Diskussion:Timothy Leary

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zum Archiv
Wie wird ein Archiv angelegt?
Auf dieser Seite werden Abschnitte ab Überschriftebene 2 automatisch archiviert, die seit 7 Tagen mit dem Baustein {{Erledigt|1=--~~~~}} versehen sind.

Qualitätsssicherungsantrag

Warum gibt es zu den Theorien keine Kritik, keinen Abgleich mit anderen Bereichen z.B. der Bewußtseinsforschung oder der Neurologie. So hat der Artikel den Beigeschmack von einem Fanartikel, mit dem eine bestimmte Weltsicht und Drogenkonsum - insbesondere LSD (bewußtseeinserweiternde Drogen) - befördert werden soll: " 'suchtkranker autor bei burroughs zu einem "autor" umgewandelt. mir ist nicht ganz klar warum er in diesem kontext so tituliert werden sollte - bei timothy leary geht es ja nicht um heroin..." hier auf der Diskussionsseite. Es fehlt eine grundlegende Bewertung und Einordnung, die bei vielen anderen Artikeln zu Löschanträgen führt.Juegoe 08:27, 4. Nov. 2007 (CET)

Das muß man leider genau so sagen. Der Artikel ist wie eine vom einem Schüler der Oberstufe geschriebene affirmative Klassenarbeit, die erkennen läßt, daß dem Verfasser vor allem Wissen und Lebenserfahrung fehlen, um den Gegenstand in seiner Tragweite zu erfassen, und der eine fragwürdige Propaganda, die als lebensbefreiende und heilsame Ideologie daherkommt, beflissen weiterverbreitet. Wesentliche Angaben zu Beginn fehlen, z.B. Warum wurde Leary von der Uni entlassen? Dagegen wird die krude Theorie des Typen referiert, als wäre es die Inhaltsangabe der Bibel --79.219.14.231 11:31, 1. Feb. 2019 (CET)
Ich hab mal den obligatorischen WP-Hinweis zu Gesundheitsthemen eingefügt; das Mindeste. --2A02:908:1963:180:500E:29D8:BB4F:11F 19:05, 21. Dez. 2020 (CET)

turn on - tune in - drop out

Ich habe in meinem Buch die Übersetzung "raff dich auf - schmeiß einen Trip - steig aus dem Establishment aus" gefunden, was nach meinen Englischkenntnissen auch zutreffender ist. Die Originalquelle ist vermutlich A. Hoffmann (1993) "LSD - mein Sorgenkind". Deutscher Taschenbuchverlag, München --Of 15:14, 3. Jan. 2008 (CET)

Was heisst "Die Schweiz ... entließ ihn aus einer einmonatiger Haft"???

Wurde er in der Schweiz zu einem Monat Haft verurteilt und vorzeitig entlassen? Oder wurde er nach einem Monat entlassen (regulär oder vorzeitig?)? --Itsmiles 02:36, 8. Mai 2008 (CEST)

In der Tat fehlen ein paar Worte zur Verhaftung und zu deren Hintergrund. Vgl. englischer Artikel. --Lektor w (Diskussion) 07:41, 23. Jul. 2019 (CEST)

Lebenslauf?

Der Mann hat offensichtlich fasziniert. Aber darüber ist etwas ganz triviales offenbar in Vergessenheit geraten, was mich aber interessiert hätte:

  • Geboren? Wenn ja, warum?
  • Schule?
  • Jobs?
  • Ehen?

etc. --grap 21:11, 14. Mär. 2009 (CET)

"Der Mann hat offensichtlich fasziniert." - das scheint in der Tat so! Ich teile auch die Meinung zur "Vergessenheit" (*Geboren? Wenn ja, warum? Schule? *Jobs? *Ehen?). Tatsächlich fehlt dort so einiges! Der englischsprachige Wikieintrag gibt hier mehr Informationen, siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Timothy_Leary
Zu Jobs ist in jedem Fall noch anzumerken, dass er in frühen Jahren offensichtlich auch für die CIA tätig war. Der Verdacht das er evtl. bei MK-Ultra mitgewirkt hat konnte sich nicht bestätigen, aber er hat wohl verschiedene Persönlichkeitstest für CIA entwicklet.
Siehe dazu: http://doctrinewars.blogspot.de/2008/01/mk-ultra-operation-mind-control-for.html
Siehe dazu Testbogen: http://www.ntlf.com/html/lib/suppmat/74leary.htm -- Brain 85.182.87.86 11:21, 6. Mai 2012‎


Es gibt noch eine (von Peter Hiess aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte) Quelle, die interessante Details zu Leary enthält: Harry Shapiro: Sky High. Droge und Musik im 20. Jahrhundert (alternativer Untertitel auf S. 3: Drogenkultur im Musikbusiness). Hannibal Verlag, St. Andrä-Wördern 1995/'98, ISBN 3-85445-148-2. Da gibt's einen Namenindex am Ende, wo man also nachgucken kann, auf welchen Seiten des Buches ein bestimmter Name auftaucht (allerdings offenbar ohne die Bildunterschriften/-beschreibungen, denn in derjenigen auf S. 258 taucht auch Leary auf, ohne dass auch diese Seite im Indexeintrag "Leary, Dr. Timothy" aufgeführt wäre). Auf S. 180ff., der ersten und hauptsächlichen Stelle im Buch, wo Leary auftaucht, steht übrigens:

  "1959 befand sich Dr. Timothy Leary, damals 39, der Verfasser eines Standardwerks der Psychologie und Entwickler des Leary-Persönlichkeitstests (der unter anderem auch dazu verwendet wurde, die Mitarbeiter des [(sic)] CIA zu testen), in so etwas Ähnlichem wie einer Midlifecrises [(sic)]. Er litt unter dem Gefühl, im universitären Leben festzustecken, und hatte zwei ruinöse Ehen hinter sich – die erste fand ein tragisches Ende, als seine Frau Selbstmord beging. Als er 1960 in Mexiko Urlaub machte, probierte Leary, der vordem noch nicht einmal einen Joint geraucht hatte, ein paar halluzinogene Psilocybinpilze. Die überwältigende religiöse Erfahrung, die er damit machte, sollte sein Leben verändern.
Wieder zurück in Harvard, startete Leary zusammen mit Richard Alpert, einem Assistenzprofessor für Pädagogik und Psychologie, ein Psilocybin-Forschungsprojekt. Sie führten gemeinsam offizielle Untersu-[(S. 181)]chungen über die halluzinogene Erfahrung durch und veranstalteten zwanglose Sitzungen außerhalb des Labors. Der Beat-Literat Allen Ginsburg besuchte ene solche Sitzung; zu dieser Zeit hatte Leary noch kein LSD genommen, während Ginsburg noch nicht mit Pilzen auf Trip gegangen war. Während der abschließenden Stadien seines Psilocybin-Trips scheint Ginsberg die apokalyptische Vision eines neuen Zeitalters gehabt zu haben, in dem auf der ganzen Welt Liebe und Frieden herrschen würden und es keinen Krieg mehr geben würde. Um dieses Ziel zu erreichen, beschloss Ginsberg, müssten sämtliche politischen Führer der Welt angeturnt [(d.h. turned on i.S.v. "angetörnt (durch Drogenkonsum)" – hat also nichts mit turnen zu tun)] werden, um zu verstehen und seine Vision ebenfalls zu erfahren.
Berichten zufolge war Leary anfangs nicht besonders enthusiastisch, aber Ginsberg wurde zu einem Ein-Mann-Kreuzzug für Psilocybin. Zu seinen engsten Freunden gehörten Jazzmusiker, und es waren daher eher sie – und nicht Rockmusiker –, die die ersten Versuche mit halluzinogenen Drogen machten. Zu ihnen gehörten Thelonious Monk, Dizzy Gillespie und John Coltrane, der nach einem LSD-Trip sagte, er hätte „die wechselseitige Beziehung zwischen allen Lebensformen wahrgenommen“.
Ginsberg wurde zu so etwas wie einem Kanal, durch den Künstler, Schriftsteller, Musiker und Dichter in Learys Forschung strömten. Von diesem Augenblick an war die Geschichte des LSD von Exzentrikern aller Art bevölkert – literarischen Visionären, Millionären, die alle Zeit der Welt und genug Geld zu verschwenden hatten, Gangstern, von der Schulwissenschaft abgefallenen Chemikern, Geschäftsmännern, Gaunern, CIA-Spionen und Leuten, die in der Schattenzone zwischen politischer Intrige und politischem Einfluss herumsausen [(sic)].
Ein solches Individuum, dessen Beruf nicht genau definierbar war, war Michael Hollingshead, der aus England kam, um Leary kennenzulernen[,] und mit einem Mayonnaiseglas voller LSD – genug für 10.000 Trips – herumwackelte. Hollingshead, der bereits den Jazztrompeter Maynard Ferguson und dessen Frau mit LSD bekannt gemacht hatte, tauchte mit seinem frisch bekehrten Gefolge in Learys Haus auf. Als er den Ausdruck auf Fergusons Gesicht sah, probierte Leary selbst Acid aus und wurde danach zu einem weiteren Bekehrten. Ab sofort wurde LSD zum Brennpunkt seiner Psychedelikforschung.
1962 war LSD noch nicht illegal, aber Learys Aktivitäten außerhalb seines Uni-Stundenplans erregten die Aufmersamkeit des [(sic)] CIA. In den frühen Sechzigern führte die Regierung nach wie vor ihre Experimente durch, und der [(sic)] CIA hegte besonderes Interesse an dem, was er als „unkontrolliertes Herumexperimentieren“ bezeichnete – eine Ironie, wenn man bedenkt, welche unverantwortlichen Tests er selbst an ahnungslosen Ver-[(S. 182)]suchspersonen durchgeführt hatte. Leary war von einer Person mit Kontakten zum [(sic)] CIA bereits davor gewarnt worden, dass er unter Beobachtung stünde, da bekannt gewesen sei, dass er mit LSD arbeitete. Aber ein religiöser Eifer hatte ihn ergriffen; religiöse Bilder beeinflussten alles, was er über LSD dachte. Er war ein Priester des Gottes Acid; es gab eine Botschaft zu verkünden, Seelen zu retten, eine Bibel und Traktate zu schreiben.
Es war offensichtlich, dass Learys Forschung nichts mit dem psychomimetischen Modell von LSD, das von sämtlichen großen Regierungsagenturen angenommen worden war, die sich mit Drogenforschung, -überwachung und -gesetzgebung befassten, zu tun hatte. 1963 gründete er die International Federation for Internal Freedom (Internationale Vereinigung für Innere Freiheit, Anm. d. Übers.) und nahm sich zusammen mit Alpert einen langen Urlaub von seiner Arbeit, um in Mexiko seine Untersuchungen weiterzuführen. Er versuchte, sowohl [Aldous] Huxley als auch [Dr. Albert] Hofmann für sein Unternehmen zu gewinnen, aber die beiden fühlten sich von Learys deutlicher Publicitygier abgestoßen und lehnten ab. Es ist möglich, dass auf den Universitätsvorstand von Harvard Druck ausgeübt wurde, „etwas wegen Leary zu unternehmen“; inmitten blühender Gerüchte über Orgien auf dem Universitätsgelände wurden Leary und Alpert in Abwesenheit entlassen.
Mexiko erwies sich als unruhiger, als Leary und seine Freunde angenommen hatten. Die mexikanischen Behörden waren nicht glücklich darüber, dass „Langhaarige“ auf ihrem Staatsgebiet herumhingen, und verwiesen die Forscher des Landes. Sie wurden von einem zwanzig Jahre alten Börsenmillionär namens William Mellon Hitchcock gerettet, der 1964 die Castalia Foundation in Millbrook gegründet hatte, einen Herrschaftssitz mit 64 Zimmern, der im nördlichen Teil des Staates New York in ausgedehntem Privatgelände errichtet worden war. Es war klar, dass Millbrook für die New Yorker Boheme bald zu dem Ort wurde, an dem man „gesehen werden musste“ und der viele Besucher anzog, die kamen, um sich anturnen zu lassen. Unter ihnen befanden sich auch die lebenden Halbtoten aus Warhols Factory-Szene.
Und auch die Medien waren fast dauernd anwesend. Leary hob LSD nicht nur als den kürzesten Weg zu mystischer Erleuchtung in den Himmel, sondern verschaffte sich fette Schlagzeilen, indem er diesen Gedanken mit Sex verband und ein Konzept erfand, das er die „Politik der Erotik“ nannte. Michael Hollingshead tauchte wieder auf und wurde Learys Agent in England. Nach dem Vorbild des Modells Millbrook gründete er in der King's Road das World Psychedelic Centre, das die modische Szene der Londoner Mittsechziger anzog wie die Motten – Donovan, die Rolling Stones, Paul McCartney und Eric Clapton.
[(S. 183)]Es war großteils auf das Interesse solcher angesagter Berühmtheiten an halluzinogenen Dingen zurückzuführen, dass die Londoner Mod-Szene sich in einem Nebel aus LSD und Marihuanarauch auflöste. Hollingshead selbst war ein gieriger Drogenverschlinger, der unglaubliche Mengen Acid, Dope und Speed konsumierte. Schließlich wurde er festgenommen und musste 21 Monate in Wormwood Scrubs absitzen, wo er den Spion George Blake mit LSD bekannt machte, das irgendwie ins Gefängnis eingeschmuggelt worden war.
In den USA wurde Leary für das politische und akademische Establishment einstweilen immer peinlicher, als sein Medien-Zirkus weiter und weiter rollte. Wegen seiner eingängigen Schlagworte wie „Turn On, Tune In, Drop Out“ ernannten Medien Leary zum Sprecher für jeden unter 25, obwohl die jungen Leute selbst, besonders solche, die nicht in Amerika lebten, gar nicht so versessen auf diesen über vierzigjährigen Akademiker aus Harvard waren. Es war wohl nicht zu vermeiden, dass Leary im Dezember 1965 wegen einer Marihuanasache geschnappt wurde und Millbrook von diesem Zeitpunkt an regelmäßigen Polizeischikanen ausgesetzt war, bis die Gemeinschaft, die sich buchstäblich in einem Belagerungszustand befand, 1967 auseinanderbrach.
Obwohl Leary immer Publicity wollte, war es ihm im Prinzip mit dem, was er machte, sehr ernst. Die in Millbrook durchgeführten LSD-Experimente waren feierliche und sehr ritualisierte Angelegenheiten, die von ernsthaften Diskussionen zwischen den Teilnehmern und Meditationen über die Natur der LSD-Erfahrung begleitet waren. Millbrook war ein psychedelisches Seminar. Aber ähnlich wie bei den Meinungsverschiedenheiten der Akademiker in den Fünfzigern, [(sic)] herrschte auch bei den kreativen Geistern große Uneinigkeit über den Wert des LSD. Für Acid-Veteranen wie Leary und Alpert stellte LSD das psychische Transportmittel für die Reise in innere Universen dar und musste daher mit entsprechender Hochachtung betrachtet werden. Für andere war es nur eine Freizeitdroge, eine, die soziale Gemeinschaft und Freundschaft förderte und – alles in allem – eine interessante Art darstellte, sich zuzumachen." (Rechtschreibung weitgehend an die heutige angepasst)

Mit dem anfangs erwähnten "Standardwerk der Psychologie" und dem "Leary-Persönlichkeitstest" sind wohl diejenigen gemeint, die ich vorhin im Artikel ergänzt habe (unabhängig von diesem Disk.-Beitrag und dieser Quelle).
PS: Das Werk enthält auch eine knapp sechs Seiten lange Bibliographie in Kleindruck. --2A02:908:1963:180:500E:29D8:BB4F:11F 20:25, 21. Dez. 2020 (CET)

PPS: Ich habe auch irgendwo mal gelesen, dass Timothy Leary ab einem bestimmten Zeitpunkt mit der CIA zusammengearbeitet habe; leider erinnere ich mich nicht mehr wo. In dem Welt-Online-Artikel In der Nachbarzelle von Charles Manson vom 18.07.2006, den ich unten auf der Diskussionsseite hier gefunden habe, steht lediglich (aber immerhin):

  "Verweigerung statt Revolution
  Leary verehrte Psilocy[b]in, dessen Rausch eine Pilzvergiftung ist, und protzte mit LSD, „dem stärksten Aphrodisiakum der Geschichte“ so leidenschaftlich[,] wie er Politik verachtete. Selbst 1968, mitten im Feuersturm aus Attentaten und toten Kids auf dem Campus wie in Vietnam, hielt er politischen Kampf für eine „Hormonstörung“. Mit Abbie Hoffman, der ein Freund wurde, verständigte er sich darauf, daß man vielleicht politische Köpfe anturnen und Hippies politisieren könne. Doch erweitertes Bewußtsein, samt freier Liebe und Besitzanspruchslosigkeit, war nur im LSD-Satori zu erzielen.
Es war die US-Regierung, das FBI, texanische Richter, die Timothy Leary durch brutale Haftstrafen Jahrzehnte für ein paar Gramm Marihuana, zum Märtyrer machten. Leary predigte nicht den Umsturz, wenn er „Fuck the authorities!“ rief. Sein berühmtes Motto von 1967 „Turn on, tune in, drop out“, ein guter PR-Rat von Marshall McLuhan, ist kein Aufruf zur Revolution, sondern eine faule Verweigerung im Rausch. „Mach Dich an, stell Dich um, spring ab“ ist Learys kategorischer Imperativ übersetzt worden. Nach Bomben klingt er nicht.
Der Luxus, sich aus Studium und Beruf auszuklinken, sich einige Jahre mit Rockmusik, Purpfeifen, Pillen, wechselhafter Wollust („Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“) zu vergnügen, hatte mehr mit der bequemen Arbeitsmarktsituation in den sechziger Jahren zu tun als die Hippies wahrhaben wollten. Hier liegt einer der Gründe, weshalb die Karriere des Timothy Leary im Kontext von Aids, Globalisierung, „9/11“ so naiv, so unglaublich und unglaublich naiv erscheint. (...)
  (...) Wie kam der Mann, der bei allen wichtigen Daten und Taten der sechziger Jahre beteiligt scheint, ein Leben lang damit durch, zu lügen und zu betrügen und dabei immer so stoned, charmant und witzig zu bleiben, daß man ihm Amnestie oder Amnesie gewährte?
  Kosmischer Drogentrip provoziert US-Linke
  Robert Greenfield, der sich mit der Herzensgüte eines Kopfgeldjägers auf die Spur Learys setzt, schildert das Phänomen des Generalpardon immer wieder. Ohne es zu begreifen. Das Geheimnis starb, wie es scheint, mit Leary. (...) Die Erwartung, mit LSD und Marihuana „Kennedy anzuturnen“ und die Sowjets und Vietnamesen auf den Friedenstrip zu bringen, brachte die radikale Linke Amerikas zur Weißglut, aber sie hatte für Jahre ihr Publikum. „Haschdeppen“ vs. Rote Zellen, der Konflikt war 1968 im Westen überall derselbe.
Eldrige Cleaver, Black Panther im algerischen Exil, wußte, daß er Leary nicht mit Mao, Guevara und Kim Il Sung und AK-47s kommen konnte. Also bog er sich seine Solidarität anders zurecht: „Dieselben Schweine, die mich kaltmachen wollen, sind hinter Leary her. Sie hassen ihn, weil er ihre Kinder rebellisch gemacht hat. Die Kids wollen Liebe machen und keine Nigger töten. Das ist ein Verbrechen in Babylon.“ Timothy Leary, der wunderbar selbstironisch sein konnte, bemerkte zu Cleaver: „Wir hatten viel gemeinsam. Es war eine neue Erfahrung für mich, abhängig zu sein von einem starken, sexuell rastlosen, charismatischen Führer, der irre unberechenbar war. Diesen Part spielte ich gewöhnlich selbst.“
  Die alten Freunde verraten
  Im Jahre 1965 kam Timothy Leary zum ersten Mal wegen Drogenbesitzes mit dem Gesetz in Konflikt. Als er nach Untergrund, Flucht aus dem Gefängnis und erneuter Haft im April 1976 nach dreieinhalb Jahren in einem Judas-Deal freikam, hatte er seine Freunde verraten. Er schrieb giftspeiende Schmähartikel gegen John Lennon und Bob Dylan. Aber man wollte ihn immer noch. Universitäten zahlten dem zum rechten Saulus gewandelten Suffkopf bis zu 12.000 Dollar am Abend. (...)"

(Eigentlich heißt es, dass ein Saulus sich zum Paulus wandeln kann; ihr ist die auf der in der Bibel beschriebene Wandlung des Sauls zu Paulus basierende Redewendung umgekehrt eingesetzt.)

Und im o.g. Buch Sky High – Droge und Musik im 20. Jahrhundert findet man auf S. 189 noch die Passage:

  "Die Behauptungen, nach denen es sich bei der Rockmusik um eine revolutionäre Kraft handle, waren immer schon fragwürdig, wie das Genre „Protestrock“, das von großen Plattenfirmen erfunden wurde, deutlich zeigt. Eine Studie, welche die Einstellungen von Jugendlichen über einen Zeitraum von vier Jahren (von 1966 bis 1970) hinweg untersuchte, stellte sogar fest, daß Rock eher ein Werkzeug sozialer Kontrolle als eines der Anarchie wäre. Die Autoren zogen folgenden Schluß: „Unsere Studie weist darauf hin, daß Rockmusik soziale Unruhe in eine politisch eher passive Haltung kanalisiert haben könnte. Der Protest-Rock hat es, indem er revolutionäre Ansichten in rhetorisches Gewäsch übersetzte, den Jugendlichen nur leichter gemacht, in eine scheinbare Opposition gegenüber dem Status quo zu treten“ (zit. nach Robinson, S. 135)."

Robinson = John Robinson, Robert Pilskaln et al.: Protest Rock and Drugs, in: Journal of Communications 26 (4), 1976, S. 125–136.
Wenn also Drogen, die dazu führen, illusionäre, schwache politische Konzepte und Bestrebungen zu bekommen, und Protestrock, der dazu führt, dass sich die potenziellen linksrevolutionären sozialen Gruppen nur noch in ihrer Pose und Rolle als oppositionelle Durchblicker/Welt- & Systemkenner (also als überlegen) gefallen und einrichten (Selbstbestätigung, sog. narzisstische Zufuhr), statt tatsächlich linke Politik zu machen, weil ihnen Wirklichkeit und von sich selbst erwünschte (Selbstbild-)Fantasie mehr oder weniger verschwimmt, nun also von dem damaligen politischen Establishment ab dem Moment, wo dessen Führer begriffen, dass diese Dinge so wirken, gezielt eingesetzt/beeinflusst wurden, um die linke Opposition einzuhegen und gleichzeitig noch einen Vorwand für bestimmte, eigentlich anderen Zwecken dienende Regierungsmaßnahmen zu haben, dann wäre es nicht so abwegig, dass Leary die restlichen ca. 7 Jahre Haft erlassen bekam dafür, dass er im Gegenzug mit der CIA, also dem politischen (damals politisch rechten) Establishment, zusammenarbeitete und dafür (seine) LSD- etc. Forschungen weiterführen durfe (Stichwort: kontrollierte Opposition).
In dem Zusammenhang wohl auch ganz interessant: Edward Jay Epstein: Agency of Fear: Opiates and Political Power in America, Putnam, New York 1977. Die Ausgabe von 1990 wird auf Amazon.de beschrieben als/ beworben mit:
"President Bush has made the war against drugs the number one issue on the contemporary American political agenda. In this revised edition of his classic book, available for the first time in paperback, Edward Jay Epstein argues that the president has adopted the strategy of his forebear, Richard Nixon, in using the drugs war to blame foreigners for the crisis in America’s cities, and to provide a smokescreen for unrelated political activity designed to bolster executive power.
The drugs crackdown has seen an almost hundredfold increase in the federal budget for narco-politics in the fifteen years since Agency of Fear was first published, while statistics on drug-running have been massaged. Epstein points out that, despite the massive budgets and public relations brouhaha, drug importation, as measured against wholesale price, has in fact grown."
(Brouhaha bedeutet „Wirbel, Aufruhr, Bohai“ oder, wie in der engl. Wikipedia beschrieben: Brouhaha is a French word sometimes used in English to describe an uproar or hubbub, a state of social agitation when a minor incident gets out of control.)

Und es gibt eine nicht-neutrale Quelle, deren Verfasser v.a. über seinen Freund und LSD-Mitstreiter Leary und über sich selbst schreibt, die für den Artikel aber evtl. dennoch – zumindest als Anlaufstelle für weitere Quellenangaben – relevant sein könnte: Michael Hollingshead: The Man who Turned on the World, Blond & Briggs, London 1973. --2A02:908:1963:180:FCC9:99FC:AB3C:6D47 18:48, 22. Dez. 2020 (CET)

Neopaganismus

Das hier stammt von Wikiquote:

  • I have always considered myself, when I learned what the word meant, I've always considered myself a Pagan.
    • At the Neo-Pagan Starwood Festival (July 1991), recorded on Timothy Leary Live at Starwood (2001) by the Association for Consciousness Exploration ISBN 1-59157-002-6

Ich denke damit ist es gerechtfertigt ihn unter dieser Kategorie "abzulegen".--Samon93 15:36, 28. Okt. 2009 (CET)

Psychologe ?

War er wirklich Psychologe? Hatte er also erfolgreich an einer Universität Psychologie studiert, und mit einem Diplom oder "PhD" oder einer Professur abgeschlossen? Dann wird er aber später doch sicher Ärger mit der den Titel verleihenden Universität bekommen haben, oder etwa nicht? Und seine ärztliche Approbation oder (Kassen-)Arztzulassung dürfte er wohl auch verloren haben, bei dem, was er sich geleistet hat. Jedenfalls wäre zu erwarten, daß die universitären und medizinischen Aufsichtsbehörden einem praktizierenden Psychologen oder Arzt solche Sachen nicht durchgehen lassen. Da hier aber keine berufsrechtlichen Sanktionen erwähnt werden, gehe ich davon aus, daß er als Psychologe oder Arzt von vorneherein überhaupt gar keine Qualifikation und keine berufsrechtliche Zulassung hatte. Richtig? --91.52.155.30 07:45, 21. Sep. 2012 (CEST)

Doch er war tatsächlich Psychologe und Professor in Harvard. Alles sehr datailliert nachzulesen in: Lattin, Don (2011). The Harvard Psychedelic Club: How Timothy Leary, Ram Dass, Huston Smith, and Andrew Weil Killed the Fifties and Ushered in a New Age for America. HarperCollins. ISBN 978-0-06-165594-4. Pherm (Diskussion) 09:01, 21. Sep. 2012 (CEST)
Da findest du noch mehr Informationen; die Seite gibts leider noch nicht auf Deutsch http://en.wikipedia.org/wiki/Harvard_Psilocybin_Project Pherm (Diskussion) 09:02, 21. Sep. 2012 (CEST)

Circumplexmodell

Timothy Leary gilt als Erfinder des Circumplexmodells interpersonaler Beziehungen. http://de.wikipedia.org/wiki/Interpersonaler_Circumplex ich finde, das gehört in diesen Artikel hinein. (nicht signierter Beitrag von 178.0.215.103 (Diskussion) 00:16, 18. Nov. 2012 (CET))

Ich hab's mal grade ergänzt. --2A02:908:1963:180:500E:29D8:BB4F:11F 18:53, 21. Dez. 2020 (CET)

Einfluss auf die Kunst

auch erwähnt im Titel "Zero Zero" von den Legendary Pink Dots http://www.songtextemania.com/zero_zero_songtext_legendary_pink_dots_the.html http://www.nitrolyrics.com/legendary-pink-dots_zero-zero-lyrics.html --95.168.156.65 21:37, 30. Nov. 2012 (CET)uFu

File:Leary-DEA.jpg

Das Photo zeigt Leary bei seiner Verhaftung durch die DEA im Jahre 1972. Die wird aber im Artikel gar nicht erwähnt. Nanu? --Φ (Diskussion) 20:59, 15. Sep. 2014 (CEST)

San Quentin State Prison In der Nachbarzelle von Charles Manson

Kultur LSD-Guru Timothy Leary
In der Nachbarzelle von Charles Manson
Von Uwe Schmitt | Veröffentlicht am 18.07.2006 | Lesedauer: 8 Minuten
https://www.welt.de/kultur/article230126/In-der-Nachbarzelle-von-Charles-Manson.html

--Über-Blick (Diskussion) 04:51, 13. Jan. 2018 (CET)

Patenonkel

Laut Artikel zu Uma Thurman ist L. nur "angeblich" der Patenonkel, ebenso wie für Winona R. Der Artikel zu Thurman hat auch eine gute Quelle, ein Interview mit ihrem Vater. Der sollte es wissen. Jcnolte (Diskussion) 21:41, 30. Okt. 2021 (CEST)