Schuppenanleger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Schuppenanleger ist ein Begriff aus der Drucktechnik und bezeichnet ein Transportsystem zur Bogenzuführung an Bogendruckmaschinen.

Der Schuppenanleger übergibt geschuppt liegende Papierbogen an das erste Druckwerk der Druckmaschine. Dabei trennt ein Vakuumsaugkopf die Bogen zunächst nur am Bogenende, worauf Hubsauger das Bogenende anheben und die Bogentrennung durch Blasluft und Abstreifer unterstützt wird. Getaktete Blasluft wird zwischen die Bogen auf dem Anlegerstapel geblasen und bringt den gesamten obersten Bogen zum Schweben, der nun mit Schleppsaugern zum Schuppenstrom auf dem Bändertisch transportiert wird. Der nächste Bogen wird bereits vom Stapel angehoben, wenn der vorauslaufende diesen erst zu einem Drittel verlassen hat. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Schuppenstroms beträgt etwa ein Drittel der Druckgeschwindigkeit. Das hat zur Folge, dass eine erhöhte Druckgeschwindigkeit bis zu 23.000 Bogen pro Stunde, verbunden mit der erforderlichen Präzision für die Bogenausrichtung in den Vorder- und Seitenmarken, möglich ist.[1]

Das Gegenstück zum Schuppenanleger ist der Einzelbogenanleger.

Einzelnachweise

  1. Helmut Kipphan (Hrsg.): Handbuch der Printmedien. Technologien und Produktionsverfahren. Verlag Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-66941-8, S. 239f.