Eidgenössische Konstruktionswerkstätte K+W C-36
K+W C-36 | |
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Typ | Aufklärungs- und Erdkampfflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte |
Erstflug | 15. Mai 1939 |
Indienststellung | 1942 |
Stückzahl | 142 |
Die K+W C-36 war ein zweisitziges Aufklärungs- und Erdkampfflugzeug der Schweizer Flugwaffe. Die Entwicklungen für diesen Typ begannen 1939 bei der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte (K+W) in Thun unter der Bezeichnung C-3601. Nach einer Nullserie wurden 142 Einheiten bei den Eidgenössischen Flugzeugwerken in Emmen gebaut und in der Schweizer Flugwaffe zwischen 1942 und 1952 eingesetzt.
Geschichte der Entwicklung
Als im Herbst 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, war die Schweizer Flugwaffe vor allem mit älteren Flugzeugen aus Schweizer Produktion ausgerüstet. Die einzigen modernen Flugzeuge waren einige Bf 109 sowie die in Lizenz gebauten Morane D-3800-Jagdflugzeuge. Aufgrund der politischen Situation in Europa war es schwierig, im Ausland moderne Kampfflugzeuge zu erwerben. Deshalb begann die Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte, Abteilung Flug, 1939 mit der Konstruktion eines Mehrzweck-Flugzeuges. So entstand die C-36-Familie.
Aufbau
Die C-3603 war ein zweisitziger freitragender Tiefdecker mit Doppelleitwerk in Gemischtbauweise. Die Bewaffnung bestand aus einer Motorkanone, Flügel-MGs sowie zwei beweglichen Maschinengewehren für den Beobachter. Weiter konnte die C-3603 Bomben oder eine Zielschleppausrüstung als Aussenlast mitführen.
Einsatz
Die C-3603 wurde primär als Aufklärer sowie als Jagdbomber eingesetzt. Weiter wurde sie vor allem als Zielschlepper für die Flugabwehreinheiten bekannt. Daneben stellte sie Feindbomber für übende Jagdflugzeugbesatzungen dar. In der Jagdbomberkonfiguration konnten 50-kg-Bomben sowie spezielle Bündel aus zwölf HG-40-Handgranaten an den Unterflügelracks mitgeführt werden.
Versionen
C-3601
Erster Prototyp mit Erstflug im Jahr 1939. In dieser Version war die C-36 noch mit starrem Fahrwerk ausgelegt. Er stürzte am 11. August 1939 bei Flugversuchen ab. Der Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten.
C-3602
Zweiter, verbesserter Prototyp. Er erhielt u. a. ein Einziehfahrwerk.
C-3603
Hauptversion der C-36-Familie, die von einem Hispano-Suiza 12Y-51 angetrieben wurde. Nach einer Vorserie von zehn Exemplaren wurde durch die Eidgenössischen Flugzeugwerke 142 Exemplare dieses Typs gebaut. Im Laufe der Jahre verlor die Flugwaffe 28 Maschinen, wobei 37 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Weitere sechs Maschinen mussten nach Unfällen als Totalverlust abgeschrieben werden. Diese Maschinen blieben bis 1952 im Einsatz.
C-3603-1 Schlepp
Die Schleppversion beinhaltete als wesentlichen Unterschied zur Normalversion die Schleppeinrichtung, die vom Schleppmechaniker direkt vom Cockpit aus bedient wurde. Dazu erhielt die C-3603-1 eine verlängerte Kabinenverglasung sowie eine Verkleidung für das Schleppseil zwischen dem Kabinendach und dem Doppelleitwerk.
C-3604
Weiterentwickelung der C-3603. Sie besass anstelle des Hispano-Suiza-Triebwerkes ein Saurer YS-2 mit 1250 PS. 1946 wurden 13 vorhandene C-3603 zu dieser Version umgebaut.
C-3605
Die C-3605 wurde ab der Mitte der 1960er Jahre entwickelt und hatte am 19. August 1968 ihren Erstflug. Sie war mit 560 km/h Spitzengeschwindigkeit die am besten motorisierte Version der C-36-Familie. Als die Triebwerke der noch als Zielschlepper eingesetzten C-3603 Flugzeuge Alterserscheinungen aufwiesen, wurden 24 Exemplare mit einer Lycoming T53-Turbine modifiziert. Diese Einheiten blieben bis 1988 bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Besonders erwähnenswert ist bei diesen Flugzeugen ihre charakteristische Bemalung. Da dieses Muster nur als Zielschlepper für die Flab-Truppen im Einsatz stand, erhielt es eine auffällige gelb-schwarze Lackierung, die die Sicherheit erhöhen sollte. Aus diesem Grund erhielt die C-3605 den Übernamen „Fliegender Zebrastreifen“.
Militärische Nutzung
Technische Daten
C-3603
Kenngrösse | C-3603 | C-3605 |
---|---|---|
Besatzung | 2 | 2 |
Länge | 10,23 m | 12,93 m |
Spannweite | 15,10 m | 13,74 m |
Höhe | 3,29 m | 3,60 m |
Flügelfläche | 32,4 m² | 28,7 m² |
Flügelstreckung | 7,0 | 6,6 |
Leermasse | 2272 kg | 2840 kg |
max. Zuladung | 1680 kg | 1940 kg |
max. Startmasse | 3952 kg | 4780 kg |
Antrieb | ein Hispano-Suiza 12Y-51 mit 1.000 PS (735 kW) | ein Avco Lycoming T-53-L-7A mit 1.150 PS (846 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 476 km/h | 560 km/h |
Anfangssteigleistung | 10,4 m/s | 12,5 m/s |
Flächenbelastung | 122 kg/m² | 167 kg/m² |
Dienstgipfelhöhe | 8700 m ü. M. | 11.500 ü. M. |
Reichweite | 680 km | 600 km |
Flugdauer | 2 h | 2 h |
Bewaffnung | eine 20-mm-Motorkanone, 4 × 7,5-mm-MG in den Tragflächen, zwei Flügelracks zum Mitführen von 400 kg Bombenlast |
keine |
Flugfähige Exemplare
C-3603
C-547 ehemals C-3605, nach ihrer Ausmusterung wurde sie in die ursprüngliche C-3603-Version zurückgebaut, nach dem Rückbau in der Schweiz als HB-RBI registriert. Nach einer Restaurierung wurde das Flugzeug 2013 neu als D-FRBI registriert.[1]
C-3605
C-493 neu als F-AZGC
C-494 neu als HB-RDB bei Verein Historic & Classic Airplanes, Rheinholzweg 6, 9423 Altenrhein, Schweiz
C-509 neu als HB-RDH ab 2011
C-552 neu als G-DORN
C-535 neu als D-FOXY (seit 27. September 2002 beschädigt und nicht flugklar wegen Unfall)
Exponate in Museen
C-3603
C-534 Flieger-Flab-Museum in Dübendorf, CH
C-537 Verkehrshaus der Schweiz in Luzern, CH
C-3605
C-483 Planes of Fame Eden Praire, Minnesota, USA
C-497 Flieger-Flab-Museum in Dübendorf, CH
C-xxx The air museum – Planes of fame Chino, Kalifornien, USA
C-535 Technikmuseum Sinsheim-Speyer, DE
C-541 Flugausstellung Hermeskeil/Hunsrück (www.flugausstellung.de)
Weblinks
- Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: C-3603 auf der Website Virtuelles Luftfahrtmuseum) (
- C-3605 bei Airliners.net
Einzelnachweise
- ↑ EKW C-3603 D-FRBI – MeierMotors GmbH. Abgerufen am 9. Mai 2019.