Diskussion:Stapellauf
Sträflinge beim Stapellauf
Wer weiß etwas über den Einsatz von Sträflingen beim Stapellauf (mir ist irgenwo ganz weit unten eine in der Schule gelesene Erzählung erinnerlich, nach der Sträflinge, denen man eine Begnadigung versprach, die letzten Holzpflöcke wegzuziehen hatten, was für viele tödlich endete)? Ansonsten ein dichter, schöner Artikel, der nach dem Anbringen von Interwiki-Links mMn zu den exzellenten gehört. --Mikue 14:11, 4. Mär 2004 (CET)
Neuere Entwicklungen
Ich fände es auch ganz toll, wenn im Artikel auch auf neuere Entwicklungen wie das Aufschwimmen eingegangen würde. --Wendelin 22:33, 8. Aug 2005 (CEST)
Stapelhub
Es wäre schön, wenn jemand den Stapelhub als Sonderform des Stapellaufs erklären würde.
Probleme beim Stapellauf
Man könnte Schiffe nennen, deren Stapellauf problematisch war. Ich speichere diese schon mal hier in der Diskussion:
- Gneisenau ... Beim Stapellauf gab es einen Unfall: Das Schiff rammte die Kaimauer am anderen Ufer und drückte diese vier Meter ein. (http://www.ostufer.info/lexikon/schiffe10a.htm)
- „Melanie Schulte“ / DICR tauchte am 9. September 1952 nach einem zunächst misslungenen Stapellauf - das Schiff blieb für einige Stunden auf der Ablaufbahn stecken – bei den Nordseewerken in Emden in sein neues Element. (http://www.seefunknetz.de/dicr.htm)
- Leider gibt es bereits beim zweiten Stapellauf einen Unfall: Bei starkem Ostwind brechen die zum Abbremsen der "Mercandian Sea" nötigen Trossen. Das Schiff wird vom Wind mit dem Heck gegen die westliche Pier gedrückt, daraufhin schwenkt das Vorschiff herum und wird gegen die östliche Pier gedrückt. Es entsteht ein beträchtlicher Schaden: Ruderblatt und Propeller des Schiffs werden beschädigt, an der Westpier knickte ein an Land aufgestellter Ladebaum um und fiel auf einen PKW der ebenfalls schwer beschädigt wird und ein an der Ostpier liegender Kümo wird vom Wulstbug der "Mercandian Sea" beschädigt. Die Reparaturen werden schnellstens durchgeführt, der Neubau kann termingerecht abgeliefert werden. Ebenso wird der Kümo wieder instandgesetzt. (http://www.werftarchiv.de/bc582783caa82ded02454ec9a55d8280/deutsch/geschichte/1963-1986_buesumer_werft_gmbh/index.html)
Fehler?
Beim Längsstapellauf wirken große Kräfte auf den Rumpf, der zuerst nach unten durchgebogen wird, sobald das Heck das Ende der Rampe (Schlagbrett) erreicht hat. Anschließend schwimmt das Heck auf, so dass der Rumpf nur auf Bug und Heck aufliegt und nach oben durchgebogen wird.
Müßte das eigentlich nicht genau andersherum sein? Oder wird oben und unten aus Sicht des Kiels definiert? Für einen Betrachter im stapellaufenden Schiff müßte sich der Kiel, wenn das Heck über das Ende der Rampe gleitet und ohne Auftrieb ist, erst nach oben, also zu dem Betrachter hin, und dann, wenn das Heck aufschwimmt und die ganze Last des Rumpfes nur von den beiden äußeren Enden (Heck und Bug) getragen wird, von ihm wegbewegen: Der Kiel sich also Richtung Wasser durchbiegen. Ist das so richtig? Desweiteren möchte ich mich dem Punkt "Probleme beim Stapellauf" anschließen. Meine Intention diesen Artikel zu besuchen war, etwas makaber gebe ich zu, herauszufinden, was davon zu halten ist, daß früher die Rampen mit Schmierseife behandelt wurden seien und schon so manch arme Teufel, der den letzten Pflock löste, der das Schiff noch hielt, als roter Bremsstreifen auf der Rampe geendete wäre. Sind das Schauermärchen oder ist da was dran? -- 89.56.38.246 17:45, 29. Jun. 2008 (CEST)
Der Stapellauf ist das Zu-Wasser-Lassen eines neuen Schiffs in der Werft. Müssen das wirklich immer neue Schiffe sein. Werden alte nach einer Reparatur im Trockendock nicht auch per Stapellauf zu Wasser gelassen? (nicht signierter Beitrag von 193.189.241.36 (Diskussion | Beiträge) 13:46, 28. Apr. 2010 (CEST))
- Liegt das Schiff im Trockendock, so wird dieses einfach geflutet, da muß nichts ins Wasser rutschen. 46.88.9.170 16:46, 25. Mär. 2019 (CET)
- Zu „roter Bremsstreifen“
- Es gibt ein berühmtes Buch der Weltliteratur, mutmaßlich französisch, wohl von Alexandre Dumas oder Victor Hugo oder so in dem Dreh.
- In dessen erstem Kapitel wird beschrieben, wie ein sich freiwillig gemeldeter Galeerensträfling den letzten Keil losschlug; auf einer Werft in Toulon, wenn ich mich dumpf erinnere. Würde es ihm gelingen, bekäme er die Freiheit geschenkt, auf jeden Fall wäre er hinterher kein Galeerensträfling mehr. Ich glaube er überlebte es nicht.
- Es ist jedoch ein halbes Jahrhundert her, als ich das in meiner Jugend las, und ich weiß nicht mehr welches Buch.
- Diese Geschichte mag jedenfalls die Legende stark verbreitet haben.
- Tatsache ist, dass es für den ausführenden Arbeiter ein riskantes Unterfangen war, und es sicher hin und wieder Unfälle auch mit tödlichem Ausgang gegeben haben mag. Aber die Regel war es definitiv nicht. Feuerwehrleute machen auch Feuer aus, aber verrecken meist nicht daran.
- Zu oben und unten:
- Das stimmt schon so.
- In der ersten Phase ist der Rumpf nur an Bug und Heck unterstützt, der Mittschiffsbereich hängt in der Luft. Das Gewicht bewirkt eine Durchbiegung nach unten.
- In der zweiten Phase ist das Heck tief eingetaucht, der Bugschlitten ist noch auf dem Trockenen. Der Mittschiffsbereich ist unnatürlich eingetaucht, will aufschwimmen, strebt nach oben. Es gibt eine Durchbiegung nach oben, eine Art Hohlkreuz.
- Wenn das Schiff mit Wellengang fährt, der eine ähnliche Wellenlänge wie die Schiffslänge hat, dann passiert permanent das gleiche Wechselspiel:
- Wenn die Phase so ist, dass Bug und Heck auf dem Wellenberg aufsitzen, dann hängt der Mittschiffsbereich durch und es gibt Durchbiegung nach unten.
- Eine halbe Wellenlänge später ist der Wellenberg unter dem Mittschiffsbereich, dieser schwimmt auf, während Bug und Heck über den Wellentälern hängen und ihr Gewicht sie runterzieht; insgesamt Durchbiegung nach oben.
- Und das als dauernde Wechselbelastung; hat auch schon mal zum Durchbrechen geführt.
- Insgesamt ist der Stapellauf eine ziemlich tückische Phase: Damit der Kahn nicht auf ewig auf dem Helgen bleibt, muss er vom Stapel laufen, bevor allzu viel Sachen eingebaut sind; so früh wie möglich. Das ist aber kein Betriebszustand; er ist viel zu leicht, und die Hydrostatik und Rumpfform sind nicht darauf ausgelegt (man würde sonst Ballast nehmen). Deshalb kentern die federleichten Rohbauten schon mal, obwohl man extra eine Hydrostatik-Berechnung für den Stapellauf macht und es demnach funktionieren müsste; aber das ist ein dynamischer Prozess, nochn büschen Wind von der Seite, und schon isses passiert. Gern wird sich auch mal in das gegenüberliegende Ufer gerammt, weil man trotz Bremshilfen nicht schnell genug die Fahrt aus dem Pott bekommt und die Werften typischerweise an Flussufern liegen und der Fluss nur eine endliche Breite hat.
- Ahoi --Schiefbauer (Diskussion) 12:49, 31. Mär. 2019 (CEST)
- Zu „roter Bremsstreifen“
Zeitgemäß?
Nach dem Anschauen von ein paar (spektakulären) Videos von Stapelläufen frage ich mich, ob das ungebremste zu Wasser-Rutschen-Lassen nicht ein unnötiges Risiko ist. Steckt mehr dahinter, als den Rumpf zu Wasser zu lassen, bspw. eine erste Lastprobe? Es wäre sicher denkbar die Risiken zu minimieren, bspw. durch Winden, Bremsschienen usw. Wer weiß mehr? Goldwaage (Diskussion) 22:10, 3. Sep. 2019 (CEST)
- Moin Goldwaage! Der Sinn des Stapellaufs liegt ausschließlich im Zuwasserlassen des Kaskos. Es belastet den (noch leeren) Schiffskörper bei sachgemäßem Ablauf nicht so sehr wie später das Abwettern eines Schlechtwetters. Gruß aus Leer, --SteKrueBe 22:22, 3. Sep. 2019 (CEST)