Theodor Oberländer

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Theodor Oberländer (1952)

Theodor Erich Ernst Emil Otto Oberländer (* 1. Mai 1905 in Meiningen; † 4. Mai 1998 in Bonn) war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Politiker. Er war Nationalsozialist und betrieb Ostforschung. Als Politiker (GB/BHE, CDU) war er von 1953 bis 1960 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Er trat am 4. Mai 1960 zurück. Vorangegangen war eine seit 1959 heftig geführte Auseinandersetzung über seine Rolle in der NS-Zeit, die von der DDR-Administration juristisch wie geheimdienstlich unterstützt wurde.[1] Von 1953 bis 1961 sowie 1963 bis 1965 war er Mitglied des Deutschen Bundestages.

Leben und Beruf vor 1945

Oberländer wurde 1905 in Meiningen (Thüringen) als Sohn eines höheren Regierungsbeamten geboren,[2] er war evangelischen Glaubens und wurde bereits 1920 Mitglied der völkischen Jugendorganisation Adler und Falken.[3] 1923 erlangte er das Abitur auf dem humanistischen Bernhardinum in Meiningen. Von 1923 bis 1927 studierte er Agrarwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Hamburg und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin mit einem Abschluss als Diplomlandwirt. Er wurde 1923 in München Mitglied der Studentenverbindung Greif in der Deutschen Gildenschaft und wechselte 1925 zur Skuld in Königsberg.[3] 1928 folgte ein halbjähriger Aufenthalt in der Sowjetunion als Mitarbeiter der DRUSAG (Deutsch-russische Saatbau AG).[4] Am 2. März 1929 wurde er in Berlin zum Dr. agr. promoviert (Diss.: Die Grundlagen der Landwirtschaft in Litauen, summa cum laude).[2][5]

Oberländer ging danach als Volontär an das Institut für Ostdeutsche Wirtschaft, das Adolf Tortilowicz von Batocki-Friebe an der Albertus-Universität Königsberg gegründet hatte. Dort wurde er am 8. Februar 1930 auch zum Doktor der Staats- und Wirtschaftswissenschaften promoviert.[6]

1930 bis 1931 folgte ein eineinhalbjähriger landwirtschaftlicher Aufenthalt in der Sowjetunion, in der Republik China, Kanada und in den Vereinigten Staaten, wo er bei Ford arbeitete.

Anfang Oktober 1931 kehrte er als Assistent an das Institut für Ostdeutsche Wirtschaft in Königsberg zurück.[7] Nachdem er 1932 erfolglos zum Reichsleiter der Deutschen Gildenschaft kandidiert hatte, spaltete er (bis zum April 1933) die eigene Hohnsteiner Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hochschuldgilden (HAG) ab, als deren „Beauftragter“ er fungierte.[8] 1958 trat er der wiedergegründeten Deutschen Gildenschaft wieder bei.[9]

In Königsberg machte er schnell akademische Karriere bis zum Zerwürfnis mit Gauleiter Erich Koch im Jahr 1937. Am 1. März 1933 wurde er Direktor des Instituts für Osteuropäische Wirtschaft. Am 17. Dezember 1933 folgte die Habilitation, am 1. April 1937 erhielt er die Professur für osteuropäische Wirtschaft in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in Königsberg. 1933 bis 1934 hielt er auch agrarwissenschaftliche Vorlesungen an der Technischen Hochschule Danzig.

Im September 1937 musste Oberländer auf Betreiben der ostpreußischen Gauleitung die Königsberger Universität verlassen, wogegen er ohne Erfolg gerichtlich vorging.[10] In einem Schreiben vom 22. Dezember 1937 meldete das Reichserziehungsministerium an Rudolf Heß, Oberländers Professur in Königsberg habe „in weitgehendem Umfange“ lediglich politischen statt wissenschaftlichen Charakter gehabt und man habe ihn an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald versetzt, wo er in Zukunft mit Ostforschung nichts mehr zu tun haben werde.[11]

Durch Ministererlass vom 12. November 1937 wechselte Oberländer bis 1940 an die Universität Greifswald, wo er Mitdirektor des Staatswissenschaftlichen Seminars wurde.

Zum 1. Oktober 1940 wechselte Oberländer als o. Professor an die deutschsprachige Karl-Ferdinands-Universität in Prag. Am 15. Januar 1941 wurde er zum Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät ernannt. Am 29. Mai 1941 übernahm er zusätzlich als Kommissar die Juristische Fakultät der von den Deutschen geschlossenen Karls-Universität Prag. Er hatte dafür zu sorgen, dass von den tschechischen Angestellten „die Wiederaufnahme der Arbeiten nicht zur Durchführung eines versteckten Lehrbetriebes mißbraucht wird.“[12] Diese Kommissarstätigkeit endete mit dem 8. Juni 1943.[13]

Im Herbst 1943 wurde Oberländer Direktor des Instituts für Wirtschaftswissenschaften und Vorsitzender des Prüfungsamtes für Volkswirte, Kaufleute und Handelslehrer der Karl-Ferdinands-Universität. Mit Kriegsende 1945 endete auch die akademische Tätigkeit Oberländers.

Forschungstätigkeit

Oberländer widmete sich vor dem Hintergrund seiner agrarwissenschaftlichen Tätigkeit vor allem der Ostforschung, die sich zum Ziel gesetzt hatte, den deutschen Herrschaftsanspruch über den osteuropäischen Raum wissenschaftlich zu untermauern. Zu diesem Zweck gründeten sich 1931 in der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften (VFG; siehe Volks- und Kulturbodenforschung). Oberländer wurde am 19. Dezember 1933 zunächst Geschäftsführer, am 27. März 1934 aber durch Emil Meynen abgelöst.[14] Oberländer blieb jedoch Vorstandsmitglied in der ebenfalls am 19. Dezember 1933 gegründeten Unterorganisation Nordostdeutsche Forschungsgemeinschaft (NODFG) in Berlin.

In seinen Publikationen behauptete Oberländer, dass „für ganz Europa […] das Anschwellen der gesamtslawischen Bevölkerung zu einer ernsten Gefahr werden“ könne.[15] Eine weitere Gefahr stelle das Judentum dar, das in Osteuropa den Kommunismus verbreite.[16] Vor allem sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Peter Heinz Seraphim veröffentlichte dazu mehrere antisemitische Schriften, von denen einige unter Oberländers Mitwirkung herausgegeben wurden.

Nach dem Überfall auf Polen setzte er sich für die kompromisslose ethnische Säuberung des von Deutschland annektierten Westpolens ein. Er hielt sie für „eine absolute Notwendigkeit, wenn die Reinerhaltung der Rasse gewährleistet sein soll.“[4][17] Am 27. Juni 1940 begann im besetzten Polen die erste Arbeitstagung des Instituts für Deutsche Ostarbeit Krakau, die von Generalgouverneur Frank persönlich eröffnet wurde und bei der NODFG-Vorstandsmitglied Oberländer als einer von elf geladenen NS-Hochschuldozenten referierte.[18]

Im Oktober 1944 wurde er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg der NSDAP, die jedoch bis Kriegsende nur eine einzige Fachtagung abhielt (Prag, 31. Oktober bis 2. November 1944).[19]

Nationalsozialistische Tätigkeit

Nach dem Ersten Weltkrieg war Oberländer Mitglied der Gilde Greif, einer aus der Jugendbewegung hervorgegangenen Studentenverbindung.[1] Im Rahmen einer Wehrsportübung in Forstenried nahmen er und weitere Mitglieder der Gilde am 9. November 1923 am Hitlerputsch in München teil,[1][20] nach eigenem Bekunden „eher zufällig“. Für die Teilnahme am Hitlerputsch saß er vier Tage in Haft.

Oberländer wurde danach vorübergehend Mitglied der rechtsextremen paramilitärischen Vereinigung Bund Oberland und des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes.

Am 1. Mai 1933 trat Oberländer in die NSDAP (Mitgliedsnummer 2.331.552) ein.[21] Ebenfalls 1933 wurde er im Range eines Obersturmführers Mitglied der SA. Vom 1. Juli 1933 bis zum 1. Juni 1937 war er in leitender Position (Gauamtsleiter des Gau-Grenzlandamtes) Mitglied der NS-Gauleitung von Ostpreußen.

Am 26. Mai 1933 wurde Oberländer Leiter der Landesgruppe Ostpreußen des neugegründeten nationalsozialistischen Bundes Deutscher Osten, auf persönlichen Vorschlag von Rudolf Heß wurde er am 8. Oktober 1934 dann zum Leiter dieser Organisation.[22] Auf einer BDO-Tagung in Bochum unter Oberländers Vorsitz, bei der auch Hitler zugegen war, kam es zu derart wüsten antipolnischen Ausfälligkeiten einiger Redner, dass darüber dem polnischen Außenministerium berichtet wurde.[23] BDO-Chef Oberländer war federführend an den Germanisierungsmaßnahmen der ostpreußischen Gauleitung in Masuren beteiligt.[24]

Im Januar 1934 wurde Oberländer „Dozent für Ostfragen“ beim Außenpolitischen Amt der NSDAP[25] und hielt Vorträge vor NS-Funktionären.

1934 wurde Oberländer Leiter des Landesverbandes Ostpreußen des nationalsozialistischen Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA).

Am 13. Juli 1934 wurden im litauischen Memelgebiet die beiden örtlichen Naziparteien wegen Hochverrates verboten. Ihren Führern wurde in Kaunas der Neumann-Sass-Prozess (14. Dezember 1934 bis 26. März 1935) gemacht, der für internationales Aufsehen sorgte.[26][27] In der Anklageschrift wurde Oberländer als „Berater für Ostfragen“ der NSDAP identifiziert, der von Ostpreußen und Berlin aus auf zahlreiche Personal- und Sachentscheidungen Einfluss nahm und im Memelland einen Putsch nach dem Muster Österreichs mit vorbereitet hatte. Für Oberländers Mitwirkung am Fememord an dem memelländischen NS-Funktionär Georg Jesuttis, wie 1935 von Emigranten behauptet, gibt es keine Belege.[28] Nach Verkündung der Urteile hielt Oberländer auf einer VDA-Veranstaltung eine Drohrede gegen Litauen.[29]

Am 31. März 1936 stellte Oberländer bei der Reichsleitung der NSDAP wegen seiner Teilnahme am Hitlerputsch den Antrag auf Verleihung des Blutordens.[30] Der Antrag wurde abgelehnt, weil Oberländer sich nach 1923 nicht weiter in der NSDAP engagiert hatte.

Im November 1936 lehrte Oberländer als Gastdozent an der NS-Ordensburg Vogelsang.[31]

Am 1. Februar 1937 wurden VDA und BDO der neugegründeten Volksdeutschen Mittelstelle der SS unterstellt,[32] die nunmehr die gesamte politische Arbeit unter den Volksdeutschen bündeln sollte. Da Oberländer der SS zu eigenwillig und nicht linientreu genug erschien, beendete im Frühjahr 1937 eine innerparteiliche Intrige zwischen SS und Ostpreußens Gauleiter Koch seine Karriere.[33][34] Koch behauptete, Oberländer habe streng vertrauliche Parteischreiben verschwinden lassen, und entband ihn zum 1. Juni 1937 sämtlicher Funktionen in der Gauleitung Ostpreußens. Verhöre und Haussuchungen erbrachten zwar keine Beweise für diese Behauptung, Oberländer musste aber auf Anweisung Kochs den Gau verlassen.[35]

Am 31. Juli 1937 entband der Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle, Werner Lorenz, nach entsprechenden Eingaben durch Gauleiter Koch Oberländer außerdem von sämtlichen Funktionen in VDA und BDO.[36]

Oberländers Partei- und Verbandskarriere war damit beendet, er stand bis Kriegsende unter Beobachtung des SD[35] und galt offiziell als politisch „etwas zweifelhaft“.[37]

Karriere in Armee und Geheimdienst

1923 und 1924 leistete Oberländer je fünf Monate als Zeitfreiwilliger bei einem Infanterieregiment der Reichswehr ab und nahm regelmäßig an Reserveübungen teil. 1933 war er Feldwebel der Reserve, 1937 Leutnant der Reserve.

Über seine Aufenthalte in der Sowjetunion (1930, 1932 und 1934) verfasste er Berichte an „politische und militärische Stellen“.[4] Sein Zusammentreffen mit Karl Radek 1934 soll einer der Anklagepunkte im Schauprozess gegen Radek 1937 gewesen sein.[38]

Von 1933 bis 1937 war Oberländer als Leiter des Gaugrenzlandamtes für die Überwachung der nationalen Minderheiten in Ostpreußen zuständig[39] und organisierte durch BDO und VDA im angrenzenden Ausland ein Netzwerk aus Informanten (Bund heimattreuer Posener, Bund heimattreuer Ost- und Westpreußen und andere), das allein in Polen aus 300 Personen bestanden haben soll.[40] Bereits in dieser Zeit arbeitete Oberländer mit der Abwehr und dessen Abteilung II (Sabotage und Sonderaufgaben) zusammen. Oberländer: „Zwischen Abwehr II und den volksdeutschen Verbänden kam es zu einer engeren Zusammenarbeit. Es gab keine Tagung, an der nicht Offiziere von Abwehr II teilnahmen.“[41]

Nach dem Ende seiner Partei- und Verbandskarriere wurde Oberländer 1937 von der Abwehr angeworben. Bis 1943 war er für die Abteilung II (Sabotage und Sonderaufgaben) tätig.

Am 2. Oktober 1937 beorderte das Reichskriegsministerium Oberländer zur Verwendung als Osteuropaexperte nach Berlin, wo er sich bis zum 31. Januar 1938 aufhielt, während dieser Zeit war er formal wegen zweier „Reserveübungen“ von seiner Lehrtätigkeit beurlaubt.[42]

Von Ende Mai bis Mitte August 1939 folgten erneute Beurlaubungen zu „Reserveübungen“, diesmal zur Abwehrstelle II in Schlesien „zur Durchführung besonderer Aufgaben, verbunden mit einer Auslandsreise“.[43] Diese Geheimdienstfiliale bildete zu dieser Zeit Einheiten in Zivil aus, die während des Überfalls auf Polen unter anderem im Oberschlesischen Industriegebiet Objekte besetzten.[44] Ebenso lieferte sie die polnischen Uniformen und Ausrüstungsgegenstände, die beim Überfall auf den Sender Gleiwitz verwendet wurden.[45] Konkrete Belege zu Oberländers Tätigkeit in diesem Zusammenhang fehlen bislang.

Anfang 1941 war Oberländer, jetzt Oberleutnant der Reserve, bei der Abwehrstelle II in Krakau als „Sachverständiger für ukrainische Fragen“ tätig. In dieser Eigenschaft war er im Auftrag des OKW an Verhandlungen mit den ukrainischen Nationalisten unter Stepan Bandera beteiligt.[46]

KGB-Dokument zu Aktivitäten Oberländers und des ukrainischen Nachtigall-Bataillons (1959)

Am 8. Mai 1941[47] trat Oberländer seinen Dienst beim Bataillon Nachtigall an, einer Einheit aus polnischen und französischen Kriegsgefangenen ukrainischer Nationalität, die der Abwehr unterstand. Oberländer fungierte als Ausbilder, Dolmetscher und „Sachverständiger für die Behandlung fremden Volkstums“[48] und stand dem Befehlshaber der Einheit, Oberleutnant Albrecht Herzner, als Verbindungsoffizier zur Seite.[49]

Am 18. Juni 1941 wurde Nachtigall in Richtung sowjetischer Grenze in Marsch gesetzt und erhielt am 29. Juni den Befehl, bei der Besetzung von Lemberg mitzuwirken.[50] Die Einheit drang noch vor der Wehrmacht nachts in die Stadt ein[51] und besetzte unter anderem den Radiosender, über den am 30. Juni 1941 die Unabhängigkeit der Westukraine verkündet wurde. Erst am Nachmittag machten reguläre Einheiten der Wehrmacht dem ein Ende, und der verantwortliche Nationalistenführer Stepan Bandera wurde am 5. Juli verhaftet.

Oberländer befand sich bis zum 6. Juli 1941 in Lemberg, in dieser Zeit beteiligten sich Angehörige seiner Einheit zusammen mit ortsansässigen Kollaborateuren an systematischen Massenmorden an der Zivilbevölkerung, dem sogenannten Massaker von Lemberg. Ein schriftlicher Befehl Oberländers hierzu hat sich im Nachhinein nicht gefunden, er selbst hat jede Beteiligung an dem Massaker geleugnet. Unter den jüdischen Zivilisten, die von Nachtigall-Angehörigen misshandelt wurden, befand sich auch der junge Simon Wiesenthal, der deshalb nach dem Krieg jeden persönlichen Kontakt zu Oberländer strikt ablehnte.[52]

Nachdem bekannt wurde, dass die Westukraine nicht unabhängig, sondern ab 1. August 1941 Teil des deutschen Generalgouvernements werden sollte, wurde die Einheit unzuverlässig, und Desertionen häuften sich. Am 25. Juli 1941 inspizierte Admiral Canaris die Einheit in der Nähe von Winniza[53] und befahl am 30. Juli ihre Auflösung. Oberländer begleitete die Einheit zurück nach Krakau, wo sie am 15. August entwaffnet und interniert wurde.

Oberländer blieb als Verbindungsoffizier der Abwehr II beim AOK XVII der Heeresgruppe Süd in Poltawa,[54] in dieser Zeit soll er auch die Bildung der Sabotageeinheit Tamara II betreut haben.[55]

Am 14. Oktober 1941 erhielt Oberländer den Befehl zur Aufstellung und Ausbildung einer weiteren Geheimdienst-Einheit, des Sonderverbandes Bergmann, deren Kommandeur er bis 1943 war. Die Einheit wurde aus sowjetischen und französischen Kriegsgefangenen kaukasischer Herkunft rekrutiert und sollte durch Eroberung des Kreuzpasses die Besetzung Georgiens sichern, wozu es aber nicht kam.[56]

„Bergmann“ wurde von November 1941 bis Juli 1942 in Neuhammer und Mittenwald (Gebirgs- und Winterkampfschule) ausgebildet, erreichte am 25. August 1942 Pjatigorsk und war dann bis zum 11. Januar 1943 im Nordkaukasus eingesetzt. Oberländer wurde ein Frontabschnitt bei Naltschik zugeteilt, von wo aus er außerdem Widerstandsgruppen bekämpfte und Anschläge und Sabotageaktionen hinter den feindlichen Linien durchführte.[51] Anfang Oktober 1942 wurde Oberländer durch General von Kleist mit der Kontrolle der Kriegsgefangenenlager im Nordkaukasus beauftragt, in die er Beobachter entsandte.[57] Sowjetische Quellen beschuldigten Oberländer später, sich persönlich für eine Verschlechterung der Haftbedingungen sowjetischer Kriegsgefangener eingesetzt zu haben, um sie zur Kollaboration zu zwingen.[58][59]

Oberländer stritt die Anschuldigungen ab und behauptete, er habe sich im Gegenteil für die Verbesserung der Haftbedingungen eingesetzt,[60] an denen fast 50 % aller kaukasischen Kriegsgefangenen starben.[61]

In Oberländers Einsatzbereich führte die SS-Einsatzgruppe D unter Walther Bierkamp Massenmorde an der jüdischen Bevölkerung durch. Am 19. August und am 20. September 1942 wurden bereits 850 Bergjuden in der Nähe von Mosdok (Kolchosen Bogdanovka und Menžinskoe) ermordet, weitere 1000 fielen den Deutschen im Oktober 1942 in Naltschik in die Hände, die zum Tragen des Judensterns und zur Zwangsarbeit gezwungen wurden.[62] Oberländer, der von der SS als Sachverständiger hinzugezogen wurde, bezeugte, dass die Bergjuden rassisch gesehen keine wirklichen Juden, sondern lediglich konvertierte Kaukasier seien, so dass die SS auf ihre Ermordung bis zum deutschen Rückzug verzichtete.[63][64]

Da Oberländers Einheit mittlerweile nicht mehr „abwehrmäßig eingesetzt“ war, gab die Abwehr sie Mitte Dezember 1942 an das Oberkommando des Heeres (OKH) ab.[65] Nach dem Rückzug der Wehrmacht aus dem Kaukasus wurde sie auf die Krim verlegt, wo sie nordöstlich von Sewastopol zur Bekämpfung von Widerstandsgruppen eingesetzt wurde.

Oberländers Denkschriften

An seine Vorgesetzten verfasste Oberländer als Abwehr-Offizier fünf Denkschriften (Oktober 1941 bis November 1942)[66] bzw. als Offizier der Wehrmacht drei weitere (März bis Juni 1943).[67] Die Denkschriften wurden in Ostministerium und Wehrmacht in größeren Stückzahlen weiterverbreitet,[4] zwei davon wurden Hitler persönlich vorgelegt. 1987 wurden sechs der Denkschriften von der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt unter dem Titel „Der Osten und die deutsche Wehrmacht“ veröffentlicht.[68] In ihnen bekannte er sich ausdrücklich zu Hitlers Kriegszielen: Trennung der eroberten Gebiete von der Sowjetunion (S. 93) unter Ausschaltung des Judentums (S. 94) und Schaffung eines von Deutschland geführten Großraums Europa (S. 109). Die Deutschen seien das „zur Führung berufene Volk“ (S. 109). Zudem müsse der Kaukasus von Deutschland erobert werden, um diesen Großraum „im Kampf gegen Bolschewismus und Amerikanismus“ blockadefest zu machen (S. 43, 48). Deutsche „Siedlungsziele“ seien am besten „so zu stecken, daß bei einem Optimum an neuem Volksboden möglichst wenige Völker von ihnen betroffen werden und dadurch in Gegensatz zu uns geraten“ (S. 114–115).

Oberländer appellierte jedoch als Nationalsozialist (S. 107) an „das staatsmännische Genie des Führers“ (S. 107–108), einen Politikwechsel zu veranlassen. Scharfe Kritik übte er dabei an der brutalen deutschen Besatzungspolitik vor allem seines alten Rivalen Erich Koch (S. 68–84, 112, 115, 123), der dem Punkt 24 des NSDAP-Parteiprogramms zuwiderhandle (S. 116). Oberländer lehnte jeden Rassismus gegenüber der osteuropäischen Bevölkerung ab, diese bestehe keineswegs aus Untermenschen (S. 121), „der Anteil der nordischen Rasse“ sei sogar „erheblich höher als gemeinhin angenommen“ (S. 114). Die deutsche Besatzungspolitik widerspreche den Reichsinteressen (S. 113), da sie selbst die kollaborationswillige Bevölkerung in eine „deutschfeindliche Einheitsfront“ zwinge (S. 114). Man müsse aufhören, die besetzten Gebiete als Kolonie zu behandeln (S. 113) und öffentlich „uferlose Siedlungsziele“ zu propagieren (S. 123, ein Seitenhieb gegen den berüchtigten Generalplan Ost seines Fachkollegen Konrad Meyer), die Ukrainer z. B. seien potenziell kollaborationswillig („Polen gegen uns, Ukrainer für uns“, S. 114–115). In den besetzten Gebieten müsse eine gewisse Selbstverwaltung ermöglicht werden, wobei die „Militär- und Wirtschaftsverwaltung in deutscher Hand“ verbleiben müsse (S. 47). Wenn ein solcher „psychologische Sieg der Etappe“ gelinge, „sind wir nicht zu schlagen, wie lange der Krieg auch dauern mag“ (S. 101). Erlaube man in großem Stil die Aufstellung von Armeen aus Kollaborateuren, spare dies „kostbares deutsches Blut“ (S. 98, 100, 112, 125). Ohne einen radikalen Politikwechsel könne der Krieg militärisch aber nicht mehr gewonnen werden (S. 121), und Deutschland müsse „im Kampf mit dem Slawentum für Klein-Europa gegen Osteuropa verbluten“ (S. 127).

Oberländers Denkschriften, vor allem die letzte vom 22. Juni 1943, wurden zwar in Ostministerium und Armee positiv aufgenommen und weiterverteilt, wurden aber von SS, OKW und Erich Koch als anmaßend und zersetzend angesehen.

Am 4. August 1943 wurde Oberländer ins Führerhauptquartier befohlen, wo ihm das Kommando über seine Einheit entzogen wurde. Die Einheit Bergmann wurde aufgelöst und in drei separate Bataillone aufgeteilt. Zurück auf der Krim verabschiedete sich Oberländer am 22. August 1943 von seiner Einheit und kehrte nach Prag zurück.

Von Prag aus wurde er zu einem Lehrgang an die Bataillonsführerschule Antwerpen geschickt und dann am 11. November 1943 ohne offizielle Angabe von Gründen aus der Wehrmacht entlassen.[1][69]

Leben und Karriere nach 1945

Datei:Bundesarchiv Bild 183-70094-0003, Berlin, Schreiben Einleitung Verfahren gegen Oberländer.jpg
Aufruf zur Anklage Theodor Oberländers von Vertretern aus Kultur und Wissenschaft der DDR

Von 1945 bis 1946 befand sich Oberländer in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Danach war er zunächst als Landarbeiter im Kreis Uelzen und später als Geschäftsführer der Samenzuchtfirma TERRA in Bayern tätig.[1]

Oberländer war Teil der sogenannten „Professorengruppe“ der Organisation Gehlen. Der damalige Leiter der Organisation Gehlen, Hermann Baun, traf sich bereits im Frühsommer 1946 erstmals mit Oberländer. Fortan schrieb er Expertisen für den Nachrichtendienst und half ihm bei der Rekrutierung von Ostforschern. So warb er den ersten Leiter der Wirtschaftsauswertung, Helmut Klocke, an. Oberländer erhielt zudem den Auftrag, über den sowjetischen Nachrichtendienst und dessen Praktiken ein Propagandapamphlet zu verfassen, um die antisowjetische Stimmung anzuheizen. Innerhalb der Organisation Gehlen galt Oberländer als einschlägiger Experte für psychologische Kriegführung. Im Zuge des von der Organisation Gehlen unterstützten Entnazifizierungs­verfahrens wurde er als „entlastet“ eingestuft. Wenige Wochen später, Anfang 1948, löste er sich vom Nachrichtendienst, weil sich die kleinteilige Arbeit dort nicht mehr mit seinen Ambitionen deckte.[70]

1948 wurde er zunächst Mitglied der FDP. 1950 gehörte er zu den Mitbegründern des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) und wurde sogleich Landesvorsitzender des BHE in Bayern. Von 1951 bis 1955 gehörte Oberländer dem GB/BHE-Bundesvorstand an und war zuletzt von 1954 bis 1955 dessen Bundesvorsitzender.

Bei der Landtagswahl am 26. November 1950 erhielt der GB/BHE 12,3 Prozent der abgegebenen Stimmen. Oberländer zog über die Liste des BHE in den Bayerischen Landtag ein.

Er war vom 3. Januar 1951 bis zum 24. Februar 1953 Staatssekretär für Flüchtlingsfragen im bayerischen Staatsministerium des Innern.

Bundespolitik

Oberländer wurde 1953 Mitglied des Deutschen Bundestages, dem er bis 1961 angehörte. Bei der Bundestagswahl 1953 zog er über die bayerische Landesliste des BHE in den Bundestag ein, bei der Bundestagswahl 1957 als direkt gewählter CDU-Abgeordneter des Wahlkreises Hildesheim.

Am 20. Oktober 1953 wurde er als Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Am 1. Februar 1954 wurde das von ihm geleitete Ministerium in Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte umbenannt. Als Minister förderte er die Integration der Vertriebenen und Flüchtlinge in die Bundesrepublik. Er trat für die Wiederherstellung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 ein.

Am 12. Juli 1955 verließ er gemeinsam mit Waldemar Kraft und anderen (Gruppe Kraft/Oberländer, zeitgenössisch auch tituliert als „K.O.-Gruppe“) die GB/BHE-Bundestagsfraktion. Am 15. Juli 1955 schlossen sich die Mitglieder dieser Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Gäste an. 1956 traten die Mitglieder der Gruppe Kraft/Oberländer der CDU bei und wurden am 20. März 1956 auch Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Oberländer war von 1958 bis 1964 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Oder-Neiße.

Rücktritt

Datei:Bundesarchiv Bild 183-72704-0001, Berlin, Oberländer-Prozess.jpg
Urteilsverkündung gegen Oberländer vor dem Obersten Gericht der DDR am 29. April 1960

Das Politbüro des ZK der SED wollte am Beispiel Oberländers die „Wesensgleichheit des Bonner Systems mit dem Hitlerfaschismus beweisen“.[1] Am 29. April 1960 wurde Oberländer in der DDR in einem Schauprozess in Abwesenheit wegen der Erschießung von mehreren tausend Juden und Polen in Lemberg zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Der Journalist und Autor Bernt Engelmann, späterer Prozess-Gegner Oberländers, wie auch andere wurden bei der Kampagne gegen Oberländer von der DDR-Administration juristisch und geheimdienstlich unterstützt. Akten des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen belegen, dass dabei Zeugenaussagen gefälscht und Verteidigerrechte beschnitten bzw. Dokumente gefälscht wurden.[1][71] Die Bonner Staatsanwaltschaft kam bereits im April 1961 zu dem Schluss, es gebe für die Anschuldigungen keinerlei Basis.[72] Sein Verteidiger Friedrich Wolff gab erfolglos zu bedenken, Oberländer „habe das Rechtswidrige seines Tuns nicht zu erkennen brauchen.“ In der Berichterstattung der Zeitschrift Der Spiegel wurde den Verteidigern ferner nachgesagt, sie hätten Oberländer als „ungeheuer agilen und geltungsbedürftigen Mitläufer“ bezeichnet. Nach Darstellung Wolffs wurde diese Formulierung jedoch nicht aus dem Plädoyer entnommen, sondern, wie ihm ein Spiegel-Mitarbeiter anvertraut habe, von der Redaktion selbst eingearbeitet.[73][74]

Bundeskanzler Adenauer lehnte nach der Verurteilung ein Rücktrittsangebot Oberländers zunächst ab. Nachdem die SPD einen Untersuchungsausschuss über die Vergangenheit Oberländers beantragt hatte, trat dieser am 4. Mai 1960 nach Erreichen der Pensionsberechtigung unter Zurückweisung der Vorwürfe zurück. Zuvor hatte er zahlreiche Prozesse gegen seine Gegner angestrengt, denen er sich auch als Pensionär weiterhin widmete. In einem Spiegel-Artikel wird auf eine Würdigung Adenauers hingewiesen: „Den wohlwollendsten politischen Nachruf sprach der alte, kalte Menschenkenner Adenauer: Oberländer sei ‚einer von den Anständigeren, nicht von den Anständigen‘' gewesen.“[75]

Späteres Leben

Bei der Bundestagswahl 1961 verfehlte Oberländer als Kandidat auf der niedersächsischen Landesliste der CDU den Wiedereinzug in den Bundestag. Er rückte am 9. Mai 1963 für die verstorbene Abgeordnete Elisabeth Vietje nach und gehörte dem 4. Deutschen Bundestag bis zum Ende der Wahlperiode am 17. Oktober 1965 an.

In den 1970er Jahren engagierte sich Oberländer in der Gesellschaft für freie Publizistik und im Verein für das Deutschtum im Ausland. 1981 trat er als Mitunterzeichner des Heidelberger Manifestes in Erscheinung, das sich gegen eine „Unterwanderung des deutschen Volkes“ und „Überfremdung“ der deutschen Sprache und Kultur aussprach.

Das Landgericht Berlin hob am 24. November 1993, gut drei Jahre nach der Wiedervereinigung, das 1960 ergangene DDR-Urteil gegen Oberländer aus formalen Gründen nach dem StrRehaG auf (552 Rh 3 Js 66/90[76]), weil „die Hauptverhandlung gesetzwidrig in Abwesenheit des Betroffenen geführt“ worden war.[77][78] Nach Oberländers Tod im Mai 1998 stellte die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Oberländer wegen angeblicher Beteiligung an Kriegsverbrechen in Lemberg und im Kaukasus ein.[79]

Theodor Oberländer ist der Vater des Historikers Erwin Oberländer (* 1937). Einer seiner Enkel ist der Japanologe Christian Oberländer (* 1966).

Romanbezüge

Kabinette

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die agrarische Überbevölkerung Polens. Volk und Reich, Berlin 1935.
  • Die agrarische Überbevölkerung Ostmitteleuropas. In: Hermann Aubin u. a. (Hrsg.): Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg, Bd. 2 (Deutschland und der Osten. Quellen und Forschungen zur Geschichte ihrer Beziehungen, Bd. 21), Leipzig 1943, S. 416–427.
  • Bayern und sein Flüchtlingsproblem. Bayerisches Staatsministerium des Innern, der Staatssekretär für Angelegenheiten der Heimatvertriebenen, München 1953.
  • Die Überwindung der deutschen Not. (= Lebendige Wirtschaft Bd. 5.) Leske, Darmstadt 1954.
  • Das Weltflüchtlingsproblem. Vortrag, gehalten vor dem Rhein-Ruhr-Club am 8. Mai 1959. Sonderausg. des Arbeits- u. Sozialministers des Landes Nordrhein-Westfalen. Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Bonn 1959
  • Der Osten und die deutsche Wehrmacht. Sechs Denkschriften aus den Jahren 1941–43 gegen die NS-Kolonialthese. (= Zeitgeschichtliche Bibliothek, Band 2.) Hrsg. Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt, Mut-Verlag, Asendorf 1987, ISBN 3-89182-026-7.

Literatur

  • Götz Aly, Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung: Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. Hamburg 1991. S. 446f.
  • Ausschuß für Deutsche Einheit (Hrsg., von Albert Norden geleitetes DDR-Agitationsorgan): Die Wahrheit über Oberländer. Berlin (DDR) 1960.
  • Ausschuß für Deutsche Einheit (Hrsg.): Der Oberländer-Prozeß. Berlin (DDR) 1960.
  • Victor Silling: Die Hintergründe des Falles Oberländer. Grenzland-Verlag Rock & Co., Groß Denkte/Wolfenbüttel 1960.
  • Kurt Ziesel: Der rote Rufmord – Eine Dokumentation zum Kalten Krieg. Verlag Fritz Schlichtenmayer, Tübingen 1961. (in Zusammenarbeit mit Oberländer verfasst).
  • Hermann Raschhofer: Der Fall Oberländer. Verlag Fritz Schlichtenmayer, Tübingen 1962. (vom Bundespresseamt finanziert).[80]
  • Siegfried Schütt: Theodor Oberländer – Eine dokumentarische Untersuchung. Langen Müller, München 1995.
  • Franz Menges, Philipp-Christian WachsOberländer, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 392–394 (Digitalisat).
  • Philipp-Christian Wachs: Der Fall Oberländer (1905–1998). Ein Lehrstück deutscher Geschichte. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36445-X.
  • Philipp-Christian Wachs: Die Inszenierung eines Schauprozesses – das Verfahren gegen Theodor Oberländer vor dem Obersten Gericht der DDR. In: Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Band 14, Berlin 2001.
  • Albert Jeloschek, Friedrich Richter, Ehrenfried Schütte, Johannes Semler jun.: Freiwillige am Kaukasus. Leopold Stocker Verlag, Graz 2003 (unter Mitwirkung Oberländers erstelltes Erinnerungsbuch der Kameradschaft „Bergmann“).
  • Tuviah Friedman: Der Nazi-Minister Theo Oberländer begann als erster mit den Massen-Erschießungen der Juden in Lemberg, Anfang Juli 1941. Institute of Documentation in Israel for the Investigation of Nazi War Crimes, Haifa 2004.
  • Hannes Heer: Blutige Ouvertüre. Lemberg, 30. Juni 1941: Mit dem Einmarsch der Wehrmachttruppen beginnt der Judenmord. In: Die Zeit, Nr. 2001/26.
  • Artikel über Theodor Oberländer. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1960 (online).
  • Klaus Wiegrefe: Der seltsame Professor. In: Der Spiegel. Nr. 27, 2000, S. 62–66 (online).

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Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Klaus Wiegrefe: Der seltsame Professor. In: Der Spiegel. Nr. 27, 2000, S. 62–66 (online).
  2. a b Theodor Oberländer – Munzinger Biographie. Abgerufen am 29. Februar 2020.
  3. a b Hinrich Jantzen: Namen und Werke – Biographien und Beiträge zur Soziologie der Jugendbewegung. dipa-Verlag 1977, S. 195.
  4. a b c d Oberländer – Baustein oder Dynamit. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1954 (online).
  5. Agrarwissenschaftliche Dissertation: Die landwirtschaftlichen Grundlagen des Landes Litauen.
  6. Staats- und wirtschaftswissenschaftliche Dissertation: Die Landflucht in Deutschland und ihre Bekämpfung durch agrar-politische Maßnahmen.
  7. Lebenslauf Oberländers, datiert vom 11. Oktober 1933, im Faksimile abgedruckt in: Ausschuss für Deutsche Einheit (Hrsg.): „Die Wahrheit über Oberländer“ Berlin-Ost 1960, S. 11.
  8. Nachrichtenblatt der HAG, Nr. 1, Wintersemester 1932/33.
  9. Im Strom der Zeit – Festschrift zum 75. Jahrestag der Deutschen Gildenschaft. In: Blätter der Deutschen Gildenschaft, Sonderheft März 1998, S. 90.
  10. Hermann Raschhofer: Der Fall Oberländer. Verlag Fritz Schlichtenmayer, 1962, S. 137.
  11. Werner Zschintzsch (Staatssekretär im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung) an den „Stellvertreter des Führers, Braunes Haus“, „Betrifft: Verwendung des Prof.Dr. Oberländer, zuletzt in Königsberg“ (Schreiben vom 22. Dezember 1937, Geschäftsz. III P-Kr.Eu/O.177.)
  12. Schreiben von Karl Hermann Frank (Der Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, in Vertretung) vom 29. Mai 1941 (Nr. 21-01-144/41), eingegangen an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Deutschen Karls-Universität in Prag am 13. Juni 1941 (Geschäftszahl 514).
  13. Schreiben von Karl Hermann Frank (Der Höhere SS- und Polizeiführer beim Reichsprotektor in Böhmen und Mähren) an Herrn Prof. Dr. Theodor Oberländer vom 8. Juni 1943 (B.Nr. B.d.S. – II A 2 – 408/43).
  14. „Aufzeichnung über die Sitzung vom 19. Dezember 1933“ bzw. „vom 27. März 1934“ (Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Bonn, Abteilung IV (Kultur): Forschungsgemeinschaften, Band 2).
  15. Theodor Oberländer: Der Bevölkerungsdruck im deutsch-polnischen Grenzgebiet. In: Volksbund für das Deutschtum im Ausland (Hrsg.): Deutsche Arbeit, Heft 10, Oktober 1936.
  16. Theodor Oberländer: Der Bolschewismus als weltpolitische Macht und Gefahr. In: Karl Haushofer, Gustav Fochler-Hauke (Hrsg.): Welt in Gärung. Breitkopf & Härtel, 1937, S. 206, 209, 213. Vortrag Oberländers im Juni 1937; wörtlich zitiert in: Michael Burleigh: Germany turns eastwards. A study of Ostforschung in the Third Reich. Cambridge 1988, S. 146.
  17. Theodor Oberländer: Von der Front des Volkstumskampfes. In: Konrad Meyer (Hrsg.): Neues Bauerntum April/Mai 1940, S. 127–129.
  18. Institut für Deutsche Ostarbeit in Krakau (Hrsg.): Jahrbuch 1941. Burg-Verlag, Krakau 1941.
  19. Einladung von Heinrich Härtle (Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg der NSDAP) an Herrn Professor Dr. Oberländer. Berlin, den 13. Oktober 1944.
  20. Götz Aly, Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. Hoffmann und Campe, Hamburg 1990, ISBN 3-455-08366-8, S. 94.
  21. Deutscher Bundestag,17. Wahlperiode, 204. Sitzung vom 8. November 2012, PDF-Dokument 17/8134 Umgang mit der NS-Vergangenheit
  22. In: „Ostland“ (Hrsg. Bund Deutscher Osten, Nr. 42/1934).
  23. Zygmunt Zawadowski (Polnischer Konsul in Essen): Antypolska mowa Nadprezydenta Wagnera w Bochum 14 4 1935 (Archiwum Ministerstwa Spraw Zagranicznych, Warszawa, APA 2-61-14).
  24. Andreas Kossert: Grenzlandpolitik und Ostforschung an der Peripherie des Reiches: Das ostpreußische Masuren 1919–1945. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 51. Jg., Heft 2, April 2002, S. 117–146, ifz-muenchen.de (PDF; 1,3 MB).
  25. Walther Schmitt: Grundriss der Schulungsarbeit. datiert 4. Januar 1934, BA NS 8/116.
  26. Martin Broszat: Die memeldeutschen Organisationen und der Nationalsozialismus 1933–1939. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Heft 3 (1957), S. 273–278.
  27. Louis de Jong: Die deutsche Fünfte Kolonne im 2. Weltkrieg. Deutsche Verlags-Anstalt, 1959, S. 21.
  28. Das braune Netz – Wie Hitlers Agenten im Auslande arbeiten und den Krieg vorbereiten. Editions du Carrefour 1935, S. 267, 268, 270, 271.
  29. Karl Viererbl: Die Ostland-Tagung des V.D.A. – Begrüßungsabend in der Königsberger Stadthalle. In: Völkischer Beobachter, 11. Juni 1935, S. 2.
  30. Dr. Oberländer, Königsberg, an die Reichsleitung der NSDAP, München; Antrag Nr. 105 vom 31. März 1936.
  31. Bestimmung: Herrenmensch. NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen. Katalog zur Dauerausstellung NS-Dokumentation Vogelsang. Verlag Sandstein Kommunikation, 2016, ISBN 978-3-95498-220-2.
  32. Hans-Adolf Jacobsen: Nationalsozialistische Außenpolitik 1933–1938. Alfred Metzner Verlag 1968, S. 234–235.
  33. Ralf Meindl: Ostpreußens Gauleiter. Fibre Verlag 2007, S. 230–232.
  34. Jeloschek, Richter, Schütte, Semler: Freiwillige vom Kaukasus. Leopold Stocker Verlag 2003, S. 150–151.
  35. a b Victor Silling (Pseudonym): Die Hintergründe des Falles Oberländer. Grenzland Verlag 1960, S. 60–61.
  36. Hans-Adolf Jacobsen: Nationalsozialistische Außenpolitik 1933–1938. Alfred Metzner Verlag 1968, S. 249.
  37. Gerhard Kasper (Ministerialrat im Reichserziehungsministerium): Eignungsbericht (handschriftlich vom 4. Dezember 1937, Ju WIp 222J WII WIIIa, Personalakte Oberländer), wörtlich zitiert in: Victor Silling (Pseudonym): Die Hintergründe des Falles Oberländer. Grenzland Verlag 1960, S. 23–24.
  38. Tod im Ausschuß. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1960, S. 18 (online).
  39. Ingo Haar: Historiker im Nationalsozialismus. Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, S. 216–223.
  40. Zachodnia Agencja Prasowa. Nr. 44, November 1959.
  41. Jeloschek u. a., S. 151.
  42. Schriftwechsel zwischen Oberländer, Reichskriegsministerium und Reichserziehungsministerium (Oktober bis Dezember 1937) im Faksimile abgedruckt in: Ausschuss für Deutsche Einheit (Hrsg.): Die Wahrheit über Oberländer. Berlin-Ost 1960, S. 53–60.
  43. Schriftwechsel zwischen Oberländer, Reichskriegsministerium und Reichserziehungsministerium (Mai bis Juli 1939) im Faksimile abgedruckt in: Ausschuss für Deutsche Einheit (Hrsg.): Die Wahrheit über Oberländer. Berlin-Ost 1960, S. 63–65.
  44. Louis de Jong: Die deutsche Fünfte Kolonne im 2. Weltkrieg. Deutsche Verlags-Anstalt 1959, S. 152.
  45. Aussage von Erwin von Lahousen bei den Nürnberger Prozessen am 30. November 1945, in: Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, Band II, S. 495–497.
  46. Roman Ilnyzkyj: Deutschland und die Ukraine 1934–1945. Osteuropa-Institut München 1959, S. 139–140.
  47. Oberländer: Nachtigall in Lemberg. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1960 (online).
  48. Laut Pressekonferenz Theodor Oberländers in Bonn; 30. September 1959.
  49. Raschhofer, S. 29.
  50. Ilnyzkyj, S. 142.
  51. a b Paul Leverkuehn: Der geheime Nachrichtendienst der deutschen Wehrmacht im Kriege. Athenäum Verlag 1964, S. 136–137.
  52. Tom Segev: Simon Wiesenthal. Siedler Verlag, Berlin 2010, S. 369.
  53. Raschhofer, S. 20.
  54. Jeloschek u. a., S. 152.
  55. Jeloschek u. a., S. 44. Otto Heilbrunn: Der sowjetische Geheimdienst. Bernard & Graefe 1956, S. 154.
  56. Jeloschek u. a., S. 39–40.
  57. Raschhofer, S. 146. Jeloschek u. a., S. 159.
  58. K. Taradankin: „Pravda ob Oberlendere“, in: Izvestija 6. April 1960, S. 4. M. Nemirova, E. Kalandadze: Vo Imja Žizni. Tblisi 1963, S. 23.
  59. Raschhofer, S. 90–95.
  60. Einstellungsverfügung des Staatsanwaltes im Verfahren „Bergmann“ vom 30. März 1961 (Aktenzeichen 8 Js 359/60, Landgericht Bonn).
  61. Jeloschek u. a., S. 289.
  62. Kiril Feferman: Nazi Germany and the Mountain Jews: Was There a Policy? In: Richard D. Breitman (Hrsg.): Holocaust and Genocide Studies, 21, 2007, Oxford University Press, S. 96–114.
  63. Jeloschek u. a., S. 322–324.
  64. Raschhofer, S. 269.
  65. Theodor Oberländer: Bericht über den Einsatz des Sonderverbandes Bergmann vom 1. Dezember 1942 bis 15. Februar 1943 an General von Kleist (Oberkommando der Heeresgruppe A) vom 16. Februar 1943.
  66. Theodor Oberländer: Maßnahmen zur militärischen Ausbildung fremden Volkstums. Nach Erfahrungen der Einheit Bergmann vom 1.1.–1.7.1942; datiert vom 8. Juli 1942, BA-MA 34 427/1; blieb unveröffentlicht.
  67. Theodor Oberländer: Aus den Erfahrungen der Einheit Bergmann im Kaukasus – Gefahren für die Zukunft der landeseigenen Verbände; datiert vom 17. April 1943; blieb unveröffentlicht.
  68. Theodor Oberländer: Der Osten und die deutsche Wehrmacht – sechs Denkschriften aus den Jahren 1941–43 gegen die NS-Kolonialthese. Mut-Verlag 1987.
  69. Jeloschek et al., S. 164.
  70. Thomas Wolf: Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle. Hrsg.: Jost Dülffer et al. (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968. Band 9). Ch. Links Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-022-3, S. 65 ff.
  71. Philipp-Christian Wachs: Theodor Oberländer. In: Ingo Haar, Michael Fahlbusch (Hrsg.): Handbuch der völkischen Wissenschaften. K.G. Saur, München 2008. S. 451.
  72. Philipp-Christian Wachs: Theodor Oberländer, S. 451
  73. Oberländer-Prozess: Irrendes Gewissen. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1960, S. 23–24 (online).
  74. Egon Krenz, Friedrich Wolff: Ein Stück Aufklärung. junge Welt Nr. 91, 20. April 2021, S. 12–13, abgerufen am 21. April 2021.
  75. Klaus Wiegrefe: Der seltsame Professor. DER SPIEGEL Nr.27, 2000, abgerufen am 29. Februar 2020.
  76. Tim Peters: Der Antifaschismus der PDS aus antiextremistischer Sicht, S. 64
  77. Götz Aly: Zum Tod von Theodor Oberländer: Vom Putschisten zum Minister. In: Berliner Zeitung, 7. Mai 1998
  78. Philipp-Christian Wachs: Der Fall Oberländer (1905–1998). Ein Lehrstück deutscher Geschichte. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-593-36445-X, S. 13.
  79. Philipp-Christian Wachs: Theodor Oberländer, S. 452.
  80. Oberländers Mohrenwäsche mit Steuergeldern finanziert. In: Münchner Abendzeitung, 14. Juli 1965.