Einzelbogenanleger

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Der Einzelbogenanleger ist ein Begriff aus der Drucktechnik und bezeichnet ein Transportsystem zur Bogenzuführung an Bogendruckmaschinen.

Bei diesem System werden die gestapelten Bogen einzeln von mehreren Vakuumsaugern am zuerst einlaufenden Ende angehoben und durch Zuführgreifer oder Transportbänder auf den Anlegetisch befördert, wo sie mittels Vorder- und Seitenmarken ausgerichtet werden. Die Trennung des jeweils obersten Bogens vom Papierstapel ist problematisch und wird vorwiegend durch die Kombination von Saug- und Blassystemen gelöst. Trotzdem kommt es infolge elektrostatischer Aufladung gelegentlich zur Haftung zweier Bogen miteinander, so dass sogenannte Doppelbogen in die Maschine laufen. Die saubere Trennung der Bogen ist wichtig und wird im Anlagebereich beispielsweise durch eine Doppelbogenkontrolle automatisch überwacht. Beim Einzelbogenanleger kann der jeweils folgende Bogen erst dann von den Saugern erfasst werden, wenn der vorauslaufende den Anlagestapel vollständig verlassen hat. Das hat zur Folge, dass die Transportgeschwindigkeit im Anlagebereich annähernd der Druckgeschwindigkeit entspricht und die Zeit für die Bogenausrichtung an den Vorder- und Seitenmarken außerordentlich kurz ist. Aus diesem Grund eignet sich der Einzelbogenanleger ausschließlich für geringe Maschinengeschwindigkeiten bis ca. 10.000 Bogen/h und für kleinere Formate bis DIN A3. Mit dem Einzelbogenanleger lassen sich alle Papierstärken und auch luftdurchlässige Papiere gut anlegen, da ein Verblocken der Papiere gut erkannt werden kann.[1]

Eine ältere Bauart des Einzelbogenanlegers ist der Reiberanleger, der ohne Vakuumanhebung arbeitet. Das Gegenstück zum Einzelbogenanleger ist der Schuppenanleger.

Einzelnachweise

  1. Helmut Kipphan (Hrsg.): Handbuch der Printmedien. Technologien und Produktionsverfahren. Verlag Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-66941-8, S. 239f.