Esther Birringer

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Esther Birringer

Esther Birringer (* 22. Oktober 1983 in Quierschied) ist eine deutsche Pianistin.

Leben

Esther Birringer wuchs in Quierschied, Saarland, auf und erlernte mit 3 Jahren das Klavierspiel. Im Alter von 6 Jahren gab sie ihr Orchesterdebüt mit Joseph Haydns Klavierkonzert Nr. 11 in D-Dur (Hob. XVIII: 11).

Sie besuchte bis zu ihrem Abitur das Illtal-Gymnasium Illingen, wo sie die bilinguale Ausbildung mit verstärkter Sprachenförderung durchlief.

Von 2003 bis 2006 studierte sie bei Karl-Heinz Kämmerling an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo sie ihren Bachelor absolvierte.

Es folgten Studien bei Pascal Devoyon an der Universität der Künste Berlin und Arie Vardi an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Den Master und das Konzertexamen, die höchste akademische Auszeichnung für einen Solisten, schloss sie jeweils mit Auszeichnung ab. Bei der französischen Pianistin Cécile Ousset erhielt sie über viele Jahre wichtige musikalische Impulse.

1999 gewann sie den 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert[1], dem Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland folgten, wie der 1. Preis beim 6. Internationalen Klavierwettbewerb Johann Sebastian Bach in Würzburg[2] und der 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb der Chopin-Gesellschaft Hannover[3][4]. Außerdem erhielt die Pianistin Preise und Sonderpreise beim ZF-Musikpreis 2012[5] und beim Deutschen Musikwettbewerb 2011. Für ihre Interpretation eines zeitgenössischen Werkes wurde ihr beim Internationalen Grieg Klavierwettbewerb in Oslo 2010 ein Diplom zuerkannt und der Stadtverband Saarbrücken verlieh ihr für ihre hervorragenden Leistungen den Kulturpreis für Nachwuchskünstler[6].

Esther Birringer war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Deutschen Stiftung Musikleben[7] und der Ottilie-Selbach-Redslob-Stiftung[8]. Außerdem erhielt sie ein Gerd Bucerius Förderstipendium[9] in Kooperation mit der Zeit-Stiftung.

Ihre drei Jahre jüngere Schwester Lea Birringer ist Geigerin und die Geschwister treten häufig bei Festivals und Kammermusikreihen zusammen auf. 2011 gelang den Schwestern der kammermusikalische Durchbruch als Duo, nachdem sie erste Preise bei den internationalen Kammermusikwettbewerben Premio Vittorio Gui in Florenz[10] und Città di Pinerolo[11] gewannen. Außerdem trat Esther Birringer mit Kammermusikpartnern, wie Julian Arp, Lutz Koppetsch, Robert Langbein, Asya Fateyeva, Giorgi Kharadze, Peter-Philipp Staemmler und dem Szymanowski Quartett auf.

2016 wurde Esther Birringers Tochter geboren.

Esther Birringer hegt großes Interesse für die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Sie gab Meisterkurse in Europa, Asien und Lateinamerika, z. B. an der Universität in Xiamen in China, an der Universidad Industrial de Santander in Kolumbien, sowie in weiteren Städten in China, Polen und Kolumbien. Sie unterrichtete am Zentrum für Musik und Sprache in Hannover und an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Die Pianistin engagiert sich für die Vermittlung klassischer Musik an Kinder und Jugendliche im Rahmen von Rhapsody in School[12].

Konzerttätigkeit

Esther Birringer war zu Gast bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem MDR-Musiksommer, den Weilburger Schlosskonzerten, dem Usedomer Musikfestival, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Davos Festival[13], dem Festival Lugano Musica, Palermo Classica, den Musikfesttagen an der Oder, dem Bachfest Leipzig, den Schwetzinger Schlosskonzerten, den Würzburger Bachtagen und dem Festival AlpenKlassik Bad Reichenhall.

Auftritte führten sie in renommierte Konzerthäuser, wie die Kölner Philharmonie, das Konzerthaus Berlin, den Münchner Gasteig, die Münchner Residenz, die Laeiszhalle Hamburg, das Schloss Elmau, das Teatro del Maggio Musicale Fiorentino, den Französischen Dom in Berlin und den Nikolaisaal Potsdam.

Sie konzertierte mit den Münchner Symphonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden[14], den Dresdner Kapellsolisten, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt-Oder, der Polska Filharmonia Bałtycka und dem Kurpfälzischen Kammerorchester.

Im Jahr 2000 trat sie bei der Expo in Hannover und 2005 beim Aachener Krönungsmahl, mit Wolfgang Schäuble als Festredner, auf. 2013 und 2016 konzertierte sie im Schloss Bellevue für Bundespräsident Joachim Gauck. 2017 ging sie eine Kooperation über eine Serie von Konzerten mit dem Stadttheater Bremerhaven ein, wo Bachs monumentale Goldberg-Variationen im Fokus der Aufführung aus Musik und Tanz[15] standen. Außerdem führt ihre Konzerttätigkeit sie regelmäßig auf die Kreuzfahrtschiffe MS Europa und MS Europa 2.

Auszeichnungen

Ihre CD-Einspielungen mit ihrer Schwester Lea Birringer wurden von der Presse hoch gelobt. Nach der Debüt-CD[16][17] erhielt ihr Album Lifelines[18] den Supersonic Award des Pizzicato Magazins[19]. Das neueste Album Di tanti palpiti wurde ebenfalls mit einem Supersonic Award[20] ausgezeichnet und für die International Classical Music Awards 2020[21] und den Preis der deutschen Schallplattenkritik[22] nominiert.

Diskographie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Preisträgerliste beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, 1999, Tasteninstrumente, Klavier, abgerufen am 10. März 2021
  2. 6. Internationalen Klavierwettbewerb Johann Sebastian Bach, 2007, abgerufen am 10. März 2021
  3. Künstlerarchiv der Chopin-Gesellschaft Hannover, 2006, abgerufen am 10. März 2021
  4. Finalprogramm von Esther Birringer, 2006, Seite 3 von 5, abgerufen am 10. März 2021
  5. Finalistinnen beim ZF_Musikpreis 2012,Pressemitteilung der ZF-Kunststiftung, abgerufen am 11. März 2021
  6. Kulturpreis 2004 für Musik an die Geschwister Esther und Lea (Memento vom 10. April 2018 im Internet Archive), abgerufen am 11. März 2021
  7. Biografie von Esther Birringer, Webseite der Deutschen Stiftung Musikleben, abgerufen am 12. März 2021
  8. Ottilie-Selbach-Redslob-Stiftung, abgerufen am 12. März 2021
  9. Gerd Bucerius Stipendiaten, 2008–2009, abgerufen am 14. März 2021
  10. Città di Firenze, Präsentation des Gewinnerduos Birringer, 2011, (italienisch), abgerufen am 15. März 2021
  11. Città di Pinerolo, Präsentation des Gewinnerduos Birringer, 2011, Seite 15 von 29, (italienisch), abgerufen am 15. März 2021
  12. Rhapsody in School, abgerufen am 17. März 2021
  13. Davos Festival, Künstlerangabe unter: „Die Festivaldaten im Überblick:“, abgerufen am 19. März 2021
  14. Philharmonisches Kammerorchester Dresden, abgerufen am 18. März 2021 (das Philharmonische Kammerorchester Dresden konzertierte am 16. Januar 2013 mit der Solistin Esther Birringer in der Kölner Philharmonie)
  15. Jens Fischer: „Tanzdrama auf Bachs mathematischem Grundriss“. 20. März 2017, abgerufen am 19. März 2021 (Esther Birringer interpretiert die Goldberg-Variationen von Bach; Premiere war am 4. März 2017).
  16. Opus Kulturmagazin, 5. Mai 2014, (Memento vom 7. April 2016), abgerufen am 19. März 2021
  17. Denis Jarrin: „Szymanovski, Hindemith, Respighi: Sonates pour violon et piano. Birringer. “. 17. Februar 2014, abgerufen am 19. März 2021 (französisch).
  18. FONO FORUM, Juli 2018, abgerufen am 20. März 2021
  19. Supersonic Award für Lifelines „Interpretatorische Glücksmomente“, Pizzicato vom 26. Februar 2018, abgerufen am 20. März 2021
  20. Alain Steffen: „Virtuose Lieblingsstücke einer hervorragenden Violinistin“. 15. November 2019, abgerufen am 20. März 2021: „Dass diese CD den Hörer so mitreißt, liegt aber auch an der Pianistin Esther Birringer“
  21. ICMA 2020, Nominierungsliste, Di Tanti Palpiti, Seite 13 von 25, abgerufen am 21. März 2021
  22. Preis der deutschen Schallplattenkritik 2020, Nominierungsliste, Di Tanti Palpiti, Seite 2 von 11, abgerufen am 21. März 2021