Humba Täterä

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Humba Täterä (auch „Das Humbta Täterä“ genannt, teilweise auch Tätärä geschrieben) ist ein Fastnachtslied, das der Mainzer Komponist Toni Hämmerle 1963/64 für den „singenden Dachdeckermeister“ Ernst Neger geschrieben hat. Die Melodie des Refrains weist starke Ähnlichkeit mit der Melodie des Refrains des Weltjugendlieds von Anatoli Grigorjewitsch Nowikow aus dem Jahr 1947 auf.

Die Erstaufführung des Lieds am 5. Februar 1964[1] führte zu einer einstündigen Überziehung der Übertragung der ARD-Fernsehsendung Mainz wie es singt und lacht, weil sich das Saalpublikum nicht beruhigen konnte und immer weiter sang.

Erfolge

Es war der größte überregionale Hit, den Ernst Neger für sich verbuchen konnte. Im März 1964 erreichte er damit die Bestenliste und platzierte sich in den Top 20. Für den Komponisten Toni Hämmerle brachte das Lied bis zu seinem Tod 1968 rund 60.000 Mark an Tantiemen ein.

Wie Der Spiegel in seinen Nachrufen auf Toni Hämmerle und Ernst Neger meldete, mussten seinerzeit deutsche Entwicklungshelfer in Afrika angeblich Einheimische darüber aufklären, dass der Titel nicht die deutsche Nationalhymne sei.[2][3]

Unter den 111 größten Fastnachtshits, die das SWR Fernsehen zusammen mit SWR4 in der Fastnachtssaison 2009 zur Auswahl stellte, landete der Titel auf Platz 3.[4][5]

Adaptionen

Billy Mo

Den Titel hatte auch Billy Mo 1964 zusammen mit Ernst Neger aufgenommen, diese Version war ebenfalls erfolgreich.

Humba Täterä als Fangesang in Fußballstadien

Das Humba wurde ab Anfang der 1990er Jahre zunächst von den Fans des 1. FSV Mainz 05 nach einem Sieg zelebriert, später wurde der Gesang auch von einigen anderen Fußballfans übernommen, manchmal wird das Wort Humba auch durch Uffta ersetzt. Diese Form des Mainzer Humbas wurde bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 durch Lukas Podolski auch über die Grenzen Deutschlands bekannt.[6][7]

Vor der Darbietung des Liedes erfolgt meist ein gemeinsames Hinsetzen der stehenden Fans und ein Skandieren der Buchstaben H-U-M-B-A mit eingefügten Jubelparolen für den eigenen Verein und Rivalenschmähungen im Zusammenspiel mit einem Vorsprecher und der antwortenden Masse. Auf diese folgt schließlich das von ekstatischem Hüpfen begleitete Singen des Humba Täterä. Oft wird dieses Ritual auch nach Siegen gemeinsam mit der Mannschaft begangen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Humba Täterä wird 50 SWR Landesschau vom 5. Februar 2014
  2. Gestorben Toni Hämmerle. In: Der Spiegel. Nr. 51, 1968, S. 176 (online).
  3. Gestorben Ernst Neger. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1989, S. 212 (online).
  4. „Heile, heile Gänsje“ lässt alle hinter sich auf swr.de, abgerufen 20. Februar 2009
  5. Platz 1 von 111: Heile, Heile Gänsje auf swr.de, abgerufen 20. Februar 2009
  6. Woher kommt die »Humba«? In: 11 Freunde, 10/2009
  7. Poldi tanzt Humba-Tätärä auf stern.de vom 20. Juni 2008