Eselsmilch

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Ein Eselfohlen wird von der Mutter gesäugt.

Eselsmilch ist die Milch von weiblichen Eseln. Sie dient den Eseln in den ersten Lebensmonaten als einzige Nahrung. Die in den ersten Lebenstagen (Kolostrum) in ihr enthaltenen Antikörper helfen beim Aufbau und der Stärkung des Immunsystems.

Wie Kuh- und Stutenmilch wurde Eselsmilch in der griechischen Antike (von Dioskurides) und später gegen Hautausschlag und als Schönheitsmittel verwendet.[1] Sie war in deutschen Ballungsräumen bis etwa gegen Ende des 19. Jahrhunderts deutlich leichter erhältlich und auch preiswerter als Kuhmilch. Letztere breitete sich erst mit der Entwicklung technischer Kühlmöglichkeiten in großem Maßstab aus.

Zusammensetzung

Eselsmilch ist genau wie Stutenmilch der menschlichen Muttermilch sehr ähnlich, wobei der Anteil an Lipiden auffällig niedrig und der Lactose-Anteil hoch ist.[2] Sie wurde früher häufig als natürlicher Muttermilchersatz angewendet. Die Molken derselben enthalten viel Milchzucker und schmecken süß.


Zusammensetzung von Esels-, Stuten-, menschlicher und Kuhmilch (g/100 g)[2]
Esel Pferd Mensch Kuh
pH 7,0 – 7,2 7,18 7,0 – 7,5 6,6 – 6,8
Protein 1, 5 – 1,8 1,5 – 2,8 0,9 – 1,7 3,1 – 3,8
Lipide 0,3 – 1,8 0,5 – 2,0 3,5 – 4,0 3,5 – 3,9
Lactose 5,8 – 7,4 5, 8 – 7,0 6,3 – 7,0 4,4 – 4,9
Rückstände 0,3 – 0,5 0,3 – 0,5 0,2 – 0,3 0,7 – 0,8

Quellen

  1. Matthias Kreienkamp: Das St. Georgener Rezeptar. Ein alemannisches Arzneibuch des 14. Jahrhunderts aus dem Karlsruher Kodex St. Georgen 73. Teil II: Kommentar (A) und textkritischer Vergleich. Medizinische Dissertation Würzburg 1992, S. 126.
  2. a b H.Y. Guo, et al: Composition, physiochemical properties, nitrogen fraction distribution, and amino acid profile of donkey milk.. In: Journal of Dairy Science (Hrsg.): Journal of Dairy Science. 90, April 2007, S. 1635-43. doi:10.3168/jds.2006-600. PMID 17369203.