Diskussion:Sendero Luminoso
Ich weiss nicht ob ich mich jetzt hier zu weit hinauslehne, aber ich finde, den Artikel zum Sendero Luminoso zwar informativ, aber viel zu positiv!
Sicherlich hatten diese Menschen ein Ziel, das angesichts der Situation in Lateinamerika verständlich ist, aber doch waren es Terroristen, die eher an irgendwelche verrückte Sektenmitglieder erinnern.
Die Anhänger haben einzelne Menschen brutal gefoltert nur weil sie nicht ihren moralischen Ansprüchen entsprachen und hierzu gehörte schon der Genuß von Alkohol oder Ehebruch. Ich denke nicht, dass es einer Organisation zusteht (auch wenn sie terroristischen Hintergrund hat) über solche privaten Lebensweisen zu urteilen. Die Senderos waren ein Schrecken für die Menschheit!
- Dem muß ich zustimmen. Ohne entsprechendes Vorgehen von seiten des Staates zu beschönigen, müßte doch erwähnt werden, dass der Sendero immerhin für mindestens 30.000 Tote verantwortlich ist. --Mkrefft 08:42, 8 November 2005 (CET)
Es steht doch im Artikel, daß diese Guerrilla, im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Gruppen, genauso an Menschnrechtsverletzungen beteiligt war wie die Regierung. Was soll denn hier stehen, ein Philippikum? Eine Überarbeitung dahingehend würde wohl eher zu weniger, denn mehr Neutralität führen. Was mich mehr interessieren würde ist, woher die Informationen zur angebl. gemeinsamen Botschaftsbesetzung mit der MRTA kommen. Habe mich mit Lateinamerika einigermaßen intensiv auseinandergesetzt und das lese ich zum ersten mal. Sendero und MRTA hatten ein vollkommen unterschiedliches politisches Konzept, es wird sogar von vereinzelten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen berichtet. Alles in allem erscheint mir eine gemeinsame Aktion wenig glaubhaft.--Neurasthenio 15:23, 27. Feb 2006 (CET)
Zahl der Opfer
Das (die Zahl) wurde wieder rausgenommen - obwohl doch die Quelle überprüfbar ist (siehe weblink): "Die Gruppe löste für zehn Jahre bürgerkriegsähnliche Zustände im Land aus, die nach dem Bericht Comisión de la Verdad y Reconciliación (CVR) etwa 69.280 Menschen das Leben kosteten." Plehn 08:56, 7. Jul 2006 (CEST)
Was ist Guerilla, was ist Terrorismus
Ich bin entschieden dagegen, daß in dem Artikel im Sinne linker Lagerfeuerromantik verniedlichende Formen wie "Guerilleros" gebraucht werden. Was das ist, ist durch die Genfer Konvention ganz klar geregelt, denn auch Guerillaverbände müssen Abzeichen tragen und sich an Regeln der militärischen Kriegsführung halten. Das feige Sprengen von Autobomben in Wohngegenden dagegen, wie in Lima in der ersten Hälfte der 90er Jahre geschehen, gehört nicht zu Guerillamaßnahmen. Das ist Terrorismus.
- Das mag schon Terrorismus gewesen sein. Aber wo ist die Täterschaft eindeutig nachgewiesen? Wer garantiert, dass alle Mitglieder Terroristen seihen und wo sind die Verurteilungen wegen Terrorismus der gesamten Gruppe? Geht gar nicht - also lassen wir das raus. Finde einen neutraleren Begriff und weise nach dass er von der Wissenschaft verwendet wird, dann lasse ich mir Änderungen auch gerne gefallen. Übrigens ist Terrorismus nicht eindeutig definiert, genauso wie Terrororganisation. --Mandavi מנדבי?¿disk 22:44, 24. Jul. 2007 (CEST)
Schau einfach mal in die Ausgabe einer Genfer Konvention, dann weißt Du, was Guerilla ist und das diese Definition nicht auf Sendero zutrifft. Was die Definition von Terror angeht, hier eine von Bruce Hoffmann: Der unerklärte Krieg. Neue Gefahren politischer Gewalt, Frankfurt 2001, S. 55
Demnach ist Terrorismus - unausweichlich politisch hinsichtlich seiner Ziele und Motive - gewalttätig oder mit Gewalt drohend - darauf ausgerichtet, psychologische Wirkungen zu erzielen, die über die unmittelbaren Opfer hinausgehen - von einer Organisation mit einer erkennbaren Kommandokette oder Zellenstruktur durchgeführt, die keine Uniformen oder Abzeichen tragen -von substaatlichen oder nichtstaatlichen Gebilden begangen.
Der Begriff Guerilla ist für diese Verbrecher also nicht nur falsch sondern NPOV. Was die Rekrutierungsmethoden und Anschläge von Sendero angeht, siehe Sally Bowen: El Expediente Fujimori. El Perú y su Presidente 1990-2000, Kapitel 5-9
- 1. Ich habe wie von Dir vorgeschlagen in der Genfer Konventionen nachgeschaut, dort aber keine Definition des Begriffs "Guerilla" gefunden. Sei doch bitte so freundlich mir mitzuteilen, wo Du dort die Definition gesehen hast (Art. ??? Abs. ???).
- 2. Ich schließe mich der Ansicht von Mandavi an, dass hier ein neutraler Begriff gefunden werden sollte. Allerdings dürfte bereits der Begriff Guerilla nicht zwingend eine (moralische) Bewertung beinhalten, sondern bezeichnet letztlich nur eine bestimmte Taktik. Mit Lagerfeuerromantik hat das nichts zu tuen. Der Begriff Terrorismus beinhaltet dahingehend schon ehr eine Wertung.
- 3 Zum Satz "Etwa 700 Terroristen des Sendero Luminoso sollen heute noch aktiv sein." Sicher, dass alle verbliebenen Mitglieder Terroristen sind ? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es hierfür einen Nachweis gibt. "Etwa 700 Mitglieder des Sendero Luminoso sollen heute noch aktiv sein." ist wertfrei und daher sicherlich nicht falsch. Wenn keine Einwände bestehen, werde ich in den nächsten Tagen dahingehend den Artikel ändern.
- 4. Es wäre schön wenn Du Deine Beiträge unterschreiben würdest.--meistermueller 14:10, 26. Jul. 2007 (CEST)
1. Entschuldigung, ich bezog mich mit meinen Ausführungen auf den Kombattant. Zu den Kombattanten gehören auch Milizen oder eben die sogenannten Guerrillas, aber das steht auch in dem entsprechenden Artikel. Auch deren Rechte und Pflichten mit dem entsprechenden Paragraphen sind verlinkt. Das ist vor allem ein rechtlicher und qualitativer Unterschied. Erfüllen sie die Pflichten, haben sie einen Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene, erfüllen sie sie nicht wie Sendero, werden sie als Kriminelle nach einfachem Zivilstrafrecht behandelt, eben als Terroristen. Der Begriff Guerilla ist also falsch, die RAF z.B. war auch keine Guerilla, obwohl sie sich in dieser Rolle gefallen hätte.
2. Ich habe eine Definition von Terrorismus gegeben. Sendero erfüllt die Kriterien dafür, wenn Du anderer Meinung bist mußt Du eine Definition von dem von Dir bevorzugten Wort samt Quellenangabe in die Diskussion stellen. Wie man die Taten von Sendero "neutral" formulieren sollte, ist mir schleierhaft. Mir würden noch Begriffe wie kriminelle Vereinigung, menschenverachtende Verbrecher oder Mörder einfallen, wobei mir 99% der Peruaner zustimmen würden. Da halte ich doch den von mir angebrachten Terrorismus noch für sehr neutral.
3. Was soll man denn sonst sein, wenn man einer terroristischen Vereinigung angehört? Gibt es Mitglieder von Al-Kaida, die keine Terroristen sind sondern nur dort mitmachen, weil die Leute dort nett sind? Der Begriff Terroristen wird nicht durch Mitglieder ersetzt, wie in einem Schachverein.
Das ist Kinderkram - mit Verlaub. Oder wird das jetzt hier die Schäublipedia? Ich hatte darauf hingewiesen, daß die Auflistung des Sendero in der EU-Terrorliste im Artikel steht, die gewaltsamen Methoden sind auch erwähnt, aber auch der das Guerrillaselbstverständnis der Gruppe. Soviel zu einer sachlichen Beschreibung. Die zwanghafte Erwähnung des Wortes Terroristen in jedem Satz wirkt genau so: zwanghaft!--Neurasthenio 21:56, 26. Jul. 2007 (CEST)
Die Selbsteinschätzung ist irrelevant. Die Demokratische Volksrepublik Nordkorea schätzt sich auch selbst als demokratisch ein. Ich kenne die Verhältnisse in Peru, als der Chef von Sendero verhaftet worden ist, war das eine Stimmung wie nach Deutschland gegen Argentinien bei der WM. Die Leute hatten den Terror einfach satt und nicht wenige wollten ein noch härteres Vorgehen gegen Sendero als Fujimori und Montesinos. Vielleicht sollte man lieber Mal über die Leiden der Bevölkerung schreiben, anstatt über das Selbstverständnis von Kriminellen.
- Nachdem der Artikel erstmal gesperrt wurde (zumindest für nicht angemeldete Benutzer) würde ich vorschlagen, den Artikel soweit es die streitige Wortwahl betrifft so zu belassen. Wie Neurasthenio richtig erwähnt hat, ist die ständige Wiederholung des Wortes Terrorismus nicht hilfreich. Wenn man auf die wohl unstreitig vom Sendero begangenen Verbrechen hinweisen will, so kann man diese (aber bitte mit Quellen) im Text konkret aufführen. Für einen Kenner der peruanischen Verhältnisse dürfte das wohl kein Problem sein. --meistermueller 22:46, 26. Jul. 2007 (CEST)
Ich habe bereits Quellen angegeben, im Gegensatz zu euch, die hier über die neutrale Behandlung von Verbrechern sinniert (Oft wurde Guzmán in Peru mit Pol Pot verglichen, ihr solltet also gut überlegen, wen ihr hier verteidigt. Zur ideologischen Nähe zwischen den beiden Friedensengeln siehe Iván Hinojosa: Entre el poder y la ilusión. Pol Pot, Sendero y las utopías campesinas, Lima 1992). Ich habe einen Begriff von Terrorismus gegeben, ihr konntet nicht mit Quellen belegen, daß Sendero international als Guerilla anerkannt wurde, was die Intervention von Regierungen oder internationalen Organisationen bei der peruanischen Regierung gefordert hätte, Gefangene von Sendero als Kombattanten anzuerkennen. Auch konntet ihr keine Quellen über die Rekrutierungsmechanismen von Sendero angeben, wohingegen ich das hervorragende Buch von Sally Bowen, einer amerikanischen Journalistin, die 10 Jahre in Peru gelebt hat, samt Kapitelangabe angegeben habe. Das ist also alles zu wenig, um ein Revert in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. --Pisco 09:57, 27. Jul. 2007 (CEST)
Nachtrag: Weder in dem Wiki-Artikel über die Hamas noch über die Hisbollah, beides vergleichbare Organisationen aus dem arabischen Raum, steht ein einziges Mal das Wort Guerilla. Bei den Al-Aqsah-Brigaden ist erwähnt, daß sie eine Guerilla waren und ihre Aktionen ursprünglich nur gegen israelische Militärs aufnehmen wollten, sich also zu Beginn an die Regeln für Guerillakriegführung hielten, aber später nicht mehr und so auch ihren Guerillastatus verloren haben.--Pisco 11:59, 27. Jul. 2007 (CEST)
"Die Selbsteinschätzung ist irrelevant." Mitnichten! Zuerst einmal geht es hier um eine Beschreibung und nicht Beurteilung, folglich müssen sowohl Selbst- wie auch Fremdeinschätzungen berücksichtigt werden. Weiterhin habe ich bereits in anderen, thematisch verwandten Zusammenhängen des öfteren darauf hingewiesen, daß die Definitionen selbst bei Spezialisten, d.h. Konfliktforschern wie u.a. auch Militärs oftmals keine eindeutige Trennlinie haben, auf den einzelnen Fall bezogen sich auch je nach Entwicklung ändern können. Es kann also hier nicht darum gehen, für oder gegen etwas zu schreiben, sondern nur ein möglichst sachliches und umfassendes Bild eines Phänomens, in diesem Fall einer politischen Gruppierung zu geben.--Neurasthenio 16:05, 27. Jul. 2007 (CEST)
Wäre es nicht sinnvoll diese und die Diskussion auf Diskussion:Movimiento Revolucionario Túpac Amaru auf nur einer Seite intensiv zu führen. Letztlich geht es um ein und dieselbe Problematik.--meistermueller 16:39, 27. Jul. 2007 (CEST)
Sendero eine politische Gruppierung- HILFE!!!! Die Trennlinien sind vielleicht nicht so scharf, wie das wünschenswert wäre und Sendero bewegt sich irgendwo zwischen Terror, organisierter Kriminalität und hat auch zeitweise versucht, Methoden des Guerillakriegs anzuwenden, doch eine politische Gruppierung sind sie bestimmt nicht, auch wenn sie politische Ziele haben.
Sachlich ist dieser Artikel leider überhaupt nicht. Die Nähe von Gúzman zu Pol Pot (Man muß einfach nur mal die beiden zusammen googeln und wird schnell fündig.), die Rekrutierungsmechanismen, systematische Folter und Mord, all das findet man hier nicht. Stattdessen ließt man über eine politische Gruppierung die Mitglieder hat. Klar! Und jeder von denen hat einen Mitgliederausweis und alle treffen sich jeden Sonntag, um bei einem Bier basisdemokratische Entscheidungen zu treffen. Ridículo! --Pisco 19:29, 27. Jul. 2007 (CEST)
Eine politische Gruppierung ist erst einmal alles, was versucht, organisiert auf politische Prozesse Einfluß zu nehmen, ob das nun persönlich schmeckt oder auch nicht. Unbenommen ist es, erklärten Anspruch und Handeln gegenüberzustellen, Wertungen aber sind nicht Sache einer Enzyklopädie. Ansonsten gilt es, gerade bei solchen Gruppen, dden Kardinalfehler zu vermeiden, der im Bereich Counterinsurgency eigentlich bei allem Standardautoren festgestellt wird (van Creveld, Thompson, van Evera, Goodwin, um nur einige zu nennen - die Publikationen sind nun wirklich seit Vietnam Legion), den Anspruch nicht ernst zu nehmen. Erklärte Ziele haben Auswirkungen, auch unabhängig von der Realisierung. Und man kann eben nicht über den jeweiligen historischen, sozialen und kulturellen KOntext hinaus absolute Aussagen treffen. Terroristische Methoden als solche zu benennen ist unabhängig davon statthaft. Pauschalurteile sind hingegen selten hilfreich.--Neurasthenio 23:10, 27. Jul. 2007 (CEST)
Nein, Sendero ist keine politische Gruppierung, denn politisch wird man nicht nur durch die Ziele, die angestrebt werden, sondern auch die Art, wie man sie verfolgt. Bislang ließt sicher der Artikel so, als hätten sie eigentlich ganz ehrenwerte Ziele gehabt, seien aber gelegentlich etwas über die Strenge geschlagen. Das ist nicht nur absolut lächerlich, sondern dabei werden auch die Opfer dieser Gruppe mit Füßen getreten.
Inhaltlich sind folgende Mängel festzustellen:
- Der fehlende Vergleich zu Pol Pot, sowohl in der Grausamkeit[1] als auch ideologisch [2]
- Die falsche Aussage des Artikels, Sendero sei nur in gleichem Maße für die Opfer verantwotlich gewesen wie das Militär (Die in der Demokratie nach Fujimori eingesetze Untersuchungskommission "Comisión de Reconciliación y de Verdad Histórica" gaben ihnen die Hauptschuld für alle Menschenrechtsverletzungen seit 1980, steht auch im Spiegelartikel)
- Die Rekrutierungsmechanismen fehlen (Stehen im Buch von Sally Bowen im Kapitel 4 und 5 über Sendero- warum sollen wohl soviele das Amnestieangebot wahrgenommen haben, wenn sie nicht gegen ihren Willen dort gewesen wären?)
- Die doch beachtenswerte, da erfolgreiche Strategie der peruanischen Regierung, die eben nicht nur aus Militär- und Geheimdienstrepressalien bestand, sondern auch aus wirtschaftlicher Entwicklung und Infratstrukturmaßnahmen.
- Die Auflistung der Anschläge und deren Bezeichnung als "vereinzelt" ist unvollständig und falsch. Sie beginnt erst 1997, als ob das erst als Reaktion nach der Verhaftung von Guzmán angefangen hätte. Erste terroristische Anschläge gab es aber schon Anfang der 90er Jahre. Hier der Anschlag von Miraflores 1992 [3], als Guzmán noch in Freiheit wandelte.
Fügt man diese Punkte ein, kann in der Tat auf eine Bewertung oder den Streit Terrorismus/Guerilla verzichtet werden, da jeder Leser mit einem gesunden Menschenverstand da auch von selbst dahinter kommt. --Pisco 09:19, 28. Jul. 2007 (CEST)
- Ich denke in diesem Artikel ist nicht so leicht eine Einigung herbeizuführen wie in Diskussion:Movimiento Revolucionario Túpac Amaru, dennoch ein Vorschlag: Pisco hat oben einige Änderungs/Ergänzungswünsche aufgeführt. Vielleicht könnte Pisco auf der Diskussionsseite einen konkreten, möglichst neutralen und insbesondere durch Quellen untermauerten Formulierungsvorschlag für die 4 oben genannten Punkte machen. Wenn man insoweit zu einer Einigung kommt werden dann, ähnlich wie im MRTA Artikel Terrorismus/Guerilla durch wertfreie Begriffe ersetzt. Sicherlich ist aufgefallen, dass ich nur von 4 Punkten gesprochen habe. Der Vergleich zu Pol Pot, ganz unabhängig davon ob er angebracht ist oder nicht, hat nichts in einer Enzyklopädie zu suchen. Das Ganze muss von der sicherlich verständlichen emotionellen Ebene auf eine sachliche Ebene gebracht werden. Schönes Wochenende !--meistermueller 11:48, 28. Jul. 2007 (CEST)
- Noch eine Ergänzung: Da Sendero wohl sowohl terroristische Methoden als als Guerillataktiken angewandt hat, könnte man doch einfach von einer Guerilla-/ Terrororganisation sprechen. So hatte ich das zumindest mal im Artikel María Elena Moyano Delgado gemacht, ohne dass es bis jetzt Beanstandungen gegeben hat.--meistermueller 11:58, 28. Jul. 2007 (CEST)
Natürlich gehört der Vergleich mit Pol Pot hierrein, denn die Bewertung habe ich mir ja nicht selber ausgedacht, sondern die peruanischen und internationalen Medien, sowie auch wissenschaftliche Artikel, die Quellen die ich dafür angegeben habe, sind ausreichend.
Vorschlag für neuen Artikeltext
Der Artikel könnte so lauten, Änderungen zur bisherigen Version sind fett:
Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) ist eine peruanische maoistische Gruppierung, die Ende der 1960er aus einer Studentenbewegung an der Universität von San Cristobal de Huamunga in der peruanischen Provinz Ayacucho entstand. Ihre Selbstbezeichnung lautet: Partido Comunista del Perú - por el Sendero Luminoso de José Carlos Mariátegui, deutsch: Kommunistische Partei Perus - auf dem Leuchtenden Weg José Carlos Mariáteguis, hieraus leitet sich die Kurzbezeichnung Sendero Luminoso ab. Beziehungen der Gruppe zu dem 1930 verstorbenen peruanischen Politiker, Journalisten und Schriftsteller José Carlos Mariátegui bestanden jedoch zu keiner Zeit. Die Gruppe löste für zehn Jahre bürgerkriegsähnliche Zustände in Peru aus, die mehr als 30.000 Menschen das Leben kosteten, mehrheitlich Angehörige der quechuasprachigen Landbevölkerung.
Geschichte
Hintergrund
Sendero Luminoso trat erstmals Ende der 1960er Jahre durch politische Agitation in Erscheinung und kontrollierte bald darauf die Universität von Ayacucho, an der ihr Gründer und Anführer, Abimael Guzmán als Philosophieprofessor lehrte. Die Bewegung setzte sich für die Verbesserung der dortigen Lage in der ärmsten Provinz Perus ein. Die schlechte Situation und geringe Entwicklungsmöglichkeit der verarmten Bevölkerung im Andenhochland und deren karge Lebensumstände prangerte sie öffentlich an. Die Regierung in Lima unternahm nichts, um die Zustände zu verbessern. Mitte der 1970er Jahre tauchte die Führung unter Guzmán in den Untergrund ab.
Bewaffneter Kampf
Während nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1980 die Mehrheit der Linksparteien sich im Bündnis "Izquierda Unida" (IU) zusammenschloss und an den Wahlen teilnahm, rief Sendero Luminoso zum Wahlboykott auf und erklärte stattdessen den bewaffneten Kampf. Im Frühjahr dieses Jahres verbrannten sie als eine der ersten Aktionen die Wahlurnen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Ayacucho. Es folgten Überfälle auf Polizeistationen und Dörfer. Ende 1982 wurde von der Regierung in der Provinz der Ausnahmezustand ausgerufen und Militäreinheiten in das Gebiet versetzt.
Trotz oder auch wegen der strikten Maßnahmen, wie Straßensperren, nächtliches Ausgangsverbot und Repressalien gegenüber der Bevölkerung, erhielt der Sendero Luminoso immer mehr Zulauf. Oft wurde aber in den von Sendero kontrollierten Gebieten die Bevölkerung unter Gewaltandrohung auch gegen ihren Willen rekrutiert. Eine Reihe von Attentaten, Bombenanschlägen an staatlichen Institutionen, Banken und Hotels bis zum offenen Guerilla-Kampf führte zu entsprechenden Gegenschlägen des Militärs. Wegen der besonderen Grausamkeit, mit der Sendero dabei vorging sowie wegen gewisser ideologischer Parallelen, erhielt Guzmán in der peruanischen und internationalen Preesse auch den Titel "Pol Pot der Anden"[4]. In den abgelegenen Regionen des Berglandes kam es zu zahlreichen Massakern an der mehrheitlich indigenen Landbevölkerung. Sowohl die Guerillas wie auch das Militär bestraften damit die Zusammenarbeit der Dorfbewohner mit dem jeweiligen Gegner. Dabei wurden zahlreiche Menschen gefoltert, ermordet oder verschleppt und ganze Dörfer ausgerottet.
Im Jahr 1990 war Sendero Luminoso in der Hälfte des Landes aktiv. Die Situation der damaligen Zeit ist beschrieben in dem Buch Tod in den Anden des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa, der 1990 bei der Präsidentenwahl dem japanischstämmigen Alberto Kenya Fujimori unterlag.
Festnahmen und Entwaffnung
Zwei Jahre nach seiner Amtseinführung putschte Fujimori mit Hilfe des Militärs gegen seine eigene Regierung. Gestützt auf Geheimdienst und Militär sowie die Bewaffnung von Bürgerwehren (Comités de Autodefensa) in den betroffenen Gebieten, aber auch einer Politik der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, gelang es schließlich Sendero Stück für Stück zu zerschlagen. Im September 1992 wurden ihr Anführer Abimael Guzmán sowie weitere führenden Köpfe der Gruppen Sendero Luminoso und MRTA (Tupac Amaru) festgenommen. Die peruanische Regierung entwaffnete schließlich einen großen Teil der Kämpfer durch ein "Reuegesetz" (Ley de Arrepentimiento)[5], welches allerdings zur Bedingung hatte, daß die Betroffenen ihr Bedauern über ihr Agieren bei Sendero ausdrückten und ihnen bekannte Informationen über Namen und Aufenthaltsort anderer Senderisten bekanntgeben mußten. Durch diese Amnestie gaben bis Ende 1994 6.400 Rebellen ihre Waffen ab.
Anschläge Immer wieder unternahmen Senderisten auch Anschläge gegen die Zivilbevölkerung, für die hier einige beispielhaft stehen sollen:
Von Januar bis Juli 1992 detonierten in Lima insgesamt sieben Autobomben. Die schwersten Verluste verursachte eine Autobombe am 16. Juli 1992, welche im Stadtteil Miraflores detonierte. Bei der Explosion starben 25 Menschen, 155 werden verletzt.[6]
Am 15. Mai 1997 detonierte eine Autobombe vor einem Bezirksrathaus in Lima und verletzte zahlreiche Menschen.
Am 20. März 2002, drei Tage vor dem Besuch des US-Präsidenten, explodierte eine Autobombe vor der amerikanischen Botschaft, wobei neun Menschen getötet wurden.
Etwa 700 Senderisten sollen heute noch aktiv sein.
Aufarbeitung
Nach dem Rücktritt Alberto Fujimoris wurde eine Untersuchungskomission (Comisión de la Verdad y de Reconciliación) eingesetzt, die sich mit den Menschenrechtsvergehen von Sendero Luminoso, MRTA, dem Militär und dem Geheimdienst seit den 1980er Jahren befassen sollte. Diese Komission kam zu dem Ergebnis, daß Sendero Luminoso die Hauptschuld an allen begangenen Menschenrechtsverletzungen während dieser Periode zukommt.
Einige weitere Anmerkungen sind notwendig:
-Es heißt, daß die Gruppe nach verlorenen Wahlen 1975 mehr Unterstützung bekam. Das kann nicht sein, denn es gab erst in den 80er Jahren Wahlen, davor war Peru eine Militärdiktatur. Den Satz habe ich daher gestrichen. - Ein Beispiel für soziale Institutionen, die eben auch unter Fujimori zur Terrorismusbekämpfung ins Leben gerufen wurden, ist das Programa de Repoblamiento y Desarrollo en Zonas de Emergencia (PAR) [7], ich denke nicht, das man es im Text als Quelle erwähnen muß. --83.189.121.123 14:05, 28. Jul. 2007 (CEST)
Ergänzungsvorschlag
Hintergrund
Sendero Luminoso trat erstmals Ende der 1960er Jahre durch politische Agitation an der Universität von Ayacucho in Erscheinung. Sein Gründer und Anführer, der Philosophieprofessor Abimael Guzmán, hatte Ende der 60er Jahre das China der Kulturrevolution bereist und begann unter diesem Eindruck, Anhänger unter den Studenten zu sammeln (Goedeking 2004, S.99f.). Ayacucho war eine der ärmsten Provinzen Perus. Die schlechte Situation und geringe Entwicklungsmöglichkeit der verarmten Bevölkerung im Andenhochland und deren karge Lebensumstände wurden von den verschiedenen Regierungen in Lima nie durchgreifend verbessert. Die Öffnung des Bildungssystems in den 70er Jahren weckte in der überwiegend indigenen Bevölkerung grosse Hoffnungen auf Besserung der sozialen Lage, die aber oft enttäuscht wurden: Mit indigenem Aussehen und ohne die notwendigen Beziehungen fand man trotz eines Hochschulabschlusses oft keinen Arbeitsplatz. Dies und die Vernachlässigung der Hochlandregionen verschafften dem Sendero eine gewisse Zustimmung, als er zu Beginn der 1980er Jahre zunächst mit vereinzelten Anschlägen in den Untergrund ging(Goedeking 2004, S.101 f., 148). Sein politisches Ziel war jedoch nicht die Verbesserung der sozialen Lage der Bauern, sondern von Anfang an der völlige Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung durch einen Volkskrieg.(AKUF, Goedeking, S.100).
Bewaffneter Kampf
Während nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1980 die Mehrheit der Linksparteien sich im Bündnis "Izquierda Unida" (IU) zusammenschloss und an den Wahlen teilnahm, rief Sendero Luminoso zum Wahlboykott auf und erklärte stattdessen den bewaffneten Kampf. Im Frühjahr dieses Jahres verbrannten sie als eine der ersten Aktionen die Wahlurnen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Ayacucho. Es folgten Überfälle auf Polizeistationen und Dörfer. Ende 1982 wurde von der Regierung in der Provinz der Ausnahmezustand ausgerufen und Militäreinheiten in das Gebiet versetzt. Ideologie und Praxis der Senderisten waren von einer in Lateinamerika bis dahin unbekannten Radikalität und Brutalität (Goedeking, S.100). Abimael Guzman, der sich Presidente Gonzalo oder "Das Vierte Schwert der Weltrevolution" (nach Marx, Lenin und Mao) nennen liess, verlangte absolute Unterwerfung unter seine Führung. Obwohl viele Kader des Sendero bäuerlicher Abstammung waren, nahm er auf indigene Traditionen keinerlei Rücksicht, sondern verlangte von den Bauern bedingungslose Unterstützung. Wenn diese dazu nicht bereit waren, wurden sie durch Gewaltanwendung bis zum Mord zur Unterstützung gezwungen, was wiederum Vergeltung von Seiten des Militärs nach sich zog(Goedeking, S.102). In den von Sendero kontrollierten Gebieten wurden oft unter Gewaltandrohung Kämpfer aus der Bevölkerung rekrutiert. Für die Armee galt auf der anderen Seite jeder Bauer im Hochland als potentieller Terrorist. In den abgelegenen Regionen des Berglandes kam es zu zahlreichen Massakern an der mehrheitlich indigenen Landbevölkerung. Sowohl die Guerilleros (nicht:"Guerillas"!) wie auch das Militär bestraften die Zusammenarbeit der Dorfbewohner mit dem jeweiligen Gegner. Dabei wurden zahlreiche Menschen gefoltert, ermordet oder verschleppt und ganze Dörfer ausgerottet(Goedeking, S.102). Dabei wurden zahlreiche Menschen gefoltert, ermordet oder verschleppt und ganze Dörfer ausgerottet. Dies führte zu einer Massenflucht aus den betroffenen Regionen nach Lima. Dadurch weitete der Sendero seinen Aktionsradius aus (AKUF). In Lima kontrollierte er mit einem dichten Spitzel- und Sympathisantennetz die Elendsviertel, verübte Bombenanschläge, besonders auf die Stromversorgung und Mordanschläge auf Aktivisten anderer linker Organisationen; so wurde María Elena Moyano Delgado, eine Führungspersönlichkeit der Selbstverwaltung von Villa El Salvador, vom Sendero durch einen Sprengstoffanschlag ermordet(Goedeking, S.118f.)
...(im folgenden der Textvorschlag von IP (Pisco?-bitte signieren)...Nach seiner Verhaftung bot Guzman der Regierung die Zusammenarbeit an, was zur einer Abspaltung einer kleinen Gruppe von der Organisation führte, die unter dem Namen Sendero Rojo den Guerillakampf weiterführen wollte. Ende der 1990er Jahre waren jedoch nur noch ca. 100 Personen (geschätzt) aktiv (AKUF 2). Die Gesamtzahl der Toten im Sendero-Krieg schätzt die Wahrheitskommission zu Aufarbeitung des Krieges in ihrem 2003 vorgelegten Abschlussbericht auf fast 70.000 (Goedeking, S.132)
Quelle: Goedeking, Ulrich; von Oertzen, Eleonore: Peru. Beck'sche Reihe Länder, 3. Aufl., München 2004, ISBN 3406-5045-74 sowie AKUF
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Der Text ist bequellt, beschreibt Taten und Ziele des Sendero und kommt weitgehend ohne die problematische Wahl zwischen "Terrorist/Guerillero" aus. Die nach der Festnahme Guzmans verübten Anschläge gingen auf das Konto einer Abspaltung und sollten deshalb im Artikel nicht erwähnt werden. --FradoDISKU 19:54, 29. Jul. 2007 (CEST)
So ist es gewesen, in der Tat ein guter Vorschlag. Ich hätte nur noch eine Frage: Ist der letzte Teil deines Textes über die Wahrheitskommission dafür gedacht, meinen Text zu ergänzen oder zu ersetzen? Ersetzen wäre für mich insofern problematisch, als daß die Komission Sendero die Hauptschuld an der Violencia zuteilt.--Pisco 20:35, 29. Jul. 2007 (CEST)
- Den Text des Abschlussdokuments gibt es doch bestimmt im Internet. Falls ja, wäre ich für einen Link dankbar - wenn die Kommission feststellt, dass der Sendero die Hauptschuld hat, gehört das selbstverständlich in den Artikel. Ich bin jetzt aber zu faul zum Suchen. --FradoDISKU 20:50, 29. Jul. 2007 (CEST)
Natürlich. Im Abschlußbericht heißt es im zweiten Teil, erstes Kapitel, Unterpunkt "Schlußfolgerungen" im ersten Absatz, daß die Ausrufung eines sogenannten Volkskrieges durch Sendero der Hauptgrund (causa fundamental) des internen bewaffneten Konfliktes war und daß dies gegen die Interessen der überwältigenden Mehrheit der Peruanerinnen und Peruaner geschah. Absatz 2 sagt, daß Sendero aus den erfolgten Untersuchungen eindeutig (claramente) als Hauptschuldiger für die begangenen Menschenrechtsverletzungen hervorgeht. In den weiteren Absätzen geht es um die fundamentalistische Ideologie, die Person Gúzman, usw. [8]--Pisco 19:53, 30. Jul. 2007 (CEST)
Gut, ich werte das als Einigung. Wenn sich in den nächsten drei Tagen niemand dagegen meldet, werde ich beantragen, die Seite zu entsperren.--Pisco 15:52, 2. Aug. 2007 (CEST
)
- Ich bin mir nicht ganz sicher was Du meinst. Einigung auf den Text wie Du ihn am 28. Jul. 2007 vorgeschlagen hast mit der Einschränkung, dass die Abschnitte "Hintergrund" und "Bewaffneter Kampf" aus dem Vorschlag von Benutzer:Frado vom 29. Jul. 2007 genommen werden ??? Was wird aus den Anschlägen nach der Festnahme von Guzmans? Mir ist noch nicht ganz klar, wie die komplette einvernehmliche Version aussehen soll. Vielleicht stellt Du diese hier nochmal vollständig ein. Manchmal steckt der Teufel ja im Detail und es sollte nach der Entsperrung nicht nochmal zu langen Diskussion wegen einzelnen Formulierungen kommen. Insgesamt gehe ich aber davon aus, dass die obigen Vorschläge eine sehr gute Grundlage für eine Einigung sind.--meistermueller 16:35, 2. Aug. 2007 (CEST)
Meine Version+Ergänzungsvorschlag
In der Tat, es gab dann doch noch eine Veränderung: Ich denke, man sollte das Kapitel über die einzelnen Anschläge streichen, da das in der neuen Fassung ja im Punkt "Bewaffneter Kampf" auch so ausreichend rüberkommt und man sich die Unterscheidung der Zeit vor und nach der Verhaftung von Guzmán schenken kann:
Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) ist eine peruanische maoistische Gruppierung, die Ende der 1960er aus einer Studentenbewegung an der Universität von San Cristobal de Huamunga in der peruanischen Provinz Ayacucho entstand. Ihre Selbstbezeichnung lautet: Partido Comunista del Perú - por el Sendero Luminoso de José Carlos Mariátegui, deutsch: Kommunistische Partei Perus - auf dem Leuchtenden Weg José Carlos Mariáteguis, hieraus leitet sich die Kurzbezeichnung Sendero Luminoso ab. Beziehungen der Gruppe zu dem 1930 verstorbenen peruanischen Politiker, Journalisten und Schriftsteller José Carlos Mariátegui bestanden jedoch zu keiner Zeit. Die Gruppe löste für zehn Jahre bürgerkriegsähnliche Zustände in Peru aus, die mehr als 30.000 Menschen das Leben kosteten, mehrheitlich Angehörige der quechuasprachigen Landbevölkerung.
Geschichte
Hintergrund
Sendero Luminoso trat erstmals Ende der 1960er Jahre durch politische Agitation an der Universität von Ayacucho in Erscheinung. Sein Gründer und Anführer, der Philosophieprofessor Abimael Guzmán, hatte Ende der 60er Jahre das China der Kulturrevolution bereist und begann unter diesem Eindruck, Anhänger unter den Studenten zu sammeln (Goedeking 2004, S.99f.). Ayacucho war eine der ärmsten Provinzen Perus. Die schlechte Situation und geringe Entwicklungsmöglichkeit der verarmten Bevölkerung im Andenhochland und deren karge Lebensumstände wurden von den verschiedenen Regierungen in Lima nie durchgreifend verbessert. Die Öffnung des Bildungssystems in den 70er Jahren weckte in der überwiegend indigenen Bevölkerung grosse Hoffnungen auf Besserung der sozialen Lage, die aber oft enttäuscht wurden: Mit indigenem Aussehen und ohne die notwendigen Beziehungen fand man trotz eines Hochschulabschlusses oft keinen Arbeitsplatz. Dies und die Vernachlässigung der Hochlandregionen verschafften dem Sendero eine gewisse Zustimmung, als er zu Beginn der 1980er Jahre zunächst mit vereinzelten Anschlägen in den Untergrund ging(Goedeking 2004, S.101 f., 148). Sein politisches Ziel war jedoch nicht die Verbesserung der sozialen Lage der Bauern, sondern von Anfang an der völlige Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung durch einen Volkskrieg.(AKUF, Goedeking, S.100).
Bewaffneter Kampf
Bewaffneter Kampf
Während nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1980 die Mehrheit der Linksparteien sich im Bündnis "Izquierda Unida" (IU) zusammenschloss und an den Wahlen teilnahm, rief Sendero Luminoso zum Wahlboykott auf und erklärte stattdessen den bewaffneten Kampf. Im Frühjahr dieses Jahres verbrannten sie als eine der ersten Aktionen die Wahlurnen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Ayacucho. Es folgten Überfälle auf Polizeistationen und Dörfer. Ende 1982 wurde von der Regierung in der Provinz der Ausnahmezustand ausgerufen und Militäreinheiten in das Gebiet versetzt. Ideologie und Praxis der Senderisten waren von einer in Lateinamerika bis dahin unbekannten Radikalität und Brutalität (Goedeking, S.100). Abimael Guzman, der sich Presidente Gonzalo oder "Das Vierte Schwert der Weltrevolution" (nach Marx, Lenin und Mao) nennen liess, verlangte absolute Unterwerfung unter seine Führung. Obwohl viele Kader des Sendero bäuerlicher Abstammung waren, nahm er auf indigene Traditionen keinerlei Rücksicht, sondern verlangte von den Bauern bedingungslose Unterstützung. Wenn diese dazu nicht bereit waren, wurden sie durch Gewaltanwendung bis zum Mord zur Unterstützung gezwungen, was wiederum Vergeltung von Seiten des Militärs nach sich zog(Goedeking, S.102). In den von Sendero kontrollierten Gebieten wurden oft unter Gewaltandrohung Kämpfer aus der Bevölkerung rekrutiert. Für die Armee galt auf der anderen Seite jeder Bauer im Hochland als potentieller Terrorist. In den abgelegenen Regionen des Berglandes kam es zu zahlreichen Massakern an der mehrheitlich indigenen Landbevölkerung. Sowohl die Guerilleros wie auch das Militär bestraften die Zusammenarbeit der Dorfbewohner mit dem jeweiligen Gegner. Dabei wurden zahlreiche Menschen gefoltert, ermordet oder verschleppt und ganze Dörfer ausgerottet(Goedeking, S.102). Dies führte zu einer Massenflucht aus den betroffenen Regionen nach Lima. Dadurch weitete der Sendero seinen Aktionsradius aus (AKUF). In Lima kontrollierte er mit einem dichten Spitzel- und Sympathisantennetz die Elendsviertel, verübte Bombenanschläge, besonders auf die Stromversorgung und Mordanschläge auf Aktivisten anderer linker Organisationen; so wurde María Elena Moyano Delgado, eine Führungspersönlichkeit der Selbstverwaltung von Villa El Salvador, vom Sendero durch einen Sprengstoffanschlag ermordet(Goedeking, S.118f.)
Im Jahr 1990 war Sendero Luminoso in der Hälfte des Landes aktiv. Die Situation der damaligen Zeit ist beschrieben in dem Buch Tod in den Anden des peruanischen Schriftstellers Mario Vargas Llosa, der 1990 bei der Präsidentenwahl dem japanischstämmigen Alberto Kenya Fujimori unterlag.
Festnahmen und Entwaffnung
Zwei Jahre nach seiner Amtseinführung putschte Fujimori mit Hilfe des Militärs gegen seine eigene Regierung. Gestützt auf Geheimdienst und Militär sowie die Bewaffnung von Bürgerwehren (Comités de Autodefensa) in den betroffenen Gebieten, aber auch einer Politik der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, gelang es schließlich Sendero Stück für Stück zu zerschlagen. Im September 1992 wurden ihr Anführer Abimael Guzmán sowie weitere führenden Köpfe der Gruppen Sendero Luminoso und MRTA (Tupac Amaru) festgenommen. Die peruanische Regierung entwaffnete schließlich einen großen Teil der Kämpfer durch ein "Reuegesetz" (Ley de Arrepentimiento)[9], welches allerdings zur Bedingung hatte, daß die Betroffenen ihr Bedauern über ihr Agieren bei Sendero ausdrückten und ihnen bekannte Informationen über Namen und Aufenthaltsort anderer Senderisten bekanntgeben mußten. Durch diese Amnestie gaben bis Ende 1994 6.400 Rebellen ihre Waffen ab.
Nach seiner Verhaftung bot Guzman der Regierung die Zusammenarbeit an, was zur einer Abspaltung einer kleinen Gruppe von der Organisation führte, die unter dem Namen Sendero Rojo den bewaffneten Kampf weiterführen wollte. Ende der 1990er Jahre waren jedoch nur noch ca. 100 Personen (geschätzt) aktiv (AKUF 2).
Aufarbeitung
Nach dem Rücktritt Alberto Fujimoris wurde eine Untersuchungskomission eingesetzt, die sich mit den Menschenrechtsvergehen von Sendero Luminoso, MRTA, dem Militär und dem Geheimdienst seit den 1980er Jahren befassen sollte. Die Gesamtzahl der Toten im Sendero-Krieg schätzt diese Wahrheitskommission (Comisión de la Verdad y de Reconciliación) in ihrem 2003 vorgelegten Abschlussbericht auf fast 70.000 (Goedeking, S.132)
Desweiteren kam die Komission zu dem Ergebnis, daß Sendero Luminoso sowohl die Hauptschuld für den Ausbruch des Konflikts wie auch für alle begangenen Menschenrechtsverletzungen während dieser Periode zukommt.--Pisco 14:54, 4. Aug. 2007 (CEST)
- aus meiner Sicht ist der Artikel so ausreichend informativ und neutral. Wie Pisco vorgeschlagen hat, sollte er die Entsperrung beantragen und den Artikel so einstellen.--meistermueller 10:22, 6. Aug. 2007 (CEST)
Neutralität, Aktualität, Ergänzungen
1. Sollte der Name "Sendero Luminoso" oder "Leuchtender Pfad" geändert werden in Kommunistische Partei Peru bzw. Partido Communista del Peru. Das ist die Selbstbezeichnung der Organisation. In den Dokumenten der Partei läßt sich der Name Sendero Luminoso nicht finden. Anderes wäre zu beweisen.
2. Sollte im Artikel getrennt werden zwischen der PCP und der VBA (Volksbefreiungsarmee).
3. Braucht der Artikel mehr Aktualität. Dazu gehören die Anzahl (nach offiziellen Einschätzungen ~ 1000) der Mitglieder der PCP, die nennenswerten Aktionen der VBA und eine allgemeine Analyse des Gewichts der PCP für Peru, Lateinamerika und die Welt.
Ich wäre bereit dazu, möchte aber vorher mal ne Einschätzung von euch dazu. --Airstrike84 20:44, 27. Jul. 2011 (CEST)
- Ich stimme damit überein, sollte aktualisiert, und neutralisiert werden.
- Die hier in der Diskussion oft angebrachten Quellen sind auch teilweise überhaupt nicht nutzbar, so wird sich der Staat, gegen den diese Partei kämpft, natürlich auf jede mögliche Art gegen diese aussprechen, und auch irgendwelche Vergleiche mit Pol Pot oder sonst wem konstruieren.--Kirschn (Diskussion) (20:00, 30. Nov. 2014 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)