Diskussion:Theodor Oberländer
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Frage
Hi, ich wollte fragen, ob jemand den Kindesnamen seiner Gattin kennt? (nicht signierter Beitrag von 85.220.166.92 (Diskussion) 23:15, 19. Apr. 2011 (CEST))
- Name der Gattin und weitere Infos zur Familie Oberländer sind zu finden in Siegfried Schütts Oberländer-Biographie - wird hier nachgetragen in zukünftiger Überarbeitung.(194.149.241.3) (03:03, 25. Feb. 2012 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
kein NSDAP-Politiker?!?
Jemand, der «zufällig» am Hitlerputsch teilgenommen hat und Vorsitzender/Leiter vom Bund Deutscher Osten war, soll kein Politiker gewesen sein? Das erstaunt nun dann doch. --Kängurutatze (Diskussion) 17:38, 17. Jul. 2013 (CEST)
- Er war ein Nazi, das bestreitet ja auch keiner. Aber ein Politiker ist zunächst erstmal jemand, der ein politisches Amt oder Mandat inne hat. Die Teilnahme am Hitlerputsch ist weder ein Amt noch ein Mandat. Und der BDO war ein vom nationalsozialistischen Staat eingerichtetes Instrument zur Durchsetzung seiner Machtansprüche und Herrschaftsansprüche östlich der Reichsgrenze. Ob man dessen Vorsitzenden als Politiker im Sinne der gängigen Diskussion bezeichnen kann, halte ich doch für sehr fraglich. Aus meiner Sicht ist eher eher Lobbyist der nationalsozialistischen Ideologie gewesen und nicht Politiker. --Mogelzahn (Diskussion) 16:34, 22. Jul. 2013 (CEST) PS: Und selbst wenn man die Tätigkeit für den BDO zur Einstufung als Politiker ausreichen lässt, war ein BDO-Politiker und kein NSDAP-Politiker.
- Nun ja, zugegebenermaßen ist mein Konzept eines Politikers eher von solchen Ideen als von dem Wikipedia-Artikel geprägt. Nach dessen Vorgaben (denen des Wikipedia-Artikels) hättest Du recht, ich finde meine Vorgehensweise ist stimmiger, aber wir haben ja Wikipedia:Dritte Meinung. --Kängurutatze (Diskussion) 18:11, 22. Jul. 2013 (CEST)
- Meine 3M: Nazi-Funktionär, Bürokrat, Geheimdienstler und sonst so einiges, das war Oberländer bis 1945 - aber kein NSDAP-Politiker. Das würde ich doch an ein auch nach außen und in der Öffentlichkeit wirksames Amt oder Mandat für die Partei koppeln. Die diversen nach 1933 gegründeten NS-Organisationen wie eben den BDO kann man angesichts der engen Verzahnung von Staat und alleinig zugelassener Partei ja eher als Behörden oder Bürokratien bezeichnen. Direkt für die NSDAP selbst hat Oberländer, wenn ich den Artikelinhalt glauben darf und nichts überlesen habe (der Mann war ja ein ziemlicher Multifunktionär mit haufenweise Posten und Pöstchen), weder ein Mandat noch ein sonstiges wichtiges offizielles Amt übernommen, da war er wohl "nur" Mitglied. Aber selbst wenn er mal irgendwo Kreisleiter oder sonstwas gewesen sein sollte, in der Einleitung sollten vor allem die wichtigsten Tätigkeiten aus seinem Leben genannt werden - und das war eben seine Nachkriegskarriere. Dass er sich vor 1945 eifrig im Sinne des Nationalsozialismus betätigte, das ist ja benannt, aber es macht ihn nicht zum NSDAP-Politiker. Die traurige Kontinuität seiner Laufbahn wird ja trotzdem deutlich. --Wdd (Diskussion) 18:50, 22. Jul. 2013 (CEST)
- Was für ein Amt ist denn der Vorsitzende des Bund Deutscher Osten? Ein karitatives, parteipolitisch neutrales Amt? Nicht, daß der Webersche Politikerbegriff das fordern würde, aber so würde ich Eure Argumente interpretieren. Werner Müller (Politiker, 1946) kann dann wohl nicht mal ein Politiker sein, weil keiner Partei angehörend? --Kängurutatze (Diskussion) 20:31, 22. Jul. 2013 (CEST)
- @Kangurutatze: Wo steht, dass man Parteimitglied sein muss, um Politiker zu sein? Wahldresdner koppelt "NSDAP-Politiker" an Amt oder Mandat für die Partei. Das ist ja auch richtig, denn Werner Müller wurde ja auch nicht dadurch zum SPD-Politiker, dass er Minister war, sondern - mangels Parteizugehörigkeit - zum parteilosen Politiker. Im Übrigen halte ich z.B. auch Thilo Bode nicht für einen Politiker, obwohl er als Foodwatch-Geschäftsführer selbstverständlich Einfluß auf die Politik ausübt, das ist aber eben klassische Tätigkeit eines Lobbyisten und nicht eines Politikers. --Mogelzahn (Diskussion) 11:37, 24. Jul. 2013 (CEST)
- Von karitativen Tätigkeiten hat bislang niemand geredet, was das also hier soll, bleibt dein Geheimnis. Oberländer war Funktionär einer NS-nahen Organisation, dass Funktionäre parteipolitisch neutral sein müssten, hast Du jetzt aufgebracht, bislang war davon nicht die Rede. Wenn ich schrieb "Amt oder Mandat für die Partei", dann ist doch wohl klar, dass damit, da es ja um den konkreten Fall Oberländer geht, die NSDAP gemeint war und nicht, dass Politiker generell einer Partei angehören müssen. Ich wiederhole mich - nicht jeder, der in einer der vielen NS-Organisationen leitend tätig war, war auch Politiker. Gerade mit Webers Politikerbegriff passt so eine Tätigkeit wie die für den BDO meines Erachtens gar nicht zusammen, zumal Weber seine Gedanken primär hinsichtlich der Anforderungen in einer Demokratie verfasst hatte."Max Weber versuchte in dieser Situation ein realistisches Bild des Berufspolitikers zu entwerfen, wie ihn ein demokratisches Deutschland brauche." Aber selbst wenn man annimmt, dass Oberländer mit seinem BDO-Posten zum NS-Politiker wurde - in seinem Lebenslauf hat das nur untergeordnete Bedeutung. Wesentlich bedeutsamer für die Wahrnehmung und Einordnung seines Lebenslaufs sind seine Tätigkeiten als Wissenschaftler (die Frage der "Wissenschaftlichkeit" dieser "Ostforschung" lassen wir mal außen vor) und Geheimdienstler und damit insgesamt die vielfache Verstrickung in das NS-Regime in Verbindung mit seiner Nachkriegskarriere. Das wird bereits jetzt in der Einleitung gut deutlich und würde durch die Betonung als NS-Politiker eher eine Schlagseite bekommen. Ein ganz anders gelagertes Beispiel, warum jemand, der durchaus für eine Partei aktiv ist und sogar Ämter für diese Partei und in einer parteinahen Organisation übernimmt, dennoch in der Artikeleinleitung nicht als Politiker dieser Partei benannt wird, ist Jürgen Kuczynski. Als DSF-Vorsitzender und VK-Abgeordneter durchaus auch politisch tätig, aber primär war er halt Historiker und Wissenschaftler und ist als solcher bekannt geworden - und genau diese Tätigkeiten werden in der Einleitung benannt. --Wdd (Diskussion) 10:42, 23. Jul. 2013 (CEST)
- Nach dieser Argumentation kann ebenfalls „war mit Mitglied der NSDAP“ aus der Einleitung (nur dort) entfernt werden, ggf. ersetzt durch einen anderen Aspekt. --wiederbeschreibbar 19:58, 23. Jul. 2013 (CEST)
- Was für ein Amt ist denn der Vorsitzende des Bund Deutscher Osten? Ein karitatives, parteipolitisch neutrales Amt? Nicht, daß der Webersche Politikerbegriff das fordern würde, aber so würde ich Eure Argumente interpretieren. Werner Müller (Politiker, 1946) kann dann wohl nicht mal ein Politiker sein, weil keiner Partei angehörend? --Kängurutatze (Diskussion) 20:31, 22. Jul. 2013 (CEST)
Dritte Meinung: Politiker im engeren Sinne nein, passend ist hingegen NS-Funktionär, was auch über die Partei mit dem angehängten DAP hinausgeht. --wiederbeschreibbar 20:50, 22. Jul. 2013 (CEST)
- Richtig, aber das steht ja praktisch auch schon in den Sätzen zwei und Folgende der Einleitung. --Mogelzahn (Diskussion) 11:37, 24. Jul. 2013 (CEST)
KGB-"Dokument" und andere
Im umseitigen Lemma ist ein KGB-"Dokument" zur Tätigkeit Oberländers und des "Nachtigall"-Bataillons zu sehen. Wozu kann das in kyrillischer Schrift gehaltene "Dokument" dienen? Es gehört zu den Konvolut von "Dokumenten" unter Federführung des KGB, um Oberländer im Sinne der Ostberliner Anklage von 1960 und der Kampagne gegen ihn zu belasten. Man erkennt deutlich die Jahresdaten 1959 und 1960 im Text wie die "Ausfertigungs-Daten" vom Mai 1960. Philipp-Christian Wachs, der mehrfach als Quelle genannt wird im Lemma für die Ostberliner Kampagne gegen Oberländer, aber anscheinend nicht konsequent ausgewertet wurden, schreibt ausdrücklich : Sie alle arbeiteten seit dem Sommer 1959 an dem, was Lew Besymenski die „Oberländer-Schlacht“ getauft hatte. Ein sinnstiftendes Gemeinschaftswerk Osteuropas - initiiert vom KGB in Moskau, federführend koordiniert vom SED-Politbüro in OstBerlin. Quelle: http://www.berlin.de/imperia/md/content/lstu/schriftenreihe/heft14_07.pdf?start&ts=1406798610&file=heft14_07.pdf, S. 29.
In diesem Zusammenhang interessiert mich es auch persönlich, wie der zusätzlich abgebildete "Aufruf zur Anklage Theordor Oberländers..." sowie die Photografie der Urteilsverkündung in Ostberlin zur Kenntnisvertiefung über Oberländer und sein Wirken dienen kann. Insbesondere, wenn von VIER Abbildungen DREI in den Anklage-Komplex gegen Oberländer gehören und die Untertitelung der Abbildungen mit keiner Silbe die Vorsätzlichkeit erwähnt.--Andreassolar (Diskussion) 22:57, 6. Jan. 2015 (CET)