Erzbistum Vaduz
Erzbistum Vaduz | |
Basisdaten | |
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Staat | Liechtenstein |
Kirchenprovinz | Immediat |
Diözesanbischof | Wolfgang Haas |
Generalvikar | Markus Walser |
Fläche | 160 km² |
Pfarreien | 10 (2020 / AP 2021) |
Einwohner | 38.378 (2020 / AP 2021) |
Katholiken | 28.153 (2020 / AP 2021) |
Anteil | 73,4 % |
Diözesanpriester | 23 (2020 / AP 2021) |
Ordenspriester | 10 (2020 / AP 2021) |
Katholiken je Priester | 853 |
Ordensbrüder | 10 (2020 / AP 2021) |
Ordensschwestern | 53 (2020 / AP 2021) |
Ritus | Römischer Ritus |
Liturgiesprache | Latein, Deutsch |
Kathedrale | St. Florin |
Anschrift | Erzbischöfliche Kanzlei Im Dorf 56 9488 Schellenberg Liechtenstein |
Website | www.erzbistum-vaduz.li |
Das Erzbistum Vaduz (lateinisch Archidioecesis Vadutiensis) erstreckt sich geografisch auf das Staatsgebiet des Fürstentums Liechtenstein, es ist damit eines der kleinsten Erzbistümer der römisch-katholischen Kirche.
Geschichte
Das Erzbistum Vaduz wurde am 2. Dezember 1997 von Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen Konstitution Ad satius consulendum errichtet.[1] Zuvor war das Gebiet als Dekanat Liechtenstein ein Teil des Bistums Chur. Der öffentliche und feierliche Vollzug fand am 21. Dezember 1997 in der zur Kathedrale erhobenen Pfarrkirche St. Florin von Vaduz statt. Die Erzdiözese ist direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt und gehört keiner Bischofskonferenz an. Die Gründung des Erzbistums ermöglichte es, den aus Liechtenstein stammenden Bischof des Bistums Chur, Wolfgang Haas, der wegen seiner konservativen Ansichten in seinem Bistum umstritten war, in das nahegelegene Vaduz zu versetzen.
Als Papst Franziskus zur Vorbereitung der Weltbischofssynode 2023 in allen Diözesen einen Synodalen Prozess initiierte, bei dem aus jedem Bistum eine Stellungnahme erwartet wird, um die Meinungen in der gesamten Breite der Weltkirche zu dokumentieren, verweigerten Erzbischof Wolfgang Haas und die katholischen Priester im Erzbistum Vaduz die Mitwirkung. Der Verein für eine offene Kirche führte daraufhin eine Umfrage und Diskussionsveranstaltungen durch, deren Ergebnisse im Juni 2022 vorgestellt wurden und an die Kirchenleitung weitergeleitet werden sollen. Der Verein beklagte die Verweigerung einer ernsthaften Beteiligung der Laien und äußerte die Hoffnung, dass bei einem Bischofswechsel das Bistum Vaduz wieder mit einem Nachbarbistum und einer Bischofskonferenz verbunden werde.[2]
Patrone und Diözesankalender
Die Hauptpatronin des Erzbistums ist die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, und zwar unter dem Titel Mariä Geburt (8. September). Nebenpatrone sind der heilige Märtyrer Luzius und der heilige Florinus.
Im Erzbistum Vaduz wird der Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet um die folgenden Eigenfeiern ergänzt (dahinter jeweils der Rang):
- 20. Januar: Hl. Sebastian – G (im RK: g)
- 30. Januar: Hl. Eusebius, Mönch in St. Gallen, Einsiedler auf dem Viktorsberg – g
- 4. Februar: Hl. Maria de Mattias, Jungfrau, Ordensgründerin – g
- 6. März: Hl. Fridolin von Säckingen – G (im RK: g)
- 11. Mai: Hl. Mamertus, Bischof von Vienne – g
- 15. Mai: Maria, Trösterin der Betrübten – g
- 27. Juni: Maria, Mutter der immerwährenden Hilfe – g
- 29. Juni: Unbeflecktes Herz Mariä – G
- 16. Juli: Maria Einsiedeln – G
- 5. August: Jahrestag der Weihe der Kathedrale – in der Kathedrale H, im übrigen Bistum F
- 16. August: Hl. Theodor, Bischof – g
- 7. September: Hl. Magnus, Abt – g
- 8. September: Mariä Geburt, Hauptpatrozinium des Erzbistums – H (im RK: F)
- 11. September: Hll. Felix und Regula, Märtyrer – g
- 30. September: Hll. Ursus und Viktor, Märtyrer – g
- 3. Oktober – Hl. Adalgott, Bischof von Chur – g
- 15. Oktober: Hl. Leopold, Markgraf von Österreich – g
- 21. Oktober: Kaspar del Bufalo, Priester, Ordensgründer – g
- 25. Oktober: Hl. Niklaus von Flüe (Bruder Klaus), Einsiedler, Friedensstifter – H (im RK g)
- 28. Oktober: Hl. Gallus, Mönch, Einsiedler, Glaubensbote am Bodensee – G (im RK g)
- 31. Oktober: Hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg – G (im RK g)
- 16. November: Hl. Otmar, Gründerabt von St. Gallen – g
- 17. November: Hl. Florin, – in der Kathedrale H, im übrigen Bistum F
- 2. Dezember: Hl. Luzius, Bischof von Chur, Glaubensbote, Märtyrer – H (im RK g)
- 6. Dezember: Hl. Nikolaus, Bischof von Myra – G (im RK: g)
Abkürzungen: H = Hochfest, F = Fest, G = gebotener Gedenktag, g = nicht gebotener Gedenktag, RK = Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet
Struktur
Bistumsgliederung
Das Erzbistum Vaduz bestand 2016 aus zwölf Pfarreien:[3]
2019 sind es laut Website des Erzbistums nur noch zehn; Nendeln und Planken sind weggefallen.[4]
Bistumsleitung
Der Wohnsitz des Erzbischofs, die Erzbischöfliche Kanzlei und das Sekretariat befinden sich im Frauenkloster der Schwestern vom Kostbaren Blut (SPPS) in Schellenberg. Das Erzbischöfliche Generalvikariat hingegen befindet sich in Vaduz.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website des Erzbistums Vaduz
- Eintrag zu Erzbistum Vaduz auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Erzbistum Vaduz auf gcatholic.org (englisch)
- Markus Ries: Katholische Kirche. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein.
Einzelnachweise
- ↑ Ioannes Paulus II: Const. Apost. Ad satius consulendum, AAS 90 (1998), n. 1, S. 8f.
- ↑ Synodaler Prozess ohne den Erzbischof. Reformkatholiken in Liechtenstein fehlt die Unterstützung. In: domradio.de. 6. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.
- ↑ Website Erzbistum Vaduz (Memento vom 20. Oktober 2016 im Internet Archive)
- ↑ Aktuelle Website Erzbistum Vaduz