Diskussion:Werner-Plan

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Das erfolgreiche EWS fiel 1979 nicht vom Himmel!

Im März 1973 brach das Bretton-Woods-System als Weltwährungssystem zusammen, welches der faktisch wirkungslose Europäischer Wechselkursverbund nicht ersetzen konnte. Das war ein Scheitern der Monetaristen.

Kein Wechselkurssystem funktioniert, wenn einzelne Länder im Alleingang handeln und lediglich eigene Interessen verfolgen.

Auf dem Gipfel von Paris 1974 (siehe dortige Diskussion) vereinbarten die Staatschefs den Europäischer Rat 3x jährlich im Sinn einer "provisorischen europäischen Regierung" abzuhalten.

Giscard d'Estaing und Schmidt luden zum G6-Gipfel in Rambouillet 1975, um die Finanz- und Wirtschaftspolitik der Welthandelsmächte zu diskutieren und zu koordinieren.

Zudem fand 1979 mit Einführung des erfolgreichen Europäisches Währungssystem (EWS) auch die erste Europawahl 1979 statt, um das Parlament als Kontrolle des Europäischen Rats demokratisch zu legitimieren.

Damit hatten sich die Ökonomen praktisch durchgesetzt.

Ohne diese Erfolge der Ökonomen ist weder der Erfolg des EWS noch die Unvermeidbarkeit der Eurokrise verständlich. Schließlich beobachtet man in der EU wieder die Durchsetzung eigener Interessen im Alleingang. Steueroasen, Exportländer und Visegrad-Länder koordinieren ihre Handlungen nicht mehr und die EU-Institutionen können diesen Eigensinn nicht unterbinden.

Zudem ist der Werner-Plan wohl nicht "gescheitert", sondern die Einführung des Euro als gemeinsame Währung wurde infolge des Streits zwischen Monetaristen und Ökonomen nur verzögert.

---Akademischer Hinweisgeber (Diskussion) 17:26, 13. Mai 2018 (CEST)