Donald Fagen

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Donald Fagen (2017)

Donald Jay Fagen (* 10. Januar 1948 in Passaic, New Jersey) ist der Sänger und Keyboarder der US-amerikanischen Band Steely Dan, für die er mit Walter Becker die Songs schrieb.

Musikalische Karriere

Steely Dan

Walter Becker und Donald Fagen (2007)

Donald Fagen und Walter Becker lernten sich 1967 am Bard College, Annandale-on-Hudson (New York), kennen, wo Fagen englische Literatur studierte.[1] 1972 gründeten sie die Gruppe Steely Dan. Fagen und Becker waren der Kern der Gruppe und schrieben gemeinsam alle Titel. Fagen spielte Tasteninstrumente und war der Sänger der Gruppe.

Nachdem Steely Dan 1974 ihr drittes Album herausgebracht hatten, verließen die übrigen Musiker nach und nach die Gruppe, und sie wurde zu einem Projekt Beckers und Fagens, die von da an begannen, ihre Alben mit hervorragenden Studiomusikern des Jazz- und Rockgenres einzuspielen. Ihr größter Erfolg war das Album Aja von 1977, das Platin-Status erreichte. Der Rolling Stone listete Fagen und Becker 2015 auf Rang 71 der 100 besten Songwriter aller Zeiten.[2]

Fagen erhielt ebenso wie Becker 2001 die Ehrendoktorwürde für Musik des Berklee College of Music.[3]

Walter Becker starb am 3. September 2017.

Solo

Zwischen der Auflösung der Band 1981 und ihrer Wiedervereinigung brachte Fagen zwei Soloalben heraus, später noch zwei weitere.

2012 sagte Fagen in einem Interview mit der FAZ:

„Ich hatte niemals einen besonders optimistischen Blick auf die Zukunft, und meistens sind meine schlimmsten Ahnungen übertroffen worden. Die Zerstörung der Natur, die Erderwärmung, Amerikas Kriege. Und so weiter. Meine Antwort ist Musik. Sie erfrischt mich, wirkt wohltuend auf Geist und Körper. Es ist ein Glück, dass ich die Musik habe, denn sie hilft mir, das alles auszuhalten.“

Donald Fagen[4]

Soloalben

The Nightfly

Besonders das erste, 1982 erschienene, von Gary Katz produzierte Konzeptalbum The Nightfly erlangte große Popularität und erreichte Platz 11 in den US-Charts.

Kamakiriad

1993 erschien Kamakiriad, an dem Steely-Dan-Partner Walter Becker als Musiker und Produzent mitwirkte und das zur Reunion der Band führte. Auch hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum, da sich sämtliche Songs um eine Figur drehen, die in ihrem neuen Öko-High-Tech-Auto, einem Kamakiri, um die Welt fährt. Das funkige Album hat keinen Titel, der kürzer als fünf Minuten ist.

Morph the Cat

2006 erschien das dritte Solowerk Morph the Cat, das wie die Vorgänger in einer Pop-Jazz-Mixtur gehalten ist. Fagen war die musikalische Homogenität der drei Veröffentlichungen wichtig, damit sie als eine Albentrilogie aufgenommen werden. Textlich schneidet er politische Themen an, berichtet über Sicherheitskontrollen am Flughafen (Security Joan) und lässt im Titeltrack über Manhattan eine außerirdische Riesenkatze einschweben. Als Vorabsingle wurde in den USA H Gang veröffentlicht.

Sunken Condos

Im Oktober 2012 wurde Donald Fagens viertes Soloalbum unter dem Titel Sunken Condos veröffentlicht. Das Album wurde von Michael Leonhardt koproduziert, der seit den späten 1990er Jahren als Trompeter an Steely-Dan-Projekten beteiligt war. I'm not the same without you wurde als Single veröffentlicht. Fagen erwähnte vor der Veröffentlichung eine mögliche Tournee,[5] letztendlich fanden aber keine Konzerte statt.

Privates

Fagen ist seit 1993 mit der Sängerin Libby Titus (* 1947) verheiratet[6], mit der er seit 1987 liiert ist.[7]

Diskografie

Steely Dan

Solokarriere

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 The Nightfly DE56
(4 Wo.)DE
UK44
Platin
Platin

(16 Wo.)UK
US11
Platin
Platin

(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1982
1993 Kamakiriad DE24
(12 Wo.)DE
CH27
(4 Wo.)CH
UK3
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
US10
Gold
Gold

(19 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Mai 1993
2006 Morph the Cat DE53
(3 Wo.)DE
UK35
(2 Wo.)UK
US26
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. März 2006
2012 Sunken Condos DE29
(3 Wo.)DE
AT69
(1 Wo.)AT
CH53
(1 Wo.)CH
UK23
(2 Wo.)UK
US12
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2012
2021 The Nightfly – Live DE53
(1 Wo.)DE
CH49
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 24. September 2021

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Weitere Veröffentlichungen

  • 2007: Nightfly Trilogy
  • 2017: Cheap Xmas: Donald Fagen Complete

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1982 I.G.Y. (What A Beautiful World)
The Nightfly
US26
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1982
1983 New Frontier
The Nightfly
US70
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Januar 1983
1988 Century’s End
Bright Lights, Big City (O.S.T.)
US83
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: März 1988
1993 Tomorrow’s Girls
Kamakiriad
UK46
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1993

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Brian Sweet: Steely Dan: Reelin 'in the Years. Omnibus Press, 2018, ISBN 978-1-78760-063-8, S. 10.
  2. The 100 Greatest Songwriters of All Time. Rolling Stone, August 2015, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  3. Commencement 2001 | Berklee. Abgerufen am 13. Januar 2022 (englisch).
  4. Donald Fagen im Interview: Keine Frau schaut mir noch hinterher. In: FAZ.NET. 20. Oktober 2012 (archive.org [abgerufen am 13. Januar 2022]).
  5. U. S. A. Today, Jazz.com, UltimateClassicRock.com: 'We'll see what happens': Donald Fagen considers doing a solo tour behind Sunken Condos. In: Something Else! 20. Oktober 2012, abgerufen am 10. Januar 2017.
  6. Justin Harp: Steely Dan star Donald Fagen's assault and harassment case isn't going ahead, at least for now. In: Digital Spy. 25. Januar 2016, abgerufen am 13. Januar 2022 (britisches Englisch).
  7. Alec Wilkinson, Alec Wilkinson: Steely Dan: Return of the Dark Brothers. In: Rolling Stone. 30. März 2000, abgerufen am 13. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  8. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  9. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK