Erlenbach (Jagst, Bieringen)

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Erlenbach

Der Erlenbach zwischen Aschhausen und Bieringen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23884
Lage Bauland

Kocher-Jagst-Ebenen

Bauland

Kocher-Jagst-Ebenen


Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Jagst → Neckar → Rhein → Nordsee
Quelle am Gewann Auf der Postegeten etwa 1,8 km nordöstlich von Assamstadt[2]
49° 26′ 26″ N, 9° 42′ 15″ O
Quellhöhe ca. 348 m ü. NHN[LUBW 1]
Mündung in Schöntal-Bieringen von rechts und Norden in die JagstKoordinaten: 49° 20′ 34″ N, 9° 31′ 40″ O
49° 20′ 34″ N, 9° 31′ 40″ O
Mündungshöhe 209,1 m ü. NN[LUBW 2]
Höhenunterschied ca. 138,9 m
Sohlgefälle ca. 5,9 ‰
Länge 23,5 km[LUBW 3]
Einzugsgebiet 104,722 km²[LUBW 4]

Der Erlenbach in Bieringen

Der Erlenbach ist ein Fluss im Norden Baden-Württembergs, der im südlichen Main-Tauber-Kreis entspringt und dann mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts im Neckar-Odenwald-Kreises im Hohenlohekreis verläuft, Er fließt über 23 km lang in insgesamt etwa südwestlicher Richtung und mündet zuletzt im Dorf Bieringen der Gemeinde Schöntal von rechts in die untere Jagst.

Geographie

Verlauf

Der Erlenbach entsteht etwas nordöstlich von Assamstadt im Main-Tauber-Kreis, durchquert das Dorf und zieht dann in recht geradem Lauf in wenig ausgeprägter Talmulde nach Westsüdwesten. So erreicht er das Gebiet der Stadt Krautheim und dessen Ortsteil Neunstetten, wo das Tal beginnt, sich in Schlingen zu legen. Hinter dem bald folgenden, ebenfalls zu Krautheim gehörenden Oberndorf fließt der Bach inzwischen schon südwestlich und tritt in die Gemarkung der Stadt Ravenstein ein, wo ihn zunächst der Hasselbach nach Durchqueren von Ballenberg aus dem Norden erreicht, ehe der Erlenbach dann den Stadtteil Erlenbach durchquert. Ab hier ist das Tal tief eingeschnitten und die Talmäander schlingen sich enger, seine Großrichtung wird immer südlicher. Dann überschreitet er die Gemeindegrenze zu Schöntal, fließt hier durch Aschhausen, erreicht Bieringen und mündet dort, gegenüber einer alten, halb verlandeten Schlinge des Flusses, von rechts und aus seinem inzwischen fast südlich laufenden Tal in die untere Jagst.

Einzugsgebiet

Mit einem Einzugsgebiet von 104,7 km², wovon 19,1 km² der Seebach und 21,3 km² der Hasselbach beitragen, gehört der Erlenbach zu den bedeutendsten Zuflüssen der Jagst. Weiter flussabwärts an der Jagst vergleicht sich erst wieder die Kessach in Widdern mit ihm.

Das Einzugsgebiet hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks mit einer Ecke in Bieringen im Südwesten an der Mündung, einer im Nordwesten an der Anschlussstelle Boxberg der A 81 und einer im Osten fast bei Bad Mergentheim-Hachtel.

Seine längste Seite ist die linke Wasserscheide von westlich Hachtel bis zur Mündung gegen die sich dem Erlenbach in deren Mitte bei Krautheim an ihrem eigenen nördlichsten Punkt stark nähernde Jagst, weshalb diese insgesamt südwestlich laufende Seite bogenförmig eingedrückt ist; die beiden Gewässer haben hier nur einen Abstand von etwa 2,5 km. Von der linken Seite hat der meist hart an dieser Wasserscheide fließende Erlenbach deshalb nur wenig Zulauf, nämlich den Seewiesengraben am obersten und den Bach aus dem Sauertal am untersten Lauf. Die Konkurrentin Jagst empfängt jenseits an bedeutenderen Zuflüssen nur den Goldbach, den Laibach und den Horrenbach.

Die rechte Wasserscheide grenzt gegen das Einzugsgebiet der oft weniger als einen Kilometer vor ihr verlaufenden und kaum je linksseitig Zufluss erhaltenden Kessach. Der Erlenbach jedoch empfängt von dieser etwa südsüdwestlich laufenden Grenze her seine bedeutenderen Zuflüsse Klingenbächle, Seebach, Hasselbach – der größte – und Grundbach, die sein Einzugsgebiet sehr rechtslastig machen.

Die etwa westnordwestlich ziehende dritte Seite des Einzugsgebietes gegen den Main-Zufluss Tauber ist damit ein Teil der Großwasserscheide zwischen Neckar und Main. Die bedeutenderen jenseitigen Konkurrenten sind hier der Hachteler Bach, die Stuppach, der Althäuser Bach und der Brunnentalbach, die über den Wachbach, sowie der Ursbach, das Ehrlibächle, das Hüttesbächle und das Hagenmühlwasser, die über die Umpfer nord- bis nordostwärts in die Tauber entwässern.

Zuflüsse

Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.

  • Seewiesengraben, von links am Ostrand von Assamstadt, 1,2 km. Sein Tal setzt sich bergwärts noch viel sehr weiter bis westlich von Bad Mergentheim-Hachtel fort, ist aber im mittleren Teil, wo es einige Dolinen gibt, trocken und führt im oberen Teil, dem Langen Grund, nur zeitweilig Wasser. Setze man diesen Quellbach von der obersten, zeitweilig wasserführenden Stelle an als Oberlauf an, wäre der Erlenbach etwa 4 km länger.
  • Stöckiggraben, von rechts in der Mitte von Assamstadt, 1,1 km und 5,2 km².
  • Klingenbächle, von rechts unterhalb von Assamstadt, 3,7 km und 6,6 km².
  • Stöckichgraben (!), von links wenig danach, 0,7 km.
  • (Bach aus dem Gewann See), von rechts unmittelbar vor Neunstetten, 1,7 km.
  • Seebach, von rechts an der Ölmühle nach Neunstetten, 5,6 km und 19,1 km²,[LUBW 6] Nimmt kurz vor der Mündung von rechts den 4,0 km langen Diensbach auf.
  • (Bach aus der Geldklinge), von rechts unterhalb von Oberndorf gegenüber dem Einzelhaus Stockbrunnenwiesen, 1,8 km.
  • Hasselbach, von rechts von Ballenberg her, 10,1 km und 21,3 km².[LUBW 6]
  • Grundbach, von rechts zwischen Ravenstein-Erlenbach und Schöntal-Aschhausen, 3,3 km und 4,4 km².
  • (Bach durch die Rennklinge), von links wenig danach, 1,7 km.
  • (Bach aus dem Sauertal), von links gegenüber dem Sporn der Ruine von Burg Urhausen, 0,7 km.
  • (Bach aus der Ebersklinge), von rechts an der Bieringer Ziegelhütte, 1,2 km.

Ortschaften am Lauf

Von der Quelle zur Mündung. Nur die Orte tiefster Schachtelungstiefe sind Anrainer.

Schutzgebiete

Unter Naturschutz stehen einige Teiche an einem Nebengewässer bei Neustetten und ihre Umgebung, unter Landschaftsschutz am Mittellauf das Erlenbachtal bei Neunstetten und Oberndorf; ein großer Teil des unteren Tals nach Erlenbach gehört zum Landschaftsschutzgebiet Jagsttal mit Nebentälern und angrenzenden Gebieten in der Gemeinde Schöntal. Östlich von Assamstadt, um den Seebach und um die Mündung des Hasselbachs, liegen Wasserschutzgebiete. Nordöstlich des Ortes Erlenbach ist ein Teil des dortigen Waldgebietes als Waldschutzgebiet Ziegelwald ausgewiesen.[LUBW 7]

Siehe auch

Einzelnachweise

LUBW

Amtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Erlenbachs
Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)

  1. a b Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  2. Höhe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
  3. a b Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN).
  4. Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05.
  5. Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  6. a b Einzugsgebiet aufsummiert aus den Teileinzugsgebieten nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN).
  7. Schutzgebiete nach den einschlägigen Layern, Natur teilweise nach dem Layer Biotop.

Andere Belege

  1. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  2. Nach Hintergrundkarte gibt es weiter bergwärts noch ein etwa 300 Meter langes Stück unbeständigen Laufes vom Südrand der K 2877 Schwabhausen–Stuppach her.

Weblinks

Commons: Erlenbach (Jagst) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur und Quellen

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, als Einzelblatt Nr. 6523 Boxberg, Nr. 6524 Bad Mergentheim und Nr. 6623 Ingelfingen
  • Meßtischblätter in der Deutschen Fotothek:
  • Hans Mattern: Das untere Jagsttal. Von Dörzbach bis zur Mündung. Baier BPB Verlag, Crailsheim 2005, ISBN 3-929233-27-4.