stadt Dresden investierte trotz ungenauer Zukunft insgesamt etwa 5,6 Millionen in den Ausbau. André Vogt bezahlte schließlich nur 270 000 Euro. „Es gab eine Wertermittlung ... Das Schloss wurde zum Verkehrswert verkauft.“ ... Den unsanierten Teil des Schlosses will und muss der Inhaber einer Elektrofirma nun auch herrichten. So steht es im Vertrag...Gebunden an den Kauf des Nickerner Schlosses ist außerdem ein Kulturkonzept bis ins Jahr 2019... „Mein Traum wäre es, wenn das Puppentheater der Stadt Dresden hier einziehen würde“, sagt Vogt. „Das Ensemble muss ja aus dem Rundkino raus.“ Außerdem sucht Vogt Vereine und Gastronomen, die am Projekt Schloss Nickern mitarbeiten wollen...

-- Komet (1860).jpg Palitzsch250  19:39, 14. Nov. 2014 (CET)

Stellungnahme der Stadt Dresden zum Negativpreis 2005

Meldung vom 27.09.2005, Verkauf Schloss Nickern, Zur Presseinformation des Bundes der Steuerzahler

Die zweifelhafte Ehrung mit dem „Schleudersachsen“ wird sicherlich der als ungerecht empfinden, der sich mit der Problematik Schloss Nickern näher befasst. Denn um sich dem Thema anzunähern, muss man sich in die Zeit Anfang der 90er Jahre zurückversetzen. Die Stadt bekam ein denkmalgeschütztes, stark sanierungsbedürftiges Schloss in ihr Eigentum übertragen und hatte damit die Verantwortung. Somit war sie auch zum Erhalt verpflichtet und verband die Sicherung und teilweise Sanierung des Schlosses immer mit einer Nutzung für Stadtteilkulturarbeit. Auf diesem Weg konnte die Immobilie mit den eingesetzten 4,6 Millionen EUR für weitere Generationen erhalten werden.

Der Bund der Steuerzahler kritisiert nicht den Verkauf der Immobilie, sondern die vorher eingesetzten öffentlichen Mittel. Ohne diese aber stünde jetzt wohl nach der verstrichenen Zeit eine kaum verkaufbare Ruine da. So ist aus Sicht der Stadt der Verkauf und auch Erhaltung weiterhin wirtschaftlich sinnvoll gewesen. Das Objekt hat einen gutachterlich festgestellten Verkehrswert von 110.000 EUR. Trotzdem konnte die Immobilie für 270.000 EUR verkauft werden. Dies ist besonders beachtenswert, weil ein weiterer Sanierungsbedarf von 3,7 Millionen EUR festgestellt wurde.

Diesen Betrag für den Sanierungsbedarf konnte die Stadt in Anbetracht ihrer jetzigen schwierigen Finanzsituation nicht erbringen. Deshalb war sie verpflichtet, sehr detailliert und neu zu prüfen, welche Aufgaben sie über ihre Pflichtaufgaben hinaus in welchem Umfang erfüllen kann. Die Bewirtschaftung eines Schlosses ist nicht Aufgabe einer Kommune. Diese Überlegungen führten zum Verkauf.

Der Erwerber verpflichtete sich vertraglich, das Objekt weiterhin als kulturelles Zentrum zu betreiben. Bisher wird das Schloss im Sinne der ursprünglichen Überlegungen der Stadt für die Kulturarbeit genutzt.

Aus heutiger Sicht wird Dresden immer vorrangig in die Entwicklung der städtischen Infrastruktur, also Sanierung von Schulen, Kindertageseinrichtungen und Straßen, investieren. Und dies ist nach der Einschätzung des Beigeordneten für Finanzen und Liegenschaften, Bürgermeister Hartmut Vorjohann, das, was die Stadt aus dieser „Ehrung“ mitnehmen sollte.

--Palitzsch250 (Diskussion) 09:53, 23. Dez. 2020 (CET)

Es werden Informationen über die ehemalige Brauerei im Schloss Nickern gesucht

Kopie aus Google-Cache der „schädlichen Webseite“: http://www.fbg-dresden-ostsachsen.de/Geschichte/nickern.html

Wer zu dieser Problematik helfen kann und helfen will setzt sich bitte mit unseren Verein in Verbindung oder wendet sich direkt an

Herrn Richard Funke, Alnpeckstraße 11, 01239 Dresden (Tel. 0351-2815461).

Bisherige Ergebnisse der Nickerner Geschichtsgruppe zum Thema " Brauerei im Rittergut Nickern" (Stand Juli 2004)

- Von 1682 - 1686 war S.T. Herr Gottfried Wiesener "Medicin Doctor Churfürstlicher Sächßischer Rath und Leib-Medicus zu Dresden" der Besitzer des Rittergutes (Schloß) Nickern. (2) Er hat "eintrefflich Bier für Kranke" gebraut, "wo er das reinste Teichwasser" nahm.

- 1683 ließ der kurfürstliche Rat an der Westseite ein dreigeschossiges Brauhaus anbauen. --- "mit großen, schön und hoch gewölbten Kellern." (3)

- 1726 wird die "altertümlich aussehende Brauerei neu erbaut. In dem dazu gehörigen älteren Pischschuppen befindet sich ein 18 bis 20 Ellen tiefer Schacht", ist 1876 zu lesen. Über seine Bedeutung wird gemutmaßt. (3)

- 1810 findet in Sobrigau eine Gemeindevertreterversammlung statt, man wartet auf den Gemeindeältesten. Gesprächsfetzen in der Gaststube; ---"ein schönes Bier braut der Nickern`sche Brauer!" lobt der Hummelmüller. ---"der meinige (Sohn bei der Armee in Dresden) hat mir mit dem Nickern`schen Bierkutscher gestern einen langen Brief zukommen lassen." (1) Daraus geht hervor, Nickern hat das Bier nach Dresden und in die umliegenden Orte geliefert.

- 1849 hebt der Landtag das Bannrecht "Bierzwang" mit dem Decret Nr. 45 auf. ( )

- Die Brauerei wurde durch Pächter betrieben. Sie war Eigentum des Besitzers des Rittergutes. Damit war sie eine "Herrenbrauerei".

Folgende Pächter sind namentlich bekannt - Bei der Volkszählung 1875 genannt; "Eine renommierte Brauerei (Rühle)" - Grabungsfunde von 1992 bei Rekomaßnahmen am ehemaligen Standort der Brauerei wurden beschriftete Bierflasche und Pozellanverschlüsse gefunden mit den Namen M. Müller und F. Runge. Diesen Pächtern konnten bisher keine Jahrszahlen zugeordnet werden.

- Am 14. Februar 1945 zur Mittagszeit wurde bei einem Fliegerabgriff durch angloamerikanische Bomber und Jagdflugzeuge wurde der größte Teil des alten Nickern zerstört. Dabei wurde die Brauerei total zerstört. Der Brauteich wurde bis 1970 als Mistablageplatz genutzt und danach mit Trümmerschutt verfüllt. Auf der Fläche wurde eine Spiel- und Sportfläche eingerichtet.

Zusätzlich liegen noch vor: - ein Auszug aus dem Erdgeschoßgrundriss des Ritterguts Nickern, M = 1 : 200 (L.G.K. IV, Dez. 1939) - 4. Lageplan des Schlosses Nickern und der Schlossumgebung, ca. 1930 - 3 Fotos von den Ausgrabungen 1992 - div. Fotos zu Flaschen und Porzellanverschlüssen der Brauerei

Quellen:

  • (1) Welthändel und Herzenskämpfe, Verlag Paul Wenzel Lockwitz, 1910
  • (2) Altes und Neues von Löckwitz und Nickern, G. Berbern 1723
  • (3) Lockwitzer Nachrichten 1876 No 4, Dr. F. Theile

--Palitzsch250 (Diskussion) 10:13, 23. Dez. 2020 (CET)

2021 Artikel in Schlösser-Serie der Dresdner Morgenpost

„...Der Herr dieses Anwesens ist André Vogt (52). Immer donnerstags (18 bis 20 Uhr) öffnet der Schlossherr die Pforten für Interessierte. Geduldig beantwortet er dann auch persönlich die Fragen der Besucher.

2004 hatte der Dresdner das Schloss gekauft. "Ich bin gescheitert", sagt Vogt, ohne lange nachzudenken. Seine Begründung: "Ich bin damit nicht glücklich geworden." Zwischendurch hat er sogar versucht, das Anwesen wieder zu verkaufen, erzählt der Schlossherr, der unter der Woche als angestellter Bauleiter arbeitet und in seiner freien Zeit Fenster restauriert, die Vermietung der Räumlichkeiten für Hochzeiten und Geburtstage organisiert und denkmalgerechte Sanierung beaufsichtigt. Es ist ein Rund-um-die-Uhr-Job.

Mittlerweile wohnt Vogt auf seinem Anwesen, zusammen mit seiner Katze Osama (16). Gerade wird der Südflügel saniert. Das ist allerdings nur möglich, weil das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen auf Nachweis bis zu 60 Prozent ausgewählter Arbeiten erstattet. Bei dem derzeitigen 400.000-Euro-Projekt sind das im Idealfall bis zu 160.000 Euro. "Ohne diesen Zuschuss wäre eine denkmalgeschützte Restaurierung des Dachstuhls im Hängetragwerk gar nicht möglich", sagt Vogt. Und irgendwie brennt der 52-Jährige doch für sein Projekt, wenn er die Fortschritte der Dachstuhlarbeiten zeigt und erklärt, wie eine alte Stuckdecke gerettet werden soll. "Ich bin Ur-Dresdner, es ist Herzenssache, das Schloss wieder herzustellen", sagt er schließlich.

Auch für den Nickerner Richard Funke (87) ist das Schloss eine Herzensangelegenheit. In der "Heimatstube" des Schlosses sammelt und archiviert er alles über die Geschichte des Anwesens. 23 Ordner hat er schon gefüllt. Er freut sich über jeden, der Dokumente bringt, die seine Schloss-Chronik vervollständigen. "Der Luftwaffe gehörte das Schloss ab 1936. Der Notar, der den Verkauf beurkundete, nahm alle Dokumente mit. Er kam bei der Bombardierung auf Dresden ums Leben. Die Unterlagen sind vermutlich verbrannt", so Funke.

Trotz des Verlustes hat er viele kleine Details über das Schloss gesammelt. Beispielsweise war eine Angora-Kaninchenzucht zu Luftwaffenzeiten im Schloss untergebracht, die Fell für Uniform-Pelzkragen lieferte. Die Luftwaffe errichtete damals einen Kasernenkomplex, der 1945 von der Roten Armee besetzt und bis 1992 durch Panzertruppen genutzt wurde.

Das Nickerner Schloss geht ursprünglich auf die Anlage einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert zurück. Sie befand sich im Besitz der Ritter von Karas. Als Georg von Alnpeck (1462-1523), der damals auch Bürgermeister von Freiberg war, 1511 das Anwesen erwarb, ließ er es zum Renaissanceschloss umgestalten. Nachdem es Ende des 17. Jahrhunderts zum Wohnschloss mit barocken Stilelementen umgebaut worden war, bekam das Schloss erst 1870 seinen Glockenturm. 1945 wurde das gesamte Gut enteignet und diente fortan Wohnzwecken. In den 80er Jahren wurde es zum Klub- und Kulturhaus umgestaltet, das bis zum Jahr 2000 von einer Interessengemeinschaft Schloss Nickern betrieben wurde...“

--Palitzsch250 (Diskussion) 17:02, 14. Mai 2022 (CEST)