Ernst Neger

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Ernst Hugo Neger (* 14. Januar 1909 in Mainz; † 15. Januar 1989 ebenda) war ein deutscher Karnevalist und Sänger der Mainzer Fastnacht. Neger war Generaloberst und Vizepräsident der Mainzer Prinzengarde und engagierte sich ebenso bei den Sitzungen des Mainzer Carneval-Vereins. Die vom „singenden Dachdeckermeister“[1] während der Fernsehfastnacht bei „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ interpretierten Lieder wurden deutschlandweit bekannt und werden noch heute gespielt.

Leben

Ernst Neger wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf und erlernte zunächst den Beruf des Dachdeckers. Daneben trat er schon in den 1930er-Jahren als Sänger und Interpret geselliger Lieder in Mainzer Kneipen auf. Dort machte er von sich reden und wurde schließlich von der Fastnacht entdeckt. 1952 interpretierte er das „Heile, heile Gänsje“ von Martin Mundo (1882–1941) und avancierte damit zum Star der Mainzer Fastnacht. Für diese Auftritte in der Nachkriegszeit textete Georg Zimmer-Emden (* 26. Januar 1890[2]) eigens zwei Strophen.

Durch die 1955 beginnende Fernsehfastnacht schaffte es Neger auch in das neue Medium. Gemeinsam mit seinem Gegenstück, dem blinden Komponisten und Pianisten Toni Hämmerle (1914–1968), war er jahrelang „Zugnummer“ der Fernsehfastnacht. Allein die Erstaufführung des „Humba Täterä“ 1964 führte zu einer einstündigen Überziehung der Übertragung, weil sich das Publikum nicht beruhigen konnte.

In Erinnerung an Toni Hämmerle gründete Neger 1970 in Ahlen in Westfalen einen Ponyhof mit Reithalle, die Pony-Station Toni Hämmerle, Stätte zur Gesundheitsförderung körperbehinderter Kinder, die er von seinen Gagen auch finanziell unterstützte.

Ernst Neger starb einen Tag nach seinem 80. Geburtstag nach langer Krankheit in einem Mainzer Krankenhaus. Neger genießt auch nach seinem Tod einen legendären Ruf in der Mainzer Fastnacht.

Grab von Ernst Neger auf dem Hauptfriedhof Mainz

Ernst Negers Enkel Thomas Neger (* 1971) setzt sowohl die Dachdecker- als auch die Fastnachtstradition der Familie fort.[3]

Bekannte Lieder

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[4]
Das Humbta-tätärä
  DE 15 01.03.1964 (18 Wo.)
  • 1952: Heile, heile Gänsje
  • Ich stemm’ die Fleischwurst mit einer Hand
  • Hier am Rhein geht die Sonne nicht unter
  • Wir haben immer noch Durst
  • Wolle mer noch ’emol?
  • Das Humba-Täterä
  • Das hab’n wir nicht, das gibt’s nicht mehr
  • Jean, bleib do
  • Guck emol, wie der guckt…
  • Es war immer so
  • 1973: Rucki Zucki (Melodie von „Good Night Ladies“ und komponiert von Sepp Gußmann[5][6])[7]
  • Es gibt kein Bier auf Hawaii
  • Ich bin ein grüner Witwer
  • Ja, mer san mi’m Radl do
  • Auf einmal ist man fünfzig
  • Die Ballade von den verliebten Würsten („Es war einmal ein wunderschöner Blunze“)
  • Wini Wini Wana Wana
  • Wenn eine alte Scheune brennt
  • Geb’ dem Kind soi Nuddelche

Im Jahre 2006 erschien eine von Hans Schaffner zusammengestellte CD unter dem Titel „Ernst Neger: Seine großen Erfolge“, auf der alle großen Hits und viele bekannte Titel enthalten sind.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gestorben : Ernst Neger. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1989, S. 212 (online23. Januar 1989).
  2. Georg Zimmer-Emden. In: https://de.schott-music.com/. Schott Music GmbH & Co. KG, abgerufen am 13. Februar 2021.
  3. Ernst Neger und Thomas Neger Bedachungen (Memento des Originals vom 26. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/neger.de Website der Unternehmen. Abgerufen am 14. Januar 2013.
  4. Chartquellen: DE
  5. Sepp Gußmann «Rucki Zucki»-Komponist tot fr-online.de vom 12. März 2015
  6. «Rucki Zucki»-Komponist Sepp Gußmann gestorben. Süddeutsche Zeitung, 12. März 2015, abgerufen am 25. August 2020.
  7. Rucki Zucki in der Datenbank von hitparade.ch
  8. Vor 100 Jahren: Ernst Neger wird geboren auf www1.wdr.de
  9. 100 Jahre Ernst Neger, abgerufen am 14. Januar 2013