Emanuel Schulz

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Emanuel Schulz (2010)

Emanuel Schulz (* 2. März 1975 in Wien) ist ein österreichischer Komponist, Dirigent und Entwickler der „Archetypen Musik Methode“. Weiters ist er Sänger und Produzent des Pop-Duos „Eliem“ (Gemeinschaftsprojekt mit seiner Frau Elisabeth Schulz).

Leben und Wirken

Herkunft

Emanuel Schulz entstammt einer bekannten Wiener Musikerfamilie. Seine Mutter ist Ingeborg Schulz; sein Vater Walther Schulz, Erster Solocellist der Wiener Symphoniker und Cellist beim Haydn-Trio Wien.

Ausbildung

Emanuel Schulz begann im Alter von sechs Jahren Klavier zu spielen, später auch Violine. An der Wiener Musikuniversität studierte er Komposition bei Iván Eröd, Medienkomposition bei Klaus-Peter Sattler, Dirigieren bei Leopold Hager und Violine bei Gerhard Schulz. Sein Studienabschluss erfolgte mit dem Magister artium.

Komponist

Kompositionsaufträge erhielt Emanuel Schulz in den Bereichen Theater, Film, Konzert und Corporate Music. Seine Spezialitäten sind die Einbeziehung fremder Kulturen (Indien, Afrika), die Übersetzung archetypischer Urbilder in Musik und die künstlerische Arbeit mit und für Jugendliche. Er komponierte mehrere Bühnenwerke für die Jeunesse Musicale: die Kinderoper Der fremde Planet und das Oratorium Lichtung. Für die Wiener Sängerknaben komponierte er die Kinderoper Märchen Matrix, deren Uraufführung im Wiener Musikverein auch Aufführungen in der Wiener Kammeroper folgten.[1]

Kompositionen auf dem Gebiet Theater / Film sind Hamlet – der Film im Off Theater Wien, das Musical Homodrom im Studio Moliere Wien, William Blake’s Divine Humanity im New Player’s Theatre London und mehrere Image-Filme für Telemach Film (u. a. für den Verlag Goldman) sowie für Ecoduna. Für das Schauspiel Mahabharata[2] im Dschungel Wien (Theaterhaus)zeichnete er für die Kompositionen und das Sounddesign verantwortlich. Gemeinsam mit einer Kompositionsgruppe der Wiener Sängerknaben komponierte er die Musicals „U – Music“ (Textgruppe / Regie: Titus Hollweg) und „Trumpf sticht“[3] (Textgruppe / Regie: Gerd Weigel), deren Aufführungen er selbst im MuTh dirigierte. Für „Stimmen & Co.“ komponierte er 2019 die Musicals „The Secret Garden“ und „X-Mess rettet Weihnachten“[4] (bei beiden Text: Felicia Bösenkopf), die beide 2019 im Dschungel Wien uraufgeführt wurden. Corporate Music komponierte Emanuel Schulz etwa für das Hotel Imperial Wien, Hirsch Armbänder Klagenfurt, Modern Mind Marketing und Hotel Bristol Wien.

Aufträge für Interkulturelle Kompositionen erhielt der Musiker von den Wiener Philharmonikern (Mangaung String Programme, Südafrika) und dem Festival Allegro Vivo (unter der Leitung von Bijan Khadem-Missagh) für das indisch westliche Oratorium Puja Trinity.[5] Dessen Uraufführung wurde auf Ö1 übertragen und ist 2008 auf der ORF-CD Metamorphosen erschienen.[6]
Die Musik von Eliem[7] (Emanuel und Elisabeth Schulz) ist nach eigener Aussage dem Göttlich Weiblichen, dem archetypischen Prinzip der Großen Mutter gewidmet; Stilrichtung Pop.
Musikalische Mitarbeit und Produktion für die österreichische Boy-Band iBros, Stilrichtung Teenie Pop.

Dirigent

Emanuel Schulz stand am Pult bei den Wiener Sängerknaben, beim Tonkünstler Orchester Niederösterreich, dem MAV Symphony Orchestra Budapest, dem Orchestra Sinfonica Portuguesa, der Gustav Mahler Akademie Bozen und dem Wiener Mozart Orchester. Dabei dirigierte er u .a. im Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, beim Carinthischen Sommer und in der Wiener Staatsoper. CD-Veröffentlichungen bei Camerata Tokyo u. ORF, u. a. mit dem Ensemble Wien Berlin (Solisten der Wiener und Berliner Philharmoniker).

2003 übernahm er die musikalische Leitung der „Mozart-Konzerte Schloss Stuppach“. Diese Konzertreihe widmet sich vor allem Mozarts Raritäten. Seit 2008 ist er künstlerischer Leiter der Camerata Schulz, die im Jahre 2000 vom ehemaligen Soloflötisten der Wiener Philharmoniker, Wolfgang Schulz (1946–2013) gegründet wurde.

Zusammenarbeit

Emanuel Schulz arbeitete u. a. mit Paul Gulda, Melvyn Tan, Hans-Jörg Schellenberger, Christian Altenburger, Sebastian Holecek, Werner Hollweg, Musikern der Wiener und Berliner Philharmoniker, dem Fernsehmoderator Hans Georg Heinke, dem Ensemble Wien-Berlin, dem Regisseur Titus Hollweg, dem indischen Künstler Prabhakar Dhakade Guruji und dem Rockmusiker Matthew Malley (- ehemaliges Mitglied der Formation Counting Crows; Spieler der Mohan Veena). Weiters Kooperationen mit Franz Bartolomey, Wolfgang Schulz, Walter Auer, Volkhard Steude (Steude Quartett), dem Haydn-Trio Wien sowie der japanischen Harfenistin Naoko Yoshino.

Lehrtätigkeiten

Emanuel Schulz unterrichtete an der Sommerakademie Allegro Vivo, der University of Bloemfontein (Südafrika) und an der Gustav Mahler Akademie Bozen (künstlerische Leitung: Claudio Abbado).

2012 bis 2013 leitete er zusammen mit dem Regisseur Titus Hollweg die Opernwerkstatt der Wiener Sängerknaben: die Oper U-Musik wurde gemeinsam mit Schülern des Oberstufenrealgymnasiums der Wiener Sängerknaben geschrieben, komponiert und aufgeführt.[8] 2016/2017 war er Kompositionsdozent und künstlerischer Leiter des Musicals “Trumpf sticht” bei den Wiener Sängerknaben. Seit 2020 leitet er eine Kompositionsklasse am Theresianum Wien.

Projekte

„Archetypen“

Emanuel Schulz entwickelte das System „Archetype Music“ (Archetypen-Musik-Methode), in welchem er die Urcharaktere der Menschheit (Archetypen nach C.G. Jung) den musikalischen Tonarten und Instrumenten zuordnet. Dieses System und ein dazugehöriger sogenannter „Archetypen-Musiktest“ finden Einsatz in folgenden Bereichen: Corporate Music, Markenentwicklung (Klimaprogramm NÖ, Schilcherland), Music Consulting[9] (Schloss Schönbrunn Weihnachts- & Ostermarkt), persönliche Archetypenberatung, individuelle Kompositionen[10] und „archetypische Medizin“ (Goldenes Kreuz Privatklinik[11]). Aktuell werden Traumatherapie-Workshops am UNUM Institute Wien[12] angeboten. Eine besondere Variante der Methode ist die Verbindung von Archetypen und der Musik Wolfgang Amadeus Mozarts.

Musik-Energetik

Zusammen mit seiner Frau Elisabeth hat Schulz eine Methode entwickelt, welche das westliche Tonartensystem, die Archetypenlehre und indische Musiktherapie miteinander verbindet. Unter dem Titel FeelHarmonie sowie auch Feelharmony werden Workshops angeboten, wo die musikenergetische Wirkung und Anwendung vermittelt werden.[13]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive) Infos und Bildmaterial zu "Märchen Matrix" auf Website der Wiener Sängerknaben, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Mahabharata - Schauspiel in 99 Minuten. Uraufführung am 26. Mai 2014, Dschungel Wien. Veranstaltungshinweis auf "Dschungel Wien", abgerufen am 26. Dezember 2014.
  3. [1] „Musical: Trumpf sticht“. Website MuTh / Wiener Sängerknaben. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  4. Musical: X Mess rettet Weihnachten. Website Stimmen & Co., Wien. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  5. [2] APA ots Aussendung zu Allegro Vivo Programm 2005 vom 28. April 2005, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  6. Archivierte Kopie (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive) Infos zur CD Metamorphosen der Academia Allegro Vivo im ORF Shop, abgerufen am 29. Dezember 2013.
  7. [3] Eliem: Avatar. Video auf YouTube
  8. [4] Wenn Sterne zu leuchten beginnen. Website MuTh – Musik & Theater, Konzertsaal der Wiener Sängerknaben. Rubrik: Start Up. Abgerufen am 29. Dezember 2013.
  9. Archivierte Kopie (Memento vom 3. Januar 2014 im Internet Archive) Weihnachtsmusik nach archetypischen Kriterien. Website Kultur-, Weihnachts- und Neujahrsmarkt Schloss Schönbrunn. Abgerufen am 3. Jänner 2014
  10. Archivlink (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive) "Jeder Person ihr eigener Ton". Website DRadio Wissen. Abgerufen am 30. Dezember 2013.
  11. [5] Feelharmony - Musik spüren mit Ayurveda. Info-Blog der Goldenes Kreuz Privatklinik GmbH. Abgerufen am 3. Jänner 2014.
  12. [6] "UNUM institute". Website des Vereins: Ganzheitliches Trauma- und Schmerz-Kompetenzzentrum Wien. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  13. [7] "FeelHarmonie mit Allegro Vivo im Kunsthaus Horn". Website der inews.at/Kulturvernetzung Niederösterreich. Abgerufen am 3. Jänner 2014.