Duale Hochschule Gera-Eisenach

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Duale Hochschule Gera-Eisenach
Gründung 1. September 2016
Trägerschaft staatlich
Ort Wappen Gera.svg Gera, zweiter Standort Eisenach
Bundesland Thüringen Thüringen
Land Deutschland Deutschland
Präsident Burkhard Utecht[1]
Studierende ca. 1.440[2]
Website www.dhge.de
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Standort Gera
Standort Eisenach

Die Duale Hochschule Gera-Eisenach (DHGE) ist eine staatliche Hochschule im Freistaat Thüringen, deren Angebot auf das Duale Studium begrenzt ist. Sie bietet eine praxisintegrierende Ausbildung zwischen Betrieb und Hochschule. Die DHGE wurde 2016 durch die Aufnahme in das Thüringer Hochschulgesetz gegründet.[3] Der Sitz der Hochschule ist in Gera angesiedelt, in Eisenach besteht ein zweiter Studienstandort.

Geschichte

Die Duale Hochschule geht auf die Gründung der Thüringer Berufsakademie 1998 zurück. Der Thüringer Gesetzgeber hatte 2006 die Berufsakademie reformiert und die Thüringer Studienakademie als Dachorganisation in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts eingerichtet, der die Berufsakademie Eisenach sowie Berufsakademie Gera als Anstalten des öffentlichen Rechts untergeordnet wurden.[4] Die Berufsakademien waren dazu berechtigt Hochschulabschlüssen gleichberechtigte Abschlüsse zu verleihen, die jedoch nicht durch eine Hochschulprüfung, sondern durch eine Staatsprüfung abgeschlossen wurden und keine akademischen Grade darstellten.[5] Es wurden seitens der Landesregierung allerdings Defizite in der Attraktivität der Berufsakademien bei Studierenden und Lehrenden sowie bei der Akzeptanz der Studienabschlüsse als äquivalent zu Hochschulabschlüssen ausgemacht, deshalb sollte die Einrichtung zur Hochschule erhoben werden.[6][7]

2014 nahm die Landesregierung die Aufwertung der Berufsakademie zur Dualen Hochschule in die Hochschulstrategie 2020 des Freistaates auf. Am 12. Juli 2016 wurde die Novelle des Hochschulgesetzes im Thüringer Landtag beschlossen. Zum Wintersemester 2016/2017 nahm die Hochschule als solche ihren Betrieb auf.[4]

Studienbereiche und Studiengänge

Die DHGE bietet am Campus Gera die Studienbereiche Wirtschaft, Technik und Soziales[8] sowie am Campus Eisenach die Studienbereiche Wirtschaft und Technik an.[9] Im Präsenzstudium an der DHGE werden diverse Bachelorstudiengänge angeboten.[10] Lediglich diese akademischen Grade kann die Hochschule dem Thüringer Hochschulgesetz entsprechend eigenständig verleihen.[11] Darüber hinaus bietet die Hochschule im Fernstudium in Verbindung mit der Hochschule Schmalkalden als sogenannte Kooperationshochschule[12] Masterstudiengänge in den Studienbereichen Wirtschaft und Technik an.

Studienbereich Wirtschaft
  • Studiengang Betriebswirtschaft – Bachelor of Arts
  • Studiengang Wirtschaftsinformatik – Bachelor of Science
  • Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik – Bachelor of Science
  • Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Technischer Vertrieb – Bachelor of Science
  • Unternehmensführung – Master of Arts (Fernstudium in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden)
  • Öffentliches Recht und Management – Master of Public Administration (Fernstudium in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden)
Studienbereich Technik
  • Studiengang Elektrotechnik/ Automatisierungstechnik – Bachelor of Engineering
  • ET/ AT Industrielle Elektronik – Bachelor of Engineering
  • Studiengang Engineering – Bachelor of Engineering
  • Studiengang Informations- und Kommunikationstechnologien – Bachelor of Engineering
  • Studiengang Praktische Informatik – Bachelor of Engineering
  • Studiengang Wirtschaftsinformatik – Bachelor of Science
  • Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik – Bachelor of Science
  • Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Technischer Vertrieb – Bachelor of Science
  • Elektrotechnik und Management – Master of Engineering (Fernstudium in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden)
  • Informatik und IT-Management – Master of Science (Fernstudium in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden)
  • Maschinenbau und Management – Master of Engineering (Fernstudium in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden)
Studienbereich Soziales
  • Studiengang Soziale Arbeit – Bachelor of Arts

Kritik

Trotz der bereits in der juristischen Literatur für verfassungswidrig erachteten Hochschulräte[13][14], wurde bei der Errichtung der Hochschule 2016 keine andere Gestaltung diesen Umstand entsprechend gewählt. Darüber hinaus finden die Stellung des Präsidenten und Studienrichtungsleiter innerhalb der Hochschulorganisation, die lediglich auf Drittmittel basierende Forschung der Professoren sowie die nicht gewährte Studierfreiheit unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten Kritik.[15] Es wird mitunter ein nicht wissenschaftlicher Charakter der Hochschule konstatiert.[16][17][18]

Literatur

  • Hannes Berger, Lukas C. Gundling: Das Thüringer Gesetz zur Dualen Hochschule Gera-Eisenach, Thüringer Verwaltungsblätter (ThürVBl.) 12/2016, S. 293–298.

Einzelnachweise

  1. Präsidium auf dhge.de (Stand: 8. Juni 2017).
  2. Duale Hochschule Gera-Eisenach: DHGE verzeichnet deutlichen zuwachs an Studenten. Studio Gera, 4. November 2018, abgerufen am 8. Mai 2019.
  3. Thüringer Gesetz zur Dualen Hochschule Gera-Eisenach (GVBl. 2016, S. 205).
  4. a b Berger/Gundling, ThürVBl. 2016, S. 293 f.
  5. Hannes Berger, Lukas C. Gundling: Hochschulpolitik und Hochschulrecht. Am Beispiel des Landes Thüringen. Dr. Kovac, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8622-2., S. 88 f.
  6. LT-Drs. 6/1744, S. 3, 23 ff.
  7. Stefan Krauß: Studienakademie Thüringen wird zur Dualen Hochschule Gera–Eisenach. In: Homepage der Thüringer Landesregierung. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, 21. Oktober 2015, abgerufen am 2. Dezember 2016.
  8. Mitarbeiter und Ansprechpartner am Campus Gera auf dhge.de (Stand: 2. Dezember 2016).
  9. Mitarbeiter und Ansprechpartner am Campus Eisenach auf dhge.de (Stand: 2. Dezember 2016).
  10. Übersicht Studiengänge auf dhge.de (Stand: 2. Dezember 2016).
  11. § 50 Abs. 5 ThürHG.
  12. §§ 100g; 100j ThürHG.
  13. Lukas C. Gundling: Verfassungswidrigkeit der Hochschulräte des Thüringer Hochschulgesetzes – Alternative "Nordhäuser Modell", in: Landes- und Kommunalverwaltung – LKV 6/2016, S. 253–257.
  14. Franz Frach/Lukas Krämer: Mitwirkungsrechte der Hochschulsenate an Strukturmaßnahmen nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, in: LKV 2015, S. 481 ff.
  15. Berger/Gundling, ThürVBl. 2016, S. 297 f.
  16. Hermann-Josef Blanke und Sebastian Raphael Bunse: Hochschulrecht. In: Manfred Baldus und Matthias Knauff (Hrsg.): Landesrecht Thüringen. Studienbuch, Nomos, Baden-Baden 2018, ISBN 978-3-8487-2649-3, S. 437, Fn. 134.
  17. Lukas C. Gundling: Die Wiederbelebung der nicht wissenschaftlichen Hochschule, in: Zeitschrift für Landesverfassungsrecht und Landesverwaltungsrecht (ZLVR) 4/2017, S. 137.
  18. Lukas C. Gundling: Zum materiellen Hochschulbegriff, Wissenschaftsrecht (WissR), Band 54 (2021), S. 52–62.