Diskussion:Villa Haniel (Dresden)
Der Artikel Villa Haniel (Dresden) ist durch Änderung vom vom 21. Februar 2017, 21:45 Uhr recht umfangreich verändert worden. Diese Änderungen sind leider wenig fundiert und irreführend. Als Quelle wird neben Zeitungsartikeln insbesondere auf den Text [http://ferienwohnungen-dresden.com/geschichte-villa-haniel.html) Bezug genommen. Als Autor der zitierten Textquelle und in fundierter Kenntnis der Quellen möchte ich nachdrücklich dafür plädieren, die Änderungen zurückzustellen und den Artikel auf die Version vom 23. Januar 2017, 20:04 Uhr zurückzusetzen.
Einige Beispiele: (Quellzitate beziehen sich soweit nicht anders angegeben, auf [http://ferienwohnungen-dresden.com/geschichte-villa-haniel.html)
„Wegen eines eigenen Musiksaales wurde dazu das Treppenhaus versetzt:“ Einmal abgesehen von sprachlichen Holprigkeiten und davon, dass das Treppenhaus nicht „versetzt“, sondern abgebrochen und an anderem Ort in gänzlich anderer Form neu errichtet wurde, wird hier eine Vermutung als Tatsache hingestellt. Zitat Quelltext: „Ein wesentlicher Grund ... war wohl der Wunsch der Bauherrin, der Raumfolge im Parterre ein möglichst eindrucksvolles Musikzimmer hinzuzufügen“. Für diese, als Vermutung durchaus naheliegende Verbindung gibt es keinen belastbaren Beweis. Mit der jetzt gewählten Formulierung wird also eine Hypothese als Tatsache hingestellt. Das sollte man aber sorgfältig auseinander halten.
„sind ganz mit Marmor vielfarbigem Stucco lustro ausgekleidet,“ „Stuckmarmor“ ist etwas anderes als „Stucco Lustro“. Ohne hier auf einzelne Techniken der Marmorierung eingehen zu können: Stuckmarmor ist ein gefärbter Hartputz, Stucco Lustro eine Art Marmormalerei. In der Villa Haniel wurde Stuckmarmor verwendet, aber kein Stucco Lustro.
„… Stucco lustro ausgekleidet, was an einen Aufgang in der Semperoper erinnern soll.“ Bei der Betrachtung der Wandgestaltung des Treppenhauses mag sich der Vergleich zur Wandgestaltung der Prunktreppenhäuser in der Semperoper aufdrängen, dann aber bitte nicht vage „einen Aufgang“, sondern ganz konkret z.B. „die Haupttreppen“ oder „die Prunktreppen“. Vor allem aber: die Formulierung „erinnern soll“ suggeriert eine Intention der Erbauer, die sich historisch nicht belegen lässt! Die Ähnlichkeit entsteht vielmehr allein im Auge des Betrachters und betrifft ohnehin nur die Stuckmarmorarbeiten. Hinsichtlich Grundriss, Konstruktion, Geländer usw. gilt dies keineswegs.
„...dazu wurde eine Fernheizung eingebaut...“ Die Villa Haniel war nie mit einer Fernheizung ausgestattet. Die zitierte Quelle schreibt denn auch nur: „...Damals wurde das Gebäude auch mit einer Schwerkraft-Zentralheizung ausgestattet.“ Eine Fernheizung ist aber etwas ganz anderes.
„Auch ein römisches Bad ließ sich Anna Sophie Haniel errichten.“ Auch hier sei die Quelle, eine Bildunterschrift, zitiert: „Dieses Bild zeigt den oberen Teil des ehemaligen „römischen Bades“ im Obergeschoss (...) ein Bad mit einer begehbaren, im Boden eingelassenen Wanne...“ Dabei ist die Bezeichnung „römisches Bad“ hier durchaus belegt. Sie geht auf einen Schriftwechsel der Bauherrin zurück (Bauakte Villa Haniel, Stadtarchiv Dresden, Bestand 10, 70057), die sich unter einem „römischen Bad“ offenbar eine besondere Form eines häuslichen Bades vorstellte. Umgangssprachlich und in der Fachliteratur wird unter diesem Begriff aber etwas ganz anderes verstanden. Auch diese Formulierung ist deshalb irreführend.
„1933 wurde die Villa mit ihren zwei Vollgeschossen, dem ausgebauten Dachgeschoss und dem Souterrain in Etagenwohnungen aufgeteilt.“ Von einem ausgebauten Dachgeschoss kann 1933 noch keine Rede sein (Bauakte Villa Haniel, Stadtarchiv Dresden, Bestand 10, 70058). Auch das Souterrain wird nach 1933 sukzessive nicht mehr für Wohnzwecke genutzt. Die zitierte Quelle sei auch hier wiedergegeben: „...lässt die Villa sogleich in Etagenwohnungen aufteilen. Um abgeschlossene Wohnungen zu erhalten, werden einige Änderungen am Grundriss vorgenommen. Der Küchentrakt im Souterrain wird weitgehend stillgelegt und die Kammern für Hausbedienstete zu einer Hausmeisterwohnung umgebaut.“
„...mutige Bewohner sollen, so die Erinnerung, während dieser (Anm.: Luftangriffe auf Dresden) sogar eine nicht gezündete Brandbombe entsorgt haben.“ Auch dieser Sachverhalt ist missverständlich wiedergegeben. Die Quelle schreibt: „Auch die Villa Haniel wird von einer Stabbrandbombe getroffen, die ein beherzter Bewohner aber noch rechtzeitig aus dem Dachfenster werfen kann.“ Es ist keine Rede von einem Blindgänger, der nicht gezündet hätte. Die Bombe nämlich hatte seinerzeit sehr wohl gezündet und es entstand ein Brand. Der Brandschaden war im Dachstuhl noch bis 2002 gut sichtbar. Der mutige Einsatz der Bewohner, die offenbar während des Angriffes aufgepasst hatten und gerade noch rechtzeitig das schlimmste verhindern konnten, wird so zur harmlosen Entsorgung eines Blindgängers.
„Besucher erinnern sich allerdings noch an Gobelins, deren Vorhandensein bzw. Verbleib 2014 jedenfalls unbekannt ist bzw. war.“ Solche Anekdoten gehören nicht in einen lexikalischen Artikel, der dem Leser kurz und knapp das wesentliche zum Thema vermitteln soll.
„mit dem dazugehörigen 2500 m² großen Grundstück“ Auch die Flächenangabe ist falsch. Zur Bauzeit wird die Grundstücksgröße mit 59 Quadrat-Ruthen (umgerechnet ca. 2140 qm) angegeben. Durch spätere Änderungen und Abtrennungen ist sie heute deutlich verringert. Mit Rücksicht auf den Schutz der Eigentümer sei der richtige Wert hier nicht genannt.
Zu guter Letzt: Es kann nicht angehen, dass hier aktuelle private Eigentumsverhältnisse - noch dazu fehlerhaft – veröffentlicht werden. Im Rahmen der historischen bzw. kunsthistorischen Bedeutung sind diese nicht von Belang. Es handelt sich auch nicht um Personen der Zeitgeschichte und/oder des öffentlichen Interesses. Ich darf also mit Nachdruck ersuchen, diese Angaben unkenntlich zu machen!
Der eine oder andere mag es für kleinlich halten, aber bei der Darstellung historischer Sachverhalte und dem Zitieren von Texten sollte schon sorgfältig gearbeitet werden. Es ist ärgerlich, dass ein fundierter, präzise formulierter und auf das wesentliche reduzierter Text einerseits mit Nebensächlichkeiten aufgebläht und dabei andererseits missverständlich und sinnentstellend verändert wird. (nicht signierter Beitrag von Nastagio (Diskussion | Beiträge) 09:46, 27. Feb. 2017 (CET))
- @Rote4132: Zur Info, vielleicht magst Du dazu etwas sagen? --DB-Kunde (Diskussion) 12:10, 27. Feb. 2017 (CET)
Ich schicke drei Dinge voraus:
- Ich hasse Totalreverts belegter Angaben.
- Ich hasse Bausteinschubserei.
- Ich hasse das Erteilen von Arbeitsaufträgen.
Natürlich ist mir die Diskrepanz aufgefallen, deshalb habe ich ferienwohnungen-dresden.com/geschichte-villa-haniel.html von mir aus eingefügt - was ja prompt durch Nastagio zunächst revertiert wurde und nunmehr anschließend in unnachahmlicher Larmoyanz hier angemahnt wird, man solle das doch berücksichtigen. Ja, wer sich seit Jahren um "seinen" Artikel nicht kümmert, muss damit leben, dass es neue Erkenntnisse gibt, die andere einpflegen.
Aber es handelt sich um einen ausgewiesenen Privatdruck von Peter Renatus Vogel, der nachweislich nicht den Anforderungen an Belegpflicht entspricht. Das kann nicht so eingefügt werden: So einfach geht das nicht.
Was also tun? Ich habe ja nun ein paar mehr Bearbeitungen geleistet als Nastagio und auch du: Wäre es nicht an der Zeit, dass ihr beide mal ernsthaft Zeit investiert und nicht bloß mal gelegentlich wie ein Geysir aufploppt - und anderen nur Zeit kostet - bzw. umgekehrt, diesen Artikel ernsthaft aktualisiert, wenn es denn so viele neue Informationen gibt?
Wikipedia ist ein Freiwilligen-Projekt: Was aber auch heißt, anderen nicht die Zeit zu stehlen, sondern selber mitzu"arbeiten". Oder auch "Beiseite-zu-Treten" (und nix zu schreiben, auch nicht auf Diskussionsseiten), wenn man es selber nicht tun kann/will? Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 22:34, 4. Mär. 2017 (CET)